- Formelsammlung elementare Algebra
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Dieser Artikel ist eine Formelsammlung zum Thema Elementare Algebra. Es werden mathematische Symbole verwendet, die im Artikel Mathematische Symbole erläutert werden. Grundrechenarten
Siehe dazu: Formelsammlung Grundrechenarten.
Arithmetische Notation
Es gilt: Punkt- vor Strichrechnung. Das heißt, die Rechenoperationen der zweiten Stufe (Multiplikation und Division) binden stärker als die der ersten Stufe (Addition und Subtraktion). Das ist kein mathematisches Gesetz sondern eine weltweit verbreitete Konvention, um Klammern zu sparen und in den meisten Industrieländern genormt.
Bei Verwendung der Polnischen Notation bzw. der Umgekehrten Polnischen Notation bedarf es keiner Klammerung.
Darüber hinaus binden die Rechenoperationen der dritten Stufe (Radizieren und Potenzieren) stärker als die der zweiten Stufe. Das ist besonders bei Notationen mit eingeschränkten typografischen Möglichkeiten (z.B. ein "^" statt Hochstellen bei reinem ASCII) wichtig:
- a * b ^ c = a * (b ^ c)
Axiome
- Assoziativgesetz
- Kommutativgesetz (Vertauschungsgesetz)
- Distributivgesetz
- (linksdistributiv)
- (rechtsdistributiv)
Prozentrechnung
Grundgleichung
Mit
-
- Prozentwert = Pw
- Grundwert = Gw
- Prozentsatz = Ps
ergibt sich
bzw.
Durch Umformungen erhält man
Kontrollrechnung:
Mit
gilt
Vermehrter Grundwert
Verminderter Grundwert
Prozentsätze häufig benutzter Anteile
Anteil am Grundwert Prozentsatz 1% 2% 2,5% 4% 5% 6,25% ≈6,67% Anteil am Grundwert Prozentsatz ≈8,33% ≈9,09% 10% ≈11,11% 12,5% ≈14,29% ≈16,67% Anteil am Grundwert Prozentsatz 20% 25% ≈33,33% 37,5% 50% ≈66,67% 75% Elementare Funktionen
Potenz
- Definition Potenzen
- (n Faktoren)
- Formal (induktiv):
- Begriffe zur Potenz
- (das Ergebnis der Rechnung) ist die Potenz
- ist die Basis
- ist der Exponent
- (das Ergebnis der Rechnung) ist die Potenz
- Potenzen mit gleicher Basis
- Potenzieren einer Potenz
- Potenzen mit gleichem Exponenten
Potenzfunktion mit ganzzahligem Exponenten
- 1. n positiv und gerade ()
-
-
- Gemeinsame Punkte aller Funktionsgraphen
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- 2. n positiv und ungerade ()
-
-
- Nullstellen
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-
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- Gemeinsame Punkte aller Funktionsgraphen
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- 3. n negativ und gerade ()
-
-
- Nullstellen
-
-
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- Diese Funktionen besitzen keine Nullstellen!
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-
-
- Gemeinsame Punkte aller Funktionsgraphen
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- 4. n negativ und ungerade ()
-
-
- Nullstellen
-
-
-
- Diese Funktionen besitzen keine Nullstellen!
-
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- Gemeinsame Punkte aller Funktionsgraphen
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Potenzfunktion mit gebrochenen Exponenten (Wurzelfunktion)
-
-
- Nullstellen
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-
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- Gemeinsame Punkte aller Funktionsgraphen
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Wurzeln
- Begriffe zu Wurzeln
-
- (Das Ergebnis der Rechnung) ist die Wurzel oder Radix.
- n ist der Wurzelexponent
- a ist der Radikand
-
- Definition Wurzel
- Negativer Radikand und ungerader Exponent
Für gelten folgende Regeln
und die Regeln können auf erweitert werden.
