Die Bande des Schreckens

Die Bande des Schreckens
Filmdaten
Originaltitel Die Bande des Schreckens
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Produktionsland Bundesrepublik Deutschland
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 1960
Länge 88 Minuten
Altersfreigabe FSK 12
Stab
Regie Harald Reinl
Drehbuch J. Joachim Bartsch
Wolfgang Schnitzler
Produktion Preben Philipsen
Musik Heinz Funk
Kamera Albert Benitz
Schnitt Margot Jahn
Besetzung

Die Bande des Schreckens ist ein deutscher Kriminalfilm und der vierte Edgar-Wallace-Film der Nachkriegszeit. Die Verfilmung des gleichnamigen Romans von Edgar Wallace (Originaltitel: The Terrible People) wurde von Rialto Film im Auftrag von Constantin Film produziert. Der Film wurde vom 18. Juni bis 23. Juli 1960 unter der Regie von Harald Reinl in Hamburg und Schleswig-Holstein gedreht und am 25. August 1960 im Europa-Palast in Frankfurt am Main uraufgeführt.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Bei seiner Verhaftung in einer Londoner Bank erschießt der jahrelang gesuchte Scheckfälscher und Betrüger Clay Shelton einen Polizisten. Als er daraufhin wegen Mordes angeklagt wird und gehängt werden soll, veranlasst er als seinen letzten Wunsch das Erscheinen aller freiwillig oder unfreiwillig an seiner Verhaftung und Verurteilung beteiligten Personen, um ihnen seine Rache zu prophezeien.

Nach der Hinrichtung Sheltons sind diese Warnungen zunächst vergessen, bis Chefinspektor Long - maßgeblich an der Verhaftung Sheltons beteiligt - nur knapp einem Mordanschlag entgeht. Der Staatsanwalt, der Richter und der Henker werden bald darauf auf mysteriöse Weise umgebracht. Am Tatort wird immer wieder der für tot gehaltene Clay Shelton beobachtet. Da Long weder an Geister noch an Halluzinationen glaubt, lässt er den Sarg des Gehängten öffnen. Dieser enthält jedoch lediglich einen Haufen Backsteine und eine Liste der Todeskandidaten.

Bei weiteren Nachforschungen stößt Long auf geheimnisvolle Intrigen um die attraktive Nora Sanders, die bei Mrs. Revelstoke - ebenfalls auf Sheltons Todesliste - als Sekretärin beschäftigt ist...

Entstehungsgeschichte

Der Innenhof des Hamburger Rathauses ist im Film als Herrenhaus von Sir Godley Long zu sehen.
Die Villa Beit in der Milchstraße in Hamburg-Rotherbaum ist im Film als Krankenhaus zu sehen.
Das Schloss Tremsbüttel ist im Film als Hotel von Richard Cravel zu sehen.

Nach dem großen Erfolg der beiden Edgar-Wallace-Filme Der Frosch mit der Maske und Der rote Kreis produzierte zunächst Kurt Ulrich den nächsten Edgar-Wallace-Film Der Rächer für den Europa-Filmverleih. Der Film kam am 5. August 1960 in Konkurrenz zu den Wallace-Filmen von Rialto Film/Constantin Film in die Kinos. Unbeirrt davon planten Waldfried Barthel (Constantin Film) und Preben Philipsen (Rialto Film, Prisma-Filmverleih) die Produktion von vier Edgar-Wallace-Filmen im Produktionsjahr 1960/61: Die Bande des Schreckens, Der grüne Bogenschütze, Das Geheimnis der gelben Narzissen und Die toten Augen von London. Die Drehbücher der nächsten beiden Filme gab man bei Wolfgang Schnitzler in Auftrag, während der bereits erprobte Egon Eis die Adaptionen von Das Geheimnis der gelben Narzissen und Die toten Augen von London übernahm.

Planmäßig führte Harald Reinl wieder die Regie bei einem Film der Serie, da man für die Wallace-Filme zunächst ihn und Jürgen Roland abwechselnd als Regisseure einsetzten wollte. Reinls damalige Ehefrau Karin Dor spielte zum ersten Mal in einem Film der Reihe mit. Auch Elisabeth Flickenschildt gab mit diesem Film ihr Wallace-Debüt. Die Außenaufnahmen fanden in Hamburg (u.a. im Innenhof des Hamburger Rathauses und im Stadtteil Rotherbaum) sowie in Schleswig-Holstein (u.a. am Schloss Tremsbüttel) statt. Bei den London-Aufnahmen handelte es sich um Material, das man bereits während der Dreharbeiten zu Der Frosch mit der Maske filmte. Die Innenaufnahmen drehte man in den Atelierbetrieben Bendestorf.

Am 18. August 1960 gründete Rialto-Chef Preben Philipsen mit dem deutschen Filmkaufmann Franz Sulley die deutsche Rialto Film Filmproduktion und Filmvertrieb GmbH mit Sitz in Frankfurt am Main. Die Produktion von Die Bande des Schreckens war zu diesem Zeitpunkt bereits abgeschlossen und bereits einen Tag später wurde der Film der FSK vorgelegt. Nach Kürzung der Szene, in der Nora Sanders (Karin Dor) im Haus am See durch Crayley (Dieter Eppler) bedroht wird, wurde der Film ab 16 Jahren freigegeben. 1991 folgte die Freigabe der originalen Langfassung ab 12 Jahren.

Der Film erschien nur knapp drei Wochen nach dem Start des von Kurt Ulrich produzierten Edgar-Wallace-Films Der Rächer, war bei Kritikern und Publikum jedoch deutlich erfolgreicher.

Kritiken

„Woraus zu schließen ist, dass Regisseur Harald Reinl einen überaus spannenden Reißer gemacht hat, mit Pfiff und Schwung, milieusicher und mit todsicheren Überraschungen.“

Darmstädter Echo

„Nichts für schwache Nerven: Edgar-Wallace-Spannung pur!“

TV Spielfilm

„Recht flott und handwerklich solide.“

TV Movie

„Kriminalfilm auf der Edgar-Wallace-Linie, mit einigen Schockelementen, aber auch trockenem Humor. Für Krimi-Freunde annehmbare Unterhaltung.“

Lexikon des internationalen Films

„Kriminalkomödie nach Edgar Wallace, die bis zum Schluß spannend und heiter ist und trotz der vielen Leichen nie frivol wirkt. Man kann ab 16 sein Vergnügen daran haben.“

Evangelischer Film-Beobachter, Kritik Nr. 596/1960

„Die Inszenierung ist höchst überzeugend und die Geschichte ist bis zum Schluss überraschend und undurchsichtig geraten.“

Moviesection.de [1]

Literatur

  • Edgar Wallace: Die Tür mit den sieben Schlössern / Die Bande des Schreckens / Der Doppelgänger. Drei Romane in einem Band. Deutsche Übersetzung. Goldmann Verlag, München 2007, ISBN 978-3-442-55506-2.
  • Joachim Kramp, Jürgen Wehnert: Das Edgar Wallace Lexikon. Leben, Werk, Filme. Es ist unmöglich, von Edgar Wallace nicht gefesselt zu sein! Verlag Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2004, ISBN 3-89602-508-2.
  • Joachim Kramp: Hallo! Hier spricht Edgar Wallace. Die Geschichte der legendären deutschen Kriminalfilmserie von 1959–1972. 3. Auflage. Verlag Schwarzkopf und Schwarzkopf, Berlin 2005, ISBN 3-89602-645-3.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Filmkritik von Thomas Ays bei moviesection.de

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