- Der Bucklige von Soho
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Filmdaten Originaltitel Der Bucklige von Soho Produktionsland Bundesrepublik Deutschland Originalsprache Deutsch Erscheinungsjahr 1966 Länge 86 Minuten Altersfreigabe FSK 12 Stab Regie Alfred Vohrer Drehbuch Herbert Reinecker Produktion Horst Wendlandt Musik Peter Thomas Kamera Karl Löb Schnitt Susanne Paschen Besetzung - Günther Stoll: Inspektor Hopkins
- Pinkas Braun: Allan Davis
- Monika Peitsch: Wanda Merville
- Eddi Arent: Reverend David
- Siegfried Schürenberg : Sir John
- Agnes Windeck: Lady Majorie Perkins
- Gisela Uhlen: Mrs. Tyndal
- Hubert von Meyerinck: General Edward Perkins
- Uta Levka: Gladys Gardner
- Suzanne Roquette: Laura
- Joachim Teege: Rechtsanwalt Harold Stone
- Hilde Sessak: Oberin
- Susanne Hsiao: Viola
- Kurt Waitzmann: Sergeant
- Ilse Pagé: Jane
- Albert Bessler: Butler Anthony
- Richard Haller: Harry Winston, „der Bucklige“
- Tilo von Berlepsch: Polizeiarzt
- Karin Feld: Polizistin
- Gerhard Hartig: Polizist
- Achim Strietzel: ein Journalist
- Jochen Schröder: ein Journalist
Der Bucklige von Soho ist ein deutscher Kriminalfilm des Regisseurs Alfred Vohrer und der 26. deutschsprachige Edgar-Wallace-Film der Nachkriegszeit. Der Film, frei nach Motiven von Edgar Wallace, wurde im Sommer 1966 in West-Berlin und London gedreht. Für die Produktionsfirma Rialto Film war dies der erste Farbfilm der Reihe. Deutscher Kinostart war am 6. September 1966.
Inhaltsverzeichnis
Handlung
Sir John ist schockiert über die Mordserie im finsteren Schloss Castlewood, dem Sitz der Familie Perkins. Inspektor Hopkins stößt auf eine mysteriöse Welt, als er seine Ermittlungen beginnt: General Perkins, der alte Schlossherr, scheint dem Wahnsinn nahe. Seit Jahren spielt er Tag für Tag die Schlacht um Tobruk nach - im Sandkasten. Seine Gemahlin Lady Marjorie Perkins nutzt das Schloss anderweitig: Sie betreibt ein Heim für Mädchen, die „vom rechten Weg abgekommen sind“. Erst als im berüchtigten Nachtclub „Mekka“ eine junge Dame von einer unheimlichen, buckligen Gestalt erwürgt wird, schöpft Inspektor Hopkins einen neuen Verdacht: Schloss Castlewood birgt ein schreckliches Geheimnis.
Allmählich stellt sich heraus, dass der Nachtclub ein Bordell ist, das vom Mädchenheim bedient wird. Geschäftsführer hier ist kein Geringerer als der fromme Hauspfarrer. Aufmüpfige Mädchen oder solche, die zu viel wissen, werden vom Buckligen beseitigt.
Wanda Merville, die aus Amerika gekommen ist, weil sie vom Bruder des Ex-Generals ein bedeutendes Vermögen geerbt hat, wird gekidnappt und durch Gladys ersetzt. Als der Inspektor das Täuschungsmanöver aufdeckt, wird Gladys ermordet. Auch die übrigen Ganoven räumen sich in ihrer Geldgier meist gegenseitig aus dem Weg. Kurz vor seiner Festnahme erschießt General Perkins noch den Buckligen. Damit ist der Versuch des Generals gescheitert, sich des Vermögens seines Bruders zu bemächtigen, und Wanda kann endlich ihre Erbschaft antreten.
Kritik
„Autor Herbert Reinecker und Regisseur Alfred Vohrer haben sich zu Edgar Wallace schon bessere Sachen - etwa ‚Der Hexer‘ - einfallen lassen. Die Story - entlassener General läßt von Helfershelfern Millionenerbin entführen - wäre brauchbar. Leider ist sie so konfus in Szene gesetzt, daß kaum Spannung aufkommt. Ein Dutzend Leichen, knallbunte Kulissen und begabte Darsteller nutzen da auch nichts.“
„Vohrer beweist zugleich, daß er all die kleinen, unauffälligen logischen Fehler unerfahrener Kriminalregisseure kennt, eine ganze Reihe von ihnen hat er, wohlversehen mit einem kleinen Signallämpchen, ausgelegt zum munteren Ratespiel.“
„Günther Stolls sachliche Lässigkeit bewährt sich in der Rolle des Inspektors vom Dienst vorzüglich.“
– Filmecho
„Der erste Farbfilm der Edgar-Wallace-Reihe (Regie: Alfred Vohrer) entstand 1966, zu einer Zeit also, als sich die Gruselkrimi-Serie mit Eddi Arent als Maskottchen bereits gefährlich dem Verfallsdatum näherte. Zwar gab Drehbuchautor Herbert Reinecker ab und zu Kostproben seines schwarzen Humors, aber die betuliche Krimidramaturgie reißt heute niemanden mehr vom Hocker. Das verkappte Anliegen des Streifens könnte wohl eher gewesen sein, dem Publikum en passant ein paar verschämte Bordellszenen zu bieten.“
„Mit Grusel- und Sexeinlagen aufbereiteter Krimi, sehr frei nach Edgar Wallace.“
„Die Inszenierung ist gelinde gesagt altbacken und bieder, obwohl "Der Bucklige von Soho" schon in Farbe gedreht wurde und einer der neueren Edgar Wallace-Krimis ist.“
– Moviesection.de [1]
Sonstiges
- Der Film war ursprünglich als Schwarzweißfilm geplant.
