- Der Fluch der gelben Schlange
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Filmdaten Originaltitel Der Fluch der gelben Schlange Produktionsland Bundesrepublik Deutschland Originalsprache Deutsch Erscheinungsjahr 1963 Länge 94 Minuten Altersfreigabe FSK 16 Stab Regie Franz Josef Gottlieb Drehbuch Janne Furch
Franz Josef GottliebProduktion Artur Brauner Musik Oskar Sala Kamera Siegfried Hold Schnitt Walter Wischniewsky Besetzung - Joachim Fuchsberger: Clifford Lynn
- Brigitte Grothum: Joan Bray
- Pinkas Braun: Fing-Su
- Werner Peters: Stephan Narth
- Doris Kirchner: Mabel Narth
- Charles Regnier: Major Spedwell
- Eddi Arent: Samuel Carter
- Claus Holm: Inspektor Frazer
- Fritz Tillmann: Joe Bray
- Zeev Berlinski: Straßenkehrer
Der Fluch der gelben Schlange ist ein Kriminalfilm und der 13. deutsche Edgar-Wallace-Film der Nachkriegszeit. Die Verfilmung des gleichnamigen Romans „Die gelbe Schlange“ von Edgar Wallace (Originaltitel: The Yellow Snake) wurde vom 20. November 1962 bis 10. Januar 1963 in West-Berlin unter der Regie von Franz Josef Gottlieb gedreht. Der erste von Artur Brauners CCC-Film produzierte Edgar-Wallace-Film startete am 22. Februar 1963 in den deutschen Kinos.
Inhaltsverzeichnis
Handlung
Joe Bray - ein reicher Brite, der in Hongkong lebt - ist in Besitz eines alten chinesischen Orakels - der gelben Schlange. Eines Nachts brechen Unbekannte in Brays Pagode ein, um die Schlange zu stehlen. Clifford Lynn, ein Sohn Brays, wird Zeuge dieser Tat und kann die Schlange in seinen Besitz bringen. Er verdächtigt seinen Halbbruder Fing-Su und dessen Organisation „Die freudigen Hände“ als Auftraggeber des versuchten Diebstahls, was Joe Bray zunächst aber nicht glaubt.
Kurz darauf reist Clifford Lynn nach London, um sich dort mit Brays Vetter Stephan Narth zu treffen. Dieser erhofft sich seine finanzielle Rettung durch die Heirat Clifford Lynns mit seiner Pflegetochter Joan. Diese und Clifford Lynn lassen sich auf diese Abmachung jedoch zunächst nicht ein, wovon Fing-Su, der ebenfalls in London lebt, Wind bekommt. Dieser übergibt Stephan Narth die nötigen 50 000 Pfund und macht ihn damit zum willenlosen Werkzeug.
Inzwischen entdeckt Clifford Lynn in einem Unterschlupf Fing-Sus und seiner Sekte eine Waffenkammer und eine geheime Loge, in der am 17. November ein Kampf gegen alle Weißen beginnen soll. Dazu benötigt Fing-Su als Machtsymbol jedoch die gelbe Schlange, die Clifford Lynn bei einem Freund versteckt hat. Kurz darauf wird dieser aber von Sektenmitgliedern Fing-Sus beraubt.
Kritiken
„Nein es lohnt sich nicht Fing-Su und den Seinen auf die schiefe Bahn zu folgen. Schlimmer als die Kugel des Helden ist das Gelächter des Publikums. Erst der Reißer, der einem nichts zu lachen gibt, ist bedenklich: das Schweigen im Kino macht sich verdächtig, weil in diesem Schweigen unter Umständen Ansprüche verarbeitet werden. Die Geisterstimme von Edgar Wallace aber lädt ins Kino ‚Zur albernen Gänsehaut‘ ein.“
„Im Dialog werden die Anspielungen auf die ‚Gelbe Gefahr‘ und ‚rassische Vorurteile‘ noch deutlicher. Von Goebbels' Stil wenig verschieden, suggeriert Fing-Su seinen chinesischen Sklaven in einer mystischen Feierstunde, dass sie dereinst die Herren der Welt sein werden.“
„Von den Edgar-Wallace-Verfilmungen konnten noch nie intellektuelle Höhenflüge erwartet werden; aber sie waren mit ihrem harmlosen Grusel-Appeal meistens auf altmodische Weise charmant. In diesem Fall allerdings ist nicht nur die an den Haaren herbeigezogene Handlung ärgerlich, sondern auch die eindeutig rassistischen Anspielungen in den Dialogen und Rollenverteilungen: Die Chinesen sind böse, unterwürfig und mordlüstern, während die Weißen allesamt »good guys« sind.“
„Serielle Edgar-Wallace-Verfilmung.“
Sonstiges
- Im Gegensatz zur Kurt-Ulrich-Produktion „Der Rächer“ (1960) erschien dieser Film im Verleih der Constantin Film, die auch die Wallace-Filme der Rialto Film vermarktete. Damit stand für diese Produktion unter anderem der Vertragsschauspieler und Star der Serie Eddi Arent zur Verfügung. Außerdem konnte der Starttermin des Films so eingeplant werden, dass er nicht direkt mit einem Wallace-Film der Rialto Film konkurrieren musste.
