Schülerverzeichnis

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studiVZ
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URL www.studivz.net
Slogan das Studiverzeichnis
Kommerziell? Ja
Beschreibung Gemeinschaftsportal bzw. Online-Kontaktnetzwerk (siehe Soziale Software)
Eigentümer Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck
Urheber Dennis Bemmann, Ehssan Dariani
Erschienen 11. November 2005
schülerVZ-Logo
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studiVZ (Studentenverzeichnis) ist ein webbasiertes soziales Netzwerk, das mehrheitlich der Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck gehört. Es wurde bis Anfang 2009 in den Sprachen Deutsch, Spanisch, Französisch, Italienisch, Polnisch und Englisch betrieben. Die anderssprachigen Ableger wurden allerdings eingestellt und nur die deutsche Version wird weiterbetrieben. studiVZ hat Ähnlichkeit mit der populären anglo-amerikanischen Web-2.0-Plattform Facebook. Ableger mit gleichem Prinzip sind schülerVZ und meinVZ.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

studiVZ wurde im Oktober 2005 gegründet und war ursprünglich für die 2,3 Millionen Studenten in Deutschland, Österreich und der Schweiz konzipiert. Auf den Webseiten, die zum Betreiber studiVZ Ltd. gehören, gibt es inzwischen über 12 Millionen registrierte Mitglieder.[1] Im ersten Quartal 2008 hatte studiVZ rund 5,5 Millionen Unique User und gehört damit zu den erfolgreichsten Onlinemedien in Deutschland.[2]

Im Herbst 2006 starteten Ableger von studiVZ für Studenten in Frankreich (studiQG), Italien (studiLN), Spanien (estudiLN) und Polen (studentIX). Für die Schüler wurde im Februar 2007 eigens das schülerVZ gegründet, durch das nach Angaben der Betreiber vier Millionen Nutzer[3] aus Deutschland, Österreich und der Schweiz vernetzt sind.

Für Benutzer, welche ihr Studium bereits absolviert haben, wurde am 28. Februar 2008 eine dritte Plattform namens meinVZ in englischer und deutscher Sprache eröffnet[4]. Mit studiVZ und meinVZ wurden erstmals zwei Plattformen durch eine Schnittstelle verbunden, so dass auf Profile von beiden Seiten zugegriffen werden kann. Mit der Plattform schülerVZ besteht eine solche Verbindung aus Jugendschutzgründen nicht.[5]. Auch Verbindungen zwischen den verschiedensprachigen Plattformen gab es nicht. meinVZ erreichte nach Betreiberangaben im Juli 2008 eine Million Mitglieder[6], von denen jedoch viele nach einer großangelegten „Umzug“-Aktion hierher gewechselte ehemalige studiVZ-Nutzer sind.

Zum 20. Januar 2009 wurden die Plattformen für Spanien, Italien, Frankreich und Polen eingestellt[7].

Funktionen

Das System zählt zur sogenannten Sozialen Software. Es bietet unter anderem die folgenden Funktionen:

  • Erstellung eines Profils in den Kategorien Student, Schüler, Alumnus, Abiturient und Hochschulmitarbeiter mit der Möglichkeit, vielfältige Angaben zu machen (Kontaktdaten, Interessen, Hobbys, gerade besuchte Lehrveranstaltungen usw.).
  • Funktion zur Suche nach anderen Studenten, auch über die in Profilen hinterlegten Interessen und Lehrveranstaltungen (hier unterscheidet man allgemeine Suche, Profilsuche und Gruppensuche).
  • Anzeige von Verbindungen zwischen im System registrierten Mitgliedern.
  • Bildung von Gruppen mit Gruppen-Diskussionsforen, inzwischen über eine Million.
  • Erstellen von Fotoalben und Hochladen von Fotos.
  • Foto-Tagging: Einzelne Personen auf Fotos können mit deren Benutzerkonten verlinkt werden.
  • Gruscheln: Hierbei handelt es sich um eine Funktion zur Kontaktaufnahme mit anderen Mitgliedern. Gruscheln hat keine offizielle Definition, man interpretiert es jedoch meist als Verbindung der Wörter grüßen und kuscheln.[8]
  • Melden: Links an verschiedenen Stellen der Seite, mit denen man die Betreiber auf Regelverstöße durch andere Nutzer oder Gruppen hinweisen kann.
  • Ignorieren: Bestimmte Personen können auf eine Ignorierliste gesetzt werden. Eine anschließende Kontaktaufnahme bzw. Ansicht des Profils ist dann nicht mehr möglich.
  • Plauderkasten: Mit Kontakten, die zur selben Zeit online sind, kann man wie in einem Instant Messenger chatten.[9]
  • Video-Serie "Pietshow": StudiVZ stellte von Oktober bis Dezember 2008 insgesamt 15 vierminütige Folgen (Webisodes) einer fiktionalen Geschichte um den Berliner Filmstudenten Piet online. Die Firma Grundy UFA produzierte die ausschließlich im Internet veröffentlichte Serie.[10][11] Im März 2009 wurde die Serie für den International Digital Emmy nominiert, gewann ihn jedoch nicht.[12]

