Nachdenken über Christa T.

Nachdenken über Christa T.

Nachdenken über Christa T. ist ein Roman[1] von Christa Wolf, der - am 1. März 1967 beendet[2] - 1968 im Mitteldeutschen Verlag Halle/Saale[3] erschien.

1943 bis 1962 - zwanzig Jahre in Ostdeutschland: Zwar schreibt die Autorin über eine Christa T., doch dem Leser schwant bei der Lektüre, das ist „Nachricht... aus dem innersten Innern“[4] von Christa W.[A 1] Dabei heißt es, die Autorin habe über die Vita ihrer viel zu früh verstorbenen Jugendfreundin Christa Tabbert-Gebauer (* 1927; † 1963) nachgedacht.[5] Auf die Wahl des zunächst unergiebig scheinenden Stoffes soll Christa Wolf nach der niederdrückenden Erfahrung 11. Plenum gekommen sein[6]

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

Die Ortschaft[A 2], in der sich die Erzählerin und Christa T. um den November 1943 in der Schule kennenlernen, liegt zwei Fahrstunden von Berlin entfernt. Beyersdorf und Altensorge sind Nachbarorte. Christa T., Tochter eines Dorfschullehrers, kommt aus dem knapp 50 Kilometer entfernten Eichholz bei Friedeberg[A 3]. Die jungen Mädchen in der Klasse stehen treu zum Führer. Auf den wurde ein Anschlag verübt.[A 4]

Zwar verlieren sich die Erzählerin und Christa T. 1945 aus den Augen, doch 1952 begegnen sich beide an der Uni Leipzig beim Pädagogikstudium[A 5] wieder. Umdenken ist angesagt. Neue Namen stehen auf den Broschüren: Gorki und Makarenko. Christa T. liest Dostojewski und schreibt. Denn schreibend auf dem „Weg zu sich selbst“[7] entdeckt und behauptet sie sich; nähert sich den Dingen[8] Während des mehrjährigen Lehrerstudiums in Leipzig verlässt Christa T., die als wirklichkeitsfremd gilt, mitunter - unruhig[A 6] geworden - ihre Kommilitonen und erscheint aber wieder. Dem Wunsch der Eltern, die Stelle des Vaters einzunehmen, folgt sie nicht. In den Leipziger Jahren malen sich die künftigen Pädagogen ihre Paradiese aus - gleichviel ob mit Gas oder Atomstrom beheizt; es sind ihre Refugien; es ist ihre Sache.[9] Mit den Jahren verflüchtigen sich die Luftschlösser. Der Streit über die Ausgestaltung jener Paradiese geht in einstimmigen Chorgesang über.[10]

Am 22. Mai 1954 beendet Christa T. ihr Studium. In Leipzig hatte sie Justus, einen Veterinär, kennengelernt. Um 1956 wird geheiratet und Klein-Anna wird geboren. Manchmal sucht Justus seine Verwandten in Westdeutschland auf. In der 7-jährigen Ehe kommen noch zwei Kinder zur Welt. Lena ist drei Jahre jünger als Anna. Des Öfteren fahren Justus und Christa T. gemeinsam über Land. Für ihre Skizzen „Rund um den See“ lässt sich Christa T. von den Bauern Geschichten erzählen. Eines Tages will das Paar dort auf dem Lande, wo Justus als Tierarzt tätig ist, bleiben. Das Ehepaar baut ein Haus; einsam, auf einer kleinen Anhöhe am See. Bauen bedeutet in der DDR für Intelligenzler ohne „Beziehungen“ doch eine beträchtliche Kraftanstrengung. Man läuft sich nach dem Baumaterial die Füße wund.

Die Ehe ist glücklich. Justus küsst seine Frau in der Öffentlichkeit auf den Mund. Nur einmal erlaubt sich Christa T. einen Seitensprung mit einem Jagdfreund von Justus. Der Gehörnte schafft das Problem auf seine Art aus der Welt. Er schwängert seine Frau.

Christa T. schluckt Unmengen Prednison gegen Leukämie. Auf den Tod an Panmyelophise erkrankt, bringt Christa T. im Herbst 1962 ihr drittes Kind, ein Mädchen, zur Welt und stirbt im darauf folgenden Februar.

