- Jutta Wachowiak
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Jutta Wachowiak (* 13. Dezember 1940 in Berlin) ist eine deutsche Schauspielerin.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Nach ihrer Schulzeit absolvierte sie eine Ausbildung zur Stenotypistin und Sekretärin, von 1961 bis 1963 absolvierte sie ihre Schauspielausbildung an der Deutschen Hochschule für Filmkunst in Potsdam-Babelsberg, der heutigen HFF Potsdam. Nach fünf Anfängerjahren im Beruf („eine einzige Niederlage“, Wachowiak zu Rosemarie Rehahn, 1981) am Hans Otto Theater in Potsdam und ab 1968 an den Städtischen Bühnen in Karl-Marx-Stadt, gelingt es ihr dann später unter der Leitung von Gerhard Meier sich in Karl-Marx-Stadt „freizuspielen“ und den eigenen künstlerischen Ansprüchen gerecht zu werden. In Schillers Kabale und Liebe wird sie zusammen mit ihrem Bühnenpartner Christian Grashof durch Wolfgang Heinz entdeckt und an das Deutsche Theater Berlin engagiert (1970). Dort gibt sie einen vielbeachteten Einstand als Sonja in Anton Tschechows Theaterstück Onkel Wanja.
Unter der Intendanz von Bernd Wilms am Deutschen Theater wurde Jutta Wachowiak nur noch selten besetzt. Nach der Spielzeit 2004/05 wechselte sie an das Grillo-Theater in Essen, wo ihr in Inszenierungen unter anderem der Regisseure Anselm Weber und David Bösch wieder große Beachtung zuteil wird.
Seit 1962 arbeitet Jutta Wachowiak auch regelmäßig für Film und Fernsehen. Sie ist Mitglied der Akademie der Künste in Berlin.
Jutta Wachowiak lebt in Potsdam, Essen und auf Usedom. In erster Ehe war Wachowiak mit dem Schauspieler Arno Wyzniewski verheiratet, in zweiter mit Klaus Ackermann; aus dieser Verbindung gingen auch die beiden Töchter Anja und Therese hervor. Nach einer Lebensgemeinschaft mit dem Schauspieler Thomas Neumann lebt sie heute mit dem ehemaligen Benzer Pfarrer Martin Bartels.
Filmografie (Auswahl)
- 1962: Auf der Sonnenseite
- 1962: Altweibersommer
- 1962: Ach, du Fröhliche
- 1963: Die Glatzkopfbande
- 1964: Mir nach, Canaillen!
- 1965: König Drosselbart
- 1965: Die Mutter und das Schweigen (Fernsehfilm)
- 1965: Exekution
- 1966: Trick 17 b (Fernsehfilm)
- 1968: Der Streit um den Sergeanten Grischa (Fernsehfilm)
- 1969: Krupp und Krause (5-teiliger Fernsehfilm)
- 1969: Seine Hoheit – Genosse Prinz
- 1970: Netzwerk
- 1971: KLK an PTX – Die Rote Kapelle
- 1973: Unterm Birnbaum
- 1973: Der Kaukasische Kreidekreis (Fernsehfilm)
- 1974: …verdammt, ich bin erwachsen
- 1975: Bankett für Achilles
- 1975: Blumen für den Mann im Mond
- 1975: Die Forelle (Fernsehfilm)
- 1977: Absage an Viktoria (Fernsehfilm)
- 1977: Befragung – Anna O. (Fernsehfilm)
- 1978: Stine (Fernsehfilm)
- 1978: Sabine Wulff
- 1979: P.S.
- 1979: Guten Morgen, du Schöne: Rosi – 36 Jahre (Fernsehfilm)
- 1980: Die Verlobte
- 1980: Glück im Hinterhaus
- 1980: Muhme Mehle (Fernsehfilm)
- 1982: Märkische Forschungen
- 1982: Stella (Fernsehfilm)
- 1983: Verzeihung, sehen Sie Fußball?
