Spartak Moskau

Spartak Moskau
Spartak Moskau
Spartak Moskau.svg
Voller Name OAO Futbolni klub Spartak-Moskwa
Gegründet 1922
Stadion Olympiastadion Luschniki
Spartak-Stadion in Tushino (ab 12/2013)
Plätze 84.864
Präsident Leonid Fedun
Trainer Waleri Karpin (Interim)
Homepage spartak.com
Liga Premjer-Liga, Russland
2010 4. Platz
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Heim
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Auswärts
Spartak-Fans beim Derby gegen ZSKA (1:5) am 12. Juli 2008

Spartak Moskau (russisch Спартак Москва, Spartak Moskwa, wiss. Transliteration Spartak Moskva, vollständiger Name russisch ОАО «Футбольный клуб „Спартак-Москва“, OAO Futbolni klub Spartak-Moskwa) ist ein russischer Sportclub aus Moskau, der Hauptstadt des Landes. Neben der Fußball- ist auch die Eishockeyabteilung HK Spartak Moskau international bekannt. Die Vereinsfarben sind Rot-Weiß. Rechtsform der Fußballmannschaft ist die einer offenen Aktiengesellschaft (OAO/Otkrytoje Akzionernoje Obschtschestwo).

Spartak ist nach einer Umfrage knapp die populärste Fußballmannschaft Russlands. Ihr Spitzname lautet „Volksteam“.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Sowjetunion

Spartak Moskau wurde 1922 als MKS (russisch Московский кружок спорта Краснопресненского района/Moskowski kruschok sporta Krasnopresnenskowo rajona) von Nikolai Starostin gegründet. Die Fußballmannschaft spielte damals im Stadion des Stadtteils Presnenski oder Presnja und benannte sich nach dem Stadtteil bald in Krasnaja Presnja (russisch Красная Пресня/Rotes Presnja) um.

1936 suchte der Verein nach einem neuen Namen. Starostin schlug den Namen Spartak vor, welcher auf allgemeine Zustimmung der Beteiligten stieß. Über den Ursprung dieses Namens gibt es verschiedene Versionen, nach einer Version kam Starostin beim Lesen eines Buches über den Sklavenführer Spartacus auf diese Idee,[1] nach einer anderen Version soll der Name auf ein 1927 stattgefundenes Spiel gegen eine deutsche Arbeitermannschaft zurückzuführen sein, welche nach dem Spartakusbund benannt war.[2]

Spartak Moskau ist zwölffacher sowjetischer Meister und wurde nur von dem ukrainischen Verein Dynamo Kiew, der mit dreizehn gewonnenen Meisterschaften der Rekordtitelträger ist, übertroffen. Außerdem ist Spartak Moskau Rekordsieger im sowjetischen Fußballpokal, der zehn Mal gewonnen werden konnte.

Russland

Spartak ist mit neuen gewonnenen Meisterschaften russischer Rekordmeister. Daneben stehen drei Gewinne des Russischen Pokals aus den Jahren 1994, 1998 und 2003 zu Buche. Von den ersten Spielzeiten der russischen Premjer-Liga nach dem Ende der Sowjetunion konnte Spartak nur eine (1995 wurde nur der dritte Platz erreicht) nicht als Meister abschließen. Die Mannschaft rangiert in der ewigen Tabelle der russischen Premjer-Liga mit großem Abstand auf dem ersten Platz. Nach 2001 wurde die Siegesserie unterbrochen und Spartak beendete die folgenden Spielzeiten teilweise lediglich als Zehnter. Durch die erheblichen finanziellen Mittel des Hauptsponsors Lukoil gelang es jedoch 2005 bis 2007 wieder um die Meisterschaft mitzuspielen und dreimal in Folge Vizemeister zu werden. In der Spielzeit 2009 konnte das Team erneut den zweiten Tabellenplatz belegen.

In der Saison 2010 konnte das Team aus Moskau den vierten Tabellenrang erreichen. Somit nahm Spartak an der Qualifikation für die UEFA Europa League 2011/12 teil, wo sie allerdings gegen den polnischen Vertreter Legia Warschau nach 2:2 und 2:3 in der Play-Off-Runde ausschieden.

Stadion

Das Luschniki-Stadion

Die Fußballabteilung von Spartak Moskau trägt ihre Heimspiele im 84.864 Zuschauer fassenden Olympiastadion Luschniki, das bereits im Jahre 1956 erbaut wurde. Spartak Moskau besaß nie ein eigenes Stadion und musste in seiner Geschichte immer auf die Stadien anderer Moskauer Vereine ausweichen.

