- Jean-Pierre Jabouille
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Jean-Pierre Jabouille Automobil-/Formel-1-Weltmeisterschaft Nation: Frankreich Erster Start: Großer Preis von Frankreich 1975 Letzter Start: Großer Preis von Spanien 1981 Teams 1974 Frank Williams Racing Cars 1975 Tyrrell · 1977–1980 Renault · 1981 Ligier Statistik WM-Bilanz: WM-Achter (1980) Starts Siege Poles SR 49 2 6 – WM-Punkte: 21 Podestplätze: 2 Führungsrunden: 186 über 985,142 km Jean-Pierre Jabouille (* 1. Oktober 1942 in Paris) ist ein französischer Automobilrennfahrer und ehemaliger Formel-1-Pilot.
Er begann seine Karriere 1965 mit Bergrennen, wechselte aber bald mit der Hilfe seines Mechanikers und späteren Schwagers Jacques Laffite in die französische Formel 3, wo er auf einem Kunden-Brabham und später auf Matra bald Eindruck machte und 1968, 1969 und 1971 jeweils die Vizemeisterschaft gewann. Auf Matra fuhr er auch in der Formel 2, wo er 1976 Europameister wurde, sowie außerdem für das Matra-Sportwagenteam.
Seinen ersten Versuch in der Formel 1 unternahm Jabouille beim Großen Preis von Frankreich 1974 in Dijon, als er für das unterfinanzierte britische Team Frank Williams Racing Cars gemeldet wurde. Williams setzte seinerzeit selbst entwickelte Fahrzeuge unter der Bezeichnung Iso Marlboro IR1 ein, die technisch nicht ausgereift waren. Mit diesem Rennwagen war Jabouille überfordert; er verpasste die Qualifikation um 0,7 Sekunden deutlich.
Sein Renndebüt in der Formel 1 gab Jabouille ein Jahr später auf dem Circuit Paul Ricard. Diesmal fuhr er für das besser ausgestattete Team Tyrrell, das für Jabouille einen dritten Wagen neben den Stammfahrern Jody Scheckter und Patrick Depailler einsetzte. Jabouille kam hier als 12. ins Ziel.
1977 begann die Phase seiner Karriere, die ihn weithin bekannt machen sollte: Er wurde als Einsatz- und Testpilot des neuen Formel-1-Rennstalls von Renault engagiert. Renault wagte das damals schier Undenkbare und setzte als Triebwerk einen 1,5 Liter V6-Motor mit Turboaufladung ein. Unter dem Spott der Konkurrenz („teapot“) verlief das Premierenjahr mit unzähligen Defekten im Motorbereich enttäuschend, aber schon im Jahr darauf konnten die ersten Punkte erzielt werden und 1979 kam endgültig der Durchbruch, als Jabouille den Großen Preis von Frankreich in Dijon gewinnen konnte. Diesen Erfolg konnte er 1980 beim Großen Preis von Österreich wiederholen, außerdem stand er in beiden Jahren insgesamt sechsmal auf der Pole Position.
Der ausgezeichnete Testpilot Jabouille hatte den Renault zu einem front-runner gemacht, doch die raketenhafte Schnelligkeit des Renault-Turbo hatte ihre Kehrseite in vielen Defekten, die Jabouille zahlreiche Spitzenpositionen kosteten. Beim Großen Preis von Kanada in Montreal im Oktober 1980 erlitt Jabouille bei einem schweren Unfall so komplizierte Beinbrüche, dass seine Formel-1-Karriere de facto beendet war. Er versuchte zwar 1981 ein Comeback auf Ligier-Talbot, musste dieses Engagement jedoch schon nach drei Rennen wieder aufgeben. Nach einem kurzen Gastspiel im Management von Ligier kehrte er dem Sport völlig den Rücken und eröffnete ein Restaurant in Paris.
1984 wagte er ein Comeback als Rennfahrer für Peugeot in der französischen Tourenwagenmeisterschaft. Dieser Marke sollte er in den folgenden Jahren treu bleiben, zuerst als Pilot 1992 und 1993 in Le Mans und dann als Peugeot Sportchef. In dieser Funktion führte er Peugeot als Motorenpartner von McLaren in die Formel 1, jedoch wurde er nach zwei schwachen Saisonen 1996 von seiner Funktion entbunden. Er baute danach sein eigenes Sportwagenteam JB-Racing auf. 2005 bestritt er an der Seite von Alain Prost Rennen zur französischen GT-Serie.
Grand-Prix-Siege
- 1979 Großer Preis von Frankreich (Dijon-Prenois)
- 1980 Großer Preis von Österreich (Spielberg)
Le-Mans-Ergebnisse
Jahr Team Fahrzeug Teamkollege Teamkollege Teamkollege Platzierung Ausfallgrund 1968 Société des Automobiles Alpine Alpine A220 Masten Gregory Ausfall Elektrik 1969 Société des Automobiles Alpine Alpine A220 Patrick Depailler Ausfall Antriebswelle 1970 Equipe Matra-Simca Matra-Simca MS660 Patrick Depailler Tim Schenken Ausfall Motorschaden 1972 Equipe Matra Simca Matra MS660C David Hobbs Ausfall Kupplungsschaden 1973 Equipe Matra Simca Shell Matra MS670B Jean-Pierre Jaussaud Rang 3 1974 Equipe Gitanes Matra-Simca MS670C François Migault Rang 3 1976 Renault Sport Alpine A442 José Dolhem Patrick Tambay Ausfall Zylinderschaden 1977 Team Renault Sport Alpine A442 Derek Bell Ausfall Motorschaden 1978 Equipe Renault Elf Sport Calberson Alpine A442B José Dolhem Jean Ragnotti Guy Fréquelin Ausfall Motorschaden 1989 Team Sauber Mercedes Sauber C9 Jean-Louis Schlesser Alain Cudini Rang 5 1991 Peugeot Talbot Sport Peugeot 905 Philippe Alliot Mauro Baldi Ausfall Motorschaden 1992 Peugeot Talbot Sport Peugeot 905 Philippe Alliot Mauro Baldi Rang 3 1993 Peugeot Talbot Sport Peugeot 905 Philippe Alliot Mauro Baldi Rang 3 Kategorien:- Formel-1-Rennfahrer (Frankreich)
- Geboren 1942
- Mann
- Rennfahrer der 24 Stunden von Le Mans
- Rennfahrer (Mercedes-Benz)
- Rennfahrer der Sportwagen-Weltmeisterschaft
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