- Bielefeld-Jöllenbeck
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Jöllenbeck
Stadtbezirk von BielefeldDatei:Bezirke Bielefeld - Jöllenbeck.svg Koordinaten 52° 6′ 0″ N, 8° 31′ 0″ O52.18.5166666666667137Koordinaten: 52° 6′ 0″ N, 8° 31′ 0″ O Höhe 137 m ü. NN Fläche 29,7 km² Einwohner 21.838 (31. Jan. 2005) Bevölkerungsdichte 736 Einwohner/km² Postleitzahl 33739, alt: 4800 Vorwahlen 05206, 0521 Adresse der
VerwaltungAmtsstraße 13
33739 BielefeldGliederung Politik Bezirksvorsteher Hans-Jürgen Kleimann (CDU) Sitzverteilung (Bezirksvertretung) CDU SPD Grüne BfB FDP 6 5 2 1 1 Datei:Bezirke Bielefeld - Jöllenbeck - Gliederung.svgJöllenbeck (ndt. Jürmke) ist ein Stadtbezirk im Norden der kreisfreien Stadt Bielefeld in Nordrhein-Westfalen.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Jöllenbeck liegt im Ravensberger Hügelland. Der Stadtbezirk hat eine West-Ost-Ausdehnung von etwa sieben und eine Nord-Süd-Ausdehnung von etwa sechs Kilometern.
Nachbarorte
Im Norden beginnend im Uhrzeigersinn grenzen an Jöllenbeck Spenge, Enger und Herford (alle Kreis Herford), die Bielefelder Stadtbezirke Heepen, Schildesche und Dornberg und schließlich Werther (Westf.) im Kreis Gütersloh.
Stadtbezirksgliederung
Der Stadtbezirk besteht aus den Ortsteilen Jöllenbeck, Theesen und Vilsendorf.
Geschichte
Theesen und Vilsendorf werden 1151 erstmals urkundlich erwähnt, Jöllenbeck im Jahre 1191. Wie die übrigen Teile der Grafschaft Ravensberg auch fallen diese Orte 1346 an die Grafschaft Berg (ab 1423 Jülich-Berg). Mit dieser kommen sie 1609 vorläufig und im Jahre 1666 als Folge des Dreißigjährigen Krieges endgültig an Brandenburg-Preußen. Als 1807 Preußen alle linkselbischen Gebiete abtreten muss, kommen Jöllenbeck, Theesen und Vilsendorf kurzfristig zum Königreich Westphalen und gehören von 1810 bis 1813 direkt zum Kaiserreich Frankreich, bevor sie infolge der Niederlage Napoleons an Preußen zurückfallen.
Dieses gliedert sie in seine 1815 gegründete Provinz Westfalen und 1832 in den 1816 durch Verordnung der Königlichen Regierung in Minden gegründeten Kreis Bielefeld ein, nachdem sie zunächst zum Kreis Herford gehört hatte. Bei Einteilung des Landkreises in Ämter bilden die Gemeinden Nieder- und Oberjöllenbeck das Amt Jöllenbeck, während die Gemeinden Theesen und Vilsendorf zum Amt Schildesche kommen. Beide Ämter werden zunächst (bis 1922) gemeinsam vom Amtmann in Schildesche aus verwaltet.
Jöllenbeck gilt mit der Gründung des ersten Posaunenchores 1843 als eines der Zentren der Erweckungsbewegung im Ravensberger Land. In den Jahren 1838 bis 1869 lebte und wirkte hier der Theologe Johann Heinrich Volkening als Pastor.
1909 wird das „Grafschaftsdenkmal“ („Das Adlerdenkmal“), zur Erinnerung an die 300-jährige Zugehörigkeit der Grafschaft Ravensberg zu Brandenburg-Preußen, aufgestellt. Entwurf und Ausführung erfolgten durch den Bildhauer Heinrich Wefing.
Bei Auflösung des Amtes Schildesche am 1. Oktober 1930 werden die beiden Gemeinden Theesen und Vilsendorf in das Amt Jöllenbeck eingegliedert. 1932 werden die östlich der Jölle gelegenen Flurstücke mit sieben Wohnhäusern und etwa 27 Hektar Fläche in die Gemeinde Brake, Amt Heepen, eingegliedert. Am 10. August 1952 schließen sich die beiden Gemeinden Niederjöllenbeck und Oberjöllenbeck zur Gemeinde Jöllenbeck zusammen.
Zum 1. Januar 1973 tritt das Bielefeld-Gesetz in Kraft. Dadurch schließen sich die bisherigen Städte und Gemeinden des Kreises Bielefeld mit der kreisfreien Stadt Bielefeld zur neuen Stadt Bielefeld zusammen. Das bisherige Amt Jöllenbeck wird zu einem Stadtbezirk in der neuen Stadt Bielefeld.
Kultur
Bauwerke
- Evang.-luth. Marienkirche - Die Kirche wurde 1852/54 im Rundbogenstil, einer Form des Historismus erbaut. Umbauten erfolgten um 1960 und nach 2000.
- Hof Meyer zu Jöllenbeck - Auf dem Hof an der Eickumer Straße steht ein Hallenhaus von 1762.
