- Wenigzell
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Wenigzell Basisdaten Staat: Österreich Bundesland: Steiermark Politischer Bezirk: Hartberg Kfz-Kennzeichen: HB Fläche: 35,49 km² Koordinaten: 47° 26′ N, 15° 47′ O47.42555555555615.786111111111831Koordinaten: 47° 25′ 32″ N, 15° 47′ 10″ O Höhe: 831 m ü. A. Einwohner: 1.425 (1. Jän. 2011) Bevölkerungsdichte: 40,15 Einw. pro km² Postleitzahl: 8254 Vorwahl: 0 33 36 Gemeindekennziffer: 6 07 49 NUTS-Region AT224 Adresse der
Gemeindeverwaltung:Pittermann 222
8254 WenigzellWebsite: Politik Bürgermeister: Herbert Hofer (ÖVP) Gemeinderat: (2010)
(15 Mitglieder)Lage der Gemeinde Wenigzell im Bezirk Hartberg
Marktplatz(Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria) Wenigzell mit 1425 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2011) ist eine Gemeinde in der Oststeiermark, Österreich.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Wenigzell liegt im Bergland des Jogllandes im Nordosten der Steiermark.
Gliederung des Gemeindegebiets
Das Gemeindegebiet ist unterteilt in die vier Katastralgemeinden Pittermann (716 Einwohner), Sommersgut (355 EW.), Sichart (251 EW.) und Kandlbauer (232 EW.).
Nachbargemeinden
An Wenigzell grenzen im Uhrzeigersinn
- im Norden Sankt Jakob im Walde und Waldbach,
- im Osten Vornholz,
- im Süden Sonnhofen,
- im Südwesten Miesenbach bei Birkfeld und
- im Westen Strallegg.
Geschichte
Bevölkerungs-
entwicklungDatum Einwohner 1869 1.225 1880 1.208 1890 1.215 1900 1.215 1910 1.221 1923 1.275 1934 1.423 1939 1.369 1951 1.275 1961 1.522 1971 1.627 1981 1.667 1991 1.639 2001 1.554 Die Ursprünge Wenigzells gehen auf das Jahr 1141 zurück: Damals kam Graf Wolfrad von Treffen im Tauschhandel mit dem Erzbischof von Salzburg in den Besitz der „100 Huben“. Zur Kolonisierung zog er Siedler aus seiner schwäbischen Heimat heran. Von diesen ursprünglichen Siedlern hat sich aber nichts erhalten (z.B. im Namensgut), da sie bald von Siedlern aus dem Pittener-Gebiet überlagert wurden. Auch die Namen der Katastralgemeinden (Pittermann, Sichart, Sommersgut und Kandlbauer) gehen auf (bairische) Familiennamen der letztgenannten Siedler aus dem Pittener-Gebiet zurück.
Vermutlich schenkte noch Graf Wolfrad von Treffen dem Chorherrenstift Vorau einen Waldhügel, auf dem dieses um 1185 eine Kapelle der Heiligen Margareta, die 1209 erstmals erwähnt wird und einen Wirtschaftshof errichtete. Von diesem stammt auch der Name, der so viel wie „kleiner Hof“ bedeutet. Um die Kapelle der Heiligen Margareta entstand auch das Dorf, von dem wir schon um 1200 Zeugnis besitzen. Vielleicht schon um 1220 wurde Wenigzell eine eigenständige Pfarre, da wir um 1250 den ersten Pfarrer namens Heinrich kennen.
Aus der Zeit der Reformation wissen wir, dass die Wenigzeller treu zum alten Glauben standen, was wohl auch auf die gute seelsorgliche Betreuung durch die Vorauer Chorherren zurückzuführen ist.
Vermutlich wurde nach dem Neubau der Stiftskirche von Vorau 1660-62 durch Domenico Sciassia auch die Pfarrkirche von Wenigzell neu erbaut.
