Via Raetia

Via Raetia
Die römischen Provinzen und das Straßennetz ca. 200 n. Chr.
Verzeichnis der Römerstraßen und des Obergermanisch-Rätischen Limes
Römerstraße bei Klais (Spurweite 107 cm)

Via Raetia (auch Via Raetica) ist die neuzeitliche Bezeichnung für eine der wenigen Römerstraßen, die den süddeutschen Raum, damals die Provinz Raetia, mit Norditalien verband. Sie führte über den Brennerpass, das heutige Innsbruck, den Seefelder Sattel und Partenkirchen nach Augsburg und löste die Via Claudia Augusta als wichtigste Straßenverbindung über die Ostalpen ab. Ihr Ausbau begründete den Aufstieg des Brenners zum bis heute meistgenutzten Übergang der Ostalpen. Die Strecke ist in der Tabula Peutingeriana verzeichnet.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Kaiser Septimius Severus ließ im 2. Jahrhundert n. Chr. die bestehenden Saumpfade durch Brückenbauten und Wasserregulierungen zur befestigten Straße ausbauen und verkürzte so die Verbindung von Verona nach Augsburg von über 500 auf ca. 430 km, was zwei bis drei Tagesreisen weniger entsprach. Die Straße machte den Brenner zu einem wichtigen Alpenübergang und bildete die Grundlage für die mittelalterliche, nach Norden verlängerte Reichsstraße Via Imperii.

Städte und Orte entlang der Strecke

Der touristische Radweg Via Raetica hat nichts mit dem Verlauf der historischen Brennerstraße zu tun.

Nutzung der Via Raetia

Goethe wählte, von Karlsbad kommend, auf seiner Italienischen Reise 1786 den Weg über Mittenwald und Brenner.[2]

Siehe auch

Literatur

  • Lauren A. M. Hammersen: Via Raetia: A Roman Road in the Alps. In: The Ancient World, Vol. 40, no. 2 (2009) 164-185.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Wo Scarbia lag, ist nicht genau bestimmbar; die Entfernungsangaben in der Tabula Peutingeriana sprechen aber eher für den Bereich Mittenwald, z.B. das ehemalige Kloster Scharnitz.
  2. Johann Wolfgang von Goethe: Italienische Reise, Kapitel 3 auf Projekt Gutenberg-DE

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