- Kuchen (Gemeinde)
-
Wappen Deutschlandkarte 48.6391666666679.7991666666667407Koordinaten: 48° 38′ N, 9° 48′ OBasisdaten Bundesland: Baden-Württemberg Regierungsbezirk: Stuttgart Landkreis: Göppingen Höhe: 407 m ü. NN Fläche: 8,95 km² Einwohner: 5.512 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 616 Einwohner je km² Postleitzahl: 73329 Vorwahl: 07331 Kfz-Kennzeichen: GP Gemeindeschlüssel: 08 1 17 033 Adresse der
Gemeindeverwaltung:Marktplatz 11
73329 KuchenWebpräsenz: Bürgermeister: Bernd Rößner Lage der Gemeinde Kuchen im Landkreis Göppingen Kuchen ist eine Gemeinde in Baden-Württemberg und gehört zum Landkreis Göppingen.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Kuchen liegt im Filstal in 390 bis 720 Meter Höhe.
Gemeindegliederung
Zu Kuchen gehören das Dorf Kuchen und das Haus Süddeutsche Baumwolleinindustrie sowie die abgegangenen Ortschaften Spitzenberg (Burg), Böldlinshof und Seelhofen.[2]
Geschichte
Die ersten Spuren menschlicher Besiedlung stammen aus der Urnenfelderzeit (von 1200 v. Chr. bis 800 v. Chr.). Römische Siedlungsspuren sind bisher nicht bekannt geworden, doch belegen archäologische Funde ein merowingerzeitliches Gräberfeld nördlich der Fils. Unklar sind Fundmeldungen, die möglicherweise ein zweites Gräberfeld nahe dem Ort südlich der Fils belegen. Der Ortsname Kuchen könnte mit der Eisenverhüttung zusammenhängen, bei der kuchenförmige Schlacken anfallen. Entsprechende Funde existieren im benachbarten Altenstadt (Geislingen).
Bedeutend für die Entwicklung Kuchens wurde jedoch die Anlage der Burg Spitzenberg, die rechtlich möglicherweise als Nachfolger der Ringwallanlage Hunnenburg anzusehen ist. Deren Datierung ist bisher aber unklar (aufklärende Funde illegaler Grabungen sind in Privatbesitz verschwunden). Kuchen wurde als Planstadt angelegt. Der historische Grundriss, heute durch die Bundesstraße und Neubauten unklar geworden, lässt die ehemalige Stadtanlage erkennen. Bis vor einigen Jahren waren auch noch Reste einer Befestigung mit Wall und Graben zu erkennen. Abseits der Hauptachse befindet sich die Jakobuskirche. Dort vermauerte Reliefspolien stammen von einem früheren Kirchenbau, haben aber nichts mit einem früher postulierten germanischen Heiligtum zu tun.
Erst 1228 wurde Kuchen zum ersten Mal in einem Schriftstück erwähnt. Es unterstand damals den Grafen von Helfenstein. Seit 1356 ist das Marktrecht überliefert. 1396 kam der Ort unter die Herrschaft der Freien Reichsstadt Ulm. Kam Kuchen nach der Mediatisierung auf Grund des Reichsdeputationshauptschlusses zunächst 1806 an Bayern, so wurde es aufgrund eines Gebietstausches bereits 1810 an Württemberg abgetreten. Dort wurde es dem Oberamt Geislingen zugeordnet. Im Jahr 1938 kam die Gemeinde Kuchen zum Landkreis Göppingen.
Religionen
Mit der Einführung der Reformation in Ulm wird auch Kuchen 1531 evangelisch. Lange gab es keine römisch-katholische Bevölkerung mehr im Ort, aber durch den Zuzug von Heimatvertriebenen nach dem Zweiten Weltkrieg hat die Zahl der Katholiken fast die der Protestanten erreicht.
Einwohnerentwicklung
Die Einwohnerentwicklung der Gemeinde
zwischen 1837 und Ende 2010.Datum Einwohner 1837 1062 1907 2113 17. Mai 1939 2506 13. September 1950 3698 27. Mai 1970 5335 31. Dezember 1983 5560 31. Dezember 2005 5723 31. Dezember 2010 5512 Politik
Wappen und Flagge
Blasonierung: „In geteiltem Schild oben in Rot auf goldenem Vierberg ein stehender silberner Elefant, unten in Silber eine fünfblättrige goldene besamte rote Rose mit grünen Kelchblättern.“
Während der Elefant im oberen Teil an die Grafen von Helfenstein erinnert, stammt die Rose aus dem Stadtwappen von Geislingen.
Die weiß-rote Flagge des Ortes wurde am 16. Februar 1959 durch das Innenministerium verliehen.[3]
Gemeinderat
Kommunalwahl 2009Wahlbeteiligung: 54,1 %%5040302010041,8%29,1%29,1%Gewinne und VerlusteDie Kommunalwahl am 7. Juni 2009 ergab folgende Sitzverteilung (18 Sitze):
FWV 8 Sitze +1 CDU 5 Sitze -1 SPD 5 Sitze ±0 Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Kuchen ist durch die Filstalbahn (Stuttgart–Ulm) an das überregionale Schienennetz angeschlossen.
