- Dortmunder Hafen AG
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Die Errichtung des Dortmunder Hafens am Dortmund-Ems-Kanal begann 1895. 1899 wurde der Hafen durch Kaiser Wilhelm eröffnet. In den 1920er und 30er Jahren wurde der vorwiegend zum Umschlag von Getreide, Kohle und Erz dienende Hafen ausgebaut. Es wurden weitere Hafenbecken angelegt und die Verwaltungsinfrastruktur (Altes Hafenamt Dortmund) erweitert. Heute besitzt der Dortmunder Hafen als größter Kanalhafen Europas 10 Hafenbecken mit einer Uferlänge von 11 km. Der Dortmunder Hafen ist Namensgeber für den umliegenden statistischen Bezirk des Stadtbezirks Innenstadt-Nord.
Seine größte wirtschaftliche Bedeutung erlangte der Hafen nach dem 2. Weltkrieg. Im Jahre 1972 wurden hier 6,2 Mio. Tonnen Fracht umgeschlagen. Auch die Fertigstellung eines Containerhafens 1987 konnte den schleichenden Niedergang, hervorgerufen durch die Stilllegung von Kohle- und Stahlindustrie in Dortmund, jedoch nicht aufhalten. Noch 1997 wurden hier 2,6 Millionen Tonnen Eisenerz angelandet, heute ist diese Warengruppe völlig aus dem Dortmunder Hafen verschwunden.
2007 wurden im Dortmunder Hafen 3,2 Mio Tonnen Fracht umgeschlagen. Dies bedeutet gegenüber 2006 eine Steigerung um 7,1 Prozent. Diese Steigerung ist vor allem ein Erfolg des Containerterminals Dortmund „CTD“, der zunehmend genutzt wird. Im Jahre 2007 wurden in Dortmund Container mit einer Tonnage von 701.000 Tonnen umgeschlagen. Im Januar 2009 wurde die dritte Containerbrücke durch die Container Terminal Dortmund GmbH im Hafen in Betrieb genommen.
Der Umschlag nach Warengruppen stellte sich wie folgt dar:
Warengruppe Tonnage 2005 Tonnage 2006 Tonnage 2007 Baustoffe 982.000 t 934.000 t 990.000t Mineralöle 621.100 t 647.000 t 538.000 t Eisen und Stahl 294.400 t 334.000 t 400.000 t Schrott 219.800 t 216.000 t 231.000 t Kohle- und Koks 148.000 t 272.000 t 166.000 t Andere Warengruppen 442 600 t 557.000 t 701.000 t Quelle: Dortmunder Hafen AG
Aufgrund der steigenden Tonnagezahlen der anderen Warengruppen (Containerumschlag) und der Eröffnung des Ikea-Europalagers in unmittelbarer Nähe des Hafens wird für 2008 ein weiteres Containerterminal projektiert.
Die Lokalpolitik denkt außerdem verstärkt über eine Umnutzung des Hafens nach. Geplant sind der Bau einer Marina sowie die Errichtung von hochwertigen Freizeit- und Wohnflächen am Wasser. Gegen die Einrichtung einer Marina richtet sich jedoch nicht nur der Wunsch nach Erhaltung des Industriestandorts, sondern auch Bedenken des Bundesleistungszentrums Rudern in Dortmund. Mit der Errichtung und Erweiterung der Hafengastronomie „Solendo“ seit dem Sommer 2005 zeigen sich dennoch erste Umnutzungstendenzen im Stil des Duisburger Innenhafens.
Wohnflächen gab es bereits einmal mitten im Hafengelände und zwar mit der Unionvorstadt, eine ehemalige, nicht mehr existente Werkssiedlung.
Baudenkmal Altes Hafenamt
→ Hauptartikel: Altes Hafenamt Dortmund
Zur Einweihung des Dortmunder Hafens am 11. August 1899 durch Kaiser Wilhelm II. wurde im Hafen das Alte Hafenamt errichtet. Nach Entwürfen von Stadtbaurat Friedrich Kullrich wurde auf einem sechseckigen Grundriss ein zweigeschossiger Bau mit großem Frontturm erbaut, der nicht zufällig an einen Leuchtturm erinnert. Diese Assoziation wird neben der äußeren Form durch einen Umgang um den Turmkern verstärkt. Im Turm richtete man ein „Kaiserzimmer“ ein, dessen Außenbrüstung die von Delphinen getragenen Wappen der Städte Dortmund und Emden zeigt.
