- Karlsbad (Baden)
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Wappen Deutschlandkarte 48.9144444444448.5063888888889264Koordinaten: 48° 55′ N, 8° 30′ OBasisdaten Bundesland: Baden-Württemberg Regierungsbezirk: Karlsruhe Landkreis: Karlsruhe Höhe: 264 m ü. NN Fläche: 38,01 km² Einwohner: 15.808 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 416 Einwohner je km² Postleitzahl: 76307 Vorwahlen: 07202, 07248 Kfz-Kennzeichen: KA Gemeindeschlüssel: 08 2 15 096 Adresse der
Gemeindeverwaltung:Hirtenstraße 19
76307 KarlsbadWebpräsenz: Bürgermeister: Rudi Knodel Lage der Gemeinde Karlsbad im Landkreis Karlsruhe Karlsbad ist eine Gemeinde im südlichen Landkreis Karlsruhe in Baden-Württemberg, am Nordrand des Schwarzwalds gelegen.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Karlsbad liegt auf dem Alb-Pfinz-Plateau. Die nächstgelegenen größeren Städte sind Karlsruhe, Ettlingen und Pforzheim.
Gemeindegliederung
Die Gemeinde Karlsbad besteht aus den fünf Ortsteilen Auerbach, Ittersbach, Langensteinbach, Mutschelbach und Spielberg. Die offizielle Benennung der Ortsteile erfolgt durch vorangestellten Namen der Gemeinde und durch Bindestrich verbunden nachgestellt der Name des jeweiligen Ortsteils, die räumlichen Grenzen der Ortsteile sind identisch mit denen der früheren Gemeinden gleichen Namens. Die Ortsteile bilden zugleich Wohnbezirke im Sinne der baden-württembergischen Gemeindeordnung. In allen fünf Ortsteilen sind Ortschaften im Sinne der baden-württembergischen Gemeindeordnung mit jeweils eigenem Ortschaftsrat und Ortsvorsteher als dessen Vorsitzender eingerichtet.[2]
Zum Ortsteil Auerbach gehört das Dorf Auerbach. Zum Ortsteil Ittersbach gehören das Dorf Ittersbach und die Häuser Im Erlach, Im Kirchle, Im Layle und Im Stöckmädle. Zum Ortsteil Langensteinbach gehören das Dorf Langensteinbach und der Ort Erholungsheim Bethanien. Zum Ortsteil Mutschelbach gehören die Dörfer Mutschelbach, Mitteldorf (auch Mittelmutschelbach); Mutschelbach, Oberdorf (auch Obermutschelbach); Mutschelbach, Unterdorf (auch Untermutschelbach). Zum Ortsteil Spielberg gehören das Dorf Spielberg und die Häuser S-Bahn-Station Spielberg-Schöllbronn und Hotel Fischweier.
Im Ortsteil Ittersbach liegt die Wüstung Wolmersbur. Im Ortsteil Mutschelbach liegt die nur 1295 erwähnte Ortschaft Vitzenloch, die möglicherweise mit Mitteldorf identisch ist.[3]
- Die Wüstung Vitzenloch
Im Jahre 1259 verkaufte Rudolf von Roßwag seine beiden Dörfer Muschelenbach und Vitzenbach an das Kloster Herrenalb. Die genauere Lage des Ortes Vitzenloch ist bis jetzt noch nicht bekannt. Man vermutet es in er Nähe von Mutschelbach und Wilferdingen. Dafür spricht schon die Tatsache, dass es immer mit Mutschelbach zusammen genannt wird, und dass in einer Urkunde vom Jahre 1295 auch vom Rannwalde die Rede ist, der zwischen Wilferdingen und Pforzheim liegt. Wo die Gemarkungen Wilferdingen, Königsbach und Singen zusammenstoßen, finden sich die Flurnamen Im Vittsbruch und Zu Pfitz. Vielleicht haben wir den Ort in jener Gegend zu suchen; aber auch am Rande des Rannwaldes finden sich mehrere Flurnamen, die auf ehemalige Besiedlung hinweisen, so der Namen Weilerle an der Rannwaldstraße, die Bezeichnung Heimenäcker am Rannbach.[4]
Geschichte
Gegründet wurde Karlsbad im Zuge einer Gemeindereform am 1. September 1971 aus den ehemals selbständigen Gemeinden Auerbach, Ittersbach, Langensteinbach, Mutschelbach und Spielberg.
