- Malsch (Landkreis Karlsruhe)
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Wappen Deutschlandkarte 48.8808333333338.3341666666667145Koordinaten: 48° 53′ N, 8° 20′ OBasisdaten Bundesland: Baden-Württemberg Regierungsbezirk: Karlsruhe Landkreis: Karlsruhe Höhe: 145 m ü. NN Fläche: 51,24 km² Einwohner: 14.488 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 283 Einwohner je km² Postleitzahl: 76316 Vorwahlen: 07246 (für OT Völkersbach: 07204) Kfz-Kennzeichen: KA Gemeindeschlüssel: 08 2 15 046 Gemeindegliederung: 4 Ortsteile Adresse der
Gemeindeverwaltung:Hauptstraße 71
76316 MalschWebpräsenz: Bürgermeister: Elmar Himmel Lage der Gemeinde Malsch im Landkreis Karlsruhe Malsch ist eine Gemeinde im Landkreis Karlsruhe in Baden-Württemberg.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Geografische Lage
Die Gemeinde Malsch liegt etwa 20 km südlich von Karlsruhe in Baden. Der Kernort Malsch liegt in der Rheinebene am Rand des Schwarzwaldes.
In Malsch entspringt der Federbach.
Gemeindegliederung
Zur Gemeinde Malsch gehören die ehemaligen Gemeinden Sulzbach, Völkersbach und Waldprechtsweier. Zur Gemeinde Malsch in den Grenzen vom 31. Dezember 1970 gehören das Dorf Malsch, der Weiler Neumalsch, das Gehöft Hardteck und die Häuser Am Bergwald und Waldhaus. Zur ehemaligen Gemeinde Sulzbach gehört das Dorf Sulzbach. Zur ehemaligen Gemeinde Völkersbach gehören das Dorf Völkersbach, das Gehöft Rimmmelsbacherhof und die Häuser Moosalbtal. Zur ehemaligen Gemeinde Waldprechtsweier gehören das Dorf Waldprechtsweier und die Häuser Waldprechstal.
In der Gemeinde Malsch im Gebietsstand vom 31. Dezember 1970 liegen die Wüstungen Lindenhart und Ziegelhof, das wahrscheinlich jedoch in Malsch aufgegangen ist.[2]In den ehemaligen Gemeinden Sulzbach, Völkersbach und Waldprechtsweier sind Ortschaften im Sinne der baden-württembergischen Gemeindeordnung mit jeweils eigenem Ortschaftsrat und Ortsvorsteher als dessen Vorsitzender eingerichtet.
Geschichte
Malsch wurde im Jahr 1065 erstmals urkundlich erwähnt. Damals gehörte es zum Kloster Weißenburg, einem Benediktinerkloster. Um das Jahr 1100 baute der damalige Ufgaugraf Reginbodo die Burg Waldenfels von der auch heute noch Reste in den "Spielfinken" im Malscher Bergwald zu sehen sind. Im 12. Jahrhundert erwarb die Markgrafschaft Baden den Ort, verkaufte ihn aber bereits 1318 an das Kloster Herrenalb. Als dieses im Zuge der Reformation 1535 aufgelöst wurde, fiel der Ort an Württemberg, das ihn 1603 im Tauschwege an Baden zurückgab.
Neben Kriegs-, Hunger- und Pestjahren fügte vor allem der große Kroatenbrand im Jahre 1623 der Gemeinde großen Schaden zu. Der größte Teil des Dorfes Malsch wurde niedergebrannt. Die Einwohnerzahl schrumpfte von 1.400 auf 300.
1796 fand hier die Schlacht bei Malsch im Rahmen der Koalitionskriege statt.
Im Zuge der Gemeindegebietsreform in Baden-Württemberg wurden drei bis dahin selbstständige Gemeinden nach Malsch eingemeindet. Am 1. Januar 1971 erfolgte die Eingemeindung von Sulzbach, am 1. April 1972 die von Waldprechtsweier, das zuvor zum Landkreis Rastatt im Regierungsbezirk Südbaden gehört hatte und am 1. Januar 1973 erfolgte die Eingemeindung der Gemeinde Völkersbach.
Einwohnerentwicklung
- 1623: 1.400
- 1648: 300
- 2006: 14.107
- Januar 2008: 14.356, davon in den Ortsteilen Malsch 10.042, Sulzbach 961, Völkersbach 1.874, Waldprechtsweier 1.479
- August 2010: 14.519, davon in den Ortsteilen Malsch 10.223, Sulzbach 954, Völkersbach 1.905, Waldprechtsweier 1.437
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- St. Peter Kapelle: An der St.-Peter-Kapelle auf dem Friedhof von Malsch befindet sich ein Tympanon aus dem 12. Jahrhundert.
- Kirche St. Cyriak: 1458 errichtete Pfarrkirche, zwischen 1823 und 1827 erweitert, Renovation im Jahre 1972
- Begehbarer Modellbau eines Planetensäulenraumes nach Raum- und Gewölbeangaben von Rudolf Steiner, Begründer der Anthroposophie und Architekt des Goetheanums
- Stadtmühle Malsch: die Mühle wird 1511 als "Untere Mühle" erstmals urkundlich erwähnt, scheint aber als markgräfliches Konkurrenzunternehmen zur herrenalbischen "Oberen Mühle" weit vor dieser Zeit bestanden zu haben. 1980 wurde die Mühle stillgelegt und 1994 von der Gemeinde renoviert. Sie wird seither als Museum und Begegnungsstätte betrieben. Das Mahlwerk ist nach wie vor voll funktionsfähig.
