Bad Sauerbrunn

Bad Sauerbrunn
Bad Sauerbrunn
Wappen von Bad Sauerbrunn
Bad Sauerbrunn (Österreich)
Bad Sauerbrunn
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Burgenland
Politischer Bezirk: Mattersburg
Kfz-Kennzeichen: MA
Fläche: 2,35 km²
Koordinaten: 47° 46′ N, 16° 19′ O47.77416666666716.324166666667280Koordinaten: 47° 46′ 27″ N, 16° 19′ 27″ O
Höhe: 280 m ü. A.
Einwohner: 2.089 (1. Jän. 2011)
Bevölkerungsdichte: 889 Einwohner je km²
Postleitzahl: 7202
Vorwahl: 0 26 25
Gemeindekennziffer: 1 06 11
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Wiener Neustädter Straße 2
7202 Bad Sauerbrunn
Website: www.bad-sauerbrunn.at
Politik
Bürgermeister: Gerhard Hutter (LIBS)
Gemeinderat: (2007)
(21 Mitglieder)
13 LIBS, 5 SPÖ, 3 ÖVP
Lage der Gemeinde Bad Sauerbrunn im Bezirk Mattersburg
Antau Bad Sauerbrunn Baumgarten Draßburg Forchtenstein Hirm Krensdorf Loipersbach Marz Mattersburg Neudörfl Pöttelsdorf Pöttsching Rohrbach bei Mattersburg Schattendorf Sieggraben Sigleß Wiesen Zemendorf-Stöttera BurgenlandLage der Gemeinde Bad Sauerbrunn im Bezirk Mattersburg (anklickbare Karte)
Über dieses Bild
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Das Gemeindeamt von Bad Sauerbrunn
Das Gemeindeamt von Bad Sauerbrunn
(Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria)

Der Kurort Bad Sauerbrunn (ungarisch: Savanyúkút, kroatisch: Kisela Voda) ist eine Gemeinde mit 2089 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2011) im nördlichen Burgenland, nur etwa 7 km von Wiener Neustadt entfernt. Seine Gemeindequelle bringt einen Magnesium-Calcium-Natrium-Hydrogencarbonat-Sulfat-Säuerling zutage, der den höchsten Magnesiumgehalt Österreichs hat. Im Gemeindegebiet befindet sich der Naturpark Rosalia-Kogelberg.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Vor Christi Geburt war das Gebiet Teil des keltischen Königreiches Noricum und gehörte zur Umgebung der keltischen Höhensiedlung Burg auf dem Schwarzenbacher Burgberg.

Später unter den Römern lag das heutige Bad Sauerbrunn dann in der Provinz Pannonia.

Der Ort Sauerbrunn ist seit 1847 durch die Mattersburger Bahn erschlossen und erhielt 1901 die Erlaubnis, den Titel Kurbad zu führen. Der Ort entwickelte sich bald zum beliebten Sommerwohnsitz der Wiener, Budapester und Soproner Gesellschaft. 1909 erlangte Sauerbrunn den Status einer Kleingemeinde, deren amtlicher Name Savanyúkút lautete. Da sich der Ort so günstig weiterentwickelte, wurde 1911 die Kleingemeinde zur Großgemeinde mit eigenem Notariat und Matrikelamt umgestaltet.

Hartig-Villa (um 1900)

Sauerbrunn wurde wie das gesamte Deutsch-Westungarn nach dem ersten Weltkrieg nach zähen Verhandlungen im Vertrag von St. Germain und im Vertrag von Trianon 1919 Österreich zugesprochen (siehe auch Geschichte des Burgenlandes). Da jedoch infolge der Volksabstimmung 1921 die von Österreich vorgesehene burgenländische Landeshauptstadt Ödenburg an Ungarn abgetreten wurde, wurde Sauerbrunn von 25. Jänner 1921 bis 29. April 1925 provisorischer Sitz der burgenländischen Landesregierung und -verwaltung.[1]

Auch in Sauerbrunn wurden nach dem Anschluss die jüdischen Mitbürger enteignet, vertrieben oder in die Todeslager verbracht. Durch den Zweiten Weltkrieg kam der Kurbetrieb völlig zum Erliegen. 1944, bis kurz vor Einmarsch sowjetischer Truppen, strahlte der Soldatensender Belgrad, bekannt durch sein Lied Lili Marleen, seine Sendungen aus der Hartigvilla als seiner letzten Station.