Der Name bezieht sich auf ein 1719 von Karl III. Wilhelm von Baden-Durlach, dem Gründer von Karlsruhe, in Langensteinbach errichtetes Fürstenbad, nicht auf das bekannte böhmische Karlsbad.
Ortsteile
Auerbach
1278 wurde Auerbach erstmals urkundlich erwähnt. Es befand sich anfangs im Besitz der Herren von Remchingen, dann im Besitz des Klosters Herrenalb. Später gehörte es dem Herzog von Württemberg. Im Jahre 1603 gelangte der Ort durch einen Tausch in den Besitz des Markgrafen Ernst Friedrich von Baden-Durlach und gehörte von da an zu Baden.
Ittersbach
Die erste urkundliche Erwähnung Ittersbachs erfolgte 1232 unter dem Namen Utilspur. Dieser Name wandelte sich im Laufe der Zeit zum heutigen Ortsnamen Ittersbach. Ittersbach gehörte zu verschiedenen Herrschaften, unter anderem zu Herrenalb und zu Frauenalb, war württembergisch und badisch, bis es nach dem 30-jährigen Krieg endgültig badisch und dem Amt Langensteinbach unterstellt wurde. Durch Industrieansiedlung ca. 1854 konnten die wirtschaftlichen Verhältnisse erheblich verbessert werden. Neue Einnahmenquellen kamen auch durch die Kalksteinbrüche und die Ziegelbrennereien zustande. Nach dem Zweiten Weltkrieg ging es mit Ittersbach wirtschaftlich durch moderne Industrie bergauf. Landwirtschaft gibt es so gut wie keine mehr.
Ende 2009 hatte Ittersbach 3024 Einwohner.
Auf der Gemarkung Ittersbach liegt die Wüstung Wolmersbur, die im 15. Jahrhundert abgegangen ist.
Langensteinbach
Die Geschichte Langensteinbach kann bis ins Jahr 1197 zurückverfolgt werden. Im 18. Jahrhundert war es als Fürstenbad berühmt. So errichtete Markgraf Karl Wilhelm von Baden 1719 unterhalb der Barbarakapelle ein Badegebäude.
Mutschelbach
Die Geschichte von Mutschelbach lässt sich bis in das Jahr 1278 zurückverfolgen. Im Jahre 1936 wurde die Gemeinde Mutschelbach aus den drei Waldenserdörfern Ober-, Mittel- und Untermutschelbach gegründet.
Spielberg
Die älteste urkundliche Erwähnung Spielbergs stammt aus dem Jahre 1281. Spielberg war bis 1603 württembergisch, es kam durch Tausch zu Baden.
Politik
Gemeinderat
Die Gemeinderatswahl am 7. Juni 2009 brachte folgendes Ergebnis:
- CDU 32,62 % (-0,08) • 9 Sitze (-1) (41.089 Stimmen)
- FWG 32,60 % (+2,2) • 8 Sitze (-1) (41.071 Stimmen)
- SPD 19,17 % (−3,73) • 5 Sitze (−1) (24.146 Stimmen)
- GRÜNE 15,61 % (+1,51) • 4 Sitze (±0) (19.669 Stimmen)
Wappen
Blasonierung: „In Blau vorn bis zur Schildmitte am rechten Schildrand beginnend drei unten, nach hinten gebogene und in einem Punkt des linken Schildrandes auslaufende silberne (weiße) Pfähle, in der Schildmitte eine Schale in verwechselten Farben.“
Wappenbedeutung: Das Gemeindewappen zeigt in der Mitte eine Trinkschale, die an das ehemalige Fürstenbad in Langensteinbach erinnern soll. Die nach unten auslaufenden Pfähle symbolisieren die fünf Ortsteile.
Partnerschaften
Karlsbad unterhält partnerschaftliche Beziehungen zu:
- Schernberg, Kyffhäuserkreis in Thüringen,
- Heldrungen, Kyffhäuserkreis in Thüringen und
- Hüttau im Salzburger Land in Österreich.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Karlsbad ist durch die Bundesautobahn 8 (Perl–Bad Reichenhall) an das überregionale Straßennetz angebunden.