- Drehzeit war vom 1. Juni bis 13. Juli 1966. Bis auf wenige Außenaufnahmen in London entstand der Film in West-Berlin. Die meisten Aufnahmen drehte man auf dem Gelände der CCC-Film-Studios im Berliner Bezirk Spandau. In diesem Atelier fanden auch die Innenaufnahmen statt.
- Ursprünglich sollte in diesem Film Joachim Fuchsberger die Rolle des Inspektor Higgins übernehmen. Dieser musste aus terminlichen Gründen absagen. Günther Stoll, der im Januar 1966 mit dem Durbridge-Zweiteiler „Melissa“ bundesweit bekannt wurde, übernahm die Rolle, die daraufhin in Inspektor Hopkins umbenannt wurde. Für die Rolle der Wanda Merville war ursprünglich Uschi Glas vorgesehen, doch als sich die Dreharbeiten zu „Winnetou und das Halbblut Apanatschi“ länger als vorgesehen hinzogen, übernahm Monika Peitsch den Part.
- Der Film musste mehrmals der FSK vorgelegt werden und wurde erst nach einigen Kürzungen ab 16 Jahren freigegeben. Unter anderem musste der gesamte Vorspann verändert werden. 1991 folgte die Altersfreigabe ab 12 Jahren. Inzwischen ist der Film in der ungekürzten Originalfassung erschienen und weiterhin ab 12 Jahren freigegeben.
Literatur
- Joachim Kramp, Jürgen Wehnert: Das Edgar Wallace Lexikon. Leben, Werk, Filme. Es ist unmöglich, von Edgar Wallace nicht gefesselt zu sein! Verlag Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2004, ISBN 3-89602-508-2.
- Joachim Kramp: Hallo! Hier spricht Edgar Wallace. Die Geschichte der legendären deutschen Kriminalfilmserie von 1959–1972. 3. Auflage. Verlag Schwarzkopf und Schwarzkopf, Berlin 2005, ISBN 3-89602-645-3.
Weblinks
- Der Bucklige von Soho in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Der Bucklige von Soho bei deutscher-tonfilm.de
- Der Bucklige von Soho bei Filmportal.de
- Tonträger mit der Filmmusik
Einzelnachweise
Die deutschen Edgar-Wallace-FilmeVorkriegsproduktionen:
Der große Unbekannte (1927) | Der rote Kreis (1929) | Der Würger (1929) | Der Zinker (1931) | Der Hexer (1932) | Der Doppelgänger (1934)Nachkriegsproduktionen (1959 bis 1972)
Der Frosch mit der Maske (1959) | Der rote Kreis (1960) | Der Rächer (1960) | Die Bande des Schreckens (1960) | Der grüne Bogenschütze (1961) | Die toten Augen von London (1961) | Das Geheimnis der gelben Narzissen (1961) | Der Fälscher von London (1961) | Die seltsame Gräfin (1961) | Das Rätsel der roten Orchidee (1962) | Die Tür mit den sieben Schlössern (1962) | Das Gasthaus an der Themse (1962) | Der Fluch der gelben Schlange (1963) | Der Zinker (1963) | Der schwarze Abt (1963) | Das indische Tuch (1963) | Todestrommeln am großen Fluß (1963) | Zimmer 13 (1964) | Die Gruft mit dem Rätselschloss (1964) | Der Hexer (1964) | Das Verrätertor (1964) | Sanders und das Schiff des Todes (1965) | Neues vom Hexer (1965) | Der unheimliche Mönch (1965) | Das Rätsel des silbernen Dreieck (1966) | Der Bucklige von Soho (1966) | Das Geheimnis der weißen Nonne (1966) | Die blaue Hand (1967) | Der Mönch mit der Peitsche (1967) | Der Hund von Blackwood Castle (1968) | Im Banne des Unheimlichen (1968) | Der Gorilla von Soho (1968) | Der Mann mit dem Glasauge (1969) | Das Gesicht im Dunkeln (1969) | Der Teufel kam aus Akasava (1971) | Die Tote aus der Themse (1971) | Das Geheimnis der grünen Stecknadel (1972) | Das Rätsel des silbernen Halbmonds (1972)
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