- Großer Preis der USA 1970
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Großer Preis der USA 1970
Renndaten 12. von 13 Rennen der Formel-1-Saison 1970 Name: United States Grand Prix Datum: 4. Oktober 1970 Ort: Watkins Glen Kurs: Watkins Glen International Länge: 399,691 km in 108 Runden à 3,701 km Wetter: bewölkt und kühl Zuschauer: ~ 100.000 Pole-Position Fahrer: Jacky Ickx
Ferrari
Zeit: 1:03,07 min Schnellste Runde Fahrer: Jacky Ickx
Ferrari
Zeit: 1:02,74 min Podium Erster: Emerson Fittipaldi
Lotus
Zweiter: Pedro Rodríguez
B.R.M.
Dritter: Reine Wisell
Lotus
Der Große Preis der USA 1970 fand am 4. Oktober auf der Rennstrecke Watkins Glen International im US-Bundesstaat New York statt und war das zwölfte Rennen der Formel-1-Saison 1970.
Inhaltsverzeichnis
Berichte
Hintergrund
Rund einen Monat nach dem tödlichen Unfall des nach wie vor in der Weltmeisterschafts-Wertung führenden Jochen Rindt war Jacky Ickx der einzige Fahrer, der im Falle von zwei Siegen in den letzten beiden Rennen noch Chancen auf den WM-Titel hatte. Sein Team Ferrari hatte die vergangenen drei Grand Prix gewonnen und wurde daher als Favorit angesehen. Der Ferrari 312B galt zum Saisonende neben dem Lotus 72 als der beste Wagen im Feld.
Nachdem das Lotus-Werksteam den vorangegangenen Großen Preis von Kanada ausgelassen hatte, trat man nun wieder an, um einerseits den ersten Platz in der Konstrukteuers-Weltmeisterschaft zu verteidigen und um andererseits Jochen Rindt posthum den Fahrer-Weltmeisterschaftstitel zu sichern. Emerson Fittipaldi wurde neuer Lotus-Stammpilot und John Miles, der seine Rennfahrer-Karriere in Monza beendet hatte, wurde durch Reine Wisell ersetzt.
Bei Surtees wurde an diesem Rennwochenende neben dem Teamgründer und Stammfahrer John Surtees erstmals ein zweites Fahrzeug eingesetzt, das von Derek Bell pilotiert wurde. B.R.M. meldete mit einem zusätzlichen P153 für Peter Westbury zum einzigen Mal in dieser Saison vier Werkswagen.
Training
Die schnellsten 24 der insgesamt 27 gemeldeten Fahrer wurden für das Rennen zugelassen. Mit einer um rund 0,5 Sekunden schnelleren Trainingsbestzeit sicherte sich Jacky Ickx die Pole-Position vor Jackie Stewart im Tyrrell 001. Die zweite Startreihe teilten sich Emerson Fittipaldi und Pedro Rodríguez. Mit dem Fünftplatzierten Chris Amon befanden sich also fünf unterschiedliche Fahrzeuge auf den ersten fünf Startplätzen.[1]
Rennen
Stewart übernahm sofort die Führung, gefolgt von Rodríguez, Ickx und Regazzoni. Fittipaldi war durch einen schlechten Start auf Rang acht zurückgefallen. John Surtees und Jackie Oliver, die direkt vor ihm lagen, schieden bereits im Laufe der ersten Runden mit mechanischen Defekten aus. In Runde 16 wurde der Zweitplatzierte Rodríguez zunächst von Ickx und kurze Zeit später von Regazzoni überholt. Da sowohl Amon als auch Regazzoni jeweils zu Reifenwechseln an die Box mussten, kam Fittipaldi kampflos auf den vierten Rang nach vorn.
Als Ickx nach 56 Runden aufgrund eines undichten Treibstofftanks die Box ansteuern musste und dadurch über eine Runde zurückfiel, stand Jochen Rindt als erster und bis heute einziger posthumer Weltmeister der Formel-1-Geschichte fest. Stewart schien das Rennen mit komfortablem Vorsprung unter Kontrolle zu haben, als er plötzlich in Runde 83 wegen eines Öllecks ausschied. Der nun führende Rodríguez lag 20 Sekunden vor Fittipaldi, ehe ihm in der siebtletzten Runde der Kraftstoff ausging und er an die Box rollte.
Fittipaldi errang schließlich seinen ersten Grand-Prix-Sieg vor Rodríguez, der nachgetankt hatte, und Reine Wisell, der sein Formel-1-Debüt mit einem beeindruckenden dritten Platz beendete.[2]
Meldeliste
1 Jackie Stewart fuhr den March 701 mit der Startnummer 33 nur im ersten Training und benutzte fortan den Tyrrell 001 mit der Startnummer 1.