Ende des Jahres 2006 wurde dem Bau eines eigenen neuen, reinen Fußballstadions ohne Laufbahn zugestimmt. Entstehen soll das Objekt, welches von den ar.te.plan Architekten aus Dortmund entworfen wurde, auf einem Teil des ehemaligen Flugfeld Tuschino in der Nähe von Moskau. Die Fertigstellung des exklusiven Stadions mit Multifunktionshalle war bereits für 2009 angedacht, infolge der Weltwirtschaftskrise aber zunächst auf das Jahr 2012, zuletzt auf den Dezember 2013 verschoben. Zwar wird die Zuschauer-Kapazität im Vergleich zum Olympiastadion Luschniki auf ca. 42.000 sinken, so hat der Verein zukünftig aber eines der modernsten und einzigartigsten Stadien der Welt. Ein weiterer wichtiger und vor allem für die Fans von Spartak bedeutender Grund für den Neubau war, dass sich das Luschniki-Stadion im Besitz des Lokalrivalen Torpedo Moskau befindet.

Sponsoren

Der Hauptsponsor des Vereins ist der größte russische Mineralölkonzern Lukoil.

Erfolge

National

  • Meister:
    • Sowjetunion: 1936, 1938, 1939, 1952, 1953, 1956, 1958, 1962, 1969, 1979, 1987, 1989
    • Russland: 1992, 1993, 1994, 1996, 1997, 1998, 1999, 2000, 2001
  • Pokalsieger:
    • Sowjetunion: 1938, 1939, 1946, 1947, 1950, 1958, 1963, 1965, 1971, 1992
    • Russland: 1994, 1998, 2003

International

Wissenswertes

Rekordtorschützen

Von 1949 bis 1959 erzielte Nikita Simonjan 133 Tore. Kein Spieler schoß bisher mehr Tore für Spartak Moskau.

Platz Name des Spielers Tore Zeitraum
1. SowjetunionUdSSR Nikita Simonjan 133 1949–1959
2. SowjetunionUdSSR Sergei Rodionow 119 1979–1995
3. SowjetunionUdSSR Galimsjan Chussainow 102 1961–1973
4. SowjetunionUdSSR Fjodor Tscherenkow 95 1977–1993
5. RusslandRussland Roman Pawljutschenko 89 2003–2008
6. SowjetunionUdSSR Juri Gawrilow 89 1977–1985
7. RusslandRussland Jegor Titow 87 1995–2008
8. SowjetunionUdSSR Anatoli Iljin 83 1949–1962
9. SowjetunionUdSSR Juri Sewidow 71 1960–1965
10. RusslandRussland Andrei Tichonow 68 1992–2000

Bemerkung: Gezählt wurden nur Ligatreffer. Tore in nationalen und internationalen Pokalwettbewerben wurden nicht mit einbezogen.

Kader der Saison 2011/12

Nummer Spieler Nationalität Geboren im Verein seit letzter Verein

Torhüter

1 Nikolai Sabolotny RusslandRussland 16. April 1990 2010 Zenit Sankt Petersburg
31 Andrei Dikan UkraineUkraine 16. Juli 1977 2010 Terek Grosny

Abwehr

3 Sergio Rodríguez García SpanienSpanien 17. August 1984 2011 Hércules CF
13 Fjodor Kudrjaschow RusslandRussland 5. April 1987 2008 FK Chimki
15 Sergei Parschiwljuk Kapitän der Mannschaft RusslandRussland 18. März 1989 2008 eigene Jugend
17 Marek Suchý TschechienTschechien 29. März 1988 2010 Slavia Prag
19 Marcos Rojo ArgentinienArgentinien 20. März 1990 2011 Estudiantes de La Plata
21 Nicolás Pareja ArgentinienArgentinien 19. Januar 1984 2010 Espanyol Barcelona
34 Jewgeni Makejew RusslandRussland 24. Juli 1989 2007 Scheksna Tscherepowez
44 Anton Chodyrew RusslandRussland 26. Januar 1992 2010 eigene Jugend

