Der grüne Bogenschütze

Der grüne Bogenschütze
Filmdaten
Originaltitel Der grüne Bogenschütze
Der gruene Bogenschuetze Logo 001.svg
Produktionsland Bundesrepublik Deutschland
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 1961
Länge 89 Minuten
Altersfreigabe FSK 12
Stab
Regie Jürgen Roland
Drehbuch Wolfgang Schnitzler
Wolfgang Menge
Produktion Preben Philipsen
Musik Heinz Funk
Kamera Heinz Hölscher
Schnitt Herbert Taschner
Besetzung

Der grüne Bogenschütze ist ein Kriminalfilm des Regisseurs Jürgen Roland und der fünfte deutsche Edgar-Wallace-Film der Nachkriegszeit. Die Verfilmung des gleichnamigen Romans (Originaltitel: The Green Archer) von Edgar Wallace wurde von Oktober 1960 bis Januar 1961 in Hamburg und Schleswig-Holstein gedreht und von Rialto Film produziert. Am 2. Februar 1961 startete der Film in den deutschen Kinos.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Gert Fröbe spielte Abel Bellamy.

Julius Savini, der Sekretär des amerikanischen Millionärs Abel Bellamy, veranstaltet verbotenerweise Führungen für Touristen in Garre Castle, dem Anwesen seines Arbeitgebers, in dem der Sage nach der Geist eines grünen Bogenschützen sein Unwesen treibt. Als einer der Besucher mit einem grünen Pfeil erschossen wird, schaltet sich die Polizei ein.

Das benachbarte Anwesen Ladys Manor wird von Mr. Howett gekauft, der dort mit seiner Patentochter Valerie einzieht, die auf der Suche nach ihrer verschwundenen leiblichen Mutter Elaine ist.

Als Abel Bellamy am Flughafen in London eintrifft, um wieder nach Garre Castle zurückzukehren, kommt es zu einem unfreundlichen Zusammentreffen mit dem ehemaligen Gefängnisaufseher Creager. Kurz darauf wird Creager ebenfalls mit einem grünen Pfeil erschossen, gerade als er Scotland Yard Informationen über Bellamy anbieten will. Scotland Yard findet rasch heraus, dass Creager mit Bellamy in Verbindung stand und regelmäßig Geld von ihm erhielt.

Inspektor Featherstone von Scotland Yard ermittelt in den Mordfällen und stößt dabei sowohl auf die hübsche Valerie Howett als auch auf zahlreiche undurchsichtige Gestalten, wie den Nachtklubbesitzer Coldharbour, die mit Bellamys dunkler Vergangenheit zu tun haben.

Entstehungsgeschichte

Das Schloss Ahrensburg ist im Film als Garre Castle zu sehen.
Der Marstall des Schlosses Ahrensburg heißt im Film Ladys Manor.
Spike Holland (Eddi Arent) fährt in diesem Film ein Hanomag 2/10 PS-Cabriolet, eines der markantesten Fahrzeuge in den Edgar-Wallace-Filmen.

Für die Kinosaison 1960/61 planten Waldfried Barthel, Gerhard F. Hummel (beide Constantin Film) und Preben Philipsen (Rialto Film, Prisma-Filmverleih) die Produktion der vier Edgar-Wallace-Filme Die Bande des Schreckens, Der grüne Bogenschütze, Das Geheimnis der gelben Narzissen und Die toten Augen von London. Während der bereits bewährte Drehbuchautor Egon Eis die Drehbücher der beiden letzten Filme schreiben sollte, wählte man als Autor der nächsten Wallace-Adaptionen den Schriftsteller Wolfgang Schnitzler.

1960 wechselte der bisherige Herstellungsleiter der deutschsprachigen Rialto-Filme Helmut Beck zum NDR. Horst Wendlandt, der vorher Herstellungsleiter bei Artur Brauners CCC-Film war, übernahm diese Funktion. Neben Das Gesicht im Dunkeln (1969) war dies seine einzige Wallace-Produktion, in deren Vorspann sein Name nicht genannt wird. Als Regisseur verpflichtete man zum zweiten Mal nach Der rote Kreis den jungen Regisseur Jürgen Roland. In Anspielung auf die von ihm inszenierte Fernsehserie ist im Film eine Szene zu sehen, in der Eddi Arent sagt, er kenne die Arbeit der Polizei schon vom Stahlnetz. Der von Rolands Fernseharbeiten bekannte Autor und Wolfgang Menge überarbeitete das Drehbuch zur endgültigen Fassung.