Klassifikationen
Startaufstellung
Rennen
Pos. Fahrer Konstrukteur Runden Stopps Zeit Start Schnellste Runde Ausfallgrund 1 Emerson Fittipaldi
Lotus-Ford
108 0 1:57:32,79 3 1:03,50 2 Pedro Rodríguez
B.R.M.
108 1 + 36,39 4 1:03,66 3 Reine Wisell
Lotus-Ford
108 0 + 45,17 9 1:03,75 4 Jacky Ickx
Ferrari
107 1 + 1 Runde 1 1:02,74 5 Chris Amon
March-Ford
107 1 + 1 Runde 5 1:03,97 6 Derek Bell
Surtees-Ford
107 0 + 1 Runde 13 1:04,50 7 Denis Hulme
McLaren-Ford
106 0 + 2 Runden 11 1:04,87 8 Henri Pescarolo
Matra
105 0 + 3 Runden 12 1:05,50 9 Jo Siffert
March-Ford
105 1 + 3 Runden 23 1:05,28 10 Jack Brabham
Brabham-Ford
105 0 + 3 Runden 16 1:05,21 11 Ronnie Peterson
March-Ford
104 0 + 4 Runden 15 1:05,18 12 Rolf Stommelen
Brabham-Ford
104 0 + 4 Runden 19 1:05,42 13 Clay Regazzoni
Ferrari
101 3 + 7 Runden 6 1:02,84 14 Peter Gethin
McLaren-Ford
100 0 + 8 Runden 21 1:06,53 — Jackie Stewart
Tyrrell-Ford
82 0 DNF 2 1:03,34 Ölverlust — Graham Hill
Lotus-Ford
72 0 DNF 10 1:05,19 Kupplungsschaden — François Cevert
March-Ford
62 0 DNF 17 1:04,59 verlorenes Hinterrad — Tim Schenken
De Tomaso-Ford
61 0 DNF 20 1:05,74 Aufhängungsschaden — Jo Bonnier
McLaren-Ford
50 0 DNF 24 1:09,89 defekte Kühlwasserpumpe — Jean-Pierre Beltoise
Matra
27 0 DNF 18 1:06,59 Handlingprobleme — Gus Hutchison
Brabham-Ford
21 0 DNF 22 1:09,29 Kraftstoffmangel — Jackie Oliver
B.R.M.
14 0 DNF 7 1:05,12 Motorschaden — George Eaton
B.R.M.
10 0 DNF 14 1:07,44 Motorschaden — John Surtees
Surtees-Ford
6 0 DNF 8 1:07,59 defektes Schwungrad WM-Stände nach dem Rennen
Die ersten sechs des Rennens bekamen 9, 6, 4, 3, 2 bzw. 1 Punkt(e).[3]
Fahrerwertung
Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte 1 Jochen Rindt
Lotus 45 2 Jacky Ickx
Ferrari 31 3 Clay Regazzoni
Ferrari 27 4 Jack Brabham
Brabham 25 5 Jackie Stewart
March 25 6 Denis Hulme
McLaren 23 7 Pedro Rodríguez
B.R.M. 22 8 Chris Amon
March 20 9 Jean-Pierre Beltoise
Matra 14 10 Emerson Fittipaldi
Lotus 12 11 Rolf Stommelen
Brabham 10 12 Henri Pescarolo
Matra 8 13 Graham Hill
Lotus 7 Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte 14 Bruce McLaren
McLaren 6 15 Mario Andretti
March 4 16 Reine Wisell
Lotus 4 17 Ignazio Giunti
Ferrari 3 18 John Surtees
McLaren/Surtees 3 19 John Miles
Lotus 2 20 Jackie Oliver
B.R.M. 2 21 Johnny Servoz-Gavin
March 2 22 Peter Gethin
McLaren 1 23 François Cevert
March 1 24 Dan Gurney
McLaren 1 25 Derek Bell
Brabham 1 Konstrukteurswertung
Pos. Konstrukteur Punkte 1 Lotus
59 2 Ferrari
46 3 March
45 4 Brabham
35 Pos. Konstrukteur Punkte 5 McLaren
31 6 B.R.M.
22 7 Matra
21 8 Surtees
3 Einzelnachweise
- ↑ „Training“ (Motorsportarchiv.de; abgerufen am 13. Juni 2011)
- ↑ „Bericht“ (abgerufen am 13. Juni 2011)
- ↑ „WM-Stände“ (Motorsportarchiv.de; abgerufen am 13. Juni 2011)
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