Logarithmus
- Definition des Logarithmus zur Basis b
- Logarithmusgesetze
- Basiswechsel
Logarithmusfunktion
-
- Nullstellen
-
- Gemeinsame Punkte aller Funktionsgraphen
-
- Spezialfälle
Exponentialfunktion
-
- Definitionsbereich
-
- Nullstellen
-
- Diese Funktionen besitzen keine Nullstellen!
-
- Gemeinsame Punkte aller Funktionsgraphen
-
- Spezialfall
Betragsfunktion, Signum, Gaußklammer
Betrag:
Signum:
Das Signum einer komplexen Zahl ≠ 0 ist gleich die Zahl geteilt durch ihren Betrag, also sign(z)=z/|z|.
Also gilt:
Die Gaußklammer einer (reellen) Zahl ist die größte ganze Zahl, die nicht größer als die Zahl selbst ist.
Termumformungen
- 8 − (2 − a + b)
Hier ist die „Minusklammer“ zu beachten. Minusklammer heißt, dass vor der Klammer ein Minus (-) steht. Somit müssen alle Werte in der Klammer mit (−1) multipliziert werden.
Generell dürfen bei einer Gleichung folgende Termumformungen durchgeführt werden
- Addition (und folglich auch Subtraktion) derselben Zahl oder Variablen auf beiden Seiten des Gleichheitszeichens
- Multiplikation (und folglich auch Division) derselben Zahl ungleich Null auf beiden Seiten des Gleichheitszeichens
sowie
- Klammern auflösen
- Seiten vertauschen
- Summanden vertauschen
jeweils auf einer Seite der Gleichung.
Beispiel:
Grundlegende Funktionen
Definition
In der Mathematik ist eine Funktion oder Abbildung eine Beziehung zwischen zwei Mengen, die jedem Element der einen Menge (Eingangsgröße, Funktionsargument, unabhängige Variable, x-Wert) ein Element der anderen Menge (Ausgangsgröße, Funktionswert, abhängige Variable, y-Wert) zuordnet:
- oder
Gerade Funktion
- Der Graph liegt somit symmetrisch zur y-Achse!
Ungerade Funktion
- Der Graph liegt somit zentralsymmetrisch zum Koordinatenursprung!
Lineare Funktion
- und
-
- Nullstellen
-
- Schnittpunkte mit der y-Achse
-
- Schnittwinkel des Graphen mit der x-Achse
- steigende Gerade
- fallende Gerade
Lineares Gleichungssystem
Ein System aus linearen Gleichungen mit Variablen wird lineares Gleichungssystem genannt.
Jedes derartige Gleichungssystem lässt sich in folgender Form darstellen:
Homogenes und Inhomogenes System
Ein Lineares Gleichungssystem, bei dem alle Konstanten (Absolutglieder) den Wert haben, heißt homogen.
Sind nicht alle Absolutglieder gleich , so wird das System inhomogen genannt.
Gleichsetzungsverfahren
Hierbei werden die Gleichungen, jede für sich, so umgeformt, dass dieselbe Variable in jeder Gleichung allein auf einer Seite steht. Zwei der auf der anderen Seite erhaltenen Ausdrücke werden dann gleichgesetzt.
Additionsverfahren
Wie der Name schon im Ansatz verrät, werden mit Hilfe des Additionsverfahren Gleichungen addiert. Dies geschieht in der Regel so, dass eine oder gleich mehrere Variablen in den Gleichungen eliminiert werden:
Dazu muss eine der beiden Gleichungen so umgeformt werden, dass bei einer Addition der beiden Gleichungen eine Variable verschwindet. In diesem Beispiel multiplizieren wir dazu Gleichung (2) auf beiden Seiten mit :
Dadurch erhalten wir ein gleichwertiges Gleichungssystem, in dem der Term vorkommt:
Nun werden beide Gleichungen des Systems addiert und somit in einer Gleichung zusammengefasst:
Anschließend wird nach der verbliebenen Variablen aufgelöst:
Damit ist der Wert der ersten Variable bekannt. Diesen Wert () setzen wir in Gleichung (1) ein, um den Wert der zweiten Variable zu berechnen:
Dadurch erhalten wir die Lösungsmenge: .
