Bouchut

Bouchut

Christophe Bouchut (* 24. September 1966 in Voiron, Frankreich) ist ein französischer Rennfahrer. Er gewann 1993 die 24 Stunden von Le Mans, von 2000-2002 Titel in der FIA GT Championship und 2004 die GTS Klasse der Le Mans Endurance Series. Damit ist er einer der erfolgreichsten GT-Piloten.

Inhaltsverzeichnis

Karriere

Nachwuchsklassen

Wie fast jeder Rennfahrer begann Christophe Bouchut seine Karriere im Kartsport. Er wurde französischer Meister 1982, 1983 und 1987. Danach ging es für Bouchut in die Formel Ford School, welche er als Sieger abschloss. In der Saison 1988 fuhr er in der französischen Formel-Ford-Meisterschaft und erreichte einige Rennsiege. Diese Erfolge brachten ihn ein Jahr später in die französische Formel 3, wo er drei Jahre lang fuhr. In seiner letzten Saison 1991 gewann er die französische Formel 3 Meisterschaft. Außerdem fuhr er beim prestigeträchtigen Formel 3 Intercontinental Cup in Macau 1989 auf den dritten Rang. Ab der Saison 1992 stieg Bouchut in den Sportwagensport um.

Peugeot Werksfahrer

1992 ging es für Christophe Bouchut in den französischen Peugeot 905 Spyder Cup, wo er fünf Siege erringen konnte. Im gleichen Jahr fuhr er auch im europäischen 905 Spyder Cup, in welchem er drei Siege holte. Für das Werksteam von Peugeot fuhr er bei seinem Heimrennen in der FIA World Sportscars Championship mit dem Peugeot 905 auf den zweiten Rang. Ein Jahr später folgte der erste große Erfolg im Sportwagenbereich für Bouchut. Mit dem Peugeot 905 fuhr er zusammen mit seinen Partnern Eric Helary und Geoff Brabham zum Sieg bei den 24 Stunden von Le Mans. Im gleichen Jahr fuhr er ebenfalls als Peugeot Werksfahrer in der französischen Supertouring Meisterschaft, welche er als vierter der Gesamtwertung abschloss.

BPR Global GT Series

Nachdem Peugeot sich aus dem Sportwagensport zurückzog, wechselte Bouchut 1994 zu Venturi. Für den französischen Sportwagenbauer bestritt er die neugegründete BPR Global GT Series. Ein Jahr später wechselte er zum französischen Team Larbre Competition, die einen Porsche 911 GT1 einsetzten. Außerdem fuhr er 1995 für Kremer Racing das 24-Stunden-Rennen von Daytona, wo er zusammen mit Marco Werner, Giovanni Lavaggi und Jürgen Lässig auf einem Kremer K8 gewann. 1996 fuhr Bouchut auch in der BPR Global GT Series für Kremer Racing im Porsche 993 GT2 Evo.

Porsche Carrera Cup France

Neben der BPR Global GT Series fuhr Bouchut zwischen 1994 bis 2002 fünf Saisons im französischen Porsche Carrera Cup. Hier kann Bouchut die unglaubliche Bilanz von 29 Siegen und vier Meistertiteln aufweisen, wovon er drei mit dem Team SONAUTO eingefahren hat. Die Titel holte er 1994, 1995, 1996. 2000 gelang ihm dies mit dem Team Larbre Competition. Seine letzte Carrera Cup Saison fuhr er 2002, die er als fünfter der Meisterschaft beendete.