Mittelfeld

4 Emin Machmudow RusslandRussland 27. April 1992 2011 Saturn Ramenskoje
5 Alexander Scheschukow RusslandRussland 15. April 1983 2010 FK Moskau
6 Rafael Carioca BrasilienBrasilien 18. Juni 1989 2008 Grêmio Porto Alegre
8 Aiden McGeady IrlandIrland 4. April 1986 2010 Celtic Glasgow
12 Dschano Ananidse GeorgienGeorgien 10. Oktober 1992 2009 eigene Jugend
16 Demy de Zeeuw NiederlandeNiederlande 26. Mai 1983 2011 Ajax Amsterdam
18 Filip Ozobić KroatienKroatien 8. April 1991 2008
23 Dmitri Kombarow RusslandRussland 22. Januar 1987 2010 Dynamo Moskau
24 Kirill Kombarow RusslandRussland 22. Januar 1987 2010 Dynamo Moskau

Angriff

9 Ari BrasilienBrasilien 11. Dezember 1985 2010 AZ Alkmaar
11 Welliton BrasilienBrasilien 22. Oktober 1986 2007 Goiás EC
14 Pawel Jakowlew RusslandRussland 7. April 1991 2009 eigene Jugend
22 Artjom Dsjuba RusslandRussland 22. August 1988 2006 eigene Jugend
29 Emmanuel Emenike NigeriaNigeria 10. Mai 1987 2011 Fenerbahçe Istanbul
49 Alexander Koslow RusslandRussland 19. März 1993 2010 eigene Jugend

Stand: September 2011

Bekannte ehemalige Spieler

Russland und GUS

Europa

Südamerika

Afrika

Trainer

  • 1936-36 – TschechienTschechien Antonín Fivébr
  • 1936-36 – SowjetunionUdSSR Michail Koslow
  • 1937-38 – SowjetunionUdSSR Konstantin Kwaschnin
  • 1938-39 – SowjetunionUdSSR Pjotr Popow
  • 1940-40 – SowjetunionUdSSR Wladimir Gorochow
  • 1941-41 – SowjetunionUdSSR Pjotr Popow
  • 1942-43 – SowjetunionUdSSR Wladimir Gorochow
  • 1944-44 – SowjetunionUdSSR Konstantin Kwaschnin
  • 1945-45 – SowjetunionUdSSR Pjotr Issakow
  • 1945-47 – SowjetunionUdSSR Albert Wolrat
  • 1948-48 – SowjetunionUdSSR Konstantin Kwaschnin
  • 1949-51 – SowjetunionUdSSR Abram Dangulow
  • 1951-51 – SowjetunionUdSSR Georgi Glaskow
  • 1952-54 – SowjetunionUdSSR Wassili Sokolow
  • 1955-59 – SowjetunionUdSSR Nikolai Guljajew
  • 1960-65 – SowjetunionUdSSR Nikita Simonjan
  • 1966-66 – SowjetunionUdSSR Nikolai Guljajew
  • 1967-67 – SowjetunionUdSSR Sergei Salnikow
  • 1967-72 – SowjetunionUdSSR Nikita Simonjan
  • 1973-75 – SowjetunionUdSSR Nikolai Guljajew
  • 1976-76 – SowjetunionUdSSR Anatoli Krutikow
  • 1977-88 – SowjetunionUdSSR Konstantin Beskow
  • 1989-95 – SowjetunionUdSSR Oleg Romanzew
  • 1996-96 – RusslandRussland Georgi Jarzew
  • 1997-03 – RusslandRussland Oleg Romanzew
  • 2003-03 – RusslandRussland Andrei Tschernyschow
  • 2004-04 – ItalienItalien Nevio Scala
  • 2004-06 – LettlandLettland Alexander Starkow
  • 2006-07 – RusslandRussland Wladimir Fedotow
  • 2007-08 – RusslandRussland Stanislaw Tschertschessow
  • 2008-08 – RusslandRussland Igor Ledjachow
  • 2008-09 – DanemarkDänemark Michael Laudrup
  • 2009-11 – RusslandRussland Waleri Karpin

Andere Sportarten

Literatur

  • Robert Edelman: Spartak Moscow. A History of the People's Team in the Workers' State. Ithaca 2009. ISBN 9780801447426.
  • James Riordan: The Strange Story of Nikolai Starostin, Football and Lavrentii Beria – Soviet Sports Personality and Soviet Chief of Intelligence. In: Europe-Asia Studies, Juli 1994, findarticles.com
  • Jonathan Wilson: Behind the Curtain. Travels In Eastern European Football. Orion, London 2006 ISBN 978-0-7528-7945-1

Weblinks

 Commons: FC Spartak Moscow – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Wilson, S. 283
  2. Riordan, S. 1

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