Ennepetal-Hasperbach

Ennepetal-Hasperbach
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Ennepetal
Ennepetal
Deutschlandkarte, Position der Stadt Ennepetal hervorgehoben
51.2833333333337.3333333333333200Koordinaten: 51° 17′ N, 7° 20′ O
Basisdaten
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Regierungsbezirk: Arnsberg
Kreis: Ennepe-Ruhr-Kreis
Höhe: 200 m ü. NN
Fläche: 57,42 km²
Einwohner: 31.440 (31. Dez. 2007)[1]
Bevölkerungsdichte: 548 Einwohner je km²
Postleitzahl: 58256
Vorwahl: 02333
Kfz-Kennzeichen: EN
Gemeindeschlüssel: 05 9 54 008
Adresse der Stadtverwaltung: Bismarckstr. 21
58256 Ennepetal
Webpräsenz:
Bürgermeister: Michael Eckhardt (parteilos)
Lage der Stadt Ennepetal im Ennepe-Ruhr-Kreis
Ennepe-Ruhr-Kreis Nordrhein-Westfalen Kreis Unna Dortmund Bochum Essen Kreis Mettmann Wuppertal Märkischer Kreis Hagen Schwelm Ennepetal Sprockhövel Wetter Gevelsberg Hattingen Witten Herdecke BreckerfeldKarte
Über dieses Bild

Ennepetal ist eine Stadt am südlichen Rand des Ruhrgebiets, Nordrhein-Westfalen und gehört zum Ennepe-Ruhr-Kreis.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Mehr als 40 % des Stadtgebietes werden forstwirtschaftlich genutzt.[2] Ennepetal liegt auf einer Höhe von 170 bis 390 m ü. NN.

Ortsteile

Stadtteil Milspe im Sommer
Stadtteil Voerde

Ennepetal ist in folgende Ortsteile gegliedert:

  • Milspe
  • Voerde
  • Altenvoerde
  • Rüggeberg
  • Büttenberg
  • Oberbauer
  • Königsfeld
  • Hasperbach
  • Burg
  • Homberge
  • Heide
  • Oelkinghausen

Nachbargemeinden

Ennepetal grenzt an die kreisfreien Städte Hagen und Wuppertal, sowie an Schwelm, Gevelsberg und Breckerfeld (alle Ennepe-Ruhr-Kreis) sowie Radevormwald (Oberbergischer Kreis).

Gevelsberg
Schwelm Datei:Windrose_klein.svg Hagen
Wuppertal Radevormwald Breckerfeld

Geschichte

Die Stadt Ennepetal besteht erst seit dem 1. April 1949, als das Amt Milspe-Voerde aufgelöst wurde und die beiden selbstständigen Gemeinden Voerde und Milspe sich zusammengeschlossen.[3]

Werkzeugfunde aus der Mittelsteinzeit belegen, dass zumindest zeitweise bereits vor etwa 8000 bis 10.000 Jahren Menschen auf dem Gebiet der Stadt Ennepetal gelebt haben.[4] Eine dauerhafte Besiedlung dürfte aber erst vor etwas mehr als 1000 Jahren begonnen haben. Erstmalig erwähnt werden die Namen der Ortsteile Voerde (Fordi) und Willringhausen (wilgerinchuson) im 11. Jahrhundert[5] in einem Urbar des Klosters Werden.

1324 kommt das Gebiet der Stadt Ennepetal zur Grafschaft Mark. Im Schatzbuch der Grafschaft Mark von 1486 sind für das heutige Gebiet der Stadt Ennepetal namentlich 112 Höfe angegeben.

Das Amt Voerde entstand am 1. Oktober 1868, als die Gemeinde Voerde aus dem Amt Enneperstraße ausschied. Am 1. April 1923 schlossen sich die Gemeinden Mühlinghausen, Oelkinghausen und Schweflinghausen zur Gemeinde Milspe zusammen. Das aus den gleichen Gemeinden bestehende Amt Ennepe wurde in Amt Milspe umbenannt. Das Amt Milspe-Voerde wurde am 1. Juni 1937 durch den Zusammenschluss der jeweils aus einer Gemeinde bestehenden Ämter Milspe und Voerde gegründet. 1949 gaben die beiden amtsangehörigen Gemeinden Milspe und Voerde ihre Selbstständigkeit auf und schlossen sich zur Stadt Ennepetal zusammen.