Die ursprünglich als Turmbekrönung angebrachte Eisengitterkonstruktion wurde um 1930 wegen Baufälligkeit abgetragen und erst 1986 durch eine Rekonstruktion aus feuerverzinktem Stahl ersetzt, nachdem das Innere des Gebäudes bereits 1982-1983 wieder hergerichtet worden war. Die Kugel auf der Turmspitze ist als „Zeitball“ zu verstehen, die Spitze dient als Fahnenmast. 1986 wurde neben der Turmbekrönung auch der gesamte Außenbau restauriert.
Bis 1962 war das Alte Hafenamt Sitz der Dortmunder Hafen AG. Das Gebäude wird 2007 von der Wasserschutzpolizei und für eine Ausstellung zum Thema Hafen und Schifffahrt genutzt.
Das Alte Hafenamt liegt am Sunderweg im Übergang zur Kanalstraße. Die zentrale Lage im Zentrum des Kanalhafens wird weiterhin dadurch betont, dass die Brücke über den Stadthafen direkt auf den Turm zuläuft und die Fahrbahn erst kurz vor dem Gebäude nach Westen ausschert. Durch den erhöhten Bauplatz ist das nachts angestrahlte Gebäude weithin sichtbar.
Das Alte Hafenamt, dessen Abriss in den 1950er Jahren bereits geplant war, ist heute eins der Wahrzeichen der Dortmunder Nordstadt und ebenso wie der Dortmunder Hafen ein Teil der Route der Industriekultur.
Hafen und Kanal als Sport- und Freizeitrevier
Neben der bereits genannten Hafengastronomie und dem Bundesleistungszentrum Rudern nutzen verschiedene Schulen und Vereine den Kanal als Bootsrevier. Zu nennen sind hier etwa der Ruderclub Hansa und der Ruderclub Germania sowie die Kanuabteilung des Freien Sportvereins von 1898 FS-98. Ausgehend vom Hafen erstreckt sich entlang des Kanals der Dortmund-Ems-Kanal Radweg in Richtung Waltrop und weiter ins Münsterland. Die Kanalufer werden im Sommer zunehmend von Badenden und zum Grillen genutzt.
Weblinks
- http://www.dortmunder-hafen.de
- Fotoprojekt über den Dortmunder Hafen
- Westfalen regional: Dortmund - Europas größter Kanalhafen
- Beschreibung dieser Sehenswürdigkeit auf der Route der Industriekultur
Besucherzentren und Ankerpunkte (von West nach Ost): Museum der Deutschen Binnenschifffahrt | Innenhafen Duisburg | RIM Oberhausen | Landschaftspark Duisburg-Nord | Gasometer Oberhausen im CentrO | Aquarius-Wassermuseum | Villa Hügel | Nordsternpark | Welterbe Zeche Zollverein | Chemiepark Marl | Eisenbahnmuseum Bochum-Dahlhausen | Henrichshütte | Jahrhunderthalle Bochum | Umspannwerk Recklinghausen | Deutsches Bergbau-Museum | Zeche Nachtigall | Schiffshebewerk Henrichenburg | DASA | Kokerei Hansa | Zeche Zollern II/IV | Hohenhof | Freilichtmuseum Hagen | Lindenbrauerei Unna | Maximilianpark Hamm
Themenrouten (aufsteigend nach Nummern): 1. Duisburg: Stadt und Hafen | 2. Industrielle Kulturlandschaft Zollverein | 3. Duisburg: Industriekultur am Rhein | 4. Oberhausen: Industrie macht Stadt | 5. Krupp und die Stadt Essen | 6. Dortmund: Dreiklang Kohle, Stahl und Bier | 7. Industriekultur an der Lippe | 8. Erzbahn-Emscherbruch | 9. Industriekultur an Volme und Ennepe | 10. Sole, Dampf und Kohle | 11. Frühe Industrialisierung | 12. Geschichte und Gegenwart der Ruhr | 13. Auf dem Weg zur blauen Emscher | 14. Kanäle und Schifffahrt | 15. Bahnen im Revier | 16. Westfälische Bergbauroute | 17. Rheinische Bergbauroute | 18. Chemie Glas und Energie | 19. Arbeitersiedlungen | 20. Unternehmervillen | 21. Brot, Korn und Bier | 22. Mythos Ruhrgebiet | 23. Historische Parks und Gärten | 24. Industrienatur | 25. Landmarken-Kunst | per Rad
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51.5258333333337.4427777777778Koordinaten: 51° 31′ 33″ N, 7° 26′ 34″ O
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