- Eschenbach (Württemberg)
-
Wappen Deutschlandkarte 48.6583333333339.6697222222222458Koordinaten: 48° 39′ N, 9° 40′ OBasisdaten Bundesland: Baden-Württemberg Regierungsbezirk: Stuttgart Landkreis: Göppingen Höhe: 458 m ü. NN Fläche: 4,8 km² Einwohner: 2.181 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 454 Einwohner je km² Postleitzahl: 73107 Vorwahl: 07161 Kfz-Kennzeichen: GP Gemeindeschlüssel: 08 1 17 020 Adresse der
Gemeindeverwaltung:Lotenbergstraße 6
73107 EschenbachWebpräsenz: Bürgermeister: Thomas Schubert Lage der Gemeinde Eschenbach im Landkreis Göppingen Eschenbach ist eine Gemeinde im Landkreis Göppingen in Baden-Württemberg.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Eschenbach liegt im geschützten Tal des gleichnamigen Baches am Fuße der Schwäbischen Alb, etwa 6 km von der Kreisstadt Göppingen entfernt.
Mit einer Markungsfläche von 482 ha zählt Eschenbach zwar zu den kleinsten Gemeinden im Landkreis Göppingen, durch seine idyllische Lage im Voralbgebiet hat sich der Ort jedoch von einer Bauerngemeinde zu einer der beliebtesten Wohngemeinden im Landkreis mit mittlerweile rund 2.200 Einwohnern entwickelt.
Neben einer guten Infrastruktur, rührigen Vereinen und Organisationen, die das Geschehen in der Gemeinde beleben, der jährlichen Ausrichtung des Krautfestes, das auf den früher bedeutenden Krautanbau hinweist, hat Eschenbach auch einen berühmten Sohn vorzuweisen: es ist der Pfarrer und Geologe Dr. Theodor Engel, welcher durch sein Wirken sehr viel zur Erforschung der Schwäbischen Alb beigetragen hat.
Seit 1970 bildet die Gemeinde zusammen mit der Nachbargemeinde Heiningen den Gemeindeverwaltungsverband Voralb. Darüber hinaus besitzt sie eine landesweit als vorbildlich gelobte Einrichtung auf ihrer Gemarkung: den Gewerbepark Göppingen/Voralb, ein interkommunales, rund 29 ha großes Gewerbegebiet der Verbandspartner Göppingen, Heiningen und Eschenbach, welches heute annähernd 1.000 Arbeitsplätze aufzuweisen hat.
Gemeindegliederung
Zu Eschenbach gehören das Dorf Eschenbach, der Weiler Lotenberg (auch zur Gemeinde Heiningen) und das Gehöft Iltishof sowie die abgegangenen Ortschaften Hag und Bürstenhof.[2]
Geschichte
Der wahrscheinliche Siedlungsbeginn für unseren Ort liegt zwischen dem 9. und 13. Jahrhundert. Darauf deutet der Name "Eschenbach" hin. Eschenbach ist also ein Siedlungsort an "einem mit Eschen bestandenen Bach". Der namensgebende "Eschenbach" entspringt unterhalb der "Weißen Mauer" am Fuchseck und ist weitgehend noch heute offener Ortsbach.
Eschenbach ist als Zweigsiedlung vom Urort Heiningen - der ursprünglichen alemannischen Siedlung der Sippe Huno - entstanden.
Die erste urkundliche Erwähnung bezieht sich nicht auf den Ort, sondern auf die Kirche auf dem Lotenberg. Im Jahr 1228 wird in einer Urkunde des Klosters St. Gallen ein Pfarrer, und damit eine Kirche, auf dem Lotenberg erwähnt. Diese dem Apostel Petrus geweihte Wallfahrtskirche wurde erst 1814 wegen Baufälligkeit abgebrochen. Die Häusergruppe auf dem Lotenberg vermittelt noch das Bild einer Burgbebauung. Hier stand im 13. Jahrhundert eine Teck'sche "Amtsburg", die aber schon bald darauf verfallen ist. Ein Rest des Burghügels und eines Walls sind ihre geringen Spuren.
Namentlich wird Eschenbach erst 1379 in einer Verkaufsurkunde der Grafen von Helfenstein erwähnt. Es wechselte noch mehrmals den Besitzer und war ab 1476 endgültig geteilt: zwei Drittel gehörten mit Iltishausen (Iltishof) und Lotenberg den Freiherren von Liebenstein, der Rest war im Besitz des Klosters Adelberg – nach der Reformation seit 1534 des Herzogtums Württemberg. Erst 1789 verkauften die Liebensteiner auch ihren Besitz in Eschenbach an Württemberg. Bis 1867 wurde Eschenbach vom Klosteramt Adelberg verwaltet und gehörte danach zum Oberamt Göppingen.
