- Die Bande des Schreckens
-
Filmdaten Originaltitel Die Bande des Schreckens Produktionsland Bundesrepublik Deutschland Originalsprache Deutsch Erscheinungsjahr 1960 Länge 88 Minuten Altersfreigabe FSK 12 Stab Regie Harald Reinl Drehbuch J. Joachim Bartsch
Wolfgang SchnitzlerProduktion Preben Philipsen Musik Heinz Funk Kamera Albert Benitz Schnitt Margot Jahn Besetzung - Joachim Fuchsberger: Chefinspektor Long
- Karin Dor: Nora Sanders
- Fritz Rasp: Sir Godley Long
- Elisabeth Flickenschildt: Mrs. Revelstoke
- Dieter Eppler: Crayley
- Ulrich Beiger: Rechtsanwalt Henry
- Karin Kernke: Alice
- Ernst Fritz Fürbringer: Sir Archibald
- Eddi Arent: Polizeifotograf Edwards
- Karl Georg Saebisch: Bankier Monkford und dessen Zwillingsbruder
- Alf Marholm: Hotelchef Richard Cravel
- Günther Hauer: Sergeant Rouch
- Otto Collin: Clay Shelton
- Josef Dahmen: Henker
- Klaas Akkermann: Sergeant
- Karl-Heinz Peters: Tonio
- Werner Hedmann: Angler
- Mita Ahlefeldt
- Peter Frank
- Siegfried Freese
- Ludwig Meybert
- Horst Krüger
- Rudolf Möller
- Marga Meybert
- Alfons Seyler
- Karl-Heinz Kreienbaum
- Marga Maasberg
- Wilhelm Walter
- Reinhold Nietschmann
Die Bande des Schreckens ist ein deutscher Kriminalfilm und der vierte Edgar-Wallace-Film der Nachkriegszeit. Die Verfilmung des gleichnamigen Romans von Edgar Wallace (Originaltitel: The Terrible People) wurde von Rialto Film im Auftrag von Constantin Film produziert. Der Film wurde vom 18. Juni bis 23. Juli 1960 unter der Regie von Harald Reinl in Hamburg und Schleswig-Holstein gedreht und am 25. August 1960 im Europa-Palast in Frankfurt am Main uraufgeführt.
Inhaltsverzeichnis
Handlung
Bei seiner Verhaftung in einer Londoner Bank erschießt der jahrelang gesuchte Scheckfälscher und Betrüger Clay Shelton einen Polizisten. Als er daraufhin wegen Mordes angeklagt wird und gehängt werden soll, veranlasst er als seinen letzten Wunsch das Erscheinen aller freiwillig oder unfreiwillig an seiner Verhaftung und Verurteilung beteiligten Personen, um ihnen seine Rache zu prophezeien.
Nach der Hinrichtung Sheltons sind diese Warnungen zunächst vergessen, bis Chefinspektor Long - maßgeblich an der Verhaftung Sheltons beteiligt - nur knapp einem Mordanschlag entgeht. Der Staatsanwalt, der Richter und der Henker werden bald darauf auf mysteriöse Weise umgebracht. Am Tatort wird immer wieder der für tot gehaltene Clay Shelton beobachtet. Da Long weder an Geister noch an Halluzinationen glaubt, lässt er den Sarg des Gehängten öffnen. Dieser enthält jedoch lediglich einen Haufen Backsteine und eine Liste der Todeskandidaten.
Bei weiteren Nachforschungen stößt Long auf geheimnisvolle Intrigen um die attraktive Nora Sanders, die bei Mrs. Revelstoke - ebenfalls auf Sheltons Todesliste - als Sekretärin beschäftigt ist...
Entstehungsgeschichte
Nach dem großen Erfolg der beiden Edgar-Wallace-Filme Der Frosch mit der Maske und Der rote Kreis produzierte zunächst Kurt Ulrich den nächsten Edgar-Wallace-Film Der Rächer für den Europa-Filmverleih. Der Film kam am 5. August 1960 in Konkurrenz zu den Wallace-Filmen von Rialto Film/Constantin Film in die Kinos. Unbeirrt davon planten Waldfried Barthel (Constantin Film) und Preben Philipsen (Rialto Film, Prisma-Filmverleih) die Produktion von vier Edgar-Wallace-Filmen im Produktionsjahr 1960/61: Die Bande des Schreckens, Der grüne Bogenschütze, Das Geheimnis der gelben Narzissen und Die toten Augen von London. Die Drehbücher der nächsten beiden Filme gab man bei Wolfgang Schnitzler in Auftrag, während der bereits erprobte Egon Eis die Adaptionen von Das Geheimnis der gelben Narzissen und Die toten Augen von London übernahm.
