- Varta-Führer
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Der Varta-Führer ist ein unabhängiger Hotel- und Restaurantführer für Deutschland. 1957 hatte die Buchausgabe des Varta-Führers Premiere. Der Varta-Führer, herausgegeben von der Redaktion des Varta-Führers in Ostfildern, erscheint jedes Jahr im Oktober beim Verlag MairDumont mit einer Auflage von derzeit 30.000 Exemplaren.[1]
Inhaltsverzeichnis
Bewertung
Die Prüfer des Varta-Führers sind fest angestellte Küchenmeister und Hotelbetriebswirte. Die Prüfungen erfolgen immer anonym, das heißt, die Prüfer geben sich nicht zu erkennen. Dabei werden „ausgewählte Hotels und Restaurants“ mit Hilfe einer Symbol-Skala in fünf Qualitätsklassen eingeteilt.
Der Varta-Führer beschäftigt sich nicht ausschließlich mit Spitzengastronomie und -Hotellerie. Er versteht sich auch als nützliches Nachschlagewerk für Hotels und Restaurants, insbesondere zur Einsparung von Kosten durch genaue Informationen, sowohl im geschäftlichen wie im privaten Bereich.
Symbol-Skala
Die ursprüngliche Varta-Symbolik nutzte ein Giebel-Motiv:
- fünf Giebel: Luxus-Hotel
- vier Giebel: Hotel mit großem Komfort
- drei Giebel: Hotel mit mittlerem Komfort
- zwei Giebel: Hotel oder Gasthaus mit gutbürgerlicher Küche
- ein Giebel: Hotel oder Gasthaus mit kleiner Küche
2007 wurde die Symbol-Skala neu definiert. Die Hotels und Restaurants in Deutschland werden seitdem mit 1 bis 5 Diamanten eingestuft. Zudem wird der sogenannte Varta-Tipp in den Kategorien Küche, Service und Ambiente verliehen.
- fünf Varta-Diamanten: Luxuriöses Flair, erstklassiger Service und außergewöhnliche Küchenleistung
- vier Varta-Diamanten: Qualitativ anspruchsvolle und kreative Gerichte, erlesene Weinauswahl, aufwändige Restaurantausstattung
- drei Varta-Diamanten: Stilvolle Tischkultur, hochwertiges Ambiente sowie hervorragendes Speise- und Getränkeangebot
- zwei Varta-Diamanten: Sehr gute Küche, freundlicher Service, gepflegter Rahmen
- ein Varta-Diamant: Überdurchschnittlich gutes Angebot, freundliche Atmosphäre
Auszeichnungen
In der 53. Auflage für das Jahr 2010 erhielten 24 Hotels und 11 Restaurants die Höchstbewertung von 5 Varta-Diamanten.
Hotels
- Adlon Kempinski, Berlin
- Hotel Bayerischer Hof München, München
- Hotel Bareiss, Baiersbronn-Mitteltal
- Breidenbacher Hof, a Capella Hotel, Düsseldorf
- Brenners Park-Hotel & Spa, Baden-Baden
- Schlosshotel Bühlerhöhe, Bühl
- Colombi Hotel, Freiburg im Breisgau
- Hotel De Rome, Berlin
- Dollenberg Relais & Châteaux, Bad Peterstal-Griesbach
- Excelsior Hotel Ernst, Köln
- Grand Hotel Heiligendamm, Bad Doberan-Heiligendamm
- Mandarin Oriental, München
- Schlosshotel im Grunewald, Berlin-Grunewald
- Schloss Bensberg, Bergisch Gladbach-Bensberg
- Schloss Elmau, Krün-Klais
- Sonnenalp, Ofterschwang
- Steigenberger Frankfurter Hof, Frankfurt am Main
- The Charles Hotel, München
- The Regent Berlin, Berlin
- The Ritz-Carlton Berlin, Berlin
- Hotel Taschenbergpalais Kempinski, Dresden
- Hotel Traube Tonbach, Baiersbronn-Tonbach
- Fairmont Hotel Vier Jahreszeiten, Hamburg
- Villa Kennedy, Frankfurt am Main
(Stand Okt. 2009)
Restaurants
- Restaurant Bareiss (Claus-Peter Lumpp), Baiersbronn-Mitteltal
- Restaurant Dieter Müller (Nils Henkel), Bergisch Gladbach
- Fischers Fritz (Christian Lohse), Berlin
- Gourmet Restaurant Königshof (Martin Fauster), München
- Haerlin (Christoph Rüffer), Hamburg
- Residenz Heinz Winkler (Heinz Winkler), Aschau im Chiemgau
- Schwarzwaldstube im Hotel Traube Tonbach (Harald Wohlfahrt), Baiersbronn-Tonbach
- Restaurant Seydewitz im Hotel Friedrich Franz Palais (Marco Wein), Bad Doberan
- Vendôme (Joachim Wissler), Bergisch Gladbach-Bensberg
- Victor’s Gourmet-Restaurant Schloss Berg (Christian Bau), Perl-Nennig
- Waldhotel Sonnora (Helmut Thieltges), Wittlich-Dreis
(Stand Okt. 2009)
Musterprozess zu Hotelführer
1973 wurde ein Musterprozess vor dem Oberlandesgericht Frankfurt durch Peter Schoenthal, Inhaber des Wiesbadener Hotels „Schwarzer Bock“, gegen die Herausgeber des „Varta-Führers“ angestrebt. Ursache für den Rechtsstreit war eine Herabsetzung vom „Luxus-Hotel“ zum „Hotel mit großem Komfort“ in der Ausgabe 1973/74.[2] Im Speziellen wurde die Objektivität der Wertung bei rund 14.000 bewerteten Hotels und Restaurants in Frage gestellt, sowie der Schutz der Menschenwürde und allgemeines Persönlichkeitsrecht und das Recht der freien Meinungsäußerung im Rechtsstreit beleuchtet.[3]
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Media Spectrum (1. Juni 2009): Mediadaten Esszeitschriften (PDF). Abgerufen am 6. Juli 2010.
- ↑ Hotelführer. Der Inspektor kommt. In: Der Spiegel. Nr. 33, 1973, S. 48f (online).
- ↑ Rudolf Walter Leonhardt: Zehn Millionen Spesen. In: Die Zeit, Nr. 27/1973
Kategorien:- Gastronomiekritik
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