Der Ort war bis nach dem 2. Weltkrieg durch die Landwirtschaft geprägt. Es war vor allem die Viehzucht, von der das Dorf lebte - Rinder. Pferde und vor allem Schafe, da die Ackerböden nicht sehr ergiebig waren. Allerdings wird schon im 16. Jahrhundert der Krautanbau erwähnt, dem die Eschenbacher ihren Necknamen "Krautbäuch" zu verdanken haben. Eine wichtige Rolle spielte daneben der Obstbau, besonders gefördert durch den Pfarrer Johann Christian Engel, den Vater von Dr. Theodor Engel. Während seiner über dreißigjährigen Tätigkeit im Ort entstand ein großer Obstbaumgürtel. besonders prägend am Kuhnberg.
Einwohnerentwicklung
Die Einwohnerentwicklung der Gemeinde zwischen 1837 und 2007.
Datum Einwohner 1837 508 1907 401 17. Mai 1939 392 13. September 1950 643 27. Mai 1970 1023 31. Dezember 1983 1687 31. Dezember 2005 2232 31. März 2007 2207 31. März 2008 2178 Politik
Wappen
Blasonierung: In Silber über einem erniedrigten blauen Wellenbalken zwei bewurzelte grüne Eschen.
Wirtschaft und Infrastruktur
Der Zweckverband „Gewerbepark Göppingen/Voralb“, ein Zusammenschluss der Stadt Göppingen sowie der Gemeinden Eschenbach und Heiningen, verfügt mit dem Gewerbepark Göppingen/Voralb über ca. 29 ha Gewerbegebiet.
Es handelt sich hierbei weitgehend um uneingeschränkte Gewerbeflächen gemäß § 8 der Verordnung über die bauliche Nutzung der Grundstücke (Baunutzungsverordnung -BauNVO);dabei können die Höchstwerte des § 17 BauNVO bezüglich des Maßes der baulichen Nutzung erreicht werden. Als Nutzungseinschränkung wird im Bebauungsplan vorgeschrieben, dass zur Erzeugung von Heiz- und Prozesswärme nur Erdgas verwendet werden darf. Im Interesse einer großzügigen Bepflanzung des Gewerbeparks werden Begrünungsmaßnahmen auf Wunsch im Einzelfall mit dem Ansiedlungsinteressenten abgestimmt.
Bildung
Kindergärten
Der zweizügige Kindergarten "Arche Noah" in der Sudetenstraße 9, von der bürgerlichen Gemeinde in den Jahren 1982/83 (zusammen mit einem Schulschutzraum für 100 Personen im Untergeschoss) erbaut, befindet sich im Theodor-Engel-Gemeindehaus. Die bürgerliche Gemeinde hat das Betriebsrecht und die Trägerschaft der Evangelischen Kirchengemeinde übertragen.
Seit dem Jahr 1992 verfügt die bürgerliche Gemeinde über einen weiteren zweizügigen Kindergarten, den Kindergarten "Wirbelwind" in der Kirchstraße 2. Hierdurch ist die Gemeinde jederzeit in der Lage, auch bei steigende Kinderzahlen jedem dreijährigen Kind einen Kindergartenplatz in der Gemeinde anzubieten.
Zur Koordination von Verwaltungs- und Organisationsfragen beider Kindergärten steht ein gemeinsamer Kindergartenausschuss, dem Vertreter der Träger, der Elternschaft und des Erziehungspersonals angehören.
Schulen
Die Grundschule in der Bahnhofstraße 12, in den Jahren 1992 bis 1994 mit einem Aufwand von rund 1,43 Mio. Euro umfassend saniert und erweitert, umfasst die Grundschulklassen 1 bis 4; derzeit besuchen über 100 Schüler die Grundschule. Seit dem Schuljahr 1998/1999 bietet die Gemeinde Eschenbach zusammen mit der Grundschule in deren Räumlichkeiten eine Kernzeitbetreuung, die sogenannte Verlässliche Grundschule (VGS) an. In dieser Einrichtung können die Grundschulkinder vor dem eigentlichen Schulbeginn ab 07:00 Uhr und nach Schulschluss bis 13:00 Uhr betreut werden.
Die Hauptschule befindet sich in der Nachbargemeinde Heiningen,
Schulträger beider Schulen ist der Gemeindeverwaltungsverband Voralb mit Sitz in Heiningen. Weiterführende Schulen aller Art stehen in Göppingen zur Verfügung.
Jugendmusikschule
Im Rahmen einer öffentlich-rechtlichen Vereinbarung besteht eine Kooperation der Gemeinde Eschenbach mit der Jugendmusikschule Göppingen,, wodurch musikalische Früherziehung und Grundausbildung gefördert wird.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Theodor Engel, 1842–1933, Theologe und Geologe
- Rudolf Bilfinger, geboren 1903. Der Jurist wurde wegen Mitwirkung an Kriegsverbrechen nach dem Zweiten Weltkrieg zu acht Jahren Zuchthaus verurteilt. Danach wurde er deutscher Verwaltungsgerichtsrat.