- Leineweberhaus Brünger - Fachwerkhaus des 18. Jahrhunderts an der Amtsstraße.
- Hof Upmeier zu Belzen - Hallenhaus von 1799.
Sport
Ein bedeutender Verein ist der Handballverein TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck, der insbesondere für seine Jugendarbeit bekannt und hierfür 2004 mit dem bedeutendsten Nachwuchsförderpreis im Sport ausgezeichnet worden ist. Die erste Mannschaft spielt in der Oberliga.
Die Fußballabteilung des TuS Jöllenbeck veranstaltet jedes Jahr das weltweit bestbesetzte Frauenfußballturnier in der Halle. An diesem unter dem Namen „Weltklasse in Jöllenbeck“ bekannten Turnier nehmen nationale und internationale Spitzenmannschaften teil. Die erste Männermannschaft des TuS Jöllenbeck spielt in der Landesliga.
Regelmäßig Veranstaltungen
Das dreitägige Stadtteilfest „Jürmker Klön“ findet jährlich am dritten Septemberwochenende statt. Mitte Mai findet das „Stiftungsfest der Feuerwehr Jöllenbeck“ statt. Die Feste finden entlang der Dorfstraße, am Bahnhofs- und am Marktplatz statt.
Politik
Auf Grund der letzten Kommunalwahl 2004 setzt sich die Bezirksvertretung Jöllenbeck wie folgt zusammen:
- CDU 6
- SPD 5
- Grüne 2
- BfB Bürgergemeinschaft für Bielefeld 1
- FDP 1
Bezirksvorsteher ist Hans-Jürgen Kleimann (CDU).
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Wichtigste Straßen sind die in das Stadtzentrum von Bielefeld führende Jöllenbecker und die Vilsendorfer Straße sowie die Verbindungen in Richtung Bünde und Herford. Aufgrund der Verkehrsführung ist Jöllenbeck besonders im Berufsverkehr ein Nadelöhr.
Jöllenbeck ist der einzige Stadtbezirk von Bielefeld ohne Anschluss an das Stadtbahn- bzw. Regionalbahnnetz. Seit vielen Jahren wird eine Verlängerung der Stadtbahnlinie 3 diskutiert. Im öffentlichen Personalnahverkehr ist der Bezirk nur mit Stadtbussen von den Stadtbahnendpunkten Schildesche Linie 1 bzw. Babenhausen Süd Linie 3 erreichbar. Jöllenbeck ist außerdem durch Regionalbusse mit den Nachbarstädten Spenge und Enger verbunden.
Bis zum 30. April 1955 war Jöllenbeck an die Bielefelder Kreisbahnen angeschlossen. Die Dampfkleinbahn führte von Bielefeld über Schildesche und Jöllenbeck bis nach Enger.
In Jöllenbeck beginnen verschiedene Rundwanderwege, die vom Heimatverein Jöllenbeck von 1947 angelegt wurden. Ein repräsentativer Weg ist der Rundwanderweg A2, der an einer Gaststätte an der Beckendorfstraße beginnt. Er führt unter anderem durch das Beckendorfer Mühlenbachtal, ein Naturschutzgebiet. Am Wegesrand liegen unter anderem der renovierte Kotten Wulfmeyer und ein ehemalige Mühle, die Mühle Rellmann.
Ansässige Unternehmen
Bekannteste Jöllenbecker Firma ist der Kompressorenhersteller Boge.
Bildung
Das Bildungsangebot von Jöllenbeck bildet eine Real-, eine Haupt- und zwei Grundschulen. Die Bielefelder Stadtbibliothek hat in der Amtsstraße eine Außenstelle.
Persönlichkeiten
- Heinrich Heienbrok, Leineweber, stand 1909 Modell für das von Hans Perathoner geschaffene Leineweberdenkmal, heute ein Wahrzeichen der Stadt Bielefeld
- Hendrik Dreekmann (* 1975), ehemaliger Tennisspieler
- Frederik Gößling (* 1977), Fußballspieler beim VfL Osnabrück
Weblinks
Stadtbezirke und Stadtteile in BielefeldStadtbezirke: Brackwede | Dornberg | Gadderbaum | Heepen | Jöllenbeck | Mitte | Schildesche | Senne | Sennestadt | Stieghorst
Stadtteile: Brackwede | Holtkamp | Quelle | Ummeln (Stadtbezirk Brackwede)Babenhausen | Großdornberg | Hoberge-Uerentrup | Kirchdornberg | Niederdornberg-Deppendorf | Schröttinghausen (Stadtbezirk Dornberg)
Bethel (Stadtbezirk Gadderbaum)
Altenhagen | Baumheide | Brake | Brönninghausen | Heepen | Milse | Oldentrup (Stadtbezirk Heepen)
Jöllenbeck | Theesen | Vilsendorf (Stadtbezirk Jöllenbeck)
Gellershagen | Sudbrack | Schildesche (Stadtbezirk Schildesche)
Buschkamp | Windelsbleiche | Windflöte (Stadtbezirk Senne)
Dalbke | Eckardtsheim | Heideblümchen | Sennestadt (Stadtbezirk Sennestadt)
Hillegossen | Lämershagen-Gräfinghagen | Sieker | Stieghorst | Ubbedissen (Stadtbezirk Stieghorst)
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