Utting am Ammersee

Utting am Ammersee
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Utting am Ammersee
Utting am Ammersee
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Utting am Ammersee hervorgehoben
48.03333333333311.083333333333554
Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Oberbayern
Landkreis: Landsberg am Lech
Höhe: 554 m ü. NN
Fläche: 19,03 km²
Einwohner:

4.355 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 229 Einwohner je km²
Postleitzahl: 86919
Vorwahl: 08806
Kfz-Kennzeichen: LL
Gemeindeschlüssel: 09 1 81 144
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Eduard-Thöny-Str. 1
86919 Utting am Ammersee
Webpräsenz: www.utting.de
Bürgermeister: Josef Lutzenberger (Grüne Alternative Liste)
Lage der Gemeinde Utting am Ammersee im Landkreis Landsberg am Lech
Ammersee Landkreis Aichach-Friedberg Landkreis Augsburg Landkreis Ostallgäu Landkreis Weilheim-Schongau Landkreis Starnberg Landkreis Fürstenfeldbruck Windach Weil (Oberbayern) Utting am Ammersee Unterdießen Thaining Pürgen Schwifting Schondorf am Ammersee Scheuring Rott (Landkreis Landsberg) Reichling Prittriching Vilgertshofen Penzing (Bayern) Obermeitingen Landsberg am Lech Kinsau Kaufering Igling Hurlach Hofstetten (Oberbayern) Greifenberg Geltendorf Fuchstal Finning Eresing Egling an der Paar Eching am Ammersee Dießen am Ammersee Denklingen ApfeldorfKarte
Über dieses Bild

Utting am Ammersee ist eine Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Landsberg am Lech.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Utting am Ammersee liegt im Bezirk Oberbayern im Landkreis Landsberg am Lech.

Es existieren folgende Gemarkungen: Holzhausen am Ammersee und Utting am Ammersee.

Ortsteile

Geschichte

Die ältesten Spuren menschlicher Siedlungstätigkeit in Utting gehen bis ins zweite Jahrhundert v. Chr. zurück (Keltenschanze). Während der Römerzeit führte die wichtige Via Raetia an Utting vorbei und lässt auf einen Fortbestand menschlicher Siedlungstätigkeit im Ort schließen.

Utting leitet sich ab vom germanischen Personennamen Uto, Utto oder Outo; der Suffix "-ing" bedeutet "zugehörig zu". Utting bedeutet also: "Siedlung der Leute des Utto".

1122 wird Utting erstmals urkundlich erwähnt. Bei der Neugründung des Benediktinerklosters zum Heiligen Berg kommt Utting 1458 an das Kloster Andechs. Der Ort wird Teil des Kurfürstentums Bayern und bildet eine geschlossene Hofmark, deren Sitz Utting bis zur Aufhebung des Klosters im Jahr 1803 ist. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entsteht mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde. 1972 kommt Holzhausen im Zuge der Gemeindegebietsreform von der Gemeinde Rieden zur Gemeinde Utting.

Die idyllische Lage am Ammersee und die Nähe zu München machen Utting und Holzhausen zu beliebten Künstlerrefugien. Mitglieder der Künstlergruppe "Scholle (Künstlervereinigung)" und des "Simplicissimus" leben oder halten sich über längere Zeit in Holzhausen auf - darunter: Leopold Durm, Reinhold Max Eichler, Erich Erler, Fritz Erler, Clara Ewald, Matthias Gasteiger und Anna Sophie Gasteiger, Walter Georgi, Kurt Kühn, Adolf Münzer, Paul Neu und Eduard Thöny.

In Utting befand sich von August 1944 bis zur Evakuierung am 22. April 1945 das Lager V der Außenlagergruppe Landsberg/Kaufering des KZ Dachau. Die Häftlinge mussten in einer Gerberei Zwangsarbeit verrichten. Von September 1944 bis 26. April 1945 gab es weiterhin das Außenlager X, dessen Häftlinge beim Bau einer unterirdischen Flugzeugfabrik arbeiten mussten. An 27 Todesopfer dieser Lager erinnert ein KZ-Friedhof im Wald an der Straße zwischen Utting und Holzhausen.[2]

Einwohnerentwicklung

Auf dem Gebiet der Gemeinde wurden 1970: 2.652, 1987: 2.933, 2000: 3.759 und 2006: 4.005 Einwohner gezählt.

Politik

Rathaus 48.02332111.094078

Bürgermeister ist Josef Lutzenberger (GAL).

Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 1999 umgerechnet 2011 T€, davon betrugen die Gewerbesteuereinnahmen (netto) umgerechnet 750 T€.