Unternehmen und Finanzierung

Diverse Artikel

studiVZ war zunächst eine Private Limited Company by Shares (Ltd.) nach britischem Recht mit Hauptsitz in Birmingham und Zweigniederlassung in Berlin. Ehssan Dariani (CEO) und Dennis Bemmann (CTO) hatten studiVZ Ende Oktober 2005 gegründet. Dariani schied im März 2007 als Geschäftsführer aus und soll dann nach Umwandlung von studiVZ in eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH) in den Aufsichtsrat wechseln.[13]

Derzeit führt Vertriebschef Clemens Riedl übergangsweise das Unternehmen. Er löste am 22. Oktober 2008 Marcus Riecke ab, der das Unternehmen seit August 2007 geleitet hatte. Über die Hintergründe des überraschenden Führungswechsels äußerte sich der Mutterkonzern Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck nicht.[14] Am 1. März kommt Markus Berger-de León als neuer Chef[15]. Er leitet derzeit das Online-Auktionshaus my-hammer.de und war zuvor unter anderem fünf Jahre beim Klingeltonanbieter Jamba tätig[16]. Den Umbruch komplettiert der Abgang der beiden anderen Geschäftsführer Dennis Bemmann (CTO) und Michael Brehm Ende 2008[17]. Bemmann ist Mitgründer des Unternehmens, Brehm stieß wenige Monate nach dem Start im Juni 2006 dazu. Bei studiVZ arbeiten inzwischen über 140 Mitarbeiter.[18]

Die Gründer des Merchandising-Dienstes Spreadshirt Lukasz Gadowski und Matthias Spiess stellten jeweils die ersten 5000 Euro Startkapital bereit. Verschiedene Gesellschafter haben später nach eigenen Angaben von studiVZ insgesamt 2,5 Millionen Euro in den Aufbau von studiVZ eingebracht.

Größter Investor war im August 2006 die Holtzbrinck Ventures GmbH mit zwei Millionen Euro.[19] Weitere Gesellschafter waren die folgenden Personen oder Unternehmen, die zusammen etwa 500.000 Euro eingebracht haben: Aaron Voloj Dessauer, Christian Vollmann, Christophe Maire, Dario Suter, European Founders Fund GmbH (Marc, Oliver und Alexander Samwer), Kolja Hebenstreit, Oliver Jung, Peter Schüpbach.

Die Unternehmung wurde am 2. Januar 2007 vollständig von Holtzbrinck Networks übernommen, welche zum Holtzbrinck-Konzern gehört. Der Kaufpreis sämtlicher Anteile belief sich auf 85 Millionen Euro. Laut Focus habe der Axel-Springer-Verlag in letzter Minute selbst noch 120 Millionen Euro geboten.[20]

studiVZ Ltd. hat sich die Begriffe gruscheln und studiVerzeichnis[21] beim Deutschen Patent- und Markenamt als Wortmarke schützen lassen.

Geschäftsmodell

Die Nutzung von studiVZ ist kostenlos und soll es nach Angaben des Betreibers auch bleiben. Mittlerweile wird auf der Website Werbung eingeblendet, was anfangs nicht der Fall war. Die Vermarktung von Werbeplätzen auf studiVZ übernimmt die GWP media-marketing GmbH, eine Tochter der Handelsblatt-Verlagsgruppe. Des Weiteren soll durch Community-Werbung in Form von Telegrammen und Werbung in gesonderten Gruppen Umsatz generiert werden. Über den Bereich Einstieg sollten potenzielle Arbeitgeber den Studierenden vorgestellt werden.[22]

Seit Mai 2007 lässt studiVZ seine Seitenaufrufe und die Reichweite von der IVW messen. Im Berichtsmonat Januar 2009 erreichten studiVZ, schülerVZ und meinVZ zusammen über 11,2 Milliarden Einzelseitenaufrufe und 385,3 Millionen Einzelbesuche.[23]

