- Freienhufen
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Freienhufen Stadt GroßräschenKoordinaten: 51° 35′ N, 13° 58′ O51.58416666666713.968333333333123Koordinaten: 51° 35′ 3″ N, 13° 58′ 6″ O Höhe: 123 m Fläche: 12,26 km² Einwohner: 651 Eingemeindung: 30. Juni 1997 Postleitzahl: 01983 Vorwahl: 035753 Freienhufen (bis 1937 Dobristroh), niedersorbisch Dobry Wotšow, ist ein Ortsteil der südbrandenburgischen Stadt Großräschen im Landkreis Oberspreewald-Lausitz.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Freienhufen liegt in der Niederlausitz westlich der Stadt Großräschen. Nordöstlich befindet sich der Ortsteil Woschkow. Westlich liegen die Ortsteile Barzig, Saalhausen sowie Wormlage. Nördlich grenzen der Bronkower Ortsteil Lug und die Altdöberner Ortslage Chransdorf an Freienhufen. Südwestlich schließt sich der Ort Drochow der Gemeinde Schipkau an, weiter in südwestlicher Richtung liegen die Orte Annahütte, Meuro und Klettwitz, ebenfalls Gemeindeteile von Schipkau. Südlich von Freienhufen liegt der Tagebau Meuro aus dem der Großräschener See entsteht. Durch den Tagebau wurden die ursprünglich südlichen Nachbarorte Freienhufens Sauo und Rauno devastiert.
Geschichte
Ortsgeschichte
Die älteste nachweisliche Erwähnung Freienhufens, als Dobroztrowe, findet sich in einer am 6. Oktober 1279 unterzeichneten Urkunde. Diese befindet sich heute im Brandenburgischen Hauptstaatsarchiv Potsdam. Darin bescheinigte Markgraf Heinrich der Erlauchte dem Kloster Dobrilugk den Erwerb des Dorfes Dobristroh von Otto von Schlieben. Die Lage des Ortes wird mit zwischen vitatem Calowe et Sennftenberc angegeben.[1] Aus Dobroztrowe entwickelte sich später der Name Dobristroh, der Name leitet sich vom niedersorbischen Dobry Ostrov für Schöner Weiler ab.
Im Jahr 1285 wurde die erste Kirche in Dobristroh erbaut. Dobristroh blieb bis zum Prager Frieden Teil der Markgrafschaft Niederlausitz und gelangte damit zum Kurfürstentum Sachsen. Nachdem der südwestlich von Dobristroh gelegene Ort Nossedil Ende des 15. Jahrhunderts wüst wurde, gelangte die Nossediler Flur an Dobristroh. Nach der Auflösung des Kloster Dobrilugk im Jahr 1540 kam Dobristroh unter feudale Grundherrschaft. Im Jahr 1602 gelang es dem Ort gemeinsam mit dem benachbarten Barzig die Frondiensten für 5500 Gulden abzulösen.
Im Ergebnis des Wiener Kongresses 1815 kamen Dobristroh und die Niederlausitz an das Königreich Preußen. Im Jahr 1816 wurde Dobristroh mit dem Amt Senftenberg an den Landkreis Calau angegliedert. Ab 1842 betrieb man im Ort zwei Windmühlen. Im Zuge der Entdeckung und Verarbeitung der Braunkohle entstanden in den Jahren 1896 und 1900 die Brikettfabriken „Renate“ und „Eva“. Im Jahr 1899 erhielt Dobristroh eine eigene Schule. Gemeinsam mit Barzig wurde 1907 ein eigenständiges Pfarramt in Dobristroh errichtet. Im Jahr 1937 wurde durch die Nationalsozialisten der ursprünglich slawische Ortsname Dobristroh in Freienhufen geändert. Der Name soll an den Freikauf des Ortes im Jahr 1602 erinnern.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden von 1952 bis 1961 aufgrund des Aufschlusses neuer großer Tagebaue in Freienhufen die Brikettfabriken „Sonne I“ und „Sonne II“ errichtet. Parallel zur Brikettfabrik „Sonne II“ entstand ein Kraftwerk. Mit der politischen Wende in Deutschland ging der Braunkohleabbau in Tagebauweise und damit auch die Brikettherstellung zurück. „Sonne I“ wurde 1990 in eine Staubmahlanlage umgewandelt. Endgültig wurde die Brikettherstellung in „Sonne II“ im Jahr 1997 eingestellt. Im selben Jahr am 30. Juni wurde Freienhufen nach Großräschen eingemeindet.[2]
Einwohnerentwicklung
Einwohnerentwicklung in Freienhufen von 1875 bis 1997 [3] Jahr Einwohner Jahr Einwohner Jahr Einwohner Jahr Einwohner Jahr Einwohner 1875 435 1933 2092 1964 1956 1989 975 1993 808 1890 437 1939 2113 1971 1796 1990 921 1994 806 1910 2414 1946 2265 1981 1208 1991 878 1995 775 1925 2223 1950 2264 1985 1163 1992 852 1996 754 Kultur und Sehenswürdigkeiten
Die Freienhufener Dorfkirche gehört zu den Denkmalen der Stadt Großräschen. Sie wurde vermutlich im 15. Jahrhundert erbaut, im Jahr 1992 wurde sie renoviert. Die barocke Kanzel von 1683 fertigte Abraham Jäger, die dargestellten Evangelisten und Petrus auf dem Altar von 1656/1657 stammen von Andreas Schultze. Die pneumatische Orgel schuf Wilhelm Sauer im Jahr 1906.[4]
Auf dem Dorfplatz befindet sich ein Denkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges.
Wirtschaft und Infrastruktur
In Freienhufen steht eine mechanisch-biologische Abfallsortieranlage.
Durch den Ort verläuft die Bundesstraße 96. Westlich des Ortes liegt die A 13, auf der Gemarkung befindet sich die Autobahnraststätte „Freienhufener Eck“.
Söhne und Töchter
- Werner Matschke (* 1932), deutscher Dirigent
Literatur
- Schriftenreihe für Heimatforschung Kreis Senftenberg, Heft Nr. 1
- Reisehandbuch Lausitz. VEB Tourist Verlag, Berlin Leipzig 1985.
Weblinks
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Commons: Freienhufen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- Darstellung von Freienhufen auf der Homepage der Stadt Großräschen abgerufen am 13. Juni 2009
Fußnoten und Einzelnachweise
- ↑ Senftenberg Stadtführer Herausgeber Landratsamt Senftenberg, Fremdenverkehrsamt 1991.
- ↑ StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 1997
- ↑ Statistik Brandenburg (PDF)
- ↑ Artikel in der Lausitzer Rundschau vom 16. September 2008
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