Wolfsburg Hauptbahnhof

Wolfsburg Hauptbahnhof
Wolfsburg Hauptbahnhof
Wolfsburg HBF.JPG
Wolfsburg Hauptbahnhof
Daten
Kategorie 2
Betriebsart Durchgangsbahnhof
Bahnsteiggleise 5
Reisende knapp 10.000 täglich (Dez. 2008)
Abkürzung HWOB
Eröffnung 1929 erster Bahnhof
26. August 1957 heutiges Bahnhofsgebäude
Webadresse www.bahnhof.de
Architektonische Daten
Baustil klassische Moderne
Lage
Stadt Wolfsburg
Land Niedersachsen
Staat Deutschland
Koordinaten 52° 25′ 45″ N, 10° 47′ 16″ O52.42916666666710.787777777778Koordinaten: 52° 25′ 45″ N, 10° 47′ 16″ O
Eisenbahnstrecken
Bahnhöfe in Niedersachsen

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Wolfsburg Hauptbahnhof ist der wichtigste Bahnhof der Stadt Wolfsburg in Niedersachsen. Er liegt an der Hauptstrecke HannoverBerlin und ist in östlicher Richtung letzter ICE-Halt vor Stendal oder Berlin-Spandau.

Im Stadtteil Fallersleben befindet sich ein weiterer Wolfsburger Bahnhof – der Bahnhof Fallersleben.

Am 25. August 2007, dem 50. Jahrestag der Einweihung des Empfangsgebäudes, wurde der Bahnhof Wolfsburg offiziell in Wolfsburg Hauptbahnhof, umbenannt. Schon Jahre zuvor wurde auf Wegweisern in der Stadt auf den Hauptbahnhof verwiesen.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Vor dem Zweiten Weltkrieg

Der erste Wolfsburger Bahnhof wurde 1928 in Rothenfelde eröffnet und in Betrieb genommen. Bereits damals wurden Fahrgäste mit einem Schild „Rothenfelde-Wolfsburg“ begrüßt.

Das erste Empfangsgebäude in der Innenstadt, etwa am heutigen Standort, war – wie viele Wolfsburger Bauten aus der Gründungsphase der Stadt – eine Holzbaracke. Diese soll bereits kurz nach ihrer Errichtung in desolatem Zustand gewesen sein und nachts als Schlafplatz für Zwangsarbeiter aus dem VW-Werk gedient haben. Die Baracke war nicht größer als eine kleine Lagerhalle und bestand im Wesentlichen aus einem Warteraum. Im Gegensatz zum heutigen Empfangsgebäude befand sich dieses Provisorium nördlich der Bahngleise, direkt am Mittellandkanal gegenüber dem Volkswagenwerk. Heute hingegen befindet es sich südlich der Bahngleise am Willy-Brandt-Platz.

Nach dem Zweiten Weltkrieg

Der Zustand des Bahnhofs hatte sich im Zweiten Weltkrieg nicht verbessert; der damalige Stadtdirektor Dr. Dahme beschrieb ihn 1947 in einem Schreiben an die Reichsbahndirektion Hannover mit den Worten: „Unser Bahnhof ist eine elende Bretterbude, welche zur Not für ein bayerisches Gebirgsdorf annehmbar ist, aber auf keinen Fall als Bahnhof für eine vorwärtsstrebende Stadt ... anerkannt werden kann“. Das desolate Vorkriegsprovisorium bestand jedoch bis 1957.

Das denkmalgeschützte Grenzabfertigungsgebäude auf dem Bahnsteig, Umbenennung bei „Golfsburg“-Aktion

Unterschiedliche Ansichten von Volkswagenwerk, Bundesbahn und Stadt über den Standort eines neuen Bahnhofs verzögerten dessen Baubeginn erheblich. Das VW-Werk drängte auf einen baldigen Start des Bauprojekts, denn in den 1950er Jahren pendelten täglich bereits mehr als 5.780 Menschen nach Wolfsburg, um zu arbeiten. Nachdem endlich Einigung in der Standortfrage erzielt wurde, konnte am 6. März 1956 mit dem Bau des Bahnhofes begonnen werden. Wenig später wurde er provisorisch in Betrieb genommen, war jedoch erst mit Beginn des Sommerfahrplans 1957 voll funktionstüchtig. Am 26. August 1957 wurde der Neubau von Bundesverkehrsminister Seebohm offiziell eingeweiht.

Über den Wolfsburger Bahnhof wurde später auch der Interzonenverkehr zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der DDR abgewickelt; Wolfsburg war der letzte Halt vor der innerdeutschen Grenze. Nächster Halt war Oebisfelde in der DDR. Die entsprechenden Räumlichkeiten auf den Bahnsteigen sind noch erhalten.