Planmäßig führte Harald Reinl wieder die Regie bei einem Film der Serie, da man für die Wallace-Filme zunächst ihn und Jürgen Roland abwechselnd als Regisseure einsetzten wollte. Reinls damalige Ehefrau Karin Dor spielte zum ersten Mal in einem Film der Reihe mit. Auch Elisabeth Flickenschildt gab mit diesem Film ihr Wallace-Debüt. Die Außenaufnahmen fanden in Hamburg (u.a. im Innenhof des Hamburger Rathauses und im Stadtteil Rotherbaum) sowie in Schleswig-Holstein (u.a. am Schloss Tremsbüttel) statt. Bei den London-Aufnahmen handelte es sich um Material, das man bereits während der Dreharbeiten zu Der Frosch mit der Maske filmte. Die Innenaufnahmen drehte man in den Atelierbetrieben Bendestorf.
Am 18. August 1960 gründete Rialto-Chef Preben Philipsen mit dem deutschen Filmkaufmann Franz Sulley die deutsche Rialto Film Filmproduktion und Filmvertrieb GmbH mit Sitz in Frankfurt am Main. Die Produktion von Die Bande des Schreckens war zu diesem Zeitpunkt bereits abgeschlossen und bereits einen Tag später wurde der Film der FSK vorgelegt. Nach Kürzung der Szene, in der Nora Sanders (Karin Dor) im Haus am See durch Crayley (Dieter Eppler) bedroht wird, wurde der Film ab 16 Jahren freigegeben. 1991 folgte die Freigabe der originalen Langfassung ab 12 Jahren.
Der Film erschien nur knapp drei Wochen nach dem Start des von Kurt Ulrich produzierten Edgar-Wallace-Films Der Rächer, war bei Kritikern und Publikum jedoch deutlich erfolgreicher.
Kritiken
„Woraus zu schließen ist, dass Regisseur Harald Reinl einen überaus spannenden Reißer gemacht hat, mit Pfiff und Schwung, milieusicher und mit todsicheren Überraschungen.“
„Nichts für schwache Nerven: Edgar-Wallace-Spannung pur!“
„Recht flott und handwerklich solide.“
– TV Movie
„Kriminalfilm auf der Edgar-Wallace-Linie, mit einigen Schockelementen, aber auch trockenem Humor. Für Krimi-Freunde annehmbare Unterhaltung.“
„Kriminalkomödie nach Edgar Wallace, die bis zum Schluß spannend und heiter ist und trotz der vielen Leichen nie frivol wirkt. Man kann ab 16 sein Vergnügen daran haben.“
– Evangelischer Film-Beobachter, Kritik Nr. 596/1960
„Die Inszenierung ist höchst überzeugend und die Geschichte ist bis zum Schluss überraschend und undurchsichtig geraten.“
– Moviesection.de [1]
Literatur
- Edgar Wallace: Die Tür mit den sieben Schlössern / Die Bande des Schreckens / Der Doppelgänger. Drei Romane in einem Band. Deutsche Übersetzung. Goldmann Verlag, München 2007, ISBN 978-3-442-55506-2.
- Joachim Kramp, Jürgen Wehnert: Das Edgar Wallace Lexikon. Leben, Werk, Filme. Es ist unmöglich, von Edgar Wallace nicht gefesselt zu sein! Verlag Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2004, ISBN 3-89602-508-2.
- Joachim Kramp: Hallo! Hier spricht Edgar Wallace. Die Geschichte der legendären deutschen Kriminalfilmserie von 1959–1972. 3. Auflage. Verlag Schwarzkopf und Schwarzkopf, Berlin 2005, ISBN 3-89602-645-3.