Bei der kommunalen Neugliederung des Ennepe-Ruhr-Kreises zum 1. Januar 1970 war Ennepetal die einzige Stadt, die keine Veränderungen hinnehmen musste.

Politik

Entwicklung der Bevölkerungsgröße seit 1975

Stadtrat

Sitzverteilung im Ennepetaler Stadtrat[6]
Parteien u. Wählergemeinschaften Sitze
2004 1999
CDU 15 18
SPD 15 13
Ennepetaler Wählergemeinschaft 5 5
Bündnis 90/Die Grünen 4 3
FDP 3 3

Der Bürgermeister ist seit 1998 Michael Eckhardt. Der erste Bürgermeister war von 1949 bis 1952 Fritz Textor, auf ihn folgten Walter Sondermann (1952–1970), Ewald Rettberg (1970–1981), Harald Wolf (1981–1984), Friedrich Döpp (1984–1989), August Born (1989–1994) und Gerhard Dessel (1994–1998). Seit dem 2. Februar 2004 besitzt Ennepetal ein Kinder- und Jugendparlament (KiJuPa).

Städtepartnerschaft

Ennepetal steht in Partnerschaft mit der Stadt Vilvoorde in Belgien.

Wappen

Die Entstehung des Ennepetaler Stadtwappens fand statt in enger Zusammenarbeit mit dem Hauptstaatsarchiv Münster als zuständiger, gutachtender Stelle in allen Fragen der Gestaltung von Wappen, Dienstsiegeln und Flaggen für den westfälischen Bereich. Diese Zusammenarbeit dauerte von 1949 bis 1952. Der Vorschlag für das Stadtwappen, ein Motiv aus der „Fuchsschwanzsage“ als Hinweis auf die Kluterhöhle, das größte Wahrzeichen Ennepetals, zu verwenden, oder die Einbeziehung des Siegels (Fisch und Stern) des Heyneke von Voerde, um 1423 bis 1450 Freigraf bzw. Femgraf des Femgerichtes von Volmarstein, fand ebenso keine Zustimmung der Ennepetaler Stadtvertreter wie die vom Hauptstaatsarchiv in Münster vorgeschlagene Einbeziehung einer oder mehrere Sensen in das Stadtwappen als Hinweis auf die bedeutende Kleineisenindustrie an der Ennepe.

Allseitige Zustimmung fand schließlich ein Entwurf des Ennepetaler Stadtbaurats Mende. Seinem Vorschlag verdankt das Stadtwappen im Wesentlichen die heutige Form- und Farbgebung.

Am 16. Juni 1953 erfolgte durch den Innenminister des Landes Nordrhein-Westfalen die Rechtsverleihung zur Führung des nachfolgend beschriebenen Wappens.

Wappenbeschreibung

Unter einem in zwei Reihen siebenmal von Silber und Rot geschachteten Schildhaupt in goldenem Feld steht senkrecht ein blauer Wellenpfahl, der von einem roten Sparren überdeckt wird.

Wappenerklärung

Das Ennepetaler Stadtwappen vereint die Zeichnung des märkischen Schachbalkens – ein Hinweis auf die einstige Zugehörigkeit des Ennepetaler Stadtgebietes zur ehemaligen Grafschaft Mark, deren Wappen der Schachbalken war – mit dem blauen Wellenband der Ennepe, das zum Zeichen der Vereinigung der früher selbstständigen Ämter Milspe und Voerde mit einem roten Sparren überbrückt wird.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Das Gebäude des Bahnhofs von Ennepetal

Die Stadt hatte mit dem Bahnhof in Voerde einen Anteil an der Kleinbahn Haspe-Voerde-Breckerfeld, die während des Betriebes als Straßenbahn als die schönste Strecke Deutschlands galt. Der eigentliche Bahnhof der Stadt, der Bahnhof Ennepetal (Gevelsberg), befindet sich an der Stammstrecke der Bergisch-Märkischen Eisenbahn-Gesellschaft, das Gebäude ist eines der ältesten seiner Art in Nordrhein-Westfalen.