1692 erwirkte Pfarrer Georg Tentius über den Vorauer Propst Phillip Leisl bei Papst Innozenz XII. die Bestätigung der Patrizibruderschaft. Diese machte Wenigzell zu einem vielbesuchten Wallfahrtsort zum Heiligen Patrizius. Der Zustrom der Wallfahrer wurde so stark, dass am Patrizitag, dem 17. März 1716 ein Wallfahrer in der Kirche erdrückt wurde. 1721 freskierte der bedeutende Barockmaler Johann Cyriak Hackhofer die fünf Initiennischen um die Kirche mit den Geheimnissen des Schmerzhaften Rosenkranzes.
In Folge des Patrizitages 1716 entschloss man sich zum Neubau der Pfarrkirche, der 1733-35 von Andreas Straßgietl ausgeführt wurde. Die ca. 40 m lange Kirche erhielt eine reiche barocke Ausstattung: die Wände wurden mit feinen Stuckaturen überzogen in die Kartuschen für Fresken von Joseph Georg Mayr eingelassen waren. Außerdem erhielt die Kirche fünf Altäre: den Hochaltar zu Ehren der Heiligen Margareta sowie die vier Seitenaltäre der Heiligen Maria und Heiligen Josef sowie der Heiligen Patrizius und Heiligen Leonhard. Im Zuge des Josephinismus wurden 1783 die Votivbilder aus der Kirche entfernt und auch die Wallfahrt wurde verboten. Im Biedermeier erholte sich die Wallfahrt aber wieder.
1829 wurde in Wenigzell Barbara Sicharter, die Ordensgründerin der Vorauer Schwestern und Gründerin des Marienkrankenhauses Vorau geboren.
In den letzten Kriegstagen 1945 wurde das gesamte Dorf Wenigzell ein Opfer des Krieges. Die Kirche brannte aus und die Häuser wurden zerstört. 1946 begann der Wiederaufbau: Die Kirche bekam ein neues Dach, Fenster wurden eingesetzt, neue Glocken wurden angeschafft und die Kirche neu ausgestattet. Die Ausstattung wurde aber noch bis 1992 ergänzt.
Wenigzell entwickelte sich nach dem Krieg zu einer vielbesuchten Sommerfrische, vor allem für die Wiener. Es gibt verschiedene Themenwanderwege und einen Barfußpark, ein Heimatmuseum und die neu errichtete Jogllandoase, ein Hallenbad mit Wellness- und Saunabereich.
Religionen
Die Bevölkerung von Wenigzell ist fast zur Gänze, nämlich zu 97,8 % römisch-katholisch; 0,6 % sind evangelisch, von ebenso vielen ist das Bekenntnis unbekannt. Ohne religiöses Bekenntnis sind 0,7 % der Bevölkerung.
Wenigzell ist Sitz einer römisch-katholischen Pfarre.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat besteht aus 15 Mitgliedern und setzt sich seit der Gemeinderatswahl 2010 aus Mandaten der folgenden Parteien zusammen:
Gemeindevorstand
Der Gemeindevorstand besteht aus dem Bürgermeister Mag. Herbert Hofer, dem Vizebürgermeister Manfred Steinbrenner und dem Kassier Heribert Rozanek.
Wappen
Blasonierung: In Rot, schräg rechts eine goldene Perlenreihe, oben von einem goldenen Greifenfuß, unten von einer goldenen Hirschstange begleitet. Verliehen 1981. Die Perlenreihe macht den griechischen Namen der hl. Margareta in der "Kleinen Zelle" verständlich (=Pfarrpatronin). Der Greifenfuß drückt die enge Verbindung mit dem Stift Vorau aus. Die Hirschstange weist auf die Herkunft des Ortsgründers hin - die Hirschstange wurde dem Wappen seiner Verwandten, den alemannischen Grafen Isny-Veringen, entlehnt.[1]
Einzelnachweise
- ↑ Heinrich Purkharthofer: Die im Jahre 1981 verliehenen steirischen Gemeindewappen. S. 10, abgerufen am 11. April 2010 (PDF).
Weblinks
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