Gemeinderat

Die Sitzeverteilung im Gemeinderat.
Jahr CSU SPD GAL FW LWG gesamt Wahlbeteiligung in %
2008 5 2 5 3 1 16 78,2
2002 7 2 4 2 1 16 71,1

LWG = Ländliche Wählergemeinschaft

Politische Gruppierungen

  • Freie Wählergemeinschaft Utting am Ammersee
  • Christlich Soziale Union CSU Ortsverband Utting-Finning
  • Grüne Alternative Liste
  • Sozialdemokratische Partei

Lokale Agenda 21

  • Agenda 21 in Utting am Ammersee

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaft sowie Land- und Forstwirtschaft

Es gab 1998 nach der amtlichen Statistik im Bereich der Land- und Forstwirtschaft 24, im produzierenden Gewerbe 649 und im Bereich Handel und Verkehr 116 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 297 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 1074. Im verarbeitenden Gewerbe gab es keine, im Bauhauptgewerbe 12 Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 1999 35 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 1455 ha, davon waren 574 ha Ackerfläche und 879 ha Dauergrünfläche.

Bildung

Im Jahr 1999 existierten folgende Einrichtungen:

  • Kindergärten: 125 Kindergartenplätze mit 125 Kindern
  • Volksschulen: 1 mit 24 Lehrern und 314 Schülern
  • Volkshochschule Ammersee-Nordwest: Die vhs ist die kommunale Einrichtung der Gemeinde Utting am Ammersee und der Verwaltungsgemeinschaft Schondorf am Ammersee mit ihren Mitgliedsgemeinden Eching am Ammersee, Greifenberg und Schondorf am Ammersee.

Berufliche Bildung

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

Der Sprungturm, das Wahrzeichen von Utting am Ammersee
  • St. Leonhardskirche: barocker Saalbau von Klosterbaumeister Michael Natter; Bauzeit 1707 bis 1712.
  • Keltenschanze: gut erhaltene Viereckschanze 1,5 km westlich des Ortes; 2. Jhd. v. Chr.
  • Römerstraße: die Trasse der Römerstraße Augsburg-Brenner ist in der Uttinger Flur an mehreren Stellen noch deutlich zu erkennen.
  • Künstlerhaus Gasteiger: Anwesen des Künstlerehepaares Gasteiger mit weitläufigem Park, Wohnhaus und kleinem Museum; Fertigstellung 1913.
  • Altes Strandbad mit hölzernem 10m-Sprungturm
  • Großer und beliebter Biergarten im "Freizeitgelände Utting"

siehe auch: Liste der Baudenkmäler in Utting am Ammersee

Naturerlebnis

  • Rad-Wanderweg Ammersee-Lech
  • Rad-Wanderweg Ammer-Amper
  • Naturschutzgebiet "Seeholz"
  • Freizeitgelände Utting mit Badeanlagen Hochseilgarten Minigolf und Campingplatz
  • Summerpark
  • Ammersee-Schifffahrt

Vereine

In Utting gibt es ein reges Vereinsleben. Neben katholischen und evangelischen kirchlich geprägten Vereinen (Kirchenchöre, Landfrauen, Leonhardiverein), Musikvereinen, Gesangsverein "Liedertafel" und Sportvereinen gibt es Dorfgemeinschaften in Holzhausen und Achselschwang.

Wiederkehrende Veranstaltungen

  • Seefest am Campingplatz (Juni)
  • Regatten
  • Kunsthandwerkermarkt im Summerpark (Juli)
  • Seebühne Utting im Summerpark (Juli); hier spielen seit 1997 Profi- und Laienschauspieler. Von Goldoni bis Shakespeare, die Freilichtbühne erfreut jährlich durch Inszenierungen von Florian Münzer.[3]
  • Pfarrfest der katholischen Kirchengemeinde in Holzhausen (Juli)
  • Leonhardiritt (November)
  • Christkindlmarkt am Dorfbrunnen (November)
  • Fackelzug zur Wintersommerwende (Dezember)

Sport

Größter Sportverein des Ortes ist der TSV Utting, der in den Abteilungen Badminton, Basketball, Eisstockschiessen, Fußball, Skifahren, Tischtennis und Turnen Breitensport anbietet. Daneben beheimatet Utting diverse Seglerclubs (Augsburger Segler-Club e.V., Bayerische Seglervereinigung e.V., Segler-Gemeinschaft Utting e.V., Uttinger Segler-Club Ammersee e.V., Yacht-Club Utting e.V.)

  • Bürgervereinigung Landsberg im 20. Jahrhundert: Todesmarsch und Befreiung – Landsberg im April 1945: Das Ende des Holocaust in Bayern ISBN 3-9803775-1-2
  • Bürgervereinigung Landsberg im 20. Jahrhundert:Das KZ-Kommando Kaufering 1944/45: Die Vernichtung der Juden im Rüstungsprojekt „Ringeltaube“ ISBN 3-9803775-3-9

Weblinks

 Commons: Utting am Ammersee – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Quartale (hier viertes Quartal, Stichtag zum Quartalsende) (Hilfe dazu)
  2. Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. Eine Dokumentation, Band 1. Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 1995, ISBN 3-89331-208-0, S. 196
  3. Informationsseiten der Seebühne Utting

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