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Fliegerhorst Büchel Kenndaten ICAO-Code ETSB Flugplatztyp Militärflugplatz Koordinaten 50° 10′ 26″ N, 7° 3′ 48″ O50.1738333333337.0633333333333478Koordinaten: 50° 10′ 26″ N, 7° 3′ 48″ O 478 m ü. MSLVerkehrsanbindung Entfernung vom Stadtzentrum 1 km westlich von Büchel Straße Basisdaten Eröffnung 1955 Betreiber Luftwaffe Fläche Start- und Landebahn 03/21 2.507 m × 45 m Asphalt Der Fliegerhorst Büchel ist ein Fliegerhorst der deutschen Luftwaffe. Der Fliegerhorst liegt bei Büchel im Landkreis Cochem-Zell in Rheinland-Pfalz und dient dem Jagdbombergeschwader 33 (JaboG 33) als Basis.
Büchel gilt als der einzige Standort in Deutschland, an dem US-Atomwaffen gelagert werden und an dem die deutsche Luftwaffe im Rahmen der nuklearen Teilhabe den Einsatz mit dieser Massenvernichtungswaffe übt.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Geschichte des Fliegerhorstes Büchel begann in den Jahren 1954 und 1955, als die französische Besatzungsmacht den Flugplatz erbaute. Kurz nach Fertigstellung des Flugplatzes wurde dieser am 6. Juni 1955 von den französischen Streitkräften an das Bundesvermögensamt übergeben. Am 13. August 1955 wurde dann der Standort an die Bundeswehrverwaltung übergeben und am 15. August rückten die ersten 250 deutschen Soldaten in den Standort Büchel ein. Ab Februar 1957 wurde intensiv an der Infrastruktur für eine Verlegung der Waffenschule 30 gearbeitet.
Am 12. Juli 1957 rückten die ersten 140 Soldaten der Luftwaffenschule 30 in Büchel ein. Am 6. August 1957 trafen die restlichen Teile der Luftwaffenversorgungsgruppe ein. Die Luftfahrzeuge der Waffenschule 30 wurden ab Oktober 1957 etappenweise überführt. Ende Oktober befanden sich auf dem Fliegerhorst Büchel 72 F-84F, drei T-33, und zwei T-6 Flugzeuge. Mit Ablauf des 30. Juni 1958 schloss die Waffenschule 30.
Das Geschwader in Büchel wurde vom 1. Juli 1958 an zum Jagdbombergeschwader 33. Im Dezember 1958 wurde das JaboG 33 offiziell der NATO unterstellt. 1961 entstanden in Cochem-Brauheck die Truppenunterkünfte des JaboG 33. 1962 wurde die zivile Ausbildungswerkstatt des Fliegerhorstes Büchel gegründet. Die ersten Starfighter trafen am 28. August 1962 in Büchel ein. Die Umstellung auf das aktuelle Luftfahrzeugmuster Tornado fand im Jahr 1985 statt, der offiziell letzte Starfighter-Flug in Büchel fand am 30. Mai 1985 in Sonderlackierung statt. Diese Maschine steht noch heute am Haupttor des Fliegerhorstes.
Atomwaffen
In den Bunkern des Standortes Büchel werden vermutlich etwa 20 US-Atomwaffen des Typs B-61 gelagert.[1] Dieser Bombentyp hat eine maximale Sprengkraft von 340 Kilotonnen TNT, das entspricht etwa dem 26fachen der Hiroshima-Bombe. Im Juli 2007 wurde bekannt, dass der Fliegerhorst wahrscheinlich seit 2004 der einzige Standort in Deutschland ist, an dem sich Atomwaffen befinden.[2] Diese Atomwaffen unterstehen der US Air Force und der 139 Mann starken 702. Munition Support Squadron (MUNSS) der 38. Munitions Maintenance Group (38 MUNG) und müssen im Kriegsfall erst vom Präsidenten der Vereinigten Staaten freigegeben werden.[3]
Die US-Einheit ist verantwortlich für Verwahrung, Bewachung, Wartung und Freigabe des Waffenvorrats der höchsten Sicherheitskategorie. Die Luftwaffe unterstützt die US-Einheit mit der Luftwaffensicherungsstaffel S. Die Piloten üben hier im Rahmen der nuklearen Teilhabe den Einsatz von Atomwaffen mit Tornado-Jagdbombern.
2008 meldete die Federation of American Scientists (FAS), dass nach einer internen Studie der amerikanischen Luftwaffe in vielen Atomwaffenlagern nicht die minimalen Sicherheitsstandards des amerikanischen Verteidigungsministeriums eingehalten werden. Darunter soll sich unter anderem auch der Bundeswehr-Fliegerhorst Büchel befinden. Diese Standards wurden aber Anfang 2009 eingeführt. Das Institut schätzt, dass sich zur Zeit zehn bis 20 atomare Sprengköpfe an diesem Standort befinden. Das US-Militär plane als erste Reaktion, Atomwaffen auf weniger Standorte in Europa zu verteilen. [4]
Immer wieder ist der Fliegerhorst Schauplatz von Aktionen der Friedensbewegung, mit denen das Ende der nuklearen Teilhabe in Deutschland gefordert wird. Das größte Aufsehen erregte bisher die Großdemonstration am 30. August 2008 mit etwa 2.000 Teilnehmern.[5]
Siehe auch
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Otfried Nassauer: US - Atomwaffen in Deutschland und Europa
- ↑ http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,493451,00.html
- ↑ Knut Karger: Für den Ernstfall. Dokumentarfilm. Deutschland 2006. Erstaufführung: Internationales Dokumentarfilmfest München 4. bis 11. Mai 2006
- ↑ Tagesschau: Atomwaffenlager nicht sicher genug?
- ↑ taz: Friedensdemo in Büchel - Gegen die geheimen Atombomben
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