Rostock Hauptbahnhof

Rostock Hauptbahnhof
Rostock Hauptbahnhof
Rostock-hbf-nord.jpg
Empfangsgebäude und Bahnhofsvorplatz
Daten
Kategorie 2
Betriebsart Durchgangsbahnhof
Bahnsteiggleise 10
Reisende 33.000
Abkürzung WR
Eröffnung 1886
Webadresse bahnhof.de
Lage
Stadt Rostock
Land Mecklenburg-Vorpommern
Staat Deutschland
Koordinaten 54° 4′ 41″ N, 12° 7′ 51″ O54.07805555555612.130833333333Koordinaten: 54° 4′ 41″ N, 12° 7′ 51″ O
Eisenbahnstrecken
Bahnhöfe in Mecklenburg-Vorpommern

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Rostock Hauptbahnhof ist der Hauptbahnhof der mecklenburgischen Hansestadt Rostock und der größte Bahnhof in Mecklenburg-Vorpommern. Er gehört zu den Bahnhöfen der Bahnhofskategorie 2 der Deutschen Bahn AG. Der Bahnhof befindet sich im Südwesten der Steintor-Vorstadt, etwa zehn Minuten Fußweg vom Stadtzentrum entfernt. In den Nahverkehr der Stadt ist der Bahnhof durch Straßenbahnlinien, Omnibuslinien und die Rostocker S-Bahn eingebunden. Unmittelbar neben dem Südportal liegt der Zentrale Omnibus-Bahnhof von Rostock.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Hauptbahnhof 1920

Der heutige Hauptbahnhof wurde 1886 durch die Eisenbahn- und Dampfschiffahrtsgesellschaft Deutsch-Nordischer-Lloyd, als Lloyd-Bahnhof in Betrieb genommen. Die Gesellschaft betrieb die Lloyd-Bahn Neustrelitz – Rostock – Warnemünde und die daran anschließende Postdampferverbindung nach Nykøbing (Falster). 1894 wurde die Lloyd-Bahn durch das Großherzogtum Mecklenburg-Schwerin gekauft und der Großherzoglich Mecklenburgischen Friedrich-Franz-Eisenbahn (M.F.F.E.) angegliedert, die mit dem Friedrich-Franz-Bahnhof bereits einen großen Bahnhof in Rostock betrieb. Der parallele Betrieb für den Personen- und Güterverkehr erwies sich als unrationell. 1896 übernahm der Lloyd-Bahnhof den größten Teil des Personenverkehrs und wurde zunächst in Central-Bahnhof und nach der Wende zum 20. Jahrhundert in Rostock Hauptbahnhof umbenannt. Mit Aufnahme des Eisenbahnfährverkehrs von Warnemünde nach Gedser im Jahr 1903 hielten im Bahnhof die durchgehenden Fernschnellzüge BerlinKopenhagen. Nach Umbau der Streckeneinführung aus Richtung Stralsund entfiel der Halt der Züge von und nach Stralsund im Friedrich-Franz-Bahnhof. Der bisherige Friedrich-Franz-Bahnhof wurde zum Rostocker Güterbahnhof.

1913 bekam der Hauptbahnhof eine repräsentative Empfangshalle mit Jugendstilelementen und kleinen Balustraden nach Entwürfen von Paul Korff, 1922 wurden die Bahnsteiganlagen um zwei Bahnsteiggleise erweitert und der Bahnhofstunnel entsprechend ausgebaut.

Im Zweiten Weltkrieg wurde der Bahnhof bei Bombenangriffen beschädigt. Es folgte ein provisorischer Wiederaufbau. Aufgrund der Teilung Deutschlands nahm die Bedeutung Rostocks und damit des Hauptbahnhofes zu. Die Fahrgastzahlen stiegen stark an, besonders nach dem Aufbau neuer Industriebetriebe und Wohngebiete im Nordwesten der Stadt. Im Fernverkehr nahm die Bedeutung der Nord-Süd-Verbindungen unter anderem nach Dresden, Leipzig und Berlin zu. Direkte Züge nach Prag und Budapest wurden eingerichtet. Die „klassischen“ Fernverbindungen Rostocks nach Hamburg und Kopenhagen führten seit der Deutschen Teilung 1949 nur noch ein Schattendasein. Der Ausbau des Bahnhofs hielt mit den Anforderungen nicht Schritt, immer wieder musste improvisiert werden. Zur Bewältigung des steigenden Fahrgastaufkommens wurden weitere Bahnsteige errichtet. Der Bahnhofstunnel erhielt einen Ausgang in Richtung Südstadt. 1985 erfolgte der Anschluss an das elektrifizierte Netz der Deutschen Reichsbahn.

