Christian Anders

Christian Anders
Chartplatzierungen Erklärung der Daten
Singles
Geh nicht vorbei
  DE 1 19.07.1969 (37 Wo.) [1]
  AT 3 15.11.1969 (16 Wo.)
  CH 3 11.11.1969 (14 Wo.)
  NL 22 15.11.1969 (5 Wo.)
Nie mehr allein
  DE 12 03.01.1970 (17 Wo.) [1]
  AT 23 15.01.1970 (8 Wo.)
Du gehörst zu mir
  DE 14 15.08.1970 (14 Wo.) [1]
  NL 19 18.08.1973 (3 Wo.)
Dich will ich lieben
  DE 40 01.03.1971 (4 Wo.) [1]
Ich laß dich nicht gehn
  DE 19 05.07.1971 (18 Wo.) [1]
Das schönste Mädchen, das es gibt
  DE 28 13.12.1971 (9 Wo.) [1]
Es fährt ein Zug nach Nirgendwo
  DE 1 20.03.1972 (30 Wo.) [1]
  AT 16 15.01.1973 (8 Wo.)
  CH 3 23.05.1972 (12 Wo.)
6 Uhr früh in den Straßen
  DE 13 18.09.1972 (21 Wo.) [1]
In den Augen der anderen
  DE 11 12.02.1973 (20 Wo.) [1]
  AT 11 15.04.1973 (12 Wo.)
  CH 4 10.04.1973 (12 Wo.)
Das Schiff der großen Illusionen
  DE 15 03.09.1973 (19 Wo.) [1]
Einsamkeit hat viele Namen
  DE 13 11.02.1974 (21 Wo.) [1]
  AT 16 15.07.1974 (4 Wo.)
  CH 5 08.05.1974 (10 Wo.)
Ich leb nur für dich allein
  DE 26 29.07.1974 (11 Wo.) [1]
Wer liebt, hat keine Wahl
  DE 41 30.12.1974 (5 Wo.) [1]
Wenn die Liebe dich vergißt
  DE 35 16.06.1975 (7 Wo.) [1]
  AT 12 15.08.1975 (4 Wo.)
Der letzte Tanz
  DE 16 08.12.1975 (22 Wo.) [1]
Der Brief
  DE 12 24.05.1976 (28 Wo.) [1]
Denn ich liebe dich so sehr
  DE 37 23.05.1977 (2 Wo.) [1]
Love Dreamer
  DE 21 29.08.1977 (11 Wo.) [1]
Verliebt in den Lehrer
  DE 32 01.01.1979 (10 Wo.) [1]

[1]

Christian Anders (* 15. Januar 1945 in Bruck an der Mur, Österreich als Antonio Augusto Schinzel-Tenicolo) ist ein österreichischer Schlagersänger, Musiker und Komponist. Auch im Filmgeschäft und als Schriftsteller ist Anders in Erscheinung getreten.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Zum Kriegsende wanderten seine Eltern mit ihm nach Italien, der Heimat seines Vaters, aus. Die ersten neun Jahre seines Lebens verbrachte er auf der Mittelmeerinsel Sardinien, wo er in Cagliari eine italienische Klosterschule besuchte. Als er zehn Jahre war, zog seine Familie mit ihm nach Deutschland und lebte in einem Asylheim in Offenbach am Main. Anders schloss die mittlere Reife ab und begann eine Ausbildung zum Elektroinstallateur.

In seiner ersten Band Christian Anders and the Tonics spielte er Gitarre, sang in einem amerikanischen Klub und schloss sich einer Band an, mit der er umherreiste und sein erstes Geld verdiente. 1966 nahm er ein Tonband auf, schickte es an eine Plattenfirma und erhielt einen ersten Schallplattenvertrag.

Bei dem Koreaner Chong Minh Kwack lernte er in München jahrelang die asiatischen Kampfsportarten (Kampfkünste) Karate, Taekwondo und Aikidō, errang den Schwarzen Gürtel (Dan) in ersterem, wurde Lehrer in diesem Sport und leitete in München eine eigene Karateschule.

1968 erhielt er für den Titel Als wir uns trafen einen neuen Plattenvertrag. 1969 war Christian Anders mit dem Schlager Geh’ nicht vorbei der erfolgreichste deutsche Nachwuchssänger. In nur fünf Monaten wurden mehr als eine Million Schallplatten verkauft. 1971 gründete er seinen ersten eigenen Musikverlag in Berlin, Chranders Records.

Seinen ersten Fernsehauftritt hatte er in der ZDF-Sendung drehscheibe. Er war oft zu Gast in der ZDF-Hitparade und in den Hitlisten von Radio Luxemburg, wo er auch als Diskjockey tätig war. Es folgten rund 25 Hits; der bekannteste ist Es fährt ein Zug nach Nirgendwo aus dem Jahre 1972.