Als besondere Sehenswürdigkeit und interessant für den Fremdenverkehr, ist die Kluterthöhle zu erwähnen, die mit über 5 Kilometern Länge, eine der größten Naturhöhlen Europas darstellt. Die Kluterthöhle kann besichtigt werden. Aufgrund ihrer besonders guten Luft wird sie als Erholungsort für Asthmatiker genutzt, um den überreizten Lungen ein wenig Erholung zu gönnen.

Naherholung am Rande der Stadt bietet das Hülsenbecker Tal.

Tag und Nacht geöffnet ist das einmalige Straßenindustriemuseum mit Exponaten, die im gesamten Stadtgebiet aufgestellt sind. Wer gerne die Natur genießt, ist auf den Wegen rund um die die Stadt Ennepetal umgebenden Talsperren bzw. Stauseen gerade richtig: Heilenbecker TalsperreEnnepetalsperreHasper TalsperreBeyenburger Stausee. Ein weiteres Ausflugsziel ist die Spreeler Mühle am Spreeler Bach, in der sich heute ein Ausflugslokal befindet. Auf dem Hinnenberg im Stadtteil Voerde befindet sich die Volkssternwarte Ennepetal, die regelmäßig öffentliche Himmelsbeobachtungen und astronomische Vorträge anbietet.

Musik

Die Stadt Ennepetal betreibt eine eigene Musikschule, die an der Esbecker Straße über Unterrichtsräume und einen kleinen Konzertsaal verfügt.

Jedes Jahr findet in Ennepetal seit 1980 Anfang Dezember die Christmas Rock Night – eines der größten christlichen Festivals in Europa – statt. Knapp 2000 Besucher schauen sich jährlich die rund 30 internationalen Bands an.

Sport

Fußball-Nachwuchsturnier

Jedes Jahr findet im Bremenstadion das dreitägige Pfingstturnier statt, welches seit 2007 offiziell Spax Cup heißt. Es ist ein hochkarätiges Fußball-Nachwuchsturnier; neben dem heimischen Verein TuS Ennepetal treten auch die A-Junioren-Mannschaften nationaler und internationaler Profivereine an. Schon die Mittelfeldregisseure von Manchester United Paul Scholes und David Beckham standen als Spieler auf dem Rasen des Bremenstadions, ebenso wie Jürgen Klinsmann.


HCE Handball-Club Ennepetal

Der Verein wurde am 12. Januar 1987 gegründet, unter anderem von Claus und Dagmar Hoppe. [7] 2007 gelang der Herrenmannschaft der Aufstieg von der 1. Kreisklasse in die Kreisliga. Der Verein war somit, in Konkurrenz mit TG Voerde, die am höchsten spielende Handballmannschaft in der Stadt. Bereits seit dem Jahr 1987, jeweils zu Christi Himmelfahrt, findet das Handballturnier des HCE in der Sporthalle des Reichenbach Gymnasiums statt. Die Teilnehmer dieses Turniers kommen nicht nur aus der Umgebung, es nehmen zum Beispiel auch Berliner und Bayrische Mannschaften teil.

Wirtschaft

An der Ennepe befanden sich früher zahlreiche Hammerwerke und Schleifkotten, die sich später zu kleinen und großen Industrieunternehmen entwickelten.

An der Stadtgrenze zu Schwelm gibt es das über 40 ha große Gewerbegebiet Ölkinghausen.

