- Adelberg
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Wappen Deutschlandkarte 48.7619444444449.5997222222222472Koordinaten: 48° 46′ N, 9° 36′ OBasisdaten Bundesland: Baden-Württemberg Regierungsbezirk: Stuttgart Landkreis: Göppingen Verwaltungsverband: Östlicher Schurwald Höhe: 472 m ü. NN Fläche: 9,49 km² Einwohner: 2.006 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 211 Einwohner je km² Postleitzahl: 73099 Vorwahl: 07166 Kfz-Kennzeichen: GP Gemeindeschlüssel: 08 1 17 001 Adresse der
Gemeindeverwaltung:Vordere Hauptstraße 2
73099 AdelbergWebpräsenz: Bürgermeisterin: Carmen Marquardt Lage der Gemeinde Adelberg im Landkreis Göppingen Adelberg ist eine Gemeinde im Landkreis Göppingen in Baden-Württemberg. Bis 1851 hieß der Ort Hundsholz, danach übernahm er den Namen des nahen Klosters Adelberg.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Geographische Lage
Adelberg liegt auf dem östlichen Schurwald in 334 bis 473 m Höhe ü. NHN zwischen den Tälern der Rems im Norden und der Fils im Süden. Die Kreisstadt Göppingen befindet sich in Luftlinie etwa 8 Kilometer südöstlich des Orts.
Klima
Der Jahresniederschlag beträgt 1045 Millimeter. Er liegt damit im oberen Viertel der in Deutschland erfassten Werte, an 87 % der Messstationen werden niedrigere Werte registriert. Der trockenste Monat ist der Februar, der nasseste der Juni (1,9-mal mehr Niederschlag als im Februar). Die Niederschläge variieren stark, an nur 18 % der Messstationen werden höhere jahreszeitliche Schwankungen registriert.
Nachbargemeinden
Adelberg grenzt an folgende Gemeinde (im Uhrzeigersinn, östlich beginnend): Börtlingen, Wangen (beide Landkreis Göppingen), Schorndorf, Plüderhausen (beide Rems-Murr-Kreis).
Gemeindegliederung
Zu Adelberg gehören das Dorf Adelberg, der Weiler Adelberg-Kloster und die Häuser Herrenmühle, Mittelmühle und Zachersmühle. Nassach wurde 1971 nach Uhingen umgemeindet.[2]
Geschichte
Adelberg (bis 1851 Hundsholz) teilte im Wesentlichen die Geschichte des Klosters und Klosteramts Adelberg.
Hundsholz gehörte zur Gründungsausstattung des Klosters. Zunächst unter staufischer Vogtei gelangten Kloster und Ort im 14. Jahrhundert schließlich an Württemberg. Nach der Reformation, die ab 1535 (endgültig 1565) Fuß fasste, wurde das Klosteramt Adelberg gegründet, zu dem neben dem ehemaligen Kloster auch der alte Klosterbesitz und damit Hundsholz gehörte. 1565 wurde das Kloster wie zwölf weitere württembergische Männerklöster unter der Leitung von Christoph Binder in eine evangelische Klosterschule umgewandelt, die bis 1630 bestand. Ihr berühmteste Schüler war 1584–1586 Johannes Kepler. Außerdem war Adelberg Sitz einer der vier Prälaturen (bzw. Generalsuperintendenzen oder Generalate) der württembergischen Landeskirche.
1807 wurde der größte Teil des Klosteramts mit Hundsholz in das Oberamt Schorndorf eingegliedert. 1830 kaufte die Gemeinde Hundsholz die Klostergüter im Dorf und auch das Kloster selbst auf. 1843 wurde das Klostergebiet auch formal eingemeindet und die Gesamtgemeinde nannte sich seit 1851 Adelberg.
Die Kreisreform von 1938 führte zur bis heute bestehenden Zugehörigkeit zum Landkreis Göppingen. Nach dem Zweiten Weltkrieg erhöhte sich die Einwohnerzahl durch Heimatvertriebene stark.
Einwohnerentwicklung
Datum Einwohner 1525 250 1721 350 1769 403 1851 850 1907 808 1912 705 17. Mai 1939 761 1946 1112 13. September 1950 1223 27. Mai 1970 1505 31. Dezember 1983 1646 31. Dezember 2000 2041 31. Dezember 2005 2042 Politik
Adelberg bildet mit Birenbach, Börtlingen und Rechberghausen den Gemeindeverwaltungsverband Östlicher Schurwald.
