- Wahl zum Abgeordnetenhaus von Berlin 2001
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Abgeordnetenhauswahl 2001(Zweitstimmen in %)[1]%302010029,723,822,69,99,11,41,32,2Gewinne und Verluste
Wahl vom 21. Oktober 2001 Wahlberechtigte 2.417.574 Wahlbeteiligung 1.645.673 68,1 % SPD 481.772 29,7 % 44 Mand. CDU 385.692 23,8 % 35 Mand. PDS 366.292 22,6 % 33 Mand. FDP 160.953 9,9 % 15 Mand. Bü90/Grüne 148.066 9,1 % 14 Mand. Graue 22.093 1,4 % --- Mand. REP 21.836 1,3 % --- Mand. NPD 15.110 0,9 % --- Mand. STATT Partei 13.396 0,8 % --- Mand. Summen 100,0 % 141 Mand. Die Wahl zum Abgeordnetenhaus von Berlin am 21. Oktober 2001 war die fünfte vorgezogene Wahl in Berlin seit 1945.
Der Wahl vorausgegangen war der Bruch der seit 1991 regierenden großen Koalition unter dem Regierenden Bürgermeister Eberhard Diepgen (CDU). Im Rahmen der sogenannten Bankenaffäre, in welche der langjährige CDU-Fraktionsvorsitzende Landowsky verwickelt war, waren dem Land Berlin Etatprobleme in Milliardenhöhe entstanden. An der Frage, wie diese Defizitprobleme zu lösen seien, zerbrach die Koalition, wobei es bei Teilen der SPD Erleichterung darüber gab, die ungeliebte Koalition beenden zu können.
Am 16. Juni 2001 wählte das Abgeordnetenhaus auf Antrag der SPD und der Grünen mit Unterstützung der PDS Eberhard Diepgen und die CDU-Senatoren Christoph Stölzl, Wolfgang Branoner, Peter Kurth und Eckart Werthebach ab und wählte Klaus Wowereit zum neuen Regierenden Bürgermeister in einer rot-grünen Minderheitsregierung unter PDS-Tolerierung. Das Zusammengehen mit der PDS war in der Berliner SPD nicht unumstritten, jedoch von der Landesspitze als „nicht wünschenswert, aber auch nicht auszuschließen“ bezeichnet worden.
Der Senat Wowereit trat mit dem erklärten Ziel an, Neuwahlen herbeiführen zu wollen. Das Abgeordnetenhaus löste sich daraufhin Anfang September selbst auf.
Die CDU trat mit ihrem neuen Fraktionsvorsitzenden Frank Steffel an, dessen Wahlkampf jedoch auf Grund mehrerer unglücklicher Auftritte schnell ins Schlingern geriet.
Für die PDS trat der ehemalige Fraktionsvorsitzende im Bundestag, Gregor Gysi, für Bündnis 90/Die Grünen Sibyll Klotz und für die FDP zum zweiten mal nach 1995 der Landesvorsitzende und ehemalige Bundeswirtschaftsminister Günter Rexrodt an.
Im Ergebnis wurde die SPD erstmals seit 1975 wieder stärkste Fraktion: 29,7 % (+7,3 Prozentpunkte). Die CDU erlitt herbe Verluste in Höhe von 17,0 Prozentpunkten und landete mit einem Stimmenanteil von 23,8 % nur knapp vor der PDS, die mit Gregor Gysi an der Spitze auf 22,6 % (+4,9 Prozentpunkte) kam. Die FDP kehrte mit 9,9 % (+7,7 Prozentpunkte) nach sechs Jahren wieder ins Abgeordnetenhaus zurück und landete noch knapp vor den Grünen (9,1 %, -0,8 Prozentpunkte).
Da es keine rot-grüne Mehrheit gab, die Grünen einer Koalition angesichts der bestehenden rot-roten Mehrheit nicht beitreten wollten und die Bildung einer Ampelkoalition scheiterte, bildete Klaus Wowereit einen rot-roten Senat.