Kritik

Insbesondere in Blogs und Onlinemagazinen von verschiedenen größeren Zeitungen wurde Kritik am studiVZ laut. Dies ging soweit, dass Ende 2006 sogar vereinzelt Studentenvertreter vor der Benutzung von studiVZ warnten.[24][25][26][27][28] Daraufhin begann studiVZ Anfang 2007 mit der Diskussion eines Verhaltenskodex, dem eine Änderung der Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) und technische Verbesserungen folgten. Seit Mai 2007 ist studiVZ zudem Mitglied der Freiwillige Selbstkontrolle Multimedia-Diensteanbieter e. V. (FSM). Folgende Punkte wurden oder werden kritisiert:

Datenschutz

Personalisierte Werbung

Nach dem Verkauf der Plattform an die Holtzbrinck-Gruppe wurde im Dezember 2007 die Veränderung der Allgemeinen Geschäftsbedingungen angekündigt und an die einzelnen Nutzer verschickt. Die Nutzer konnten den neuen Bedingungen bis zum 9. Januar 2008 zustimmen, um die Plattform weiterhin zu nutzen. Nutzern, die ihre Zustimmung verweigerten, wurde der Account gesperrt und erst wieder zugänglich gemacht, wenn eine Zustimmung erteilt wird. Eine Löschung der gesperrten Accounts, welche für den 31. März 2008 angekündigt war, ist bislang aber unterblieben. Stattdessen wurde „auf vielfachen Wunsch“ die Frist zur Zustimmung bis zum 30. Juni, und dann bis zum 8. Juli, 24:00 Uhr, verlängert. Auch zu diesem Termin wurden die Accounts nicht gelöscht. Die neuen Allgemeinen Geschäftsbedingungen räumen studiVZ die Möglichkeit zur Personalisierung von Werbeinhalten ein. Dies ermöglicht es Werbekunden, Nutzern auf Basis ihrer Interessen angepasste Werbeinformationen – auch über andere Kommunikationskanäle – zuzustellen. Datenschützer kritisierten dieses Vorgehen scharf, denn ist die Zugriffsberechtigung erst einmal erteilt, war es laut dem ersten Entwurf der Allgemeinen Geschäftsbedingungen nachträglich kaum noch möglich, die Vermarktung der Daten einzuschränken. Mit der zweiten, überarbeiteten Version wurde dies teilweise wieder zurückgenommen, so dass ein Widerspruch gegen personalisierte Werbung auch bei Verbleib im studiVZ möglich ist. Den aktuellen Allgemeinen Geschäftsbedingungen zufolge können Benutzerprofile – entgegen der Berichterstattung in manchen Medien – auch wieder vollständig gelöscht werden. Die Pläne von studiVZ lösten Diskussionen unter Nutzern und in den Medien aus, in deren Verlauf das Unternehmen versuchte, die schwerwiegendsten Kritikpunkte zurückzunehmen.[29]

Herausgabe von persönlichen Daten an Ermittlungsbehörden

Die erwähnten Änderungen der AGB im Dezember 2007 erfolgten nach Angaben der Geschäftsführung von studiVZ auch aus ermittlungstechnischen Gründen: Der Kriminalpolizei und Landeskriminalämtern werden angeforderte persönliche Nutzerdaten übermittelt, sofern diese Rechtsverstöße vermuten und zum Beispiel Klarnamen der Nutzer wünschen, um weitere Untersuchungen durchführen zu können. Dabei werden nur die Nutzungsdaten derjenigen gespeichert, die der Speicherung Ihrer Daten nicht widersprochen haben, wie der Geschäftsführer von studiVZ, Marcus Riecke, ausführt: „Wir stehen da zwischen den Fronten. Auf der einen Seite der Datenschutz, auf der anderen Seite die Ermittler. Das Telemediengesetz verbietet uns, ohne Zustimmung der Nutzer Nutzungsdaten zu speichern. So hat der BGH vorigen Herbst entschieden. Die Kripo- und LKA-Beamten verlangen aber genau diese Daten von uns, die wir laut Datenschützern nicht speichern dürfen. Deshalb haben wir die Nutzer der Speicherung der Nutzungsdaten zustimmen lassen. […] Gott sei Dank dürfen wir bei Ermittlungsersuchen solche Daten nun herausgeben. Nutzungsdaten speichern wir bei allen Nutzern, die uns das erlaubt haben durch ihre Einwilligung.“[30]

