- A.J.S.
-
A.J.S. (A.J. Stevens & Co Ltd.), benannt nach Albert John Stevens, gehört zu den bekanntesten englischen Herstellern der Motorradgeschichte. 1909 gründeten die Brüder Albert John, Harry, George und Joe Stevens in der Retreat Street in Wolverhampton das Unternehmen, das 20 Jahre lang hochwertige Sport- und Tourenmaschinen produzierte.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Bei der Tourist Trophy auf der Isle of Man siegte 1921 Eric Williams im Junior-Rennen mit einer 350er A.J.S., die 120 km/h Spitzengeschwindigkeit erreichte. Zusätzlich wurden die Plätze zwei, drei, vier, sechs und acht von A.J.S.-Fahrern belegt.
In den 1930er-Jahren entwickelte sich A.J.S. zum zweitgrößten britischen Motorradproduzenten. In der Nachkriegszeit wurde die A.J.S. „Porcupine“-Zweizylindermaschine u. a. durch Jock West und seine Rennerfolge berühmt. Die „Boy Racer“ war eins der erfolgreichsten Rennmodelle der Geschichte.
1931 geriet A.J.S. in finanzielle Schwierigkeiten. Harry Collier und Charles Collier kauften A.J.S. auf. Die gesamte Produktionsanlage wurde nach Plumstead gebracht, um fortan die A.J.S.-Motorräder zusammen mit Matchless-Maschinen zu bauen.[1] Der Name A.J.S. blieb als Marke bestehen. Die Stevens-Brüder gründeten eine neue Firma in Wolverhampton unter dem Namen Stevens Brothers (Wolverhampton) Ltd.
1965 stellte das Werk die letzten Rennsportaktivitäten ein. 1966 gingen Matchless und A.J.S. im Manganese-Bronze-Konzern auf, 1968 wurde das Werk endgültig stillgelegt.
1974 erwarb der ehemalige NVT-Ingenieur Fluff Brown die Namensrechte an A.J.S. und produzierte weiterhin die A.J.S.-Motocross-Motorräder „Stormer“.
Seit Eröffnung eines Werks in China produziert er dort die A.J.S. CR3, ein 125-cm³-Straßenmotorrad, sowie die Softchopper der Regal-Raptor-Serie.
Einige Modelle
- A.J.S. 7R „Boy Racer“: 348-cm³-Einzylinder mit ca. 45 PS
- A.J.S. E95 „Porcupine“: 498-cm³-DOHC-Parallel-Twin mit 55 PS bei 7600/min
- A.J.S. 35/2 1000 cm³
- A.J.S. Double-T Racer: 247-cm³-Einzylinder-Zweitaktmotor mit ca. 32 PS
Motorradrennsport
Motorrad-Weltmeisterschaft
Insgesamt konnte A.J.S. einen Fahrer- und einen Konstrukteursweltmeistertitel in der Motorrad-Weltmeisterschaft einfahren.
Leslie Graham (1)
- Weltmeister in der 500-cm³-Klasse: 1949
Motorrad-Europameisterschaft
In der Motorrad-Europameisterschaft gelangen dem Hersteller fünf Fahrertitel.
Jimmie Simpson (3)
Frank Longman (1)
- Europameister in der 350-cm³-Klasse: 1926
- Europameister in der 350-cm³-Klasse: 1929
Autoproduktion
Zwischen 1930 und 1933 wurde auch ein Automobil angeboten. Das Modell 9 HP besaß einen Vierzylindermotor mit 1018 cm³ Hubraum, der 24 PS leistete. Es gab die Karosserieformen viertürige Limousine, zweitüriger Torpedo und Roadster. Zwei Fahrzeuge dieser Marke sind im Black Country Living Museum in Dudley zu besichtigen.
Einzelnachweise
- ↑ Helmut Krackowizer: Motorräder. Verlag Welsermühl, München 1981, ISBN 3-85339-170-2, S. 17.
Weblinks
Commons: A.J.S. – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- AJS Motorcycles Ltd. (englisch)
- Wolverhampton AJS history (englisch)
- Regal Raptor (Deutschland + Österreich)
Britische Automobilmarken von 1931 bis 1945AC • A.J.S. • Allard • Alta • Alvis • Andre • Armstrong Siddeley • Arrol-Johnston • Aston Martin • Atalanta • Austin • Autovia • Barclay • Batten • Baughan • Bentley • British Salmson • Brough Superior • BSA • Burney • Calthorpe • Carbodies • Comet • Coventry-Victor • Crossley • Daimler • E.R.A. • Ford • Frazer Nash • G.W.K. • Hampton • HE • Hillman • H.R.G. • HSM • Humber • Invicta • Jaguar • Jensen • Jewel • Jowett • Lagonda • Lammas-Graham • Lanchester • Lea-Francis • Leidart • Marendaz • MG • Morgan • Morris • Moveo • Owen • Paydell • Railton • Raleigh • Rapier • Raymond Mays • Reliant • Reselco • Rexette • Reynard • Rhode • Riley • Rolls-Royce • Rootes • Rover • Rytecraft • Singer • Squire • SS • Standard • Star • Stevens • Stringer • Sunbeam • Sunbeam-Talbot • Swift • Talbot • Triumph • Trojan • Vale • Vauxhall • Waverley • Whitlock • Wolseley
Wikimedia Foundation.