Karl-August Schumacher

Karl-August Schumacher

Karl-August Schumacher (* 19. Februar 1896 in Rheine; † 22. Mai 1967 in Bad Godesberg) war ein deutscher Offizier, zuletzt Generalmajor der Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg.

Inhaltsverzeichnis

Militärische Laufbahn

Beförderungen

Erster Weltkrieg

Schumacher trat am 10. August 1914 während des Ersten Weltkriegs als Freiwilliger in das 1. Westfälische Feldartillerie-Regiment Nr. 7 ein, wo er bis Ende Januar 1915 verblieb. Anschließend erfolgte von Februar bis Ende Dezember 1915 sein Verwendung im Kleveschen Feldartillerie-Regiment Nr. 43. Zum 3. Januar 1916 wechselte Schumacher zur Kaiserlichen Marine über, wo er bis Juli 1917 als Seekadett eine seemännische Ausbildung sowie diverse Lehrgänge abschloss. Anschließend erfolgte in der Marine von Mitte Juli bis Oktober 1917 eine Fliegerausbildung bei der I. Seeflieger-Abteilung. Ferner absolvierte Schumacher dort eine Beobachter- und Funkerausbildung. Nach dessen Abschluss fungierte er vom 12. Oktober 1917 bis 20. Mai 1918 als Beobachter und Flugzeugführer bei den Seefliegerstationen Wyk, Föhr, Aprenrade, Ösel und Bug. Anschließend agiert er bis 24. September 1918 dann als Beobachtungsoffizier auf dem Flugzeugmutterschiff SMH Answald. Die letzten Kriegsmonate diente er dann bis November 1918 als Flugzeugführer bei der Groß-Flugzeugstaffel-Ostsee sowie anschließend bis November 1919 als Flugzeugführer bei der Seefliegerstation Holtenau. Am 22. November 1919 wurde er aus dem Wehrdienst entlassen und kehrte in das Zivilleben zurück.

Zwischenkriegsjahre

Am 1. März 1933 wurde Schumacher, unter gleichzeitiger Ernennung zum Oberleutnant, für die im Aufbau befindliche Luftwaffe reaktiviert. Dort fand er bis Ende April 1934 zunächst Verwendung im Stab der Deutschen Verkehrsfliegerschule in Berlin. Nach einem Einsatz in der Inspektion der Fliegerschulen im Mai/Juni 1934 wurde Schumacher im Juli 1934 zur Flugzeugführerschule Land abkommandiert. Dem schloss sich von Oktober bis Dezember 1934 einen Infanterie-Lehrgang in Döberitz an. Am 15. Dezember 1934 stieg Schumacher zum Kompaniechef bei der Fliegerabteilung 16 (See) Holtenau auf, wo er bis Juli 1936 verblieb. Anschließend fungierte er bis Juni 1938 als Staffelkapitän beim Seefliegerhorst Jever sowie in der Jagdgruppe 136 in Pilsen. Am 1. Juli 1938 wurde er zum Gruppenkommandeur im Jagdgeschwader 136 ernannt. Nach dessen Umbenennung, kam Schumacher am 1. April 1939 als Kommandeur der II. Gruppe zum Jagdgeschwader 77, wo er bis zum 11. Dezember 1939 zugleich als Fliegerhorstkommandant von Pilsen fungierte.

Zweiter Weltkrieg

Bereits im November 1939 hatte Schumacher mit der Aufstellung des Geschwaderstabes des künftigen Jagdgeschwaders 1 begonnen. Am 12. Dezember 1939 stieg er dort zum Kommodore auf. In dieser Eigenschaft gelangen seinem Geschwader in der ersten Phase des Luftkrieges die Vorstöße der englischen Bomber auf das deutsche Küstengebiet abzuwehren. Insbesondere erlangte das Geschwader dabei Bedeutung in der Luftschlacht über der Deutschen Bucht am 18. Dezember 1939. Von August 1940 bis Ende Juli 1941 fungierte Schumacher neben dem Posten als Kommodore auch als Jagdfliegerführer Deutsche Bucht. Weitere Einsätze des Geschwaders erfolgte im Westfeldzug, wo Schumacher am rechten Flügel der deutschen Front in Holland eingesetzt war.

Zum 1. August 1943 wurde Schumacher zum Jagdfliegerführer Norwegen ernannt, dessen Posten er bis April 1943 ausfüllte. Anschließend erfolgte seine Versetzung in das Sonderkommando Rumänien, wo er bis Ende März 1944 die Ausbildung in der rumänischen Luftwaffe übernahm. Im April 1944 kehrte er nach Deutschland zurück und diente bis September 1944 im Stab des Luftgau-Kommandos XI in Hamburg. Im Anschluss hieran war er mit Sonderaufgaben betraut. Nach einer Krankheit im Januar 1945, wurde er am 30. Januar 1945 zum Chef des NS-Führungsstabes im Oberkommando der Luftwaffe im Reichsluftfahrtministerium ernannt, dessen Posten er bis Kriegsende innehatte. Am 8. Mai 1945 geriet er in US-amerikanische Kriegsgefangenschaft, aus der er am 1. April 1947 wieder entlassen wurde.

Insgeamt errang Schumacher zwei Luftsiege bei 160 Feindflügen.

Nachkriegsjahre

Von 1948 bis 1951 arbeitete Schumacher zunächst für die Olympia Werke in Wilhelmshaven. Anschließend war er bis 1955 Mitglied des Landtags von Niedersachen. Danach trat er 1958 als Kandidat der rechtsgerichteten Deutschen Partei an. 1962 wechselte er zu CDU über, verlor dort jedoch 1963 sein Mandat. Danach lebte er bis zum Tod 1967 zurückgezogen.

Auszeichnungen

Literatur

  • Karl Friedrich Hildebrand: Die Generale der deutschen Luftwaffe 1935–1945 Teil II, Band 3: Odebrecht–Zoch. Biblio Verlag, Osnabrück 1992, ISBN 3-7648-2207-4, S. 269–270.
  • Ernst Obermaier: Die Ritterkreuzträger der Luftwaffe 1939–1945. Band I. Jagdflieger. Dieter Hoffmann Verlag, 1966, S. 207.

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