Veitsaurach

Veitsaurach
Veitsaurach
Stadt Windsbach
Koordinaten: 49° 17′ N, 10° 53′ O49.28972222222210.886944444444375Koordinaten: 49° 17′ 23″ N, 10° 53′ 13″ O
Höhe: 375–401 m ü. NN
Fläche: 480 km²
Einwohner: 270 (1987)
Eingemeindung: 1. Mai 1978
Postleitzahl: 91575
Vorwahl: 09871
Ortsansicht
St. Vituskirche in Veitsaurach

Veitsaurach (umgangssprachlich: Faitsáura [1]) ist ein Ortsteil der Gemeinde Windsbach im mittelfränkischem Landkreis Ansbach.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Der Ort liegt im Aurachtal. Es mündet der Lanzenbach, der ein linker Zufluss der Aurach ist, in diesen Fluss.

Geschichte

Veitsaurach wurde vor dem 12. Jahrhundert vermutlich unter dem Namen Vorahe bzw. Urahe gegründet. Auf einer Bergnase wurde 1187 eine Kirche errichtet, die von dem damaligen Bischof Otto von Eichstätt geweiht wurde. Weltlicher Patron der Kirche war der Graf von Abenberg. Im Jahr 1193 erteilte das Kloster Heilsbronn Veitsaurach das Pfarrrecht. Die Kirche wurde später zur Wehrkirche mit Wehrfriedhof umgebaut. Der Turm ist im spätgotischen Stil gehalten. An dessen Südseite schloss eine Sakristei an und an dessen Westseite ein Saalbau für die Gemeinde. St. Vitus war bis zum Dreißigjährigen Krieg eine Wallfahrtskirche.

1621 brannte die Kirche nach einem Blitzeinschlag ab. Übrig geblieben ist nur der Turm aus dem Jahr 1512 und die Sakristei. 1622 wurde die Kirche neu geweiht, 1626 ein Altar errichtet, der heute noch erhalten geblieben ist. 1632 wurde die Kirche in den Kriegswirren des Dreißigjährigen Krieges von den Schweden zerstört. Erhalten geblieben ist der untere Teil des Turms und die Grundmauern. Nach dem Dreißigjährigen Krieg wurde die Kirche restauriert. Von 1880 bis 1889 wurde die Kirche erneut umgebaut (Verlängerung des Saals, Erneuerung der Innenausstattung).

Nach dem II Weltkrieg wurden 1954 neue Kirchenglocken, drei Jahre später ein elektrisches Geläute angeschafft.[2]

Bis zur Gebietsreform (1978) war Veitsaurach mit Lanzendorf und Buckenmühle eine eigenständige Gemeinde mit einer Gebietsfläche von 480 ha

Baudenkmäler

  • Römisch-katholische Pfarrkirche St. Vitus
  • Friedhofsbefestigung: Mauer und Verteidigungsturm bei der Friedhofserweiterung von 1879 weitgehend abgetragen
  • Burgstall einer ehemaligen Abschnittburg auf dem „Schlossbuck“ mit erhaltenem Halsgraben, Böschungen und Wallgrabenanlage. Am Fuß des Hügels war der sagenumwobene „goldene Brunnen“..[2]
  • Pfarrhaus um 1700, zweigeschossig mit dreigeschossigem Giebel
  • Haus Nr. 4 („Gasthaus zum goldenen Hirschen“): Zweigeschossiger Bau des 18. Jahrhunderts mit zweigeschossigem Giebel

Einwohnerentwicklung der Gemeinde Veitsaurach[3]

