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Wappen Karte Basisdaten (Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria) Bundesland Steiermark Politischer Bezirk Hartberg (HB) Fläche 23,53 km² Koordinaten 47° 17′ N, 16° 1′ O47.28111111111116.024722222222387Koordinaten: 47° 16′ 52″ N, 16° 1′ 29″ O Höhe 387 m ü. A. Einwohner 2.016 (31. Dez. 2008) Bevölkerungsdichte 86 Einwohner je km² Postleitzahlen 8295, 8230, 8274, 8294 Vorwahlen 0 33 32 Gemeindekennziffer 6 07 32 NUTS-Region AT224 Adresse der
GemeindeverwaltungSankt Johann in der Haide 100
8295 Sankt Johann in der HaideOffizielle Website Politik Bürgermeister Ing. Günter Müller (SPÖ) Gemeinderat (2005)
(15 Mitglieder)Lage der Gemeinde Sankt Johann in der Haide Sankt Johann in der Haide ist eine Gemeinde im Bezirk Hartberg in der Steiermark in Österreich.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Geografische Lage
Sankt Johann in der Haide liegt ca. 4 km östlich der Bezirkshauptstadt Hartberg am Lungitzbach. Die Gemeinde befindet sich am Ostrand des oststeirischen Hügellandes und reicht im Osten bis zur Grenze zum Burgenland, die in diesem Bereich von der Lafnitz gebildet wird.
Während der Lungitzbach und die Lafnitz die Gemeinde in ihrer östlichen Hälfte durchfließen, wird der westliche Teil von den Zuflüssen des Hartberger Safens entwässert. Hinsichtlich der Bevölkerungsverteilung wird die Gemeinde durch den Lungitzbach in zwei Hälften geteilt: Westlich davon befinden sich nahezu alle Siedlungen, während das Gebiet östlich des Lungitzbaches überwiegend bewaldet ist (Ghartwald).
Gemeindegliederung
Die Gemeinde besteht aus den Katastralgemeinden Sankt Johann in der Haide (645 Einwohner), Schölbing (878) und Unterlungitz (394) (Stand: 15. Mai 2001).
Eingemeindungen
Die ehemals selbständigen Gemeinden Schölbing und Unterlungitz wurden am 1. Jänner 1969 eingemeindet.
Nachbargemeinden
Grafendorf bei Hartberg Lafnitz Markt Allhau Hartberg Markt Allhau Sankt Magdalena am Lemberg Rohr bei Hartberg Wolfau Geschichte
Sankt Johann in der Haide wurde erstmals im Jahre 1147 als Rudegersdorf erwähnt. Der damalige Gemeindename erinnert daran, dass Markgraf Leopold der Starke seinem Ministerialen Rudiger um 1128/29 ein Gut im Gemeindegebiet schenkte, dessen Land des spätere Gemeindegebiet umfasste. Da das Land vollständig bewaldet war, musste es erst gerodet werden, bevor die planmäßige Dorfgründung erfolgte. Das Wald östlich der Siedlung wurde zur "Grenzbefestigung" stehen gelassen und ist bis heute als Ghartwald erhalten geblieben.
Erst im 15. Jahrhundert übernahm das Dorf den heutigen Namen des heiligen Johann. Der Zusatz in der Haide bedeutet nicht Heide, sondern Wald, da er vom Begriff Hart – mundartlich "Hoad" – abgeleitet ist.
Schon in der Römerzeit war das heutige Gemeindegebiet ein Grenzgebiet, da hier die Grenze zwischen den Provinzen Noricum und Pannonicum verlief. Bis 1921 war die heutige Grenze zwischen der Steiermark und dem Burgenland die Staatsgrenze zwischen Österreich und Ungarn. Dies führte dazu, dass das Dorf häufig Opfer von kriegerischen Auseinandersetzungen wurde. Im Hochmittelalter wurde es von den Ungarn heimgesucht, später von den Türken, Haiducken und Kuruzen. Im Zweiten Weltkrieg kamen die Kampfhandlungen im Mai 1945 knapp vor Erreichen der Gemeinde zum Stillstand.
Durch die häufigen Verwüstungen gibt es in Sankt Johann in der Haide kaum historische Bauten und Schätze. Lediglich die Bauten der beiden letzten Jahrhunderte sind erhalten, diese wurde aber umso aufwändiger gepflegt. Gewerbebetriebe siedeln sich erst seit 1945 an.
1770 lebten 258 Menschen in Sankt Johann, im Jahr 1846 waren es 307. Im Jahr 1849 wurde Sankt Johann in der Haide eine selbständige Gemeinde. Im Jahr 1969 wurde die Gemeinde um die Orte Schölbing und Unterlungitz vergrößert.