Bürgermeister
Bürgermeisterin der Gemeinde ist seit Juni 2010 Carmen Marquardt, die bei der Bürgermeisterwahl am 15. März 2010 mit 60,7 Prozent der Stimmen im ersten Wahlgang gegen Ihren Vorgänger Hermann gewann.[3]
Gemeinderat
Bei der Kommunalwahl am 7. Juni 2009 wurden die zehn Mitglieder des Gemeinderats über eine Einheitsliste in Mehrheitswahl gewählt. Die meisten Stimmen erhielt Robert Tischer. Die Wahlbeteiligung lag bei 54,0 % und war damit um 0,6 Prozentpunkte geringer als bei der Kommunalwahl 2004. Dem Gemeinderat gehören acht Männer und zwei Frauen an.[4]
Wappen und Flagge
Blasonierung: Geteilt von Gold und Schwarz; oben ein (von hinten gesehen) nach links springender Eber, unten ein nach rechts springender Hund in verwechselten Farben.
Der Eber entstammt dem Wappen des früheren Klosters Adelberg, während der Hund auf den alten Namen des Ortes Hundsholz hinweist. Die Farben der Gemeinde Adelberg sind Schwarz-Gelb. Wappen und Flagge wurden am 7. April 1959 offiziell verliehen.
Partnerschaften
Partnergemeinde von Adelberg ist Lichtensteig im Kanton St. Gallen in der Schweiz.
Wirtschaft und Infrastruktur
Adelberg gehört zur Randzone der Metropolregion Stuttgart.
Verkehr
An das überörtliche Straßennetz ist Adelberg durch die Landesstraße 1147 an die Gemeinde Rechberghausen und den zu Schorndorf gehörenden Stadtteil Oberberken angeschlossen. Die von der Regionalbus Stuttgart bediente Buslinie 260 (Göppingen–Schorndorf) schließt Adelberg an den öffentlichen Personennahverkehr an. Von 1912 bis 1962 war die vier Kilometer von Adelberg entfernte Bahnstation Adelberg-Börtlingen der Hohenstaufenbahn in Betrieb.
Bildung
Adelberg verfügt über eine eigene Grundschule. Weiterführende Schulen gibt es in den Nachbarorten.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
- Der in der Ulrichskapelle im Kloster befindliche Hochaltar mit Tafelgemälden von Bartholomäus Zeitblom wurde von der Denkmalstiftung Baden-Württemberg zum Denkmal des Monats März 2010 ernannt.
- Die Pfarrkirche im Ort (St. Maria, Ulrich und Konrad) entstand 1490–1493 und besitzt eine Predella, die ebenfalls der Zeitblom-Werkstatt zugeschrieben wird.
Museen
- Museum in der Klostervilla
Regelmäßige Veranstaltungen
- Adelberger Nachmittag der Geschichte
- Freilichtspiele Kloster Adelberg
Einzelnachweise
- ↑ Bevölkerungsentwicklung in den Gemeinden Baden-Württembergs 2010 (Hilfe dazu)
- ↑ Landesarchivdirektion Baden-Württemberg (Hrsg.): Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band III: Regierungsbezirk Stuttgart, Regionalverband Mittlerer Neckar. Kohlhammer, Stuttgart 1978, ISBN 3-17-004758-2. S. 337–339.
- ↑ Südwest Presse, Geislingen vom 16. März 2010
- ↑ Wahlergebnis beim Statistischen Landesamt Baden-Württemberg – abgerufen am 1. November 2010
Literatur
- Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler. Baden-Württemberg I. Deutscher Kunstverlag, München 1993, ISBN 3-422-03024-7.
- Gemeinde Adelberg: Adelberg – eine Bilddokumentation. Adelberg 1992.
- Karl Kirschmer: Chronik von Adelberg, Hundsholz und Nassach. Göppingen 1964.
- Max Miller, Gerhard Taddey (Hrsg.): Handbuch der historischen Stätten Deutschlands. Baden-Württemberg. Alfred Kröner Verlag, Stuttgart 1980, ISBN 3-520-27602-X.
- Walter Ziegler, Richard Vollmer: Kloster Adelberg, Landkreis Göppingen, Dekanat Schorndorf. Adelberg 1985.
Weblinks
Commons: Adelberg – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienWikisource: Adelberg in der Topographia Sueviae (Mathäus Merian) – Quellen und VolltexteStädte und Gemeinden im Landkreis GöppingenAdelberg | Aichelberg | Albershausen | Bad Boll | Bad Ditzenbach | Bad Überkingen | Birenbach | Böhmenkirch | Börtlingen | Deggingen | Donzdorf | Drackenstein | Dürnau | Ebersbach an der Fils | Eislingen/Fils | Eschenbach | Gammelshausen | Geislingen an der Steige | Gingen an der Fils | Göppingen | Gruibingen | Hattenhofen | Heiningen | Hohenstadt | Kuchen | Lauterstein | Mühlhausen im Täle | Ottenbach | Rechberghausen | Salach | Schlat | Schlierbach | Süßen | Uhingen | Wangen | Wäschenbeuren | Wiesensteig | Zell unter Aichelberg
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