Einsetzungsverfahren
Die Idee hinter dem Einsetzungsverfahren ist folgende: Man löst eine der Gleichungen nach einer Variablen auf und setzt diese Variable dann in die anderen Gleichungen ein. Dadurch wird eine Variable eliminiert.
Bei einem Gleichungssystem mit zwei Gleichungen und zwei Variablen geht man so vor:
- Schritt 1: Auflösung einer Gleichung nach einer Variablen
- Schritt 2: Einsetzen dieser Variablen in die anderen Gleichung
- Schritt 3: Auflösen der im Schritt 2 erhaltenen Gleichung nach der enthaltenen Variablen
- Schritt 4: Einsetzen der Lösung in die nach Schritt 1 umgeformten Gleichung
Gegeben ist folgendes Gleichungssystem:
Schritt 1:
Eine der beiden Gleichungen muss nach x oder y aufgelöst werden. In diesem Beispiel wird die 2. Gleichung nach y aufgelöst.
Schritt 2:
Danach können wir in der ersten Gleichung das y durch den Term (17 − 9x) ersetzen und bekommen dann:
Schritt 3:
Diese Gleichung können wir nun nach x auflösen.
Schritt 4:
Die Lösung x = 2 wird in die umgestellte Gleichung (2) eingesetzt:
Die Lösungsmenge ist somit: .
Quadratische Gleichung
- und
-
- Nullstellen
-
- zwei verschiedene Nullstellen
- genau eine (Doppel-)Nullstelle
- keine reelle Nullstelle
Normalform
-
- Lösungen
-
- zwei verschiedene Nullstellen
- genau eine (Doppel-)Nullstelle
- keine reelle Nullstelle
-
- Zerlegung in Linearfaktoren
Gleichung n-ten Grades
-
- Lösungen (Nullstellen)
-
- Zerlegung in Linearfaktoren
-
- Lösungsverfahren
-
- Ist eine durch Probieren gefundene Nullstelle, so kann mittels Polynomdivision ohne Rest durch dividiert werden. Man erhält dadurch eine Gleichung (ein Polynom) ()-ten Grades und es gilt: .
-
- Sei n der Grad (also die höchste vorkommende Potenz der Lösungsvariablen x) der Gleichung. Werden mehrfache Nullstellen entsprechend ihrer Vielfachheit gezählt, hat die Gleichung n (komplexe) Nullstellen.
Polynom n-ten Grades
Polynomdivision
Aufspaltung des Quotienten der Polynome wie folgt:
Damit ist und damit die Polynomdivision sinnvoll ist, muss für den Grad der Polynome gelten:
.
Nun wird schrittweise dividiert ():
- wird so gewählt, dass , dass also die Koeffizienten der höchsten in p vorkommenden Potenz gleich sind.
- Gilt , so wird abgebrochen.
- i wird inkrementiert und die Schleife erneut durchlaufen
Nach Abbruch gilt
Mittelwerte
Mittelwert Zwei Zahlen Allgemein Modus Ausprägung mit höchster Häufigkeit Median (Zentralwert) Sofern sortiert sind: Arithmetisches Mittel Geometrisches Mittel Harmonisches Mittel Quadratisches Mittel Komplexe Zahl
Definition
Eine komplexe Zahl ist eine Zahl vom Typ
- mit
- a wird als Realteil und b als Imaginärteil bezeichnet.
- ist die imaginäre Einheit. Sie ist definiert als die Lösung der Gleichung
Potenzen der Einheit
- i1 = i
- i2 = − 1
Allgemein:
- i4n = 1
- i4n + 1 = i
- i4n + 2 = − 1
mit
Komplexe Konjugation
Dreht man das Vorzeichen des Imaginärteils b einer komplexen Zahl um, so erhält man die zu z konjugiert komplexe Zahl (manchmal auch z * geschrieben).
