- Formelsammlung Analysis
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Dies ist eine Formelsammlung zur Analysis.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Folgen und Reihen
- 2 Funktionen (formale Eigenschaften)
- 3 Differentialrechnung
- 4 Integralrechnung
- 5 Quellen
Folgen und Reihen
Arithmetische und geometrische Folgen
Grenzwerte: Definition (Folgen)
- Die Folge (an) heißt Nullfolge, wenn es zu jedem ε > 0 eine Nummer n0 gibt, sodass für alle Folgeglieder mit höherer Nummer, also n > n0 gilt:
- Eine Folge (an) hat den Grenzwert a, wenn die Folge (an − a) den Grenzwert 0 hat.
- Folgen ohne Grenzwert heißen divergent.
- Eine Folge heißt beschränkt, wenn es eine Zahl K > 0 gibt, sodass | fn | < K für alle gilt.
Grenzwertsätze (Folgen)
Hat die Folge (an) den Grenzwert a, die Folge (bn) den Grenzwert b, so gilt:
Funktionen (formale Eigenschaften)
Grenzwerte von Funktionen
- [Definition, Eigenschaften, Grenzwertsätze analog]
Regel von l'Hospital
Sei
Voraussetzungen:
- Es gibt eine Stelle a, sodass u(a) und v(a) entweder Null sind oder bestimmt divergieren
- u und v sind in einer Umgebung von a differenzierbar
- Der Grenzwert existiert.
Dann gilt:
Einseitige Grenzwerte
Die Funktion hat für den Limes , wenn es zu jedem (noch so kleinen) 0\;" border="0"> ein 0\;" border="0"> gibt, sodass für alle -Werte aus dem Definitionsbereich von , die der Bedingung genügen, auch gilt.
- In diesem Falle nennt man den Grenzwert konvergent.
Stetigkeit
Eine Funktion f heißt an einer Stelle xo stetig, wenn der Grenzwert von f für x gegen x0 existiert und mit dem Funktionswert f(x0) übereinstimmt
- Epsilon-Delta-Kriterium: ist stetig in , wenn
zu jedem ε > 0 ein δ > 0 existiert, so dass für alle mit | x − x0 | < δ gilt: | f(x) − f(x0) | < ε. - Folgenkriterium: ist stetig in , wenn für jede Folge mit Elementen , die gegen x0 konvergiert, auch f(xk) gegen f(x0) konvergiert.
Grundlegendes
- Zwischenwertsatz
- Eine im Intervall [a,b] (a < b) stetige Funktion f nimmt jeden Funktionswert zwischen f(a) und f(b) mindestens einmal an.
Spezialfall: Nullstellensatz
- Eine in I steige Funktion, bei der f(a) und f(b) verschiedene Vorzeichen haben, hat dort mindestens eine Nullstelle.
- Extremwertsatz
- Eine in einem Intervall stetige Funktion hat dort stets einen größten und einen kleinsten Funktionswert.
- Mittelwertsatz
- Es sei auf dem abgeschlossenen Intervall [a,b] (a < b) stetig und differenzierbar. Dann gibt es mindestens ein , so dass
- gilt.
Differentialrechnung
Differenzierbarkeit: Definitionen
Eine Funktion f ist genau dann differenzierbar an einer Stelle x0 ihres Definitionsbereichs, wenn der Grenzwert
existiert. Diesen Grenzwert bezeichnet man als die Ableitung von f an der Stelle x0.
Geometrisches: Tangenten
- Tangentengleichung zu f im Punkt P(x0 | f(x0))
- Normale (Senkrechte)
Ableitungsregeln
- Konstante Funktion
- Faktorregel
- Summenregel
- Produktregel
- Quotientenregel
- Potenzregel
- Kettenregel
- Ableitung der Potenzfunktion f(x) = g(x)h(x)
- .
- Leibnizsche Regel
- Die Ableitung n-ter Ordnung für ein Produkt aus zwei n-fach differenzierbaren Funktionen f und g ergibt sich aus
- .
- Die hier auftretenden Ausdrücke der Form sind Binomialkoeffizienten.
- Formel von Faà di Bruno
- Diese Formel ermöglicht die geschlossene Darstellung der n-ten Ableitung der Komposition zweier n-fach differenzierbarer Funktionen. Sie verallgemeinert die Kettenregel auf höhere Ableitungen.
Ableitungen wichtiger Funktionen
siehe Tabelle von Ableitungs- und Stammfunktionen
Geometrische Anwendungen: Eigenschaften von Kurven (Kurvendiskussion)
Betrachtet wird
Untersuchungsaspekt Kriterium Nullstelle Extremwert Minimum 0" border="0"> Maximum Wendepunkt Sattelpunkt Verhalten im Unendlichen Symmetrie Achsensymmetrie zur Koordinatenachse („gerade“) Punktsymmetrie zum Koordinatenursprung („ungerade“) Monotonie monoton steigend bzw. streng monoton steigend 0 \," border="0"> monoton fallend bzw. streng monoton fallend Krümmung Linkskrümmung/Konvexbogen (nach oben offen) Rechtskrümmung/Konkavbogen (nach unten offen) Periodizität Gebrochenrationale Funktionen
Funktion:
- Einteilung
- Ist das Nennerpolynom Qn vom Grad 0, also n = 0 und ist Pz nicht das Nullpolynom, so spricht man von einer ganzrationalen oder einer Polynomfunktion.
