- Peter Dommisch
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Peter Dommisch (* 1. August 1934 in Berlin; † 4. Januar 1991 ebenda) war ein deutscher Schauspieler, Synchronsprecher und Hörspielsprecher.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Dommisch absolvierte von 1953 bis 1956 eine Schauspielausbildung an der Staatlichen Schauspielschule Berlin, heute Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ Berlin, in Berlin-Schöneweide. Erste Theaterengagements hatte er am Theater Görlitz, am Theater Cottbus und am Hans Otto Theater in Potsdam. 1961 wurde er an das Deutsche Theater Berlin engagiert; dort war er zunächst bis 1971 festes Ensemblemitglied. Von 1971 bis 1977 spielte er an der Berliner Volksbühne. Von 1977 bis zu seinem Tod gehörte er nochmals zum Schauspielerensemble des Deutschen Theater in Berlin. Zeitweise gastierte er immer wieder auch am Kabarett Die Distel, so in dem Kabarett-Programm Revue der Gekränkten (1966/1967).
Als Theaterschauspieler interpretierte Dommisch ein breites Repertoire, das Stücke von William Shakespeare, die deutschen Autoren der Klassik und Romantik, das Theater der Jahrhundertwende, aber auch Stücke der Moderne, Theaterstücke von Bertolt Brecht und des zeitgenössischen Theaters umfasste.
Er trat während seiner Bühnenlaufbahn unter anderen in folgenden Stücken auf: Mitternachtsmesse von Peter Karvas (Premiere: November 1960; Deutsches Theater Berlin), Der Biberpelz (als Schreiber Glasenapp; Deutsches Theater Berlin, Spielzeit 1960/1961), Der Drache von Jewgeni Schwarz (als Heinrich; Premiere: März 1965; Deutsches Theater Berlin), Mass für Mass (Premiere: September 1966; Deutsches Theater Berlin), Prozeß in Nürnberg von Rolf Schneider (als jüdischer Häftling Suzkewer; Premiere: 1967, Deutsches Theater Berlin), König Hirsch von Carlo Gozzi (1971/1972; Volksbühne Berlin, mit Ursula Karusseit als Partnerin), Kap der Unruhe von Alfred Matusche (als Schorsch; Spielzeit 1971/1972, Volksbühne Berlin), Die schöne Helena (als Kalchas, 1972, Volksbühne Berlin), Kater Lampe von Emil Rosenow (als Gendarm, 1973, Volksbühne Berlin), Margarethe in Aix von Peter Hacks (1973, Volksbühne Berlin), Die Wildente (als Kammerdiener Petersen; 1973, Volksbühne Berlin), Handbetrieb von Paul Gratzik (als Bohrarbeiter Bobbi; 1976, Volksbühne Berlin), Wallenstein (als Rittmeister Neumann; 1979, Deutsches Theater Berlin, Regie: Friedo Solter), Wie es euch gefällt (als Schäfer Silvius; 1980, Deutsches Theater Berlin), Egmont (als Bürger; 1986, Deutsches Theater Berlin) und Ein Monat auf dem Lande von Iwan Turgenjew (als Schaaf; 1987, Deutsches Theater Berlin).
Ab 1956 übernahm Peter Dommisch auch Rollen beim Film, Fernsehen und Rundfunk; häufig wird er hierbei in komischen Rollen besetzt. Mehrfach wirkte er in den humoristischen Kurzfilmen aus der Stacheltier-Reihe mit.
Bei der DEFA spielte er häufig in Märchenfilmen mit, so als Ritter in Das tapfere Schneiderlein (1956), als dümmlicher Nachbar in Das Zaubermännchen (1960) oder als Franz in Die goldene Gans (1964). In späteren Jahren zeigt er, unter der Regie von Michael Gwisdek in dem Filmdrama Treffen in Travers (1988) als Wirt Leonidas durch seine „zurückhaltende“ Darstellung eine beeindruckende schauspielerische Leistung.
Im DDR-Fernsehen hatte er mehrfach Episodenrollen in den Krimiserien Polizeiruf 110, so als „berechnender Täter“ in der Polizeiruf-Episode Der Mann (1975), und Der Staatsanwalt hat das Wort.
Dommisch war neben seiner Filmtätigkeit umfangreich als Hörspielsprecher tätig. In den 1970er und 1980er Jahren wirkte Dommisch bei der Schallplattenfirma Litera in mehreren Märchenhörspielen mit, die als Schallplatten erschienen. Er sprach unter anderem den Baron in König Drosselbart (1979), 2. Diener in Der Schweinehirt (1978), den Erzähler in Die wilden Schwäne (1978), Waldkrähe in Die Schneekönigin (1983), sowie den Sonnenwirt in Das kalte Herz (1986).