Grundrechenarten
Die Rechenoperationen Addition, Subtraktion, Multiplikation und Division können mit komplexen Zahlen , z.B. a + ib und x + iy genauso durchgeführt werden wie mit realen Zahlen, wenn man diese in Klammern setzt und als Besonderheit i² = -1 beachtet.
- Addition
- Subtraktion
- Multiplikation
- Division
- Diese Formel erhält man durch Erweiterung mit der konjugiert komplexen Zahl. Auch hier ist die Division durch Null nicht definiert.
Die Quadratwurzel errechnet sich
Polarform und Exponentialform
-
- Polarform
- Exponentialform
- Polarform
r wird als Betrag und φ wird als Argument von z bezeichnet. (genauere Erklärung unter Komplexe Zahl)
Umrechnungsformeln
- ;
für wird das Argument wie folgt bestimmt:
oder
Sinus und Cosinus in komplexer Darstellung
Kombinatorik
Fakultät
- 0! = 1
Die Fakultät von 0 ist als 1 definiert, da ein leeres Produkt vorliegt.
Fakultäten für nichtnatürliche Zahlen (negative/gebrochene/komplexe) Zahlen sind nicht definiert, als Ersatz kann die Gammafunktion dienen.
Binomialkoeffizient („n über k“)
Binomischer Lehrsatz und Pascalsches Dreieck
- (a + b)0 = 1
- (a + b)1 = a + b
- (a + b)2 = a2 + 2ab + b2
- (a + b)3 = a3 + 3a2b + 3ab2 + b3
- (a + b)4 = a4 + 4a3b + 6a2b2 + 4ab3 + b4
- …
Schreibt man die Koeffizienten von (a + b)n zeilenweise, d. h. die von (a + b)n in Zeile n, erhält man das Pascalsche Dreieck. n über k ist daher die k-te Zahl in der n-ten Reihe dieses Zahlendreiecks.
Stirlingformel
Der Relative Fehler ist bei großem n klein. Das gilt nicht notwendigerweise für den absoluten Fehler. Es gilt:
Summenformeln
Hintergrundinformation in den Artikeln Summe und Reihe. Erklärungen zum Summenzeichen ebenfalls im Artikel Summe.
Rechenregeln
- (Summation über n konstante Glieder ist soviel wie Multiplikation mit n)
- (Summation über n-m+1 konstante Glieder)
- (Konstanter Faktor kann vor das Summenzeichen gezogen werden)
- (Reihenfolge der Summanden kann beliebig geändert werden)
Arithmetische Reihe
- (Summe der ersten n natürlichen Zahlen, Der kleine Gauß)
- (Summe eines Bereiches von m bis n natürlichen oder ganzen Zahlen)
- (Summe der ersten n ungeraden Zahlen)
Potenzsummen
konstanter Exponent
- (Summe der ersten n Quadratzahlen)
- (Summe der ersten n Kubikzahlen)
- (Summe der ersten n Potenzen mit Exponenten 4)
- (Summe der ersten n Potenzen mit Exponenten 5)
Allgemein kann die Summe der ersten i natürlichen Zahlen, jeweils zur k-ten Potenz erhoben, mit der Faulhaberschen Formel berechnet werden.
konstante Basis (geometrische Reihe)
- (Summe der Potenzen von k mit bis zu n aufsteigendem Exponenten von Null an)
- (unendliche geometrische Reihe)
- (Summe der Potenzen von k mit bis zu n aufsteigendem Exponenten)
- (Summe der negativen Potenzen von k mit bis zu n absteigendem Exponenten)
Eine auch für Halbringe geeignete effiziente Rekursionsformel ist
Harmonische Reihe
- mit der Euler-Mascheroni-Konstante γ (gamma).
Summen mit Binomialkoeffizienten
Spezialfälle dieser Formel sind:
- (setze a = 1,b = 1)
- (setze a = − 1,b = 1)
- (setze a = q,b = 1)
Eine weitere Eigenschaft der Binomialkoeffizienten, die sich am pascalschen Dreieck ablesen lässt, ist die folgende:
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