- Heimatmuseum Völkersbach mit Schneiderstube: 1939 gab es in Völkersbach nahezu 70 Schneider bei 913 Einwohnern. Aus zugeschnittenem Tuch wurden alle Arten von Uniformen angefertigt.
- Schindlermuseum: Der Maler und Pädagoge Theodor Schindler wurde 1870 in Malsch geboren. Das Wohnhaus, das heute als Museum und Begegnungsstätte dient, ließ er 1932 erbauen. Es ist weitgehend in seiner ursprünglichen Form erhalten geblieben.
Gedenkstätten
Seit 1985 erinnert an ihrem ehemaligen Standort in der Hauptstraße 26 eine Gedenktafel an die Synagoge der Jüdischen Gemeinde.[3] Die letzten Mitglieder der jüdischen Gemeinde Malsch wurden am 22. Oktober 1940 gemeinsam mit anderen badisch-pfälzischen Juden in das südfranzösische Internierungslager Gurs am Fuße der Pyrenäen deportiert.
Politik
Bürgermeister
Der Bürgermeister wird für eine Amtszeit von acht Jahren gewählt. Die derzeitige Amtszeit von Elmar Himmel endet 2013.
- 1982-2005: Dieter Süß, SPD († 11. Juli 2006)
- seit 2005: Elmar Himmel
Gemeinderatswahl vom 7. Juni 2009
Kommunalwahl in Malsch 2009%40302010034,4%31,4%17,3%16,9%Gewinne und VerlusteWahlbeteiligung 51,1%
- CDU 34,4 % (−3,1) – 11 Sitze (±0)
- FWV 31,4 % (+0,7) – 10 Sitze (+1)
- SPD 17,3 % (−0,1) – 5 Sitze (±0)
- GRÜNE 16,8 % (+2,5) – 5 Sitze (+1)
Gemeindepartnerschaften
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Malsch liegt an der Bundesstraße 3 sowie an der Bahnstrecke Karlsruhe–Ettlingen-West–Rastatt und hat dort einen Bahnhof (heute Hausbrauerei), der auch als Haltestelle des Karlsruher Stadtbahnnetzes dient.
Bildung
Mit der Hans-Thoma-Schule (Grund- und Hauptschule mit Werkrealschule), der Johann-Peter-Hebel-Schule , der Mahlbergschule Völkersbach und der Schule Waldprechtsweier (jeweils Grundschulen) gibt es gleich vier allgemeinbildende Schulen am Ort. Außerdem besteht mit der Waldhausschule noch eine Schule für Erziehungshilfe. Daneben gibt es noch sieben Kindergärten (vier kommunale, zwei römisch-katholische, einen evangelischen).
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Gemeinde
- 1789, 17. Juli (in Völkersbach), Aloys Henhöfer, † 5. Dezember 1862, deutscher Theologe
- 1800, 12. September, Joseph Augenstein † 18. April 1861 (in Bietigheim), Sprecher der Rastatter Demokraten in der Märzrevolution in Baden
- 1870, 1. April (in Malsch), Theodor Schindler, † 26. Juni 1950 (in Malsch), Maler und Pädagoge
- 1871, 24. Juli, Gustav Trunk, † 23. April 1936 in Karlsruhe, Jurist und Politiker (Zentrum), Landtagsabgeordneter
- 1974, 11. Januar, Jens Nowotny, deutscher Fußballnationalspieler, wurde in Malsch geboren, wuchs aber in Spielberg auf.
- 1987, 3. Januar, Nicolai Simon, deutscher Basketballprofi bei ALBA Berlin und beim Kooperationspartner TuS Lichterfelde
- 1988, 30. September, Mathias Fetsch, deutscher Fußballprofi bei Eintracht Braunschweig
- 1990, 15. Februar, Patrick Dulleck, deutscher Fußballprofi beim Karlsruher SC
Literatur
- Ernst, Lore: Die Geschichte des Dorfes Malsch. Malsch, 1954.
- Louis Maier: Schweigen hat seine Zeit, Reden hat seine Zeit – Ein Sohn spricht vom Leben und Schicksal der Jüdischen Gemeinde in Malsch, verlag regionalkultur, ISBN 3-89735-133-1.
- Louis Maier: Empfänger unbekannt verzogen. Die Odyssee eines jungen Flüchtlings auf den Spuren des Schicksals seiner Eltern. verlag regionalkultur, Ubstadt-Weiher 2008, ISBN 978-3-89735-543-9.
Einzelnachweise
- ↑ Bevölkerungsentwicklung in den Gemeinden Baden-Württembergs 2010 (Hilfe dazu)
- ↑ Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band V: Regierungsbezirk Karlsruhe Kohlhammer, Stuttgart 1976, ISBN 3-17-002542-2, S. 102–104.
- ↑ Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. Eine Dokumentation, Bd. I, Bonn 1995, S. 57, ISBN 3-89331-208-0.
Weblinks
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