- Ist n > 0 , so handelt es sich um eine gebrochenrationale Funktion.
- Ist n > 0 und z < n, so handelt es sich um eine echt gebrochenrationale Funktion.
- Ist n > 0 und z ≥ n, so handelt es sich um eine unecht gebrochenrationale Funktion. Sie kann mittels Polynomdivision in eine ganzrationale Funktion und eine echt gebrochenrationale Funktion aufgeteilt werden.
- Definitionsbereich
- Asymtotisches Verhalten: Für geht f(x)
- [falls z > n] gegen , wobei sgn das Vorzeichen des Summanden mit der größten Potenz jeweils in Zähler und Nenner bezeichnet.
- [falls z = n] gegen
- [falls z < n] gegen 0 (die x-Achse)
- Symmetrie
- Sind p und q beide gerade oder beide ungerade, so ist f gerade (symmetrisch zur y-Achse)
- Ist p gerade und q ungerade, so ist f ungerade (punktsymmetrisch zum Ursprung); gleiches gilt, wenn p ungerade und q gerade ist.
- Polstellen liegen vor, wenn
- Asymptoten: Mittels Polynomdivision von p durch q erhält man mit Polynomen g und r, wobei der Grad von r kleiner als der von q ist. Das asymptotische Verhalten von ist damit durch die ganzrationale Funktion g bestimmt :
- x-Achse ist Asymptote: g(x) = 0
- waagerechte Asymptote:
- schräge Asymptote:
- n + 1]\," border="0"> ganzrationale Näherungsfunktion
Integralrechnung
Flächenberechnung
Der Flächeninhalt zwischen der x-Achse und dem Graphen der Funktion f(x) im Intervall von a bis b ist
- Andernfalls ist das Intervall durch Bestimmung der Nullstellen in solche Teilintervalle zu zerlegen.
Eigenschaften des bestimmten Integrals
Integralfunktion und Hauptsatz der Differential- und Integralrechnung
- Integralfunktion
- Hauptsatz der Infinitesimalrechnung
- Stammfunktion
- Jede Funktion F heißt Stammfunktion von f, wenn für alle x des Definitionsbereichs gilt
- Dies bezeichnet der Ausdruck
- Integration
- Ist F irgendeine Stammfunktion von f, so gilt
Spezielle Stammfunktionen
Die Stammfunktionen von f(x) = xn sind
Alles weitere siehe Tabelle von Ableitungs- und Stammfunktionen
Integrationsmethoden
Produkt-, Teil- oder partielle Integration
- unbestimmt
-
- bestimmt
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Integration durch Substitution
- unbestimmt
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- bestimmt
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- Spezialfall: lineare Substitution
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- Spezialfall: logarithmische Integration
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Angewandtes
Volumenbestimmung
- Volumen des Körpers bei Rotation der Fläche zwischen dem Graphen von f und der x-Achse im Intervall [a,b]
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- Volumen des Körpers bei Rotation der Fläche zwischen dem Graphen der umkehrbaren Funktion f und der y-Achse im Intervall [a,b]
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- Volumen des Körpers, der bei y-Rotation der Fläche, welche durch den Graphen der Funktion f im Intervall [a,b], der x-Achse und den beiden Geraden x = a und x = b begrenzt wird, entsteht
Guldinsche Regeln
- M Oberflächeninhalt
- V Volumen
- L Länge der erzeugenden Linie (Profillinie)
- A Flächeninhalt der erzeugenden Fläche
- R Radius des Schwerpunktkreises
- Erste Regel
Ausgedrückt in Abhängigkeit von der Funktion f(x) der erzeugenden Linie ergibt sich dies als:
- bei Rotation um die x-Achse
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- bei Rotation um die y-Achse
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- Zweite Regel
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Im Fall der Rotation um die x-Achse einer Fläche zwischen f(x), der x-Achse und den Grenzen x=a und x=b ergibt sich das Volumen ausgedrückt durch f(x) mit R als Flächenschwerpunkt zu
mit und dA = f(x)dx.
Weiteres
- Ist f auf [a,b] stetig, so heißt der Mittelwert der Funktionswerte von f auf [a,b]
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- Länge des Bogens der differenzierbaren Funktion f im Intervall [a,b]:
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Näherungsweises Berechnen von Integralen: Numerische Integration
- Zerlegungssummen
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- Keplersche Fassregel
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- Trapezregel
- Sehnentrapez
- Tangententrapez
- Simpsonregel
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Quellen
- Konrad Königsberger: Analysis 1. Springer-Verlag, Berlin u. a., 2004, ISBN 3-540-41282-4.
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