Missbrauchsgefahr durch Dritte

Websites mit vielen persönlichen Benutzerdaten wie studiVZ bergen grundsätzlich die Gefahr, dass unberechtigte Dritte Data-Mining betreiben. So war es beispielsweise zwei Studenten am US-amerikanischen MIT-College möglich, mithilfe eines automatischen Skripts über 70.000 Facebook-Benutzerprofile herunterzuladen.[31] Auch für studiVZ wird Identitätendiebstahl durch Kombination der Daten mit anderen sozialen Netzwerken befürchtet.[32] Tatsächlich gelang es am 9. Dezember 2006, insgesamt 1.074.574 studiVZ-Profile herunterzuladen und damit anschließend eine Analyse der Profilinformationen zu erstellen.[33] Des Weiteren wurde ein Programm veröffentlicht[34], welches es ermöglichte, alle nach der Anmeldung auf studiVZ frei zugänglichen Daten zu speichern und Freundschaftsverbindungen grafisch darzustellen. Solch ein automatisierter Zugriff auf die Seite wird mithilfe sogenannter Captchas seit dem Dezember 2006 erschwert.

Im Februar 2007 gab es erneut einen Angriff auf die Website, bei dem es dem Angreifer gelungen sein soll, unmittelbaren Zugriff auf die Datenbank des Systems zu erhalten und so auch an nicht veröffentlichte Daten wie Passwörter und E-Mail-Adressen der Nutzer zu gelangen. studiVZ hat daraufhin die Passwörter aller Mitglieder zurückgesetzt und musste die Seite erneut mehrere Stunden vom Netz nehmen.[35]

Privatsphäre

Dem Nutzer werden Optionen angeboten, die es erlauben, den Zugriff auf sensible Informationen einzuschränken, allerdings sind diese standardmäßig deaktiviert. Infolgedessen geben viele Benutzer ihr volles Profil der Öffentlichkeit preis. Je nach Einstellungsoptionen für die Privatsphäre bleiben nur bestimmte Informationen (bspw. der Name) für Betrachter des Profils sichtbar; für Freunde können weitere Details zugänglich gemacht werden (wie beispielsweise Verlinkungen auf Fotos). Anmelden kann sich jeder, der über eine gültige E-Mail-Adresse verfügt.

Beim Anlegen eines eigenen Fotoalbums kann der Benutzer wählen, ob dieses Album nur für ihn, für alle Personen mit denen er befreundet ist, oder für alle Benutzer sichtbar gemacht werden soll.

Gespeicherte Bilder

Ein weiterer Kritikpunkt ist die Verwaltung der von Benutzern in Fotoalben hochgeladenen Bilder: studiVZ speichert diese Bilder in Verzeichnissen auf einem Webserver, wobei ein Teil des Bild-URL mithilfe eines Hash-Algorithmus bestimmt wird. Da die Bilder ansonsten ungeschützt sind, können sämtliche Bilder, auch die als privat markierten, von jedem Internetnutzer angesehen werden, dem die URL bekannt ist. Die URLs könnten beispielsweise im Freundeskreis weitergegeben oder im Internet veröffentlicht werden. Des Weiteren sind diese URLs auch nach dem Entfernen des Bildes bei StudiVZ weiterhin benutzbar. Die Fotos werden also auch nach dem Entfernen gespeichert.

Geschäftsgebaren

Plagiatsvorwürfe

studiVZ wurde auch dafür kritisiert, ein bis in die Details von Funktion, Aufbau und Aussehen gehender Nachbau von Facebook zu sein. Sowohl Funktionsumfang als auch graphische Gestaltung ähneln der amerikanischen Plattform stark. Bis Anfang Oktober 2006 war in allen Quelltexten der Seiten von studiVZ ein Verweis auf ein Stylesheet mit dem Namen myfb.css zu finden, was zu der Vermutung führte, es sei direkt von Facebook kopiert worden. Die Kontakt- und Grußfunktion mit dem Fantasiewort „Gruscheln“ erinnert an „Poking“ (dt. anstupsen) auf Facebook oder dem „Zublinzeln“ oder „Zulächeln“ auf Datingseiten und das zugehörige PHP-Skript wurde auch auf studiVZ anfänglich unter dem Namen poke.php ausgeführt. Eine Fehlermeldung hat außerdem die Benennung eines Programmordners mit dem Namen „fakebook“ zutage gebracht.[36][37] Am 19. Juli 2008 reichte Facebook wegen des „Missbrauchs von Facebooks geistigem Eigentum“ Klage bei einem US-Bezirksgericht in San José (Kalifornien) ein.[38]