FIA-GT Championship

Nach dem Ende der BPR Global GT Series gründete sich 1997 die FIA GT Championship, in welche auch Christophe Bouchut wechselte. In der ersten Saison fuhr für das Team Kremer Racing, welchem er immer noch treu war, einen Porsche 911 GT1. In den meisten Rennen hies sein Partner Carl Rosenblad, doch große Erfolge blieben aus. Platz 8 beim Saisonauftakt in Hockenheim war die beste Saisonplatzierung. Somit wechselte Bouchut 1998 zum Team Persson, welches einen Mercedes-Benz CLK GTR einsetze. Zusammen mit Bernd Mayländer sprangen immerhin zwei zweite Plätze in Dijon und Suzuka heraus. Nach einem Jahr Pause, in welchem Bouchut nur in Le Mans im verunglückten Mercedes-Benz CLR Nr. 6 antrat, kam er im Jahr 2000 zurück in die FIA GT Championship. In einem vom Team Larbre Competition, für welches er schon 5 Jahre zuvor angetreten war, eingesetzten Porsche 911 GT3-R, konnte Bouchut zusammen mit Patrice Goueslard die N-GT Meisterschaft nach sechs Klassensiegen gewinnen. Ein Jahr später steig er zusammen mit dem Team Larbre in die GT-Klasse auf. Das Einsatzauto war nun eine Chrysler Viper GTS-R und Bouchut holte auch in dieser Saison den Meistertitel, zusammen mit Jean-Philippe Belloc. Außerdem konnte er die 24-Stunden-Rennen von Spa-Francorchamps gewinnen, welche im Rahmen der FIA GT ausgetrgen wurden. Seine Partner hier waren neben Belloc Marc Duez. Die Saison 2002 glich jener aus dem Jahr zuvor. Bouchut holte erneut den Titel in der GT-Klasse der FIA GT Championship auf einer Chrysler Viper GTS-R. Kurioserweise war der einzige Saisonsieg 2002 jener beim 24-Stunden-Rennen von Spa-Francorchamps, welche er zusammen mit David Terrien und Vincent Vosse gewann. 2003 bestritt Bouchut nur drei Rennen in der FIA GT, wobei er in Spa allerdings wieder einen zweiten Klassenrang herausfahren konnte. Auch in der folgenden Saison konzentrierte sich Bouchut nicht auf die FIA GT und fuhr nur vereinzelte Rennen, bevor er für das folgende Jahr 2005 wieder eine komplette Saison bestritt. Sein Team hies mittlerweile Russian Age Racing, für welche er in den ersten Rennen einen Ferrari 550 Maranello steuerte. Nach einem kleinen Abstecher zum Team Larbre für die 24-Stunden-Rennen von Spa-Francorchamps, fuhr er im letzten Saisonrennen eine Aston Martin DBR9 und gewann das Rennen in Bahrain zusammen mit Antonio Garcia. Das Jahr 2006 war die erste Saison von Bouchut im Lamborghini Murcielago R-GT, sein mittlerweile viertes GT1-Fahrzeug. Im Team B-Racing RS Line, welches später All-Inkl.com Racing hies, sprangen keine großen Erfolge heraus. Der Lamborghini war noch nicht ausgereift und hing den anderen Fahrzeugen hinterher. Außerdem machten ständig wechselnde Partner das Leben von Bouchut schwer. Trotzdem blieb er 2007 bei All-Inkl.com Racing und bekam nun einen guten Partner mit dem deutschen Stefan Mücke. Zusammen mit ihm fuhr er den ersten Sieg des Murcielago in einem FIA-GT-Rennen beim Saisonauftakt in Zhuhai heraus. Am Ende der Saison war Bouchut 10. der Abschlusstabelle. In der aktuellen Saison 2008 fährt Christophe Bouchut in einer Corvette C6.R des Teams SRT, für welche er schon vorher in nationalen GT-Serien gefahren war. Beim zweiten Saisonrennen in Monza konnte er zusammen mit Xavier Maassen den ersten Sieg des Teams erringen.

Le Mans Series

Christophe Bouchuts Aston Martin bei den Vortests zu den 24 Stunden von Le Mans 2007

Im Jahr 2004 legte Bouchut nach vielen Jahren in der FIA GT sein Hauptaugenmerk auf die Le Mans Endurance Series. Zusammen mit dem Team Larbre Competition und seinen Partnern Steve Zacchia und Pedro Lamy konnte die Meisterschaft gewinnen. Dabei gelangen den Dreien nicht weniger als vier Saisonsiege in der GTS-Klasse bei vier augetragenen Rennen. Im folgenden Jahr fuhr Bouchut als amtierender Meister für das Convers Team. In dieser Saison konnte er keinen Klassensieg im Ferrari 550 Maranello erreichen und wurde am Ende des Jahres dritter der Meisterschaft. Für das Jahr 2006 ging Bouchut einen Schritt zurück und fuhr für IMSA Perdormance Matmut einen Porsche 996 GT3 RSR in der GT2-Kategorie. Außer einigen Punkteplätzen konnten Bouchut, Raymond Narac und Sebastien Dumez nicht viel erreichen. 2007 ging es zurück zum Team Larbre, welches unter dem Namen Aston Martin Team Larbre antrat. Damit war Bouchut zurück in der GT1-Klasse. In einem Aston Martin DBR9 fuhr er zusammen mit Gabriele Gardel und Fabrizio Gollin zu zwei Podetplätzen. Im darauffolgenden Jahr trat Bouchut in der Le Mans Series nicht mehr an.