Selbstzeugnis

„Alles, was ich bisher geschrieben habe, nicht zuletzt dieses Buch, entstand aus Parteinahme für die sozialistische Gesellschaft, in der ich lebe.“[11]

Form und Interpretation

Gewissensbisse

Kähler schreibt, Christa Wolf habe ihr seitenlanges Nachdenken „mit von Gewissensbissen gepeinigtem nervösem Lyrismus“[12] durchsetzt. Damit spricht er das grüblerische Grundelement des Textes an. Nachdem Christa T. gestorben ist, erhält die Erzählerin die nachgelassenen Tagebücher, Briefe, Geschichten und Entwürfe. Zitate daraus sind im Text kursiv wiedergegeben. Den Text niederschreibend, denkt die Erzählerin, vor jenen Papieren sitzend, über das Leben der verstorbenen Freundin nach und kommt auf grundsätzliche Fragen: Wenn die Erzählerin aus den vorliegenden „Kritzeleien“[13] einen vorzeigbaren Text macht, hätte das die Urheberin des Rohmaterials zu Lebzeiten gutgeheißen? Sodann fürchtet die Erzählerin auch noch Fragen der Leser nach dem Warum. Warum, so könnte der Leser fragen, stellt die Erzählerin ein Lebensbild dieser Christa T. vor uns hin? Sind nicht „größere, nützlichere Lebensläufe“[14] gefragt? Und überhaupt - darf die Erzählerin publizieren? Sie war ja auf die Letzte nie am Krankenbett von Christa T. gewesen.[15] Aber die Erzählerin muss an das Lachen von Christa T. denken; an ein unvergessliches, nicht beschreibbares Lachen. Schließlich wird doch weitererzählt. Erzählgründe werden gefunden: Die „Erbitterung aus Leidenschaft“ der Christa T ist einer. Es geht da um eine Episode. Christa T. kann sich im Krankenhaus nicht damit abfinden, wenn eine Mitpatientin, die daheim vom Ehemann durchgeprügelt worden war, das Misshandeln vertuschen möchte.[16] Ein zweiter Grund betrifft den vorbildlichen Menschen. Christa T. ist nämlich ein Mensch, der nie für immer und ewig angekommen ist.[17] Schließlich war die Protagonistin drittens alles andere als gewissenlos und schaute mit Phantasie in die Zukunft.[18]

Urteile

Die Erzählerin fällt Urteile. Zum Beispiel habe sich Christa T. treiben lassen[19]

Wiederholung

Das Stilelement der Wiederholung kommt verschiedentlich zur Anwendung. Da sind die zahlreichen, auf den Text ziemlich gleichverteilten Vorgriffe auf das Ende von Christa T. Leukämie, die Todesursache der Christa T., wird zeitig mitgeteilt[20] Im letzten der 20 Kapitel steht, Christa T. stirbt im Februar 1963. Wer also bereits hinten geblättert hat, weiß, wenn vorn, in einem der Leipzig-Kapitel zum Beispiel, geschrieben steht, die Protagonistin habe noch 12 Jahre zu leben, dann folgt daraus, 1951 war sie an der Leipziger Uni. Der Leser rechnet nach, denn weiter oben ist zu lesen, die Erzählerin traf Christa T. 1952. Eine andere augenfällige Wiederholung ist die Erwähnung der Trompetenbläserin Christa T. Die Begebenheit steht im ersten Kapitel.[21] Wenn die Erzählerin sich darauf bezieht[22], möchte sie vermutlich eines ihrer grundlegenden Schreibanliegen artikulieren: Christa T. war eine Frau, die sich stets ihr Recht genommen hat, „nach... eigenen Gesetzen zu leben“.[23]

Ehrlichkeit

In seiner Bitte um Erteilung der Druckgenehmigung schreibt der Hallenser Verleger Heinz Sachs[24] an den Zensor: „Es ist ein geistvolles, unschematisches, zu tiefem Nachdenken anregendes Buch, ein psychologisch tiefgründiges, ehrliches Buch,...“[25] Was könnte mit „ehrliches Buch“ gemeint sein? Vielleicht das: Christa Wolf hadert mit der Textgestalt über den ganzen Text hinweg. Und aus der hinterlassenen Zettelwirtschaft folgt ein gewisses Durcheinander im Vortrag der Erzählerin. Zum Beispiel wird eine Rückblende ins Jahr 1940 geboten. Christa T. wird von Onkel Wilhelm, der vom Führer gefördert wird, zum ersten Mal ins Ausland mitgenommen. Die Mutter will nichts von Ausland hören. Kalisch im Warthegau sei nun deutsch.[26]

Das Titel gebende Sinnieren der Erzählerin lässt anscheinend keine andere Form als die gewählte zu. Beim Durchsehen der Hinterlassenschaft stößt die Erzählerin staunend auf eine kleine Arbeit, in der sich Christa T. mit Storm vergleicht.