Als Synchronsprecher erlangte er vor allem durch die Olsenbande-Filme als Benny Bekanntheit.
Seine Grabstätte befindet sich auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof in Berlin.
Filmografie
- 1956: Das tapfere Schneiderlein
- 1956: Spielbankenaffäre
- 1957: Gejagt bis zum morgen
- 1958: Das Lied der Matrosen
- 1959: Bevor der Blitz einschlägt
- 1959: Maibowle
- 1960: Das Zaubermännchen
- 1960: Kein Ärger mit Cleopatra
- 1960: Papas neue Freundin (TV)
- 1960: Der Tote und sein General
- 1960: Vorübergehend geschlossen
- 1960: Immer am Weg Dein Gesicht (TV)
- 1960: Silvesterpunsch
- 1961: Eine handvoll Noten
- 1962: Auf der Sonnenseite
- 1962: Geboren unter schwarzen Himmeln
- 1962: Verliebt und vorbestraft
- 1963: Karbid und Sauerampfer
- 1963: Christine
- 1963: Blaulicht heißes Gold
- 1963: Der andere neben dir
- 1963: Königin der Tankstelle
- 1963: Liebe braucht keine PS
- 1964: Viel Lärm um nichts
- 1964: Geliebte weiße Maus
- 1964: Der fliegende Holländer
- 1964: Mir nach, Canaillen!
- 1964: Pension Boulanka
- 1964: Die goldene Gans
- 1965: Der Reserveheld
- 1965: Köpfchen Kamerad
- 1966: Columbus 64
- 1966: Geheimkommando. 1. Geheimkommando Bumerang
- 1966: Die Reise nach Sundevit
- 1967: Hochzeitsnacht im Regen
- 1967: Du altes Spreeathen
- 1968: Schüsse unterm Galgen
- 1968: Das siebente Jahr
- 1968: Zeit ist Glück
- 1969: Wie heiratet man einen König?
- 1969: Mit mir nicht, Madam!
- 1969: Seine Hoheit – Genosse Prinz
- 1969: Netzwerk (TV-Serie)
- 1971: Anflug Alpha 1
- 1971: Die Verschworenen
- 1971: Husaren in Berlin
- 1971: Der Sonne Glut
- 1972: Elixiry dabla
- 1973: Die sieben Affären der Doña Juanita
- 1974: Till Eulenspiegel
- 1975: Polizeiruf 110: Der Mann (TV-Reihe)
- 1976: Wer reißt denn gleich vor’m Teufel aus
- 1977: Tambari
- 1977: Der gepuderte Mann im bunten Rock oder Musjöh lebt gefährlich
- 1977: Der rasende Roland
- 1978: Der Meisterdieb (TV)
- 1979: Die Gänsehirtin am Brunnen
- 1979: Der Abgrund
- 1979: Lachtauben weinen nicht
- 1979: Plantagenstraße 19
- 1980: Der Baulöwe
- 1980: Aber Doktor
- 1981: Ein Engel im Taxi
- 1982: Dein unbekannter Bruder
- 1984: Mensch, Oma! (TV)
- 1985: Gritta von Rattenzuhausbeiuns
- 1987: Die Brummeisenprinzessin
- 1987: Maxe Baumann aus Berlin (TV)
- 1988: Der Eisenhans
- 1988: Zwei schräge Vögel
- 1989: Treffen in Travers
- 1989: Biologie!
- 1990: Letztes aus der Da Da eR
- 1990: Rückwärtslaufen kann ich auch
- 1991: Trillertrine
- 1992: Karfunkel - Sendereihe mit Kindern aus aller Welt (TV-Serie)
- 1992: Miraculi
Literatur
- F.-B. Habel und Volker Wachter: Lexikon der DDR-Stars. Schauspieler aus Film und Fernsehen, Schwarzkopf und Schwarzkopf, Berlin 1999, S. 65/66. ISBN 3-89602-304-7
- F.-B. Habel und Volker Wachter: Das große Lexikon der DDR-Stars. Die Schauspieler aus Film und Fernsehen. Erweiterte Neuausgabe. Schwarzkopf und Schwarzkopf, Berlin 2002, S. 71/72. ISBN 3-89602-391-8
- F.-B. Habel: Lexikon. Schauspieler in der DDR, Verlag Neues Leben, Berlin 2009, S. 81/82. ISBN 978-3-355-01760-2
Weblinks
- Peter Dommisch in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Peter Dommisch bei filmportal.de
- Peter Dommisch bei DEFA-Sternstunden
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