Weblinks
Commons: Eschenbach (Württemberg) – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienWikisource: Eschenbach in der Beschreibung des Oberamts Göppingen von 1844 – Quellen und VolltexteEinzelnachweise
- ↑ Bevölkerungsentwicklung in den Gemeinden Baden-Württembergs 2010 (Hilfe dazu)
- ↑ Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band III: Regierungsbezirk Stuttgart, Regionalverband Mittlerer Neckar. Kohlhammer, Stuttgart 1978, ISBN 3-17-004758-2. S. 335–336
Städte und Gemeinden im Landkreis GöppingenAdelberg | Aichelberg | Albershausen | Bad Boll | Bad Ditzenbach | Bad Überkingen | Birenbach | Böhmenkirch | Börtlingen | Deggingen | Donzdorf | Drackenstein | Dürnau | Ebersbach an der Fils | Eislingen/Fils | Eschenbach | Gammelshausen | Geislingen an der Steige | Gingen an der Fils | Göppingen | Gruibingen | Hattenhofen | Heiningen | Hohenstadt | Kuchen | Lauterstein | Mühlhausen im Täle | Ottenbach | Rechberghausen | Salach | Schlat | Schlierbach | Süßen | Uhingen | Wangen | Wäschenbeuren | Wiesensteig | Zell unter Aichelberg
Wikimedia Foundation.
Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:
Eschenbach — ist der Name folgender Orte: in Deutschland: Eschenbach in der Oberpfalz, Stadt im Landkreis Neustadt an der Waldnaab, Bayern Wolframs Eschenbach, Stadt im Landkreis Ansbach, Bayern, bis 1917 Obereschenbach (siehe auch Mitteleschenbach)… … Deutsch Wikipedia
Eschenbach — may refer to:Places in Germany*Eschenbach (Göppingen), Göppingen district, Baden Württemberg *Eschenbach in der Oberpfalz, Neustadt (Waldnaab) district, Bavaria *Windischeschenbach, Neustadt (Waldnaab) district, Bavaria *Wolframs Eschenbach,… … Wikipedia
Eschenbach (Bade-Wurtemberg) — Eschenbach … Wikipédia en Français
Eschenbach (Adelsgeschlecht) — Stammwappen der Freiherren von Eschenbach Die Freiherren von Eschenbach waren eines der bedeutendsten Adelsgeschlechter des schweizerischen Mittellandes. Es führte seinen Namen nach seiner Stammburg Eschenbach (stat ze Eschibach, heute Alt… … Deutsch Wikipedia
Eschenbach (Göppingen) — Infobox German Location Name = Eschenbach Wappen = Wappen Eschenbach Wuerttemberg.png lat deg = 48 |lat min = 39 |lat sec = 30 lon deg = 09 |lon min = 40 |lon sec = 11 Lageplan = Bundesland = Baden Württemberg Regierungsbezirk = Stuttgart… … Wikipedia
Eschenbach — Herkunftsname zu den Ortsnamen Eschenbach (Bayern, Baden Württemberg, Sachsen, Schweiz), Wolframs Eschenbach (Mittelfranken), Windischeschenbach (Oberpfalz). Bekannter Namensträger: Wolfram von Eschenbach, mittelhochdeutscher Dichter (12./13.Jh.) … Wörterbuch der deutschen familiennamen
Freiherren von Eschenbach — Stammwappen der Freiherren von Eschenbach Die Freiherren von Eschenbach waren eines der bedeutendsten Adelsgeschlechter des schweizerischen Mittellandes. Es führte seinen Namen nach seiner Stammburg Eschenbach (stat ze Eschibach, heute Alt… … Deutsch Wikipedia
4. Königlich Bayerisches Infanterie-Regiment „König Wilhelm von Württemberg“ — Das 4. Infanterie Regiment „König Wilhelm von Württemberg“ war ein Verband der 8. Infanterie Brigade der bayerischen Armee. Der Friedensstandort des Regiments war Metz. Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1.1 Entstehung 1.2 Spanischer Erbfolgekrieg… … Deutsch Wikipedia
Liste der Mitglieder des Landtags von Baden-Württemberg (1. Wahlperiode) — Liste der Mitglieder des 1. Baden Württembergischen Landtages (1952–1956) mit Wahlkreis und Fraktionszugehörigkeit. Der 1. Landtag war zugleich Verfassunggebende Landesversammlung des neu gegründeten Bundeslandes. Der 1. Landtag bzw. die… … Deutsch Wikipedia
Liste der Städte und Gemeinden in Baden-Württemberg — Kommunen und Landkreise Baden Württembergs … Deutsch Wikipedia