Weblinks
- Die Bande des Schreckens in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Die Bande des Schreckens bei deutscher-tonfilm.de
- Die Bande des Schreckens bei Filmportal.de
- Tonträger mit der Filmmusik
Einzelnachweise
Die deutschen Edgar-Wallace-FilmeVorkriegsproduktionen:
Der große Unbekannte (1927) | Der rote Kreis (1929) | Der Würger (1929) | Der Zinker (1931) | Der Hexer (1932) | Der Doppelgänger (1934)Nachkriegsproduktionen (1959 bis 1972)
Der Frosch mit der Maske (1959) | Der rote Kreis (1960) | Der Rächer (1960) | Die Bande des Schreckens (1960) | Der grüne Bogenschütze (1961) | Die toten Augen von London (1961) | Das Geheimnis der gelben Narzissen (1961) | Der Fälscher von London (1961) | Die seltsame Gräfin (1961) | Das Rätsel der roten Orchidee (1962) | Die Tür mit den sieben Schlössern (1962) | Das Gasthaus an der Themse (1962) | Der Fluch der gelben Schlange (1963) | Der Zinker (1963) | Der schwarze Abt (1963) | Das indische Tuch (1963) | Todestrommeln am großen Fluß (1963) | Zimmer 13 (1964) | Die Gruft mit dem Rätselschloss (1964) | Der Hexer (1964) | Das Verrätertor (1964) | Sanders und das Schiff des Todes (1965) | Neues vom Hexer (1965) | Der unheimliche Mönch (1965) | Das Rätsel des silbernen Dreieck (1966) | Der Bucklige von Soho (1966) | Das Geheimnis der weißen Nonne (1966) | Die blaue Hand (1967) | Der Mönch mit der Peitsche (1967) | Der Hund von Blackwood Castle (1968) | Im Banne des Unheimlichen (1968) | Der Gorilla von Soho (1968) | Der Mann mit dem Glasauge (1969) | Das Gesicht im Dunkeln (1969) | Der Teufel kam aus Akasava (1971) | Die Tote aus der Themse (1971) | Das Geheimnis der grünen Stecknadel (1972) | Das Rätsel des silbernen Halbmonds (1972)
Wikimedia Foundation.
Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:
Harry Potter und die Kammer des Schreckens — (Originaltitel: Harry Potter and the Chamber of Secrets) ist der zweite Band der Harry Potter Buchreihe von Joanne K. Rowling und wurde bis heute über 42 Millionen mal verkauft. Das Buch wurde 1998 im Bloomsbury Verlag mit einer Startauflage von… … Deutsch Wikipedia
Die Ästhetik des Widerstands — ist der Titel eines dreibändigen, um die 1000 Seiten umfassenden Romans von Peter Weiss, der in zehnjähriger Arbeit zwischen 1971 und 1981 entstand. Das Werk stellt den Versuch dar, die historischen und gesellschaftlichen Erfahrungen und die… … Deutsch Wikipedia
Die Abenteuer des Sherlock Holmes (Buch) — Eine Illustration von Sidney Paget aus der Erzählung Das Geheimnis vom Boscombe Tal Mr … Deutsch Wikipedia
Die Abenteuer des Robin Hood — Filmdaten Deutscher Titel: Robin Hood, König der Vagabunden Originaltitel: The Adventures of Robin Hood Produktionsland: USA Erscheinungsjahr: 1938 Länge: 102 Minuten Originalsprache: Englisch … Deutsch Wikipedia
Harry Potter und die Heiligtümer des Todes — (Originaltitel: Harry Potter and the Deathly Hallows) ist der siebte und, wie die Autorin bekanntgegeben hat, letzte Band der Harry Potter Reihe von Joanne K. Rowling. Englischsprachige Ausgaben erschienen weltweit am 21. Juli 2007 in… … Deutsch Wikipedia
Die Tür mit den 7 Schlössern — Filmdaten Deutscher Titel: Die Tür mit den sieben Schlössern Originaltitel: Die Tür mit den sieben Schlössern / La porte aux sept serrures Produktionsland: Deutschland / Frankreich Erscheinungsjahr: 1962 Länge: 91 Minuten Originalsprache … Deutsch Wikipedia
Die Gruft mit dem Rätselschloß — Filmdaten Deutscher Titel: Die Gruft mit dem Rätselschloss Produktionsland: Deutschland Erscheinungsjahr: 1964 Länge: 87 Minuten Originalsprache: Deutsch Altersfreigabe … Deutsch Wikipedia
Die Tür mit den sieben Schlössern — Filmdaten Deutscher Titel Die Tür mit den sieben Schlössern Originaltitel Die Tür mit den sieben Schlössern / La porte aux sept serrures … Deutsch Wikipedia
Die blaue Hand (1967) — Filmdaten Deutscher Titel: Die blaue Hand Produktionsland: Deutschland Erscheinungsjahr: 1967 Länge: 84 Minuten Altersfreigabe: FSK 12 … Deutsch Wikipedia
Die Tote aus der Themse — Filmdaten Originaltitel Die Tote aus der Themse … Deutsch Wikipedia