24-Stunden-Rennen von Le Mans

Neben seinem Sieg bei den 24 Stunden von Le Mans 1993, trat Bouchut auch in diversen anderen Fahrzeugen bei den 24 Stunden von Le Mans an. 1994 bis 1997 fuhr er für Kremer Racing in verschiedenen Fahrzeugen, wobei er allerdings nur einmal die Zielflagge sah. 1998 war das erste Jahr im Mercedes. Doch auch der Einsatz im CLK LM verlief nicht erfolgreich, schon nach 31 Runden gab der Motor auf. Im folgenden Jahr kam Bouchut in seinem Mercedes-Benz CLR erst gar nicht zum Einsatz, denn Teamkollege Peter Dumbreck hob vorher mit dem Auto ab und zerstörte den Wagen vollkommen. Da sich Mercedes daraufhin aus Le Mans zurückzog, ging Bouchut auch hier in die GT Klasse. Dabei fährt er seit 2000 für Larbre Competition (Ausnahme 2006), konnte auch mehrere Zielankünfte verbuchen. Sein bisher bestes Ergebnis war ein siebter Gesamtrang und eine Podiumsplatzierung in der GT1-Kategorie 2007.

Le-Mans-Ergebnisse

Jahr Team Fahrzeug Teamkollege Teamkollege Platzierung Ausfallsgrund
1993 FRAFRA Peugeot Talbot Sport Porsche 905 Evo 1 C FRAFRA Eric Hélary AUSAUS Geoff Brabham Gesamtsieg
1994 GERGER Kremer Honda Racing Honda NSX GERGER Armin Hahne BELBEL Bertrand Gachot Rang 14
1995 GERGER Kremer Porsche Racing Kremer K8 BELBEL Thierry Boutsen BELBEL Hans-Joachim Stuck Rang 6
1996 GERGER Kremer Porsche Racing Kremer K8 GERGER Jürgen Lässig FINFIN Harri Toivonen Ausfall Unfall
1997 GERGER Kremer Porsche Racing Porsche 911 GT1 USAUSA Andy Evans BELBEL Bertrand Gachot Ausfall Motorschaden
1998 GERGER AMG Mercedes Mercedes-Benz CLK GTR LM FRAFRA Jean-Marc Gounon BRABRA Ricardo Zonta Ausfall Motorschaden
1999 GERGER AMG Mercedes Mercedes-Benz CLR GERGER Nick Heidfeld UKUK Peter Dumbreck Ausfall Unfall
2000 FRAFRA Larbre Compétition Porsche 911 GT3 FRAFRA Patrice Goueslard FRAFRA Jean-Luc Chéreau Ausfall Unfall
2001 FRAFRA Larbre Compétition Chrysler Viper GTS R FRAFRA Jean-Pierre Belloc PORPOR Tiago Monteiro Rang 20
2002 FRAFRA Larbre Compétition Chrysler Viper GTS R FRAFRA Patrice Goueslard FRAFRA Vincent Vosse Rang 18
2003 FRAFRA Larbre Compétition Chrysler Viper GTS R FRAFRA Patrice Goueslard SUISUI Steve Zacchia Rang 15
2004 FRAFRA Larbre Compétition Ferrari 550 GTS Maranello FRAFRA Patrice Goueslard FRAFRA Olivier Dupard Rang 14
2005 RUSRUS Russian Age Racing Ferrari 550 GTS Maranello RUSRUS Nikolai Fomenko RUSRUS Alexei Vasiliev Rang 17
2007 FRAFRA Aston Martin Racing Larbre Aston Martin DBR9 ITAITA Fabrizio Gollin DENDEN Casper Elgaard Rang 7
2008 FRAFRA Larbre Compétition Saleen S7-R FRAFRA David Smet FRAFRA Patrick Bornhauser Rang 28

Andere Aktivitäten

Neben den aufgeführten Rennserien war Christophe Bouchut in den letzten Jahren auch in vielen anderen Rennserien aktiv. So fuhr er in der französischen GT Meisterschaft, der Belcar und dem ADAC GT Masters. Außerdem fuhr er die 24 Stunden Rennen am Nürbugring (ein zweiter Platz) und in Zolder. 2003 holte er sich den Titel in der FFSA Supertourisme. Neben seinen Renneinsätzen ist Bouchut offizieller Tester für FIA GT3 Fahrzeuge. Diese Aufgabe beinhaltet das ausbalancieren aller Autos auf ein ähnliches Level, wofür er sich durch seine Erfahrung qualifiziert hat.

Erfolge

Weblinks


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