Des Weiteren besteht eine Verbindung mit der Karlsruher Stadtbahnlinie S11 mit folgenden Haltestellen: Langensteinbach Bahnhof, Langensteinbach St. Barbara, Spielberg (dazu zusätzlich Bedarfshaltepunkt „Fischweier“ der Linie S1), Ittersbach Industrie, Ittersbach Bahnhof, sowie Ittersbach Rathaus.
Ortsansässige Unternehmen
Mit der Nero AG ist ein Softwareunternehmen in Karlsbad ansässig, das durch die gleichnamige Brennersoftware bekanntgeworden ist. Der Autoradio- und Navigationssysteme-Hersteller Harman/Becker Automotive Systems ist ebenfalls am Ort ansässig.
Bildung
Karlsbad verfügt mit dem Schulzentrum Am Schelmenbusch in Langensteinbach über ein Gymnasium, eine Realschule und eine Hauptschule, sowie drei Sporthallen, die in drei Teile teilbare „Jahnhalle“, „Schelmenbuschhalle“ und die von der Firma Harman/Becker Automotive Systems gesponserte, aus drei Teilen bestehende „Beckerhalle“. Jeder Ortsteil besitzt darüber hinaus noch eine Grundschule. Im Grundschulgebäude Ittersbach befindet sich noch eine Förderschule. Außerdem befindet sich im Ortsteil Langensteinbach die landkreiseigene Ludwig-Guttmann-Schule für Körperbehinderte.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
- Sehenswert ist das ehemalige Rathaus des Ortsteils Spielberg.
- Außerdem die klassizistische Kirche in Langensteinbach, erbaut 1826-28 nach Entwurf von Friedrich Weinbrenner. Da Weinbrenner 1826 starb, oblag die Ausführung seinem talentierten Schüler August Schwarz. Kraftvoll tritt der Kirchturm auf der Vorderseite aus dem Langhaus empor. Auch die Detailsprache unterstützt den monumentalen Ausdruck (z. B. die unbotmäßigen Pfeiler im Erdgeschoss der Turmfassade).
- Des Weiteren befindet sich im Wald von Langensteinbach die St.-Barbara-Ruine, welche früher ein bekannter Wallfahrtsort war und als Fluchtkirche diente.
- Unweit der St.-Barbara-Ruine befinden sich die Reste einer Turmburg, der Burg Langensteinbach auch Römerturm genannt. Dieser wurde um 1100 errichtet und war von einem kleineren Wall umgeben. Nach der teilweisen Zerstörung des Turmes durch einen Brand, wurde bei dessen Wiederaufbau zum Schutz vor Belagerungsmaschinen ein direkt an den Fundamenten anliegender Graben ausgehoben. Bereits kurze Zeit später wurde die Burg um 1200 aus unbekanntem Grund aufgegeben.
Mit der Gemeinde verbundene Persönlichkeiten
- Fritz Rau, * 1930, deutscher Konzert- und Tourneeveranstalter, Sohn eines Ittersbacher Schmiedes
- Horst Floth, 1934–2005, Bobpilot
- Hans Brydniak, * 1937, Basketball-Nationalspieler
- Werner Hahn, * 1944, Maler
- Jens Nowotny, * 1974, bis 1985 SV Spielberg, ehemaliger DFB-Fußballnationalspieler
Einwohnerzahlen der einzelnen Ortsteile
Stand: 30. November 2009
Ortsteil Einwohnerzahl Langensteinbach 6.345 Ittersbach 3.024 Spielberg 2.797 Auerbach 1.815 Mutschelbach 1.778 Gesamt 15.759 Einzelnachweise
- ↑ Bevölkerungsentwicklung in den Gemeinden Baden-Württembergs 2010 (Hilfe dazu)
- ↑ Hauptsatzung der Gemeinde Karlsbad vom 25. Oktober 2006
- ↑ Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band V: Regierungsbezirk Karlsruhe Kohlhammer, Stuttgart 1976, ISBN 3-17-002542-2. S. 92–95
- ↑ Der Enz- und Pfinzgau aus dem Jahr 1925 / Text bearbeitet von R. Cölsch
Weblinks
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