Christian Anders spielte nicht nur Gitarre, sondern schrieb auch eine Beatgitarre-Schule; er sang nicht nur, sondern textete, komponierte und arrangierte seine Lieder selbst. Für seine Lieder interessierte sich Ella Fitzgerald, seine Texte sangen Gilbert Bécaud, Rita Pavone und Adriano Celentano.

Insgesamt schrieb Anders etwa 1.100 Lieder und Gedichte. Weiterhin schrieb er Romane, vor allem Krimis, die in Zeitschriften und als Bücher veröffentlicht wurden.

Als Darsteller, Drehbuchautor, Regisseur, Produzent oder Komponist wirkte er in mehreren Filmen mit. Dabei spielte er, unter anderem, neben Uschi Glas, Peter Weck und Peggy March. Mit seinem Regiedebüt Die Brut des Bösen schuf er den ersten Karatefilm rein deutscher Produktion. Er wurde ebenso wie der Sexstreifen Die Todesgöttin des Liebescamps mit Laura Gemser von der Kritik verrissen und war auch kommerziell nur mäßig erfolgreich.

1987 verkaufte er seinen Musikverlag und siedelte in die USA über. 1991 kam seine erste amerikanische CD Lanoo – Alive in America heraus. Christian Anders schrieb das Buch The Man W.H.O. Created AIDS (Wortspiel: Der Mann, der (who) AIDS erschuf, aber auch eine Anspielung auf die Weltgesundheitsorganisation WHO) und führte dies als Ein-Personen-Stück in Hollywood auf.

1993 kehrte er nach sieben Jahren nach Deutschland zurück und feierte gleichzeitig sein 25-jähriges Schallplattenjubiläum. Sein Musical Der Untergang des Taro Torsay wurde in Hamburg, Köln und München aufgeführt.

Christian Anders spricht Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch und etwas Japanisch.

Umstrittene Positionen

Unter dem Pseudonym Lanoo veröffentlichte Anders mehrere Bücher zu esoterischen Themen und Verschwörungstheorien. Unter anderem spekuliert er in diesen darüber, dass das Aids-Virus künstlich geschaffen und gezielt auf Homosexuelle und Schwarze angesetzt worden sei. Darüber hinaus verfasst er politische Lieder, z. B. Der Hai,[2] in denen einige Zuhörer antisemitische Topoi propagiert sehen. Wirtschaftlich bezieht er für die Freiwirtschaftslehre Silvio Gesells Position.

Mit einem Vergleich von George W. Bush mit Adolf Hitler und einem Liedtext, der Stellen aus den Protokollen der Weisen von Zion aufgreift („Sieben Familien haben das Geld. Ob Rothschild, Cohn oder Donati, man nennt uns auch Illuminati. Mit Aids verseuchen wir die Welt“), wurde Anders – nach eigener Aussage selbst von „jüdischer Abstammung“[3] – von jüdischer und nichtjüdischer Seite kritisiert. 2005 nahm Christian Anders an der ProSieben-Realityshow Die Burg teil. Die Zuschauer wählten ihn zum „Burgkönig“. In der Folge kam es über die Aussagen von Anders auf dessen Website, von denen er sich später distanzierte, zu Auseinandersetzungen mit ProSieben.

Im Juli 2009 meldet die deutsche Presse, Anders habe Bundeskanzlerin Angela Merkel auf YouTube mit den Worten attackiert: „… für mich sind Sie eine Lügnerin, Betrügerin und haben sogar hohe kriminelle Energie … Ihre Unattraktivität, Frau Merkel, wird nur noch übertroffen von Ihrer Inkompetenz“. Die Kanzlerin könne ihn "auch gerne anzeigen deswegen".[4]

Familie

Der Politiker Dieter Schinzel ist der Bruder von Christian Anders. Als gegen Dieter Schinzel 1994 ein Verfahren wegen versuchter Hehlerei anhängig war, demonstrierte Anders für seinen Bruder nackt und angekettet. Das Verfahren gegen seinen Bruder wurde auf Kosten der Staatskasse eingestellt.

Als er in Amerika lebte, war er mit der Schauspielerin Heather Thomas liiert, die durch ihre Rolle als Jody in der Serie Ein Colt für alle Fälle in den 1980er Jahren bekannt wurde. Beide kannten einander bereits von den Dreharbeiten zum Film Der Stein des Todes (Death Stone) aus dem Jahr 1986.