Gegenwart

Der Hauptbahnhof Wolfsburg von innen

Der Wolfsburger Hauptbahnhof liegt an der Strecke Hannover–Berlin. ICE-Linien führen Richtung Hannover, Braunschweig und Berlin (jeweils nächster ICE-Halt). Dabei hält aber durchschnittlich nur jeder zweite ICE in Wolfsburg. Eine IC-Linie führt von Berlin über Wolfsburg zum Flughafen Schiphol bei Amsterdam bzw. nach Münster. Der Wolfsburger Bahnhof ist durch eine Regional-Expresslinie mit Gifhorn und Hannover verbunden. Außerdem führen Regionalbahnlinien nach Braunschweig und Oebisfelde/Stendal.

Der erste planmäßige ICE hielt am 26. September 1998 in Wolfsburg. Die Reisendenzahlen im Fernverkehr nehmen seither kontinuierlich zu. 2004 wurden täglich 6.500 Fernreisende gezählt, 2006 rund 7.800. 2008 lag die Zahl bei täglich 8.500 (andere Angabe: 10.000).[1]

Nachdem das Bahnhofsgebäude seitens der Stadtverwaltung lange Zeit stiefmütterlich behandelt wurde, begannen im Jahr 2004 umfangreiche Sanierungsarbeiten, die mit 1,9 Millionen Euro veranschlagt wurden. Der Bahnhof erhielt einen von dem französischen Künstler Daniel Buren gestalteten Fußboden, es wurden Geschäfts- und Büroräume umgebaut und unter anderem eine Mobilitätszentrale sowie eine Servicestelle der Autostadt eingerichtet. Im Frühjahr 2011 wurde der Bahnhofstunnel bis zum Ufer des Mittellandkanals verlängert und somit eine direkte Verbindung von der Innenstadt zur neuen Uferpromenade hergestellt.

Das Empfangsgebäude des Wolfsburger Hauptbahnhofs mit seiner typischen Architektur der 1950er Jahre steht heute unter Denkmalschutz.


Verkehrsanbindung

Der Hauptbahnhof Wolfsburg mit RE nach Hannover

Fernverkehr

Linie Strecke Takt
ICE 10 BerlinWolfsburgHannoverHamm (Westf)DortmundDuisburgDüsseldorfKöln 120 min
ICE 12 Berlin – WolfsburgHildesheimKassel-WilhelmshöheFrankfurt (Main)MannheimKarlsruheBasel einzelne Züge
IC 32 Berlin – Wolfsburg – Hannover – Dortmund – Duisburg – Köln – KoblenzStuttgart einzelne Züge
IC 77 Berlin – Wolfsburg – Hannover – OsnabrückAmsterdamSchiphol (Airport) 120 min

Nahverkehr

Linie Strecke Takt
RE Wolfsburg – Gifhorn – Lehrte – Hannover 060 min
RB 13 BraunschweigWolfsburgOebisfelde – Gardelegen – Stendal 060 min (Braunschweig–Wolfsburg)
120 min (Wolfsburg–Stendal)
RB 36 Wolfsburg – Oebisfelde – Haldensleben – Magdeburg 120 min

Vor dem Bahnhof befindet sich eine Nebenstelle des Wolfsburger Busbahnhofs (ZOB). Hier enden neben einigen innerstädtischen Buslinien die Linien nach Gifhorn, Brome, Helmstedt und Braunschweig (Regiobus).

Zahlen und Fakten

  • In Wolfsburg halten täglich durchschnittlich 80 Fernzüge (davon 48 ICE) und 110 Regionalzüge.[1]
  • Rund 45.500 Reisende steigen hier wöchentlich ein und aus. Darunter sind täglich rund 10.000[1] Fernverkehrs-Reisende.
  • Der Bahnhof besitzt sechs Gleise, davon fünf für den Personenverkehr (Gleise 1, 3, 4, 5 und 8). Dabei ist jedoch das Gleis 1, entgegen der in Deutschland üblichen Zählweise, das Gleis, welches vom Empfangsgebäude am weitesten entfernt ist. Gleis 8 ist der Hausbahnsteig. Es gibt drei Bahnsteige, die überdacht und mit Warteräumen, Sitzmöglichkeiten etc. versehen sind. Alle Bahnsteiggleise sind mit Linienzugbeeinflussung ausgerüstet.
  • Der Bahnhof ist behindertengerecht ausgestattet. Der Hausbahnsteig ist niveaugleich, während die beiden anderen Bahnsteige mit Aufzügen erreicht werden können.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c Schneller Zug bringt Entwicklungsschub. In: Wolfsburger Nachrichten, 29. Dezember 2008

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