Domain-Grabbing

Im November 2006 wurde bekannt, dass die Geschäftsführung von studiVZ im Sommer ausländische Domains der deutschen Mitbewerber Unister und Studylounge (unter anderen unister.at und studylounge.co.uk) registriert hatte. Nach Veröffentlichung dieses in der Internetbranche als Domaingrabbing missbilligten Vorgehens entschuldigte sich studiVZ öffentlich und gab die Domains frei.[39]

Abmahnverhalten

In die Kritik kam studiVZ auch mit seinem Abmahnverhalten, wobei das Kürzel VZ einen besonderen Stellenwert besitzt. Vor allem die Abmahnung von Studenten – der eigentlichen Zielgruppe des studiVZ – mit einer Kostennote von etwa 2.000 Euro stieß auf Kritik. Hier handelte es sich um das Projekt ErstiVZ, einer Seite von Studenten für Studienanfänger der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster.[40] Andere Abmahnungen richteten sich ebenfalls an Projekte, die das angebliche Markenrecht von studiVZ verletzten (BewerberVZ, FussballerVZ, PokerVZ, Abitur-VZ und FickenVZ).[41]

Kontrolle der Inhalte

Auf die Meldung bedenklicher Gruppen und Profile durch Benutzer der Plattform wurde nicht immer in der von den Kritikern erwarteten Form reagiert. So wurde am 23. November 2006 bekannt, dass eine Gruppe nur für Männer mit dem Ziel, jeden Monat die schönste Studentin zu wählen, existierte. In dem Gruppenforum wurden auch öffentlich in den Profilen angegebene Daten wie Name, Hochschule oder Bilder von einzelnen Studentinnen gepostet. Zwei derart „ausgezeichnete“ Studentinnen haben sich als Reaktion darauf abgemeldet. Auf Beschwerden diesbezüglich hat studiVZ nicht mit einer Löschung reagiert. Vielmehr hat der Bearbeiter offenbar für sich und den Geschäftsführer Michael Brehm um Aufnahme in die zwischenzeitlich 700 Mitglieder zählende Gruppe gebeten. Daneben gab und gibt es aber auch vergleichbare Gruppen, in denen Studentinnen sich über die attraktivsten Männerprofile austauschten.[42]

Auch bei dem Ableger schülerVZ ist es nicht möglich, sämtliche Inhalte zu kontrollieren. So erstattete der Vater einer Schülerin „Strafanzeige wegen der Verbreitung pornographischen Materials und wegen Volksverhetzung“.[43]

Aktuelle Entwicklungen

Im Februar 2008 wurde studiVZ von der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) abgemahnt, weil die vzbv den Umgang mit persönlichen Informationen der Nutzer für rechtswidrig hält.[44]