Aus den Reihen der CDU gab es zwei bemerkenswerte Wahlbeschwerden. Kandidaten aus Steglitz-Zehlendorf bemängelten die Kandidatenaufstellung. Hier wurde festgestellt, dass die Bezirksliste der CDU nicht zugelassen werden durfte, die Wahl aber trotzdem so gültig bliebe. Der Kandidat Carsten Wilke dagegen bemängelte einen Fehler bei der Mandatsverteilung im amtlichen Endergebnis und klagte sich erfolgreich ins Abgeordnetenhaus.
Ergebnisse nach Bezirken
AGH-Wahl 2001 - Ergebnis Berlin - WestWahlbeteiligung: 70,5 % (+3,0)%5040302010033,7%30,8%12,8%11,1%6,9%1,6%1,4%1,5%Gewinne und VerlusteAGH-Wahl 2001 - Ergebnis Berlin - OstWahlbeteiligung: 64,4 % (+1,9)%5040302010047,6%23,8%12,4%5,9%5,3%1,6%1,2%2,8%Gewinne und VerlusteDie folgende Tabelle zeigt die Anteile der abgegebenen Zweitstimmen, aufgeschlüsselt nach historischen Stadthälften und den Verwaltungsbezirke, welche bei dieser Wahl erstmal existierten.
Amtliches Endergebnis der Zweitstimmenanteile nach Regionen[3] Nr Bezirk/Region Wahl% SPD CDU PDS FDP GRÜNE 5%> Berlin insgesamt 68, 1% 29,7 % 23,8 % 22,6 % 9,9 % 9,1 % 4,9 % Berlin - West 70,6 % 33,7 % 30,8 % 6,9 % 12,8 % 11,1 % 4,7 % Berlin - Ost 64,4 % 23,2 % 12,4 % 47,6 % 5,3 % 5,9 % 5,6 % 1 Mitte 63,9 % 31,2 % 21,8 % 21,2 % 8,1 % 12,5 % 9,1 % 2 Friedrichshain-Kreuzberg 63,9 % 26,8 % 12,1 % 33,2 % 5,1 % 18,7 % 4,1 % 3 Pankow 65,5 % 24,8 % 12,3 % 42,9 % 5,8 % 9,5 % 4,7 % 4 Charlottenburg-Wilmersdorf 72,9 % 32,9 % 27,2 % 6,6 % 15,7 % 14,2 % 3,4 % 5 Spandau 69,2 % 35,9 % 34,4 % 5,8 % 12,5 % 6,0 % 5,4 % 6 Steglitz-Zehlendorf 77,3 % 31,5 % 31,8 % 5,2 % 16,8 % 11,6 % 3,1 % 7 Tempelhof-Schöneberg 72,7 % 36,2 % 30,3 % 6,2 % 11,9 % 11,4 % 4,0 % 8 Neukölln 66,1 % 33,9 % 33,8 % 7,5 % 10,5 % 8,3 % 6,0 % 9 Treptow-Köpenick 68,1 % 26,1 % 13,4 % 43,6 % 5,7 % 3,7 % 7,5 % 10 Marzahn-Hellersdorf 60,2 % 20,1 % 14,2 % 52,9 % 4,7 % 2,2 % 5,9 % 11 Lichtenberg 62,3 % 21,8 % 12,3 % 53,2 % 4,4 % 2,8 % 5,5 % 12 Reinickendorf 72,7 % 32,3 % 36,9 % 5,0 % 13,4 % 6,5 % 5,9 % Farben der Bezirksnummern: ehem. West-, ehem. Ost-, West/Ost Fusionsbezirke, Gesamtberlin Siehe auch: Liste der Mitglieder des Abgeordnetenhauses von Berlin (15. Wahlperiode)
Einzelnachweise
- ↑ Wahl zum Abgeordnetenhaus von Berlin am 21. Oktober 2001, Amt für Statistik Berlin-Brandenburg
- ↑ Wahl zum Abgeordnetenhaus von Berlin am 10. Oktober 1999, Amt für Statistik Berlin-Brandenburg
- ↑ Amtliches Endergebnis des Landesabstimmungsleiters in Berlin
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