Bad Sauerbrunn 2008

Der gezielte, wenn auch langwierige Ausbau der Tourismus- und Kureinrichtungen, die im Zweiten Weltkrieg völlig zerstört worden waren, sowie die hohe Qualität der Heilquellen führten zur Berechtigung, mit 1. Jänner 1987 den Gemeindenamen „Bad Sauerbrunn“ zu führen[2].

Im Juli 2006 wurde in der denkmalgeschützten, entsprechend adaptierten Hartigvilla die Waldklinik Bad Sauerbrunn als erste Schönheitsklinik des Burgenlandes eröffnet.[1][3]

Wappen

In blauem Schild unter einem seitlich und oben an die Schildränder anstoßenden silbernen Viadukt eine silberne Brunnenschale mit zwei blauen Streifen, aus der eine silberne Fontäne aufsteigt, die von silberumrahmten blauen Perlen begleitet wird.

Politik

Bürgermeister ist Gerhard Hutter (LIBS – Unabhängige Liste Bad Sauerbrunn), der sich 2007 bei den Bürgermeisterdirektwahlen mit 72,1 % klar gegen seine Mitbewerber durchsetzen konnte. Seine Unabhängige Liste Bad Sauerbrunn legte bei den gleichzeitig abgehaltenen Gemeinderatswahlen rund 17 % zu und erreicht mit 54,8 % der Stimmen die absolute Stimmen- und Mandatsmehrheit. Großer Wahlverlierer war die SPÖ, die 15,6 % Stimmenanteil einbüßte und mit 24,1 % deutlich zurückfiel. Die ÖVP belegt mit leichten Verlusten und einem Stimmanteil von 14,6 % den dritten Platz. Auch die FPÖ musste leichte Verluste hinnehmen und flog mit nur 3,1 % aus dem Gemeinderat.

Städtepartnerschaften

  • Bad Sauerbrunn unterhält eine Partnerschaft mit der mittelfränkischen Stadt Spalt in Bayern.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Sauerbrunn (unten rechts) und Umgebung um 1873 (Aufnahmeblatt der Landesaufnahme)
östliche Umgebung von Sauerbrunn (Bahnlinie links unten)

Denkmale unter Denkmalschutz[4]:

  • Musikpavillon im alten Fuchsloch
  • Kurpark mit Rosarium: ein Rosengarten mit mehr als 2000 Rosen. (siehe Weblinks)
  • Badeanlage
  • Ehem. Villa Paula
  • Villenanlage, Villa Hartig I, Villa Hartig II und Gartenhaus
  • Gemeindeamt
  • israelitischer Friedhof

Persönlichkeiten

  • Kurt Balla (1923–1995), Politiker, Bürgermeister von Bad Sauerbrunn
  • Johann Stockinger (1880–1962), Metallarbeiter und Politiker, Vizebürgermeister von Bad Sauerbrunn
  • Toni Stricker (* 1930), Komponist und Geiger

Literatur

  • Rudolf Balasko, Gertrude Kern, Robert Sommer: Bad Sauerbrunn: Ortschronik in drei Teilen. Gemeinde Bad Sauerbrunn, Bad Sauerbrunn 1999[5]

Einzelnachweise

  1. a b Erste Schönheitsklinik des Landes eröffnet. burgenland.orf.at, 10. Juli 2006. Abgerufen am 12. Juni 2011.
  2. Änderung des Gemeindenamens Sauerbrunn in Bad Sauerbrunn, Bgld LGBl 1986/70, § 1.
  3. Unsere klassischen Gründerzeitvillen Hartig I und Hartig II (…). www.waldklinik.at. Abgerufen am 12. Juni 2011.
  4. Bundesdenkmalamt: Burgenland - unbewegliche und archäologische Denkmale unter Denkmalschutz, Stand 30. Mai 2011)
  5. Permalink Österreichischer Bibliothekenverbund

Weblinks


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