- 1985: Ab heute erwachsen
- 1986: Das Haus am Fluss
- 1986: Jorinde und Joringel (Fernsehfilm)
- 1986: So viele Träume
- 1986: Käthe Kollwitz – Bilder eines Lebens
- 1987: Einzug ins Paradies (6-teilige Fernsehserie)
- 1988: Fallada – letztes Kapitel
- 1990: Schlaraffenland (Fernsehfilm)
- 1991: Scheusal
- 1994: Der Biberpelz (Fernsehfilm)
- 1994: Tatort – Geschlossene Akten (Fernsehfilm)
- 1995: Nikolaikirche (Fernsehfilm)
- 1995: Der Trinker (Fernsehfilm)
- 1996: Fremde Heimat (Kurzfilm)
- 1998: Der letzte Zeuge 5 Episoden (Fernsehserie)
- 2000: Jahrestage (4-teiliger Fernsehfilm)
- 2000: Alles mit Besteck (Kurzfilm)
- 2001: Das Staatsgeheimnis (Fernsehfilm)
- 2003: Zutaten für Träume
- 2003: Rosenstraße
- 2004: Hunger auf Leben (Fernsehfilm)
- 2009: Wohin mit Vater? (Fernsehfilm)
Theaterrollen (Auswahl)
- William Shakespeare Richard III. – Lady Anne (1972)
- Anton Tschechow Onkel Wanja – Sonja (1972)
- Ulrich Plenzdorf Die neuen Leiden des jungen W. – Charlotte (1972)
- Johann Wolfgang von Goethe Götz von Berlichingen mit der eisernen Hand – Frau von Berlichingen (1974)
- Carlo Goldoni Die Sommerfrische – Giacinta (1974)
- William Shakespeare König Lear – Cordelia (1976)
- Gerhart Hauptmann Die Ratten – Frau John (1977)
- Maxim Gorki Kinder der Sonne – Jelena (1977)
- Maxie Wander Guten Morgen, du Schöne – Rosi (1978)
- Dario Fo Zufälliger Tod eines Anarchisten – Journalistin (1978)
- Wolfgang Borchert Draußen vor der Tür – die Elbe (1980)
- Anton Tschechow Die Möwe – Arkadina (1980)
- Friedrich von Schiller Maria Stuart – Maria Stuart (1980, Regie: Thomas Langhoff)
- Deutsche Volkslieder (1981)
- Federico García Lorca Yerma – Yerma (1984, Regie: Klaus Erforth)
- Ernst Barlach Der blaue Boll – Grete (1985, Regie: Rolf Winkelgrund)
- Gerhart Hauptmann Der Biberpelz – Mutter Wolfen (1993, Regie: Thomas Langhoff)
- Gerhart Hauptmann Der rote Hahn – Frau Fielitz (1997, Regie: Horst Lebinsky)
- Sophokles Antigone – Theresias (2003, Regie: Peter Wittenberg)
- Johann Wolfgang von Goethe Iphigenie auf Tauris – Soloabend
- Bertolt Brecht Mutter Courage und ihre Kinder – Bäuerin (2003, Regie: Peter Zadek)
- Tennessee Williams Die Glasmenagerie – Amanda Wingfield (2005, Regie: Bettina Bruinier)
- Friedrich Dürrenmatt Die Physiker – Dr. Mathilde von Zahnd (2005, Regie: András Fricsay)
Schauspiel Essen
- Robert Thomas 8 Frauen – Mamy (2005, Regie: Elias Perrig)
- Werner Schwab Volksvernichtung oder Meine Leber ist sinnlos – Frau Grollfeuer (2006, Regie: David Bösch)
- Federico García Lorca Bluthochzeit – Mutter (2006, Regie: Rafael Sanchez)
- William Shakespeare Othello – Herzog von Venedig (2007, Regie: Anselm Weber)
- Lutz Hübner Blütenträume – Frieda (2007, Regie: Anselm Weber)
- Georg Büchner Woyzeck – Großmutter (2007, Regie: David Bösch)
- Franz Grillparzer Das Goldene Vliess – Gora (2007, Regie: Roger Vontobel)
- Molière Tartuffe – Madame Pernelle (2008, Regie: Rafael Sanchez)
- Colin Higgins Harold and Maude – Maude (2009, Regie: Henner Kallmeyer)
- Lutz Hübner Nachtgeschichte – Marika (2009, Regie: Anselm Weber)
andere
- Berliner Ensemble: Federico García Lorca Doña Rosita oder die Sprache der Blumen – Tante (2009, Regie: Thomas Langhoff)
Auszeichnungen
- 1979: Kunstpreis der DDR
- 1982: Darstellerpreis auf dem 2. Nationalen Spielfilmfestival der DDR für Die Verlobte
- 1993: Bundesverdienstkreuz 1. Klasse[1]
- 2004: Verdienstorden des Landes Berlin
Weblinks
- Literatur von und über Jutta Wachowiak im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Biografie auf film-zeit.de
- Jutta Wachowiak in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Porträt über Jutta Wachowiak von Günter Gaus „Zur Person“
- Homepage des Theaters Essen
Einzelnachweise
Kategorien:- Schauspieler
- Theaterschauspieler
- Träger des Bundesverdienstkreuzes 1. Klasse
- Träger des Verdienstordens des Landes Berlin
- Deutscher
- Geboren 1940
- Frau
- Nationalpreisträger (DDR)
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