Mit einem Wert von 109,6 lag im Jahre 2006 der Kaufkraftindex in Ennepetal leicht über dem Bundesdurchschnitt.[8]

Ansässige Unternehmen

Firmen, die in Ennepetal ihren Hauptsitz haben mit mehr als 100 Mio. € Jahresumsatz (Stand: 2006):

  • DORMA Holding (838 Mio. €)
  • Sparkasse Ennepetal-Breckerfeld (601 Mio. €)
  • Bilstein (Stoßdämpferhersteller) (486 Mio. €)
  • Siegfried Jacob Metallwerke (370 Mio. €)
  • Altenloh, Brinck & Co (224 Mio. €)
  • FEBI (Ferdinand Bilstein) (220 Mio. €)
  • ABC Verbindungstechnik (200 Mio. €)
  • Dorma GmbH (197 Mio. €)
  • ALANOD Aluminium-Veredelung (142 Mio. €)

Infrastruktur

Verkehr

An der Bahnstrecke Elberfeld–Dortmund der Bergisch-Märkischen Eisenbahn-Gesellschaft (BME) befindet sich am nördlichen Rand von Ennepetal der Bahnhof Ennepetal (Gevelsberg), der bis 1954 Milspe und bis 1968 Ennepetal-Milspe hieß. Dort halten die RE-Linien des SPNV in NRW. Der Bahnhof Gevelsberg an der Bahnstrecke Düsseldorf-Derendorf–Dortmund Süd der Rheinischen Eisenbahn-Gesellschaft wird nur noch durch die S-Bahn-Linie 8 bedient.

Ennepetal gehört dem Verkehrsverbund Rhein-Ruhr an. Außerdem bestehen Übergangstarife in die Verkehrsgemeinschaft Ruhr-Lippe und den Verkehrsverbund Rhein-Sieg.

Bildung

Das Schulsystem Ennepetals verfügt über folgende Bildungseinrichtungen:

Grundschulen:

  • Grundschule Fettweide (Altenvoerde)
  • Grundschule Büttenberg
  • Grundschule Friedenstal
  • Grundschule Haspetal
  • Grundschule Rüggeberg
  • Grundschule Voerde-Nord
  • Grundschule Wassermaus
  • Katholische Grundschule Ennepetal - Harkortschule

Hauptschulen:

  • Hauptschule Friedenshöhe
  • Effeyschule

Realschulen:

  • Städtische Realschule Ennepetal

Gymnasien:

  • Reichenbach-Gymnasium

Förderschule:

  • Albert Schweitzer Förderschule

Berufsbildende Schulen:

  • Berufskolleg Ennepetal des Ennepe-Ruhr-Kreises

Sonstige:

  • Musikschule der Stadt Ennepetal
  • Stadtbücherei Ennepetal
  • Zweigstelle der Stadtbücherei im Reichenbach-Gymnasium

Söhne und Töchter der Stadt

Literatur

  • Alfred Blum: Das 900jährige Kirchspiel Voerde und seine Umgebung, Ennepetal-Voerde 1968
  • Heimatbund Ennepetal (Hrsg.): Ennepetal, Die lange Geschichte einer jungen Stadt, Ennepetal 1999
  • Dieter Wiethege: Ennepetal in alten Ansichten, 2.Aufl., Zahltbommel (NL) 2000
  • Hans Hermann Pöpsel: Archivbilder Ennepetal. Sutton-Verlag Erfurt 2004
  • Helma Fischer-Pöpsel und Hans Hermann Pöpsel: Zeitsprünge Ennepetal. Sutton-Verlag Erfurt 2005
  • Helma Fischer-Pöpsel und Hans Hermann Pöpsel: Bildergeschichten Ennepetal. Sutton-Verlag Erfurt 2007

Fußnoten

  1. Information und Technik Nordrhein-Westfalen: Amtliche Bevölkerungszahlen
  2. Taake, Jürgen: Unsere Nachbarn: Ennepetal. Schwelmer Heimatbrief, 1995, Nr. 72, 42 f.
  3. Heimatbund Ennepetal: Ennepetal, Die lange Geschichte einer jungen Stadt, Ennepetal 1999, S. 164ff.
  4. Heimatbund Ennepetal: Ennepetal, Die lange Geschichte einer jungen Stadt, Ennepetal 1999, S. 33
  5. Rudolf Kötzschke (Hrsg.): Die Urbare der Abtei Werden a. d. Ruhr, Bonn 1906, Nachdruck Düsseldorf 1978, S.286f.
  6. http://www.ennepetal.de
  7. hc-ennepetal.de
  8. EN-Agentur (Hrsg.): Wirtschaftsstandort Ennepe-Ruhr. Nordhausen: Mehlis, 2006.

Weblinks


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