Schölbing
Schölbing ist eine planmäßige Dorfanlage aus der Kolonisationszeit. Es wird erstmals im Jahr 1252 als Schelleborn urkundlich erwähnt. Der Name bedeutet "bei den Hirtenhütten", was darauf hindeutet, dass das Gebiet ursprünglich als Weideland genutzt wurde.
Unterlungitz
Die planmäßige Siedlung Unterlungitz wird erstmals im Jahr 1330 als Nider Lunkawitz urkundlich erwähnt. 1850 wurde die Gemeinde selbständig. Sie zeichnete sich durch ihr gut entwickeltes Vereinsleben aus.
Bevölkerungsentwicklung
Bevölkerungs-
entwicklungDatum Einwohner 1869 1.366 1880 1.478 1890 1.488 1900 1.508 1910 1.588 1923 1.547 1934 1.492 1939 1.428 1951 1.481 1961 1.410 1971 1.568 1981 1.620 1991 1.705 2001 1.916 Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
Die Pfarrkirche, nach der der Ort benannt ist, wurde als Filialkirche von Hartberg zwischen 1363 und 1452 (erste urkundliche Erwähnung) erbaut. Sie ist nicht mehr erhalten. Die heutige Kirche stammt aus dem Jahr 1775 und wurde von Anton Pregartner erbaut.
Neben der Pfarrkirche befindet sich ein römischer Reliefstein. Er war Teil eines Grabbaus.
Im Zentrum von Sankt Johann befindet sich das Johannisbründl.
Parks
In Sankt Johann in der Haide befindet sich ein Soldatenfriedhof aus dem Zweiten Weltkrieg.
Sport
Die zahlreichen Waldgebieten in der Gemeinde bieten vielfältige Wandermöglichkeiten. Es gibt beispielsweise einen Fitness- Parcours und eine Finnen-Laufstrecke. Da St. Johann in der Haide im oststeirischen Thermenland liegt, sind verschiedene Thermen natürlich nicht weit entfernt, welche ebenfalls Sport- und Wellnessmöglichkeiten bieten.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Sankt Johann in der Haide ist sehr verkehrsgünstig gelegen. Durch das Gemeindegebiet verläuft die Süd Autobahn (A 2) von Wien nach Graz. Sie kann über die im Gemeindegebiet gelegene Anschlussstelle Hartberg (115) erreicht werden. Die weiters im Gemeindegebiet gelegene Anschlussstelle Lafnitztal (111) ist nur vom Burgenland aus zugänglich. Die Burgenland Straße (B 50) von Hartberg nach Oberwart führt direkt durch St. Johann.
Die Aspangbahn bzw. die Thermenbahn verläuft direkt durch das Gemeindegebiet und ist über den Haltepunkt Sankt Johann in der Haide zugänglich. Hier bestehen zweistündliche Verbindungen der ÖBB nach Wien und über Hartberg nach Graz.
Die nächstgelegenen größeren Flughäfen wie Graz- Thalerhof und Wien- Schwechat sind durch über die Autobahn bzw. mit der Bahn schnell und bequem zu erreichen (Thalerhof: eine dreiviertelstunde, Schwechat: eine Stunde fünfzehn).
Bildung
In Sankt Johann in der Haide und in Schölbing befindet sich jeweils eine Volksschule. Die weiterführenden Schulen befinden sich in der Nachbarstadt Hartberg.
Politik
Gemeinderat
Die letzten Gemeinderatswahlen brachten die folgenden Ergebnisse:
Partei 2005 2000 1995 1990 Stimmen % Mandate Stimmen % Mandate Stimmen % Mandate Stimmen % Mandate ÖVP 472 36 5 331 28 4 427 37 6 504 44 7 SPÖ 814 62 10 694 59 10 423 36 6 340 30 5 FPÖ 36 3 0 51 4 0 124 11 1 40 4 0 Wirtschaftsliste 100 9 1 139 12 2 Bürgerinitiative 46 4 0 128 11 2 Altenberg-Schölbinger Heimatliste 89 8 1 Namensliste Paar Josef 34 3 0 Wahlbeteiligung 87% 89% 92% 96% Bürgermeister
Bürgermeister ist Günter Müller (SPÖ), Vizebürgermeister ist Walter Berghofer (SPÖ).
Wappen
Am 19. Februar 1989 wurde der Gemeinde Sankt Johann in der Haide von der Steiermärkischen Landesregierung des folgende Wappen verliehen: In Blau über zwei goldenen Lebensbäumen, die eine aufrechte goldene Pflugschar beseiten, golden ein widersehendes nimbiertes Lamm, das mit dem rechten Vorderfuß einen schrägrechten Kreuzstab hält.
Weblinks
- Gemeindedaten von Sankt Johann in der Haide bei der Statistik Austria
- Tourismusverband Sankt Johann in der Haide
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