Durch das Gemeindegebiet verläuft die Bundesstraße 10 Stuttgart–Ulm.
Bildungseinrichtungen
Mit der Gottfried-von-Spitzenberg-Schule verfügt Kuchen über eine Grund- und Hauptschule mit Werkrealschule. Neben den gemeindeeigenen Kindergärten - SBI-Kindergarten in der ehemaligen Arbeitersiedlung und Kindergarten Kirchgasse, gibt es auch einen römisch-katholischen Kindergarten und einen evangelischen Kindergarten.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Gebäude
- Die Jakobuskirche
- Burg Spitzenberg
- Die Historische Arbeitersiedlung Kuchen wurde vom damaligen Firmenbesitzer der landesweit größten Baumwollspinnerei und -weberei für deren Arbeiter von 1857 bis 1869 erbaut. Sie war für damalige Verhältnisse mit vorbildlichen und fortschrittlichen Kultur-, Freizeit-, Versorgungs- und Gesundheitseinrichtungen ausgestattet. Ein Teil der Siedlung wurde nach dem Konkurs der Firma Süddeutsche Baumwolle Industrie AG Kuchen (ESBI) ab 1987 für ca. 20 Millionen DM saniert[4].
Sport
In Kuchen gibt es zwei große Sportvereine:
- den Turn- und Sportverein Kuchen 1872 e.V.
- und den FTSV (Freier Turn- und Sportverein).
Die AFC Kuchen Mammuts, die American-Football-Abteilung des FTSV Kuchen, wurden 2008 Meister in der Verbandsliga Baden-Württemberg, und spielen somit ab 2009 in der Oberliga Baden-Württemberg.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Nikolaus Bantleon (1838–1928), Landwirt, Reichstagsabgeordneter
- Christin-Désirée Rudolph (* 1966), Schriftstellerin
Weblinks
Commons: Kuchen (Gemeinde) – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienWikisource: Kuchen in der Beschreibung des Oberamts von 1842 – Quellen und VolltexteQuellen
- ↑ Bevölkerungsentwicklung in den Gemeinden Baden-Württembergs 2010 (Hilfe dazu)
- ↑ Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band III: Regierungsbezirk Stuttgart, Regionalverband Mittlerer Neckar. Kohlhammer, Stuttgart 1978, ISBN 3-17-004758-2. S. 320–321
- ↑ Eberhard Gönner und Heinz Baruda: „Wappenbuch des Landkreises Göppingen“, Herausgegeben vom Landkreis Göppingen und der Archivdirektion Stuttgart, Verlag W. Kohlhammer, Stuttgart 1966
- ↑ Artikel „Historische Arbeitersiedlung“ auf der Website der Gemeinde Kuchen
Städte und Gemeinden im Landkreis GöppingenAdelberg | Aichelberg | Albershausen | Bad Boll | Bad Ditzenbach | Bad Überkingen | Birenbach | Böhmenkirch | Börtlingen | Deggingen | Donzdorf | Drackenstein | Dürnau | Ebersbach an der Fils | Eislingen/Fils | Eschenbach | Gammelshausen | Geislingen an der Steige | Gingen an der Fils | Göppingen | Gruibingen | Hattenhofen | Heiningen | Hohenstadt | Kuchen | Lauterstein | Mühlhausen im Täle | Ottenbach | Rechberghausen | Salach | Schlat | Schlierbach | Süßen | Uhingen | Wangen | Wäschenbeuren | Wiesensteig | Zell unter Aichelberg
Wikimedia Foundation.
Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:
Kuchen (Begriffsklärung) — Kuchen bezeichnet: eine Backware, siehe Kuchen Kuchen (Gemeinde), Gemeinde in Baden Württemberg Kuchen ist der Familienname folgender Personen: Josef Kuchen (1907–1970), deutscher Maler Wilhelm Kuchen (1926–2008), deutscher Chemiker … Deutsch Wikipedia
Küchen (Hessisch Lichtenau) — Küchen Stadt Hessisch Lichtenau Koordinaten … Deutsch Wikipedia
Historische Arbeitersiedlung Kuchen — Bad und Waschhaus in der Arbeitersiedlung Kuchen Die Historische Arbeitersiedlung Kuchen wurde vom Fabrikanten Arnold Staub in Auftrag gegeben und in den Jahren 1858 bis 1887 in Kuchen erbaut. Die Arbeitersiedlung zählt zu den interessantesten… … Deutsch Wikipedia
Burg Spitzenberg (Kuchen) — p1 Burg Spitzenberg Burgentyp: Höhenburg, Gipfelburg Erhaltungszustand: Ruine