Die Form sieht zum Teil experimentell aus. Zunächst wird der Leser in die Irre geführt. Christa T. denkt und denkt[27], dass der verschreckte Leser glauben muss, die bis dato reflektierende, an sich zweifelnde Erzählerin sei auf einmal allwissend geworden. Darauf folgt der Rückzieher: Es könnte so gewesen sein.[28] Gefühlsduselei erlaubt sich Christa Wolf nicht. Wenn der Bau des Hauses am See voranschreitet, wird zugegeben, dass Christa T. es zwar mit dem Gatten und den Kindern endlich nach Querelen bezieht, doch nur wenige Tage darin verbringen darf. Wie gesagt, nichts Rührseliges wir dem Leser offeriert. Doch das Ende der Christa T., wie es Christa Wolf in den letzten Kapiteln ihres Buches vorträgt, hat es in sich. Brigitte Reimann trifft dieses Lesegefühl am 19. März 1969 mit dem Satz: „Wie stark einen das alles angeht!“[29] Auch Sarah Kirsch war „am Schluß... dicht am Heulen“[30] und Reiner Kunze resümiert: „Das Buch hat mich äußerst (innerst) berührt“[31]

Zensur

Ihrem Antrag auf Druckgenehmigung mussten Verleger seinerzeit Außengutachten beifügen. In dem Fall empfahl der Außengutachter Günter Caspar „den Druck in hoher Auflage“[32] unter anderem mit der Begründung: „Christa Wolf hat auch soviel historisch-politische Wirklichkeit hereingenommen, wie es bei solchem Stoff und Thema nur möglich ist, und so organisch auf die Figuren bezogen, daß nirgendwo etwas aufgesetzt wirkt.“[33] Im 21. Jahrhundert muss Christa Wolfs Bravourstück bewundert werden.[34] Wie hat sie 1968 ihren Text durch die Zensur gebracht? Immerhin genehmigen die Zensoren am 2. Mai 1968 den Druck des Manuskripts unter anderem mit der Begründung, der Text sei „voller schöner Bekenntnisse zum Sozialismus“. Meinten da die Herrschaften zum Beispiel folgende Passagen? Als Justus nach Westdeutschland fährt, distanziert sich die Erzählerin von denen da „drüben“. Was wunder - die haben ja „entgegengesetzte Entwürfe“.[35] Als Christa T. mitfährt, findet sie „drüben“ konsumorientierte, heuchlerische Verwandte vor. Rasch kehrt sie aus Westberlin in ihr Heimatland zurück. Nach der standesamtlichen Trauung verzehrt sie gemeinsam mit Justus in einem neu eröffneten Restaurant in der Stalinallee eine Grillplatte.[36] Christa Wolf hat Anspielungen durch die Zensur gebracht, deren Hintergrund ein Leser aus dem späten 21. Jahrhundert ohne Kommentar kaum erkennen wird. Wenn es zum Beispiel um Kämpfe in Budapest[37] geht, rät der Leser: Wovon könnte nun wieder die Rede sein? Doch daneben fehlt es nicht an Klartext. Republikflucht wird verurteilt. Die Erzählerin und Christa T. bleiben dort, wo sie nun einmal sind.[38]

Philosophie

Der Text öffnet in beträchtliche Tiefe. Damit sind nicht die vielen geistreichen Kurzausflüge in die Literaturgeschichte des 18., 19. beziehungsweise 20. Jahrhunderts der wirklich versierten Literatin Christa Wolf gemeint[A 7]. Zum Beispiel findet die Erzählerin in den Papieren der Christa T. eine merkwürdige Frage nach dem Wesen der Tatsachen. Christa Wolf gibt eine Antwort an, die der gewöhnlich ziemlich einseitig materialistisch geschulte Leser aus der DDR anno 1968 erst einmal verdauen muss: Tatsachen seien „Spuren, die die Ereignisse in unserem Innern hinterlassen.“[39]