Für die Besetzung einiger Rollen waren ursprünglich andere Schauspieler vorgesehen: Ulla Jacobsson statt Karin Dor, Dietmar Schönherr statt Heinz Weiss und Fritz Rasp statt Hans Epskamp. Karin Dor spielte hier in ihrem einzigen Edgar-Wallace-Film, der nicht von ihrem damaligen Ehemann Harald Reinl inszeniert wurde. Harry Wüstenhagen, der bis 1969 in insgesamt sechs Filmen der Reihe zu sehen war, stand zum ersten Mal bei einem Wallace-Film vor der Kamera. Klausjürgen Wussow wirkte hier zum zweiten und letzten Mal in einem Edgar-Wallace-Film mit. Auch Regisseur Roland nahm nach zwei Filmen Abschied von der Reihe. 1961 sollte er jedoch für den erkrankten Regisseur Josef von Báky Szenen für dessen Wallace-Film Die seltsame Gräfin inszenieren.

Die Außenaufnahmen fanden in Hamburg und Schleswig-Holstein (u.a. auf der Binnenalster, am Schloss Ahrensburg und am Flughafen Hamburg-Fuhlsbüttel) statt. Die London-Aufnahmen stammten aus dem Archiv. Die Innenaufnahmen entstanden im Studio der Real-Film in Hamburg-Wandsbek. Der Film wurde von der FSK ohne Schnittauflagen bereits ab 12 Jahren freigegeben. Dennoch wurde der Film für das Fernsehen stark gekürzt, was insbesondere die ironische Schlussszene betraf, in der Eddi Arent das Kinopublikum anspricht. Inzwischen ist der Film wieder in der ursprünglichen Originalfassung zu sehen.

Kritiken

„Leichen gibt's genug, nur an der Qualität hapert's.“

Frankfurter Rundschau, 20. Mai 1961

„Es interessiert schließlich schon fast gar nicht mehr, wer nun eigentlich der geheimnisvolle Bogenschütze ist. Aus den Eddie-Constantine-Filmen hat man zudem den gar nicht immer witzigen Gag des Zum-Publikum-Sprechens, des Durchbrechens der filmischen Fiktion, übernommen.“

Kasseler Post, 1. März 1961

„Eine vergnügliche Edgar-Wallace-Verfilmung.“

Der Spiegel, 3/1986

„Nach seinem Krimi „Der rote Kreis“ war dies die zweite und zugleich letzte Edgar-Wallace-Verfilmung, der sich Jürgen Roland (mit bescheidenem Erfolg) annahm. Es gelang ihm einfach nicht, zu dem typischen Stil der Serie zu finden, wie ihn beispielsweise Alfred Vohrer und Harald Reinl kreiert hatten. So ist „Der grüne Bogenschütze“ auch nicht mehr geworden als ein unterhaltsamer, doch nur durchschnittlicher Kriminalfilm.“

Das große TV Spielfilm Filmlexikon (CD-ROM-Ausgabe), 2006

„Der zweite Wallace-Krimi nach einem Drehbuch von Wolfgang Menge („Ekel Alfred“) vereint eine große deutsche Stargemeinde und amüsiert mit drolligen Einlagen.“

TV Spielfilm

„Mit Ironie gespicktes Highlight der Serie.“

TV Movie

„"Der grüne Bogenschütze" ist sicher schon von der Besetzung her einer der hochkarätigsten Wallace-Verfilmungen. Gert Fröbe ist als undurchsichtiger Schlossbesitzer absolut überzeugend! Hinzu kommt Krimi-Experte Jürgen Roland, der nur zwei Wallace-Filme drehte, aber bei aller Routine doch frischen Wind in die Film-Serie brachte.“

moviemaster.de [1]

„Eine mit den Versatzstücken des Genres vollgestopfte schaurig-komische Edgar-Wallace-Verfilmung, die vergnügliche Unterhaltung bietet.“

Lexikon des internationalen Films[2]

Literatur

  • Edgar Wallace: Der Frosch mit der Maske / Das Gasthaus an der Themse / Der grüne Bogenschütze. Drei Romane in einem Band. Deutsche Übersetzung. Goldmann Verlag, München 2006, ISBN 3-442-05538-5.
  • Joachim Kramp, Jürgen Wehnert: Das Edgar Wallace Lexikon. Leben, Werk, Filme. Es ist unmöglich, von Edgar Wallace nicht gefesselt zu sein! Verlag Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2004, ISBN 3-89602-508-2.
  • Joachim Kramp: Hallo! Hier spricht Edgar Wallace. Die Geschichte der legendären deutschen Kriminalfilmserie von 1959–1972. 3. Auflage. Verlag Schwarzkopf und Schwarzkopf, Berlin 2005, ISBN 3-89602-645-3.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Filmkritik von Frank Ehrlacher bei moviemaster.de
  2. Der grüne Bogenschütze im Lexikon des Internationalen Films

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