- Dies war der erste Edgar-Wallace-Film des Regisseurs Franz Josef Gottlieb. Für Rialto Film sollte er noch die Wallace-Verfilmungen „Der schwarze Abt“ und „Die Gruft mit dem Rätselschloß“ inszenieren.
- Die Außenaufnahmen wurden in West-Berlin gedreht. Die London-Aufnahmen stammten aus dem Archiv. Erstmals für einen Film der Reihe fanden die Innenaufnahmen in den Studios der CCC-Film im Berliner Bezirk Spandau statt. Dort entstanden fortan auch die meisten Edgar-Wallace-Filme der Rialto Film.
- Zunächst waren andere Darsteller vorgesehen: Lex Barker statt Joachim Fuchsberger, Senta Berger statt Brigitte Grothum, Christopher Lee statt Pinkas Braun, Maria Sebaldt statt Doris Kirchner, Siegfried Lowitz statt Claus Holm und Gustav Knuth statt Fritz Tillmann. Lediglich Werner Peters behielt die für ihn vorgesehene Rolle.
- Filmkomponist Oskar Sala vertonte wenig vorher mit seinem Mixturtrautonium auch den Film „Die Vögel“ von Alfred Hitchcock.
- Der Film wurde von der FSK ohne Schnittauflagen ab 16 Jahren freigegeben.
Literatur
- Edgar Wallace: Die gelbe Schlange / Der Engel des Schreckens / Bei den drei Eichen. Drei Romane in einem Band. Deutsche Übersetzung. Goldmann Verlag, München 2007, ISBN 978-3-442-55505-5.
- Joachim Kramp, Jürgen Wehnert: Das Edgar Wallace Lexikon. Leben, Werk, Filme. Es ist unmöglich, von Edgar Wallace nicht gefesselt zu sein! Verlag Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2004, ISBN 3-89602-508-2.
- Joachim Kramp: Hallo! Hier spricht Edgar Wallace. Die Geschichte der legendären deutschen Kriminalfilmserie von 1959–1972. 3. Auflage. Verlag Schwarzkopf und Schwarzkopf, Berlin 2005, ISBN 3-89602-645-3.
Weblinks
- Der Fluch der gelben Schlange in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Der Fluch der gelben Schlange bei deutscher-tonfilm.de
- Der Fluch der gelben Schlange bei Filmportal.de
- Tonträger mit der Filmmusik
Einzelnachweise
Die deutschen Edgar-Wallace-FilmeVorkriegsproduktionen:
Der große Unbekannte (1927) | Der rote Kreis (1929) | Der Würger (1929) | Der Zinker (1931) | Der Hexer (1932) | Der Doppelgänger (1934)Nachkriegsproduktionen (1959 bis 1972)
Der Frosch mit der Maske (1959) | Der rote Kreis (1960) | Der Rächer (1960) | Die Bande des Schreckens (1960) | Der grüne Bogenschütze (1961) | Die toten Augen von London (1961) | Das Geheimnis der gelben Narzissen (1961) | Der Fälscher von London (1961) | Die seltsame Gräfin (1961) | Das Rätsel der roten Orchidee (1962) | Die Tür mit den sieben Schlössern (1962) | Das Gasthaus an der Themse (1962) | Der Fluch der gelben Schlange (1963) | Der Zinker (1963) | Der schwarze Abt (1963) | Das indische Tuch (1963) | Todestrommeln am großen Fluß (1963) | Zimmer 13 (1964) | Die Gruft mit dem Rätselschloss (1964) | Der Hexer (1964) | Das Verrätertor (1964) | Sanders und das Schiff des Todes (1965) | Neues vom Hexer (1965) | Der unheimliche Mönch (1965) | Das Rätsel des silbernen Dreieck (1966) | Der Bucklige von Soho (1966) | Das Geheimnis der weißen Nonne (1966) | Die blaue Hand (1967) | Der Mönch mit der Peitsche (1967) | Der Hund von Blackwood Castle (1968) | Im Banne des Unheimlichen (1968) | Der Gorilla von Soho (1968) | Der Mann mit dem Glasauge (1969) | Das Gesicht im Dunkeln (1969) | Der Teufel kam aus Akasava (1971) | Die Tote aus der Themse (1971) | Das Geheimnis der grünen Stecknadel (1972) | Das Rätsel des silbernen Halbmonds (1972)
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