- A1-Ring
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Der A1-Ring (vormals Österreichring) ist eine Rennstrecke in der Gemeinde Spielberg bei Knittelfeld in der Steiermark. Nachdem die momentanen Umbauarbeiten bis 2010 abgeschlossen sein werden, soll die Strecke wieder Österreichring heißen.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Rennstrecke wurde im Jahr 1969 mit einer Länge von rund sechs km gebaut und bis 1987 unter anderem für die Formel-1 Rennen Großer Preis von Österreich genutzt. Der alte Österreichring war ein Hochgeschwindigkeitskurs und galt zwischenzeitlich als schnellste Strecke der Formel 1. Nach zwei Startkollisionen mit Millionenschaden verabschiedete sich der Formel-1-Zirkus 1987 für zehn Jahre.
1995/1996 wurde sie, nach langen politischen Diskussionen, umgebaut, auf 4318 m verkürzt und auf den neuesten Sicherheitsstandard gebracht. Zwischen 1997 und 2003 fanden sieben Formel 1 Rennen statt. Im Vergleich zum ursprünglichen Layout verfügte der umgebaute A1-Ring - benannt nach dem österreichischen Mobilfunkanbieter A1 (Mobilkom Austria) - nicht mehr über die zahlreichen schnellen „Mutkurven“. Daher war er bei einigen Fahrern nicht mehr so beliebt wie die alte Strecke. Doch die Charakteristik begründete jeweils sehr spannende Rennverläufe. Mehrere Stop-and-Go Abschnitte erlaubten viele Überholmanöver – in einer Zeit, in der über langweilige Rennen gemurrt wurde. Daher war der A1-Ring letztlich auch richtungsweisend, weil er vielen nachfolgend umgebauten Rennstrecken als Vorbild diente. So beispielsweise auch dem neuen Hockenheimring, wo die Spitzkehre nach der Parabolika ebenfalls das Überholen erleichtert.
2003 verabschiedete sich die Formel 1 ein zweites Mal aus der Steiermark, diesmal wohl hauptsächlich aus finanziellen Gründen (offiziell aufgrund des kommenden Tabakwerbeverbotes in der EU, inoffiziell ist die Formel 1 in Österreich wohl nicht lukrativ genug).
Anschließend erwarb Dietrich Mateschitz mit seiner Red Bull GmbH das Gelände und wollte es zu einer Motorsport- und Flugakademie ausbauen. Es waren angeblich Investitionen von bis zu 750 Millionen € geplant. Aufgrund von Einsprüchen aus der Bevölkerung und eines negativen Bescheides des österreichischen Umweltsenats ließ Red Bull wieder von den Plänen ab. Inzwischen war aber bereits mit Abbrucharbeiten begonnen worden, sodass die Rennstrecke derzeit nicht benutzbar und die vorhandene Betriebsgenehmigung erloschen ist.
Nach intensiven Bemühungen der steirischen Politik war es jedoch anfangs gelungen, ein Nachfolgeprojekt in die Wege zu leiten mit dem Ziel, die Rennstrecke wieder zu reaktivieren und daneben als Teststrecke für die Industrie interessant zu machen. Als Partner waren wiederum Red Bull involviert, zudem die Konzerne KTM, VW und Magna. Geplanter Baubeginn für den neuen Österreichring war 2007. Nach dem endgültigen Ausstieg des Volkswagen-Konzerns aus dem Projekt Spielberg herrscht Krisenstimmung. Es besteht nur mehr eine kleine Chance auf eine Realisierung des Projekts. Nach dem Ausstieg von VW, beziehungsweise Magna, will Red Bull jetzt andere Partner suchen.
Bei der Sitzung der Investoren am 4. Februar 2008 kam man zum Ergebnis, dass sich das Projekt in diesem Umfang nicht rechnen würde. Red Bull überlege sich den Bau einer Rennstrecke mit Publikumscharakter bis Ende März 2008 prüfen zu lassen.
Erlösung für alle Motorsportfans in Österreich gab es, als die Kleine Zeitung völlig überraschend am 3. April 2008 auf der Titelseite bekannt gab, dass die bereits abgerissene Rennstrecke bis Sommer wieder aufgebaut wird. Dazu wird auch die alte Westschleife renoviert und an die "neue" Rennstrecke angebunden.[1][2]
In Spielberg könnten Ende 2010 wieder Motorsport-Veranstaltungen stattfinden. Vorausgesetzt die im Frühjahr 2009 voll aufgenommenen Wiederaufbauarbeiten der Rennstrecke sind bis dahin abgeschlossen. Didi Mateschitz kann sich vorstellen, DTM oder Superbike-Rennen auf dem neuen Österreich-Ring zu veranstalten.