Späße

Einige wenige Textpassagen sollten vielleicht nicht ganz so ernst genommen werden. Manchmal fühlt sich der Leser, dieser Bildungsbürger, von Christa Wolf auf den Arm genommen. Dazu zwei Beispiele. Erstens käme Sehnsucht von sehen, will sie uns da weismachen.[40] Das ist falsch. Sehnen kommt von „sich härmen“ oder bedeutet auch „liebend verlangen“.[41] Und zweitens ordnet Christa T., auf der Leipziger Schulbank sitzend, „Ik gihorta dat seggen“ den Merseburger Zaubersprüchen zu.[42] Christa T. gebraucht gelegentlich Plattdeutsch[43] und die manchmal übermütige Erzählerin scheut vor dem Pleonasmus nicht zurück: „wahre Wirklichkeit“[44]

Rezeption

  • Das Echo auf den schmalen Band ist machtvoll. De Wild[45] listet 366 Äußerungen auf.
  • Lew Kopelew schreibt am 4. Dezember 1969 einen Brief im Zug von Jerewan nach Moskau an Christa Wolf. Darin steht die schöne Wendung, nach der die Freundin „mit dem Allerweichsten das Allerhärteste“[46] bewältigt habe.
  • Gabriele Wohmann, so kommt es Klasson[47] vor, habe den Text 1969 für mittelmäßig gehalten. Manfred Durzak lobt diesen Roman, in dem „Utopie und Realität in einem vollendeten Balanceakt künstlerisch durchgehalten werden.“[48] Wolfram und Helmtrud Mauser haben ein ganzes Buch über das Buch geschrieben. Aus diesem schier unerschöpflichen Fundus der Ideen zur Interpretation nur zwei Beispiele: Ist Christa T. eine reine Torin, eine, die sich professionell verrückt stellt? Einiges spricht dafür. Denn ein Tor lässt sich nicht korrumpieren. Oder die Passage von den Metaphern: Der Kater stehe für die Angst vor der Gewalt, die Mauer für die DDR-Enge, der Krähenschwarm für drohenden Tod und der Bau des Hauses für Heimatgewinn.[49]
  • Christa T.s Existenz werde dialektisch durchdrungen,[50] wobei sich die Erzählerin bewusst sei, das wäre nur „ihre Version“[51] dieser unabgeschlossenen, schwer fassbaren Geschichte[52] Im Sozialismus sähe Christa Wolf eine Möglichkeit, zum Beispiel der Verrohung von Jugendlichen Einhalt zu gebieten[53]
  • In Christa Wolfs Publikationen aus den frühen 60-er Jahren sollte sich der Protagonist gemäß den Wünschen der Gesellschaft, in der er lebt, entwickeln. In diesem Buch aber werde der Spieß umgedreht. Die Gesellschaft solle sich dem Individuum öffnen.[54]
  • Das Nachdenken als Erinnerungsarbeit, die vornehme Anstrengung des Schriftstellers, hebt Firsching hervor.[55]
Sozialismus
  • Horst Haase meint: „Dieses heitere und sichere Bekenntnis zu unserer Zeit nach all den Konflikten und Gefährdungen macht uns diese Gestalt, dieses Buch wertvoll. Deshalb brauchen wir diese Christa T.,...“[56]
  • Zwar ist Robert Havemann mit der Autorin nicht bekannt, aber er schreibt ihr am 21. Juli 1969: „Darin [in dem Buch] ist viel von unserem Nachdenken über uns selbst. Es ist ein... Buch, ohne jede Lüge, ohne jede Feindschaft, so wie wir diese Sache lieben und doch fast an ihr verzweifeln könnten.“
  • Stephan Hermlin nennt im Jahr 1969 den Roman „avantgardistisch, weil er zeigt, daß der Aufbau des Sozialismus nicht nur eine ökonomische, sondern vor allem eine moralische Aufgabe ist.“[57]
Ostdeutschland
  • Nach Gödeke-Kolbe[58] wird mit dem Roman DDR-Geschichte der selbstreflexiven Art geschrieben. Thomas von Vegesack aus Stockholm legt den Finger auf die Wunde: Christa Wolf schreibe gegen die Intoleranz der ostdeutschen Gesellschaft an[59]
Kalter Krieg
  • Heinrich Mohr nennt den Roman ein Politikum[60] Günter Zehm nimmt sich in „Der Welt“ vom 27. März 1969 die oben erwähnte Ostberliner Rezension Hermann Kählers vor, nach der der Roman ein Konglomerat aus Immensee und Gantenbein sei.[61] Marcel Reich-Ranicki hält das Buch für „leicht angreifbar und schwer greifbar“[62] Er sagt: „Christa T. stirbt an Leukämie, aber sie leidet an der DDR.“[63] Max Walter Schulz wettert auf dem 6. DDR-Schriftstellerkongreß (28. bis 30. Mai 1969), „daß sich die andere Seite [aus dem Buch] nur zu wählen braucht, was ihr beliebt.“[64] Es könnte durchaus möglich sein, dass Schulz die FAZ vom 28. Mai 1969 studiert hatte, in der sich Rolf Michaelis die Passage mit Christa T.s Suizidabsicht vom „Frühsommer dreiundfünfzig“[65] herausgepickt hatte und nachhackte: im Frühsommer 53 „nach dem 17. Juni“[66] Eberhard Röhner diskutiert auf demselben Kongress: „Selbstverwirklichung des Menschen erscheint... als Rückzug von den entscheidenden Problemen unserer Zeit“[67] Reich-Ranicki erkennt immerhin in dem Zusammenhang an, Christa T. baue ihr Haus in der DDR[68] Zwar hält Fritz J. Raddatz diese Prosa für „künstlerisch ausbalanciert“[69], doch ihm passt die Bejahung des Sozialismus nicht so richtig. Barner und Mitarbeiter[70] registrieren bei manchen Kritikern aus dem Westen die Neigung, eine Romanfigur zu übersehen: die Erzählerin.