Empfangsgebäude an der Südseite des Bahnhofs

Mit der Wiedervereinigung kam es zu einer Verlagerung des Verkehrs. Zum einen erfolgte ein Verkehrswechsel weg von der Schiene hin zur Straße, zum anderen nahm die Bedeutung der Verbindungen nach Hamburg und Kiel (über Lübeck) stark zu. Die direkten Fernverbindungen nach Dresden, Magdeburg und Leipzig wurden bis Mitte der 1990er Jahre zunächst eingestellt und auch die Verbindung nach Kopenhagen fiel mit der Einstellung des Eisenbahnfährverkehrs nach Gedser weg. Die Relation Rostock – Berlin wurde auf Nahverkehrsniveau reduziert.

Von 1999 bis 2003 wurde der Bahnhof vollständig umgebaut. Das Empfangsgebäude wurde unter Einbeziehung der alten Empfangshalle neu gebaut, eine neue Tunnelebene, der Straßenbahntunnel und das Südempfangsgebäude kamen hinzu. Auf zwei Ebenen unter der Erde ist nun ein direktes Umsteigen vom Fern- und Regionalverkehr zum Nahverkehr möglich. Die Anzahl der Bahnsteige wurde an den Bedarf angepasst und eine neue Nummerierung eingeführt. Seit dem 11. Juni 2007 ist der Bahnhof an das ICE-Netz der Deutschen Bahn angeschlossen.

Anlagen

Straßenbahnhaltestelle im Untergrund

Seit dem Umbau Anfang des 21. Jahrhunderts besitzt der Bahnhof neben dem Hauptempfangsgebäude an der Nordseite der Gleisanlagen ein weiteres an der Südseite. Die Bahnsteige mit zehn Bahnsteiggleisen werden über eine Tunnelebene zwischen beiden Empfangsgebäuden erreicht. In einer zweiten Tunnelebene befindet sich die Bahnhofhaltestelle der Rostocker Straßenbahn mit den Bahnsteigen A und B.

Fernverkehr

Linie Strecke Taktfrequenz
ICE/IC 28 WarnemündeRostockBerlinLeipzigJena ParadiesNürnbergAugsburgMünchen Einzelne Züge
IC 26 (Binz/ Greifswald) – StralsundRostockHamburgHannoverFrankfurt (Main)Karlsruhe (– Stuttgart – Augsburg – München) Zweistundentakt
IC 30 (Binz) – Stralsund – Rostock – Hamburg – BremenKölnStuttgart Einzelne Züge
IC 56 Warnemünde – RostockMagdeburgHalle (Saale)Leipzig/Halle Flughafen – Leipzig – Dresden Einzelne Züge
Interconnex Warnemünde – Rostock – Neustrelitz – Berlin – Leipzig Einzelne Züge

Regionalverkehr

Linie Strecke Taktfrequenz
RE 1 RostockBützowBad KleinenSchwerin – Hamburg Zweistundentakt mit Verstärkern in HVZ
RE 5 RostockGüstrow – Neustrelitz – BerlinJüterbogLutherstadt Wittenberg Zweistundentakt
RE 8 WismarBad DoberanRostockTessin Stundentakt
RE 9 RostockRibnitz-Damgarten – Stralsund – Bergen auf Rügen – Sassnitz Zweistundentakt
RB 12 (Bad Doberan) – RostockGraal-Müritz Stundentakt am Wochenende im Winter Zweistundentakt,
Bad Doberan – Rostock nur in HVZ
OLA RostockLaage (Meckl) – Güstrow Zweistundentakt in der HVZ Stundentakt
S1 Rostock – Warnemünde Viertelstundentakt gemeinsam mit S2;
in der HVZ Zehnminutentakt
S2 Warnemünde – RostockSchwaan – Güstrow Stundentakt
S3 RostockRostock Seehafen Nord Stundentakt

Literatur

  • Lothar Schultz, Die Lloydbahn, Neustrelitz–Rostock–Warnemünde, Verlag Bernd Neddermeyer, Berlin 2010, ISBN 978-3-941712-08-9, S. 70–75 und 133–145

Weblinks


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