Technik

Die studiVZ-Plattform läuft auf 350 Servern[45] mit Linux-Systemen unter Verwendung von PHP, MySQL-Datenbanken, Memcache-Server und Apache-Webservern. Fast wöchentlich werden weitere Server dazu geschaltet. Das Hosting erfolgt in einem Rechenzentrum der Telefónica Deutschland.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Daten und Fakten über studiVZ Ltd.
  2. Ranking der größten Online-Medien, Arbeitsgemeinschaft Online Forschung e. V
  3. http://www.mehrblog.net/2008/08/18/antworten-von-oliver-skopec/
  4. http://www.meinvz.net/l/press/6 Startschuss für meinVZ – Das neue Netzwerk für alle, die nicht (mehr) studieren
  5. FAQ zu meinVZ
  6. Sitenotice auf der meinVZ-Website am 10.7.2008
  7. http://www.chip.de/news/StudiVZ-schliesst-fremdsprachige-Ableger_34078550.html StudiVZ schließt fremdsprachige Ableger
  8. Bestehende umgangssprachliche Ausdrücke haben damit nichts zu tun: weder das heute obsolete grüscheln (betrügen im weitesten Sinne) noch das süddeutsche grusch(d)eln (etwa herumräumen, stöbern, kramen) und auch nicht das entsprechende Hauptwort Grusch (etwa Kram, Zeug, abgeleitet von Krusch).
  9. „23.10.2008: in Echtzeit mit Freunden quatschen: Der studiVZ Plauderkasten.“
  10. Pressemitteilung von Grundy UFA: Pietshow geht online
  11. www.sueddeutsche.de: Web-TV: Pietshow - Gezielt und preiswert
  12. www.mipworld.com: MIPTV 2009 International Digital Emmy Awards
  13. www.heise.de: StudiVZ: Umstrittener Gründer scheidet aus Geschäftsführung aus
  14. Heise: Holtzbrinck wechselt StudiVZ-Chef aus
  15. Pressemitteilung von StudiVZ zum neuen CEO Markus Berger-de León
  16. FAZ: Berger-de León wird Chef von StudiVZ
  17. FAZ: StudiVZ-Gründer geht von Bord
  18. FAZ: StudiVZ will am Jahresende Geld verdienen
  19. Informationen über Martin Weber, studiVZ-Aufsichtsratmitglied von Holtzbrinck Ventures
  20. www.focus.de: 85 Millionen Euro für Kontaktbörse
  21. Publikationen des Deutschen Patent und Markenamtes
  22. Dario Suter: Klartext: Wir machen Werbung! (27. Juni 2007)
  23. Ausweisung IVW
  24. AStA FU: AStA FU warnt vor StudiVZ-Nutzung. Presseerklärung vom 29. November 2006. [1]
  25. AStA Uni-Frankfurt a. M.: Achtung! Datenschutzproblem bei studiVZ! 7. Dezember 2006: AStA mahnt zu vorsichtigem Umgang mit Daten [2]
  26. AStA Hochschule Vechta: Ist das StudiVZ gefährlich? [3]
  27. AStA FH Münster/Steinfurt: StudiVZ - Ärger ohne Ende?! [4]
  28. RefRat Hu-Berlin: Der Referentenrat warnt vor dem „StudiVZ“. Presseerklärung des Referentenrat der HU vom 24. November 2006. [5]
  29. Mirjam Hauck: Wer keine Werbung will, fliegt. StudiVZ-User müssen ab 2008 neuen Geschäftsbedingungen zustimmen: Das Internetportal will ihre persönlichen Daten gezielt für Werbung nutzen. In: sueddeutsche.de, 14. Dezember 2007. Neue Geschäftsbedingungen bei „studiVZ“. Wer seine Daten nicht rausrückt, fliegt. In: tagesschau.de, 14. Dezember 2007. Konrad Lischka: Gezielte Werbung. Experten kritisieren Schnüffel-Passus von StudiVZ. In: Spiegel Online, 14. Dezember 2007. Datenschutz. StudiVZ lenkt nach WELT-ONLINE-Bericht ein. In: Welt Online, 15. Dezember 2007. Klaus Uhrig: Vom StalkerVZ zum StasiVZ. In: taz, 15. Dezember 2007.
  30. Gott sei Dank dürfen wir bei Ermittlungsersuchen Daten jetzt herausgeben – Interview bei Spiegel Online, 27. Februar 2008
  31. Harvey Jones, José Hiram Soltren: Facebook: Threats to Privacy (2005, PDF-Datei, 1,3 MB)
  32. Dominik Birk, Felix Gröbert: Analyse Sozialer Netzwerke (2006, PDF-Datei, 4,9 MB)
  33. Hagen Fritsch: studiVZ – inoffizielle Statistikpräsentation
  34. IcePic zum Thema: Mit java bei studiVZ einloggen (6. Dezember 2006)
  35. www.focus.de: Daten-GAU bei StudiVZ (28. Februar 2007)
  36. Spiegel Online Fotostrecken; studiVZ: Pannen und PR-Schnitzer (15. November 2006) „Fakebook“ – Screenshot auf Flickr.com
  37. Spiegel Online: Deutsche Web 2.0-Nachahmer Kasse machen mit dem Copy-Shop
  38. Financial Times Deutschland: Facebook verklagt StudiVZ
  39. www.spiegel.de, Christian Stöcker: Größte Studenten-Community: Peinliche Pannen bringen studiVZ in Verruf (15. November 2006)
  40. StudiVZ verschickt Abmahnung an Studi mit ErstiVZ, 15. Februar 2008
  41. StudiVZ regt erneut auf: Markenstreit, PC Professionell vom 29. Februar 2008
  42. www.blogbar.de, DonAlphonso: StudiVZ: 700 Stalker und der Datenschutz (23. November 2006)
  43. Stern.de: „Vater zeigt SchülerVZ an“ von Malte Arnsperger. 10. August 2007.
  44. ZDF online-Nachrichten
  45. Interview mit Oliver Skopec, August 2008

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