  • 1800: 138 Einwohner im Ort
  • 1818: 151 Einwohner im Ort
  • 1827: 189 Einwohner im Ort
  • 1835: 192 Einwohner im Ort
  • 1846: 192 Einwohner im Ort
  • 1855: 221 Einwohner im Ort
  • 1883: 242 Einwohner im Ort
  • 1900: 239 Einwohner im Ort
  • 1910: 358 Einwohner Gemeinde Veitsaurach[4]
  • 1933: 333 Einwohner Gemeinde Veitsaurach
  • 1939: 322 Einwohner Gemeinde Veitsaurach[5]
  • 1961: 382 Einwohner Gemeinde Veitsaurach (274 im Ort)
  • 1963: 388 Einwohner Gemeinde Veitsaurach
  • 1965: 298 Einwohner Veitsaurach mit Buckenmühle
  • 1970: 382 Einwohner Gemeinde Veitsaurach (292 Einwohner Veitsaurach mit Buckenmühle)
  • 1975: 289 Einwohner mit Buckenmühle
  • 1987: 270 Einwohner im Ort[6]

Bürgermeister (bis zur Gebietsreform (1978))[3]

  • 1818–1821 Anton Arnold, Veitsaurach 2
  • 1821–1827 Adam Disterer, Veitsaurach 24
  • 1827–1828 Franz Anton Wurn, Veitsaurach 16
  • 1828–1833 Joseph Disterer, Veitsaurach 24
  • 1833–1836 Johann Kaspar Disterer, Veitsaurach 20
  • 1836–1854 Kaspar Wieler, Veitsaurach 8
  • 1854–1882 Georg Disterer, Veitsaurach 2
  • 1882–1890 Georg Schmidt, Veitsaurach 26
  • 1890–1906 Joseph Endres, Veitsaurach 15
  • 1906–1930 Johann Schmidt, Veitsaurach 26
  • 1930–1945 Johann Domeier, Veitsaurach 38
  • 1945–1946 Johann Arnold, Veitsaurach 4 (bestellt von der amerikanischen Militärregierung)
  • 1946–1960 Josef Dörr, Veitsaurach 32
  • 1964-1978 Johann Georg Disterer, Veitsaurach 49

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Pfarrfest (Christi Himmelfahrt)
  • Kirchweih im Gasthaus Arnold (3.Sonntag im Juni)
  • Johannisfeuer am DJK-Sportgelände (Freitag nach Johannistag)
  • Kirchweihschiessen (Anfang Oktober)
  • Allerweltskerwa im Gasthaus Arnold (3.Sonntag im Oktober)
  • Bauern-Theater Aufführungen der Theatergruppe Veitsaurach (Mitte November)

Öffentliche Einrichtungen

  • Städtische Kindertagesstätte
  • Katholische Öffentliche Bücherei

Freizeit

Viele Rad- und Wanderwege führen durch Veitsaurach oder sind in der Nähe

  • Kartoffelradweg
  • Hopfenwanderweg
  • Mühlen an der Aurach
  • Parzifal Weg

Verkehr

Die Kreisstraße AN 17 führt zu den benachbarten Orten über Buckenmühle nach Rudelsdorf und in anderer Richtung nach Bertholdsdorf. Gemeindeverbindungsstraßen führen nach Lanzendorf, Kettersbach und Suddersdorf.

Bilder

Literatur

  • R. A. Hoeppner: Der Landkreis Ansbach. Vergangenheit und Gegenwart, Aßling-Pörsdorf/Obb. 1964
  • Elisabeth Fechter: Die Ortsnamen des Landkreises Ansbach, Erlangen 1955
  • Günter P. Fehring: Stadt und Landkreis Ansbach, Deutscher Kunstverlag München 1958
  • L. Hefele: Geschichte der Pfarrei Veitsaurach, Funk Druck, Eichstätt, 1977

Weblinks

 Commons: Veitsaurach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. E. Fechter, S. 188.
  2. a b R. A. Hoeppner: Der Landkreis Ansbach. Vergangenheit und Gegenwart, Aßling-Pörsdorf/Obb. 1964, S. 199
  3. a b L. Hefele - Geschichte der Pfarrei Veitsaurach
  4. http://www.ulischubert.de/geografie/gem1900/gem1900.htm?mittelfranken/ansbach.htm
  5. http://geschichte-on-demand.de/bay_ansbach.html
  6. http://gov.genealogy.net/ShowObjectSimple.do?id=VEIACH_W8802

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