Um 1999 war Anders mit der Sängerin Jennah Kartes verlobt und trat mit ihr in diversen Boulevard-Sendungen auf. Im Jahr 2006 heiratete er Birgit Diehn.[5][6]

Diskografie

  • Als wir uns trafen (1968)
  • Spanischer Wein (1968)
  • Mexico (1968)
  • Little Girl (1968)
  • Happy Love (1968)
  • Geh' nicht vorbei (1969)
  • Sylvia (1969)
  • Morgen abend (1969)
  • Ein Mann weint keine Träne (1970)
  • Du gehörst zu mir (1970)
  • Nie mehr allein (1970)
  • Von Mann zu Mann (1971)
  • Dich will ich lieben (1971)
  • Ich lass Dich nicht gehn (1971)
  • Du hast sie verloren (1971)
  • Das schönste Mädchen das es gibt (1971)
  • Maria Lorena (1971)
  • Es fährt ein Zug nach Nirgendwo (1972)
  • Train To Nowhere Land (1972)
  • 6 Uhr früh in den Straßen (1972)
  • In den Augen der anderen (1972)
  • It’s Out Of My Hands (1973)
  • Six O’Clock in The Morning (1973)
  • Das Schiff der großen Illusionen (1973)
  • Einsamkeit hat viele Namen (1974)
  • Niemandsland (1974)
  • Wer liebt hat keine Wahl (1974)
  • Ich leb nur für Dich allein (1974)
  • Hühnerbeinchen. Hörspiel mit vielen lustigen Liedern (Kindermusical von Christian Anders und Kurt Vethake) (1974)
  • Der letzte Tanz (1975)
  • Der Brief (1976)
  • Nur Worte? (1976)
  • Mädchen Namenlos (1976)
  • Love Dreamer (1977)
  • Tu’s nicht Jenny (1977)
  • Dann kamst du (1977)
  • Denn ich liebe dich so sehr (1977)
  • Tokio Girl (1977)
  • Do You Love Me / als Archibald (1977)
  • Lass es uns tun (1978)
  • Endstation (1978)
  • Verliebt in den Lehrer (1978)
  • Ich kann dich nicht vergessen (1978)
  • Am Strand von Las Chapas (1978)
  • Love, das ist die Antwort (1979)
  • Es war liebe (1979)
  • Ruby (1979)
  • Donnerstag, der 13. Mai (1979)
  • Du gehst (1980)
  • Will ich zuviel? (1980)
  • König dieser Welt (1980)
  • Sag ihr das ich sie liebe (1980)
  • Was wird nach dieser Nacht (1981)
  • Zwanzig Stunden bis Jane (1981)
  • Gebrochenes Juwel (1981)
  • Ein Mann zuviel (1981)
  • Zusammen sind wir stark (1982)
  • Ist es schon zu spät (1982)
  • Wie leb'ich ohne dich?(1982)
  • Hinter verschlossenen Türen (1985)
  • Wie vom Winde verweht (1985)
  • Zu stolz (1985)
  • Die Mauer/The Wall (1987)
  • Lanoo – Alive in America (1991)
  • Der Untergang des Taro Torsay (Musical)
  • Der Tag an dem die Erde stillstand (2001)
  • Explosive Leidenschaft (2006)
  • Martine
  • Gespensterstadt 2009 (2009)
  • Ruby 2010 (2010)
  • Hinter verschlossenen Türen 2011 (2010)

Filmografie

Werke

Sachbücher

Romane

  • Gobbo. Und der Teufel singt sein Lied. Ein Sex-Psycho-Western für eine Nacht. 3-Ass-Verlag, München 1970
  • Der Blutschrei. Hirthammer, München 1971
  • Der Brief. Presse-Service, Zürich 1976
  • Der Freigänger. Eine junge Liebe zwischen Freiheit und Strafvollzug. Schweizer Verlagshaus, Zürich 1977; 2. veränd. A. 2003, ISBN 3-8311-4312-9
  • Karatemeister Steve Tender. Odyssee der Rache. Schweizer Verlagshaus, Zürich 1977

Quellen

  1. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t Christian Anders in den deutschen Single-Charts (Abgerufen am 30. August 2009)
  2. [http://www.christiananders.com/musik/hai.shtml www.christiananders.com/musik/hai.shtml Text von "Der Hai"
  3. So in einer Mail an den Publizisten Henryk M. Broder, veröffentlicht auf der Website Die Achse des Guten am 3. Sept. 2008[1]
  4. Siehe „Sie sind hässlich – mir wird übel!“, MOPO Hamburg, 9. Juli 2009[2]
  5. Heimliche Hochzeit in Spanien, bild.de, 13. März 2007
  6. Er war so peinlich, FAZ, 11. März 2007

Weblinks


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