"Wir bauen, wofür eine Nachfrage besteht. Es macht keinen Sinn, wieder eine Geisterstadt hinzustellen." Hauptsächlich soll Spielberg aber eine Klub- und Test-Strecke sein.[3][4]
Strecke
Der A1-Ring besitzt fünf Rechts- und zwei Linkskurven: Castrol (Scharfer Rechtsknick nach dem Start, bergauf führend), Remus (Spitzkehre nach der langen Bergaufgeraden, idealer Punkt zum Überholen - die Autos müssen von über 320 km/h auf 70 km/h herunterbremsen), Gösser (Rechtskurve, bergab), die beiden schnellen Linkskurven im Infield (Niki Lauda- und Gerhard Berger-Kurve) und die beiden Zielkurven (Jochen Rindt, Mobilkom).
Die Strecke liegt im obersteirischen Aichfeld und ist auf drei Seiten von Hängen umgeben, die teilweise als Naturtribünen genutzt werden. Durch diese Arena-Charakteristik ergibt sich einerseits eine gute Übersicht über die gesamte Strecke und andererseits eine besondere Atmosphäre bei den Rennen.
Weiter dient der A1-Ring, neben Motorsport-Events, auch als Veranstaltungszentrum für Konzerte, Messen, Experimente im Technologiebereich und ähnliches.
Die zweite vergleichbare Rennstrecke in Österreich ist der Salzburgring.
Statistik
Alle Sieger von Formel-1-Rennen in Spielberg
Jahr Sieger Auto Zeit Streckenlänge Runden Ø-Tempo Datum GP von 1970 Jacky Ickx Ferrari 1:42:17,320 h 5,911 km 60 208,035 km/h 16. August Österreich 1971 Joseph Siffert BRM 1:30:23,910 h 5,911 km 54 211,858 km/h 15. August 1972 Emerson Fittipaldi Lotus-Ford 1:29:16,660 h 5,911 km 54 214,518 km/h 13. August 1973 Ronnie Peterson Lotus-Ford 1:28:48,780 h 5,911 km 54 215,640 km/h 19. August 1974 Carlos Reutemann Brabham-Ford 1:28:44,720 h 5,911 km 54 215,804 km/h 18. August 1975 Vittorio Brambilla March-Ford 0:57:56,690 h 5,911 km 29 177,499 km/h 17. August 1976 John Watson Penske-Ford 1:30:07,860 h 5,910 km 54 212,451 km/h 15. August 1977 Alan Jones Shadow-Ford 1:37:16,490 h 5,942 km 54 197,914 km/h 14. August 1978 Ronnie Peterson Lotus-Ford 1:41:21,570 h 5,942 km 54 189,939 km/h 13. August 1979 Alan Jones Williams-Ford 1:27:38,010 h 5,942 km 54 219,689 km/h 12. August 1980 Jean-Pierre Jabouille Renault 1:26:15,730 h 5,942 km 54 223,181 km/h 17. August 1981 Jacques Laffite Ligier-Matra 1:27:36,470 h 5,942 km 53 215,683 km/h 16. August 1982 Elio de Angelis Lotus-Ford 1:25:02,212 h 5,942 km 53 222,204 km/h 15. August 1983 Alain Prost Renault 1:24:32,745 h 5,942 km 53 223,495 km/h 14. August 1984 Niki Lauda McLaren-TAG-Porsche 1:21:12,851 h 5,942 km 51 223,884 km/h 19. August 1985 Alain Prost McLaren-TAG-Porsche 1:20:12,583 h 5,942 km 52 231,132 km/h 18. August 1986 Alain Prost McLaren-TAG-Porsche 1:21:22,531 h 5,942 km 52 227,821 km/h 17. August 1987 Nigel Mansell Williams-Honda 1:18:44,898 h 5,942 km 52 235,421 km/h 16. August 1997 Jacques Villeneuve Williams-Renault 1:27:35,999 h 4,323 km 71 210,228 km/h 21. September 1998 Mika Häkkinen McLaren-Mercedes 1:30:44,086 h 4,319 km 71 202,777 km/h 26. Juli 1999 Eddie Irvine Ferrari 1:28:12,438 h 4,319 km 71 208,587 km/h 25. Juli 2000 Mika Häkkinen McLaren-Mercedes 1:28:15,818 h 4,326 km 71 208,792 km/h 16. Juli 2001 David Coulthard McLaren-Mercedes 1:27:45,927 h 4,326 km 71 209,977 km/h 13. Mai 2002 Michael Schumacher Ferrari 1:33:51,562 h 4,326 km 71 196,344 km/h 12. Mai 2003 Michael Schumacher Ferrari 1:24:04,888 h 4,326 km 69 213,003 km/h 18. Mai Rekordsieger: A.Prost (3 Siege)
Weblinks
Quellen
- ↑ http://steiermark.orf.at/stories/254380/
- ↑ http://steiermark.orf.at/stories/206445/
- ↑ http://laloa1.at/stories/254380/
- ↑ http://laloa1.at/stories/206445/
47.21984722222214.764730555556Koordinaten: 47° 13′ 11″ N, 14° 45′ 53″ O
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