Literatur

Textausgaben

Erstausgabe
  • Nachdenken über Christa T. Mitteldeutscher Verlag, Halle (Saale) 1968.
Verwendete Ausgabe
  • Nachdenken über Christa T. Bd. 2 In: Sonja Hilzinger (Hrsg.): Christa Wolf. Werke in zwölf Bänden. Luchterhand, München 1999, ISBN 3-630-87046-5.

Sekundärliteratur

  • Wolfram und Helmtrud Mauser: Christa Wolf: »Nachdenken über Christa T.«. Wilhelm Fink (Uni-Taschenbücher 1457), München 1987, ISBN 3-7705-2441-1.
  • Therese Hörnigk: Christa Wolf. Volk und Wissen, Berlin 1989, ISBN 3-06-102746-7, S. 130-149.
  • Angela Drescher (Hrsg.): Dokumentation zu Christa Wolf: »Nachdenken über Christa T.«. Luchterhand, München 1991, ISBN 3-630-86776-6.
  • Vera Klasson: Bewußtheit, Emanzipation und Frauenproblematik in »Der geteilte Himmel« und drei weiteren Texten von Christa Wolf. Acta Universitatis Gothoburgensis, Göteburg 1991, ISBN 91-7346-232-2. S. 96-120.
  • Alexander Stephan: Christa Wolf. Beck, München 1991, ISBN 3-406-35362-2, S. 59-92. (BsR 603)
  • Barbara Dröscher: Subjektive Authentizität. Zur Poetik Christa Wolfs zwischen 1964 und 1975. Königshausen & Neumann, Würzburg 1993, ISBN 3-88479-832-4, S. 77-106. (Diss. FU Berlin 1992)
  • Sabine Wilke: Ausgraben und Erinnern. Zur Funktion von Geschichte, Subjekt und geschlechtlicher Identität in den Texten Christa Wolfs. Königshausen & Neumann, Würzburg 1993, ISBN 3-88479-806-5.
  • Wilfried Barner (Hrsg.): Geschichte der deutschen Literatur. Band 12: Geschichte der deutschen Literatur von 1945 bis zur Gegenwart. C. H. Beck, München 1994, ISBN 3-406-38660-1, S. 535-536.
  • Heidi Gidion: Christa Wolfs »Nachdenken über Christa T.« Wiedergelesen nach fünfundzwanzig Jahren. In: Heinz Ludwig Arnold (Hrsg.): Text + Kritik. Heft 46. Christa Wolf. 4. Auflage: Neufassung. München 1994, ISBN 3-88377-472-3, S. 48-58.
  • Henk de Wild: Bibliographie der Sekundärliteratur zu Christa Wolf. Peter Lang, Frankfurt am Main 1995, ISBN 3-631-48735-5.
  • Annette Firsching: Kontinuität und Wandel im Werk von Christa Wolf. Königshausen & Neumann, Würzburg 1996, ISBN 3-8260-1208-9, S. 41-69.
  • Günther Drosdowski: Duden. Etymologie. 2. Aufl. Dudenverlag, Mannheim 1997, ISBN 3-411-20907-0. (Reihe Der Duden in 12 Bänden, Bd. 7)
  • Jörg Magenau: Christa Wolf. Eine Biografie. Kindler, Berlin 2002, ISBN 3-463-40394-3, S. 192-233.
  • Stefanie Gödeke-Kolbe: Subjektfiguren und Literaturverständnis nach Auschwitz. Romane und Essays von Christa Wolf. Peter Lang, Frankfurt am Main 2003, ISBN 3-631-50577-9, S. 215-267. (Diss. Uni Frankfurt am Main 2002)
  • Gero von Wilpert: Lexikon der Weltliteratur. Deutsche Autoren A–Z. Stuttgart 2004, ISBN 3-520-83704-8.

Anmerkungen

  1. Der Text ist alles andere als leicht lesbar. Stephan bemerkt, Autorin, Erzählerin und Titelfigur seien aus ihrer engen Verzahnung schwer separierbar (Stephan, S. 78, 1. Z.v.o.). Reiner Kunze schreibt am 14. April 1969 an Christa Wolf: „..., die Nachdenkende [gemeint ist die Erzählerin] nahm mein Hauptinteresse gefangen. Sie ist die »Heldin«“ (zitiert bei Drescher, S. 78, 10. Z.v.u.).
  2. Nach Magenau (Magenau, S. 18, 2. Z.v.u.) besuchte Christa Wolf die Oberschule (Magenau, S. 26, 12. Z.v.u.) in ihrem Geburtsort Landsberg und lernte dort den Flüchtling (Magenau, S. 33, 11. Z.v.u.) Christa Tabbert (das ist Christa T.) im Jahr 1944 kennen (Magenau, S. 26, 5. Z.v.o.).
  3. Dazwischen liegt die Kleinbahn Zechow, Zantoch, Zanzin, Friedeberg.
  4. Dröscher weist auf das Trauma jener Generation - um 1928 geboren - hin: Die Schulmädchen gerieten aus der Unschuld heraus im BDM in das Räderwerk nationalsozialistischen Denkens und Handelns hinein (Dröscher, S. 86, 10. Z.v.u.).
  5. Christa Wolf teilt das Fach, das Christa T. studiert (verwendete Ausgabe, S. 44, 3. Z.v.u.), nicht mit. Es klingt so, als könnte sie Germanistik (siehe auch Wilke, S. 34, 4. Z.v.o., Magenau, S. 52, 8. Z.v.u. und Klasson, S. 96, 11. Z.v.u.) studiert haben. Denn seinerzeit gab es für die Ausbildung von Lehrern im Leipziger Umkreis Institute für Lehrerbildung und andere Hochschulen mit pädagogischen Fakultäten - zum Beispiel in Zwickau und Chemnitz.
  6. Christa Wolf habe einmal geäußert, die Literatur interessiere sich mehr für die Unruhigen und weniger für die Zufriedenen und Opportunisten (zitiert bei Hörnigk, S. 138, 8. Z.v.u.).
  7. Firsching (Firsching, S. 60-69) bespricht die Bezüge zu Sophie von La Roche, Gustave Flaubert, Theodor Storm und Thomas Mann.

Einzelnachweise

  1. Wilpert, S. 680, rechte Spalte, 26. Z.v.u.
  2. Magenau, S. 196, 9. Z.v.u.
  3. Hörnigk, S. 133
  4. Verwendete Ausgabe, S. 195, 13. Z.v.o.
  5. Nachwort der Herausgeberin in der verwendeten Ausgabe, S. 225, 12. Z.v.o.
  6. Magenau, S. 196 unten
  7. Verwendete Ausgabe, S. 194, 2. Z.v.u. (siehe auch Firsching, S. 48, 3. Z.v.o.)
  8. Verwendete Ausgabe, S. 44, 16. Z.v.o.
  9. Verwendete Ausgabe, S. 62, 4. Z.v.u. und S. 64, 1. Z.v.o.
  10. Verwendete Ausgabe, S. 69, 2. Z.v.u.
  11. zitiert bei Drescher, S. 186, 10. Z.v.o. (aus: Christa Wolf: Notwendige Feststellung vom 22. Dezember 1969)
  12. Hermann Kähler im Januar 1969, zitiert bei Drescher, S. 68, 13. Z.v.u.
  13. Verwendete Ausgabe, S. 99, 17. Z.v.o.
  14. Verwendete Ausgabe, S. 152, 17. Z.v.o.
  15. Verwendete Ausgabe, S. 145, 5. Z.v.u.
  16. Verwendete Ausgabe, S. 147-148
  17. Verwendete Ausgabe, S. 189, 4. Z.v.u.
  18. Verwendete Ausgabe, S. 192, 5. Z.v.u.
  19. Verwendete Ausgabe, S. 72, 17. Z.v.o.
  20. Verwendete Ausgabe, S. 61, 6. Z.v.u.
  21. Verwendete Ausgabe, S. 18, 15. Z.v.o.
  22. zum Beispiel verwendete Ausgabe, S. 132, 15. Z.v.o. oder auch S. 189, 1. Z.v.o.
  23. Verwendete Ausgabe, S. 189, 12. Z.v.u.
  24. Magenau, S. 200, 2. Z.v.u.
  25. Gutachten des Mitteldeutschen Verlages vom 11. Januar 1968, zitiert bei Drescher, S. 49, 19. Z.v.o.
  26. Verwendete Ausgabe, S. 102 unten und S. 103
  27. Verwendete Ausgabe, S. 118-119
  28. Verwendete Ausgabe, S. 120, 13. Z.v.u.
  29. Brigitte Reimann an Christa Wolf, zitiert bei Drescher, S. 73, 5. Z.v.u.
  30. Sarah Kirsch am 23. März 1969 an Christa Wolf, zitiert bei Drescher, S. 74, 6. Z.v.u.
  31. Reiner Kunze am 14. April 1969 an Christa Wolf, zitiert bei Drescher, S. 78, 13. Z.v.o.
  32. Günter Caspar im Spätherbst 1967, zitiert bei Drescher, S. 40, 2. Z.v.u.
  33. Günter Caspar im Spätherbst 1967, zitiert bei Drescher, S. 40, 10. Z.v.o.
  34. siehe dazu auch eine Stimme aus dem 20. Jahrhundert: Gidion, S. 67, 5. Z.v.u.
  35. Verwendete Ausgabe, S. 140, 7. Z.v.o.
  36. Verwendete Ausgabe, S. 143
  37. Verwendete Ausgabe, S. 148, 5. Z.v.u.
  38. Verwendete Ausgabe, S. 67, 4. Z.v.o.
  39. Verwendete Ausgabe, S. 192, 5. Z.v.o.
  40. Verwendete Ausgabe, S. 102, 15. Z.v.o.
  41. Drosdowski, S. 664, rechte Spalte, Eintrag „sehnen“
  42. Verwendete Ausgabe, S. 46, 7. Z.v.u.
  43. zum Beispiel verwendete Ausgabe, S. 120
  44. Verwendete Ausgabe, S. 124, 9. Z.v.o.
  45. de Wild, S. 226-296
  46. Lew Kopelew zitiert bei Drescher, S. 182, 10. Z.v.o.
  47. Gabriele Wohmanns Äußerungen aus dem Jahr 1969, besprochen bei Klasson, S. 103, 14. Z.v.o.
  48. Manfred Durzak, zitiert bei Klasson, S. 99, 18. Z.v.o.
  49. Wolfram und Helmtrud Mauser, S. 62 und S. 99
  50. Wilke, S. 29, 12. Z.v.o.
  51. Wilke, S. 30, 8. Z.v.o.
  52. Wilke, S. 32, 3. Z.v.u.
  53. Wilke, S. 33, 6. Z.v.u.
  54. Hörnigk, S. 144, 5. Z.v.o.
  55. Firsching, S. 55-60
  56. Horst Haase: Nachdenken über ein Buch. Besprechung in der NDL, Ostberlin, Heft 4/1969, zitiert bei Drescher, S. 80, 8. Z.v.u.
  57. Stephan Hermlin, zitiert bei Drescher, S. 180, 16. Z.v.o.
  58. Gödeke-Kolbe, S. 225, 8. Z.v.u.
  59. Thomas von Vegesack, zitiert bei Drescher, S. 133, 6. Z.v.o.
  60. Heinrich Mohr, zitiert bei Klasson, S. 100, 4. Z.v.u.
  61. Günter Zehm, zitiert bei Drescher, S. 76, 1. Z.v.o.
  62. Marcel Reich-Ranicki in Der Zeit vom 23. Mai 1969, zitiert bei Drescher, S. 104, 7. Z.v.o.
  63. Marcel Reich-Ranicki in Der Zeit vom 23. Mai 1969, zitiert bei Drescher, S. 105, 16. Z.v.o.
  64. Max Walter Schulz, zitiert bei Drescher, S. 113, 11. Z.v.o.
  65. Verwendete Ausgabe, S. 83, 13. Z.v.o.
  66. Rolf Michaelis, zitiert bei Drescher, S. 111, 12. Z.v.o.
  67. Eberhard Röhner, zitiert bei Drescher, S. 117, 12. Z.v.o.
  68. Marcel Reich-Ranicki in Der Zeit vom 23. Mai 1969, zitiert bei Drescher, S. 106, 12. Z.v.o.
  69. Fritz J. Raddatz in Der Spiegel vom 2. Juni 1969, zitiert bei Drescher, S. 123, 9. Z.v.o.
  70. Barner, S. 535, 1. Z.v.u.

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  • Das dritte Buch über Achim — ist ein Roman, den Uwe Johnson 1961 kurz vor dem Bau der Mauer bei Suhrkamp in Frankfurt am Main publizierte.[1] In dieser Fiktion[2] scheitert ein unsicher erzählender[3] westdeutscher Autor bei dem journalistischen Annäherungsversuch an einen… …   Deutsch Wikipedia

  • Wolf, Christa — orig. Christa Ihlenfeld born March 18, 1929, Landsberg an der Warthe, Ger. German novelist, essayist, and screenwriter. She was reared in a middle class, pro Nazi family; after Germany s defeat in 1945, she moved with her family to East Germany.… …   Universalium

  • Literatur der DDR — Unter dem Begriff DDR Literatur werden alle in der DDR geschriebenen Werke zusammengefasst, sowie die, die ab 1945 in der Sowjetischen Besatzungszone entstanden sind. Inhaltsverzeichnis 1 Allgemeines zur Epoche 2 Daten geschichtlicher Hintergrund …   Deutsch Wikipedia

  • DDR-Literatur — Unter dem Begriff DDR Literatur werden alle geschriebenen Werke zusammengefasst, die ab 1945 in der Sowjetischen Besatzungszone bzw. in der DDR entstanden sind. Inhaltsverzeichnis 1 Allgemeines zur Epoche 2 Daten und geschichtlicher Hintergrund 3 …   Deutsch Wikipedia

  • deutsche Literatur. — deutsche Literatur.   Der Begriff »deutsche Literatur« umfasst im weitesten Sinne alles in deutscher Sprache Geschriebene; in diesem Sinne wird er jedoch nur für die Frühzeit der deutschen Literaturgeschichte verstanden, in der auch noch… …   Universal-Lexikon

  • German literature — Introduction       German literature comprises the written works of the German speaking peoples of central Europe. It has shared the fate of German politics and history: fragmentation and discontinuity. Germany did not become a modern nation… …   Universalium

  • Neue Innerlichkeit — Neue Subjektivität ist ein von Marcel Reich Ranicki geprägter Begriff für eine neue Richtung der deutschen Literatur in den 70er Jahren, die Probleme im Privatleben, persönliche Träume bzw. Phantasien und ähnliches thematisierte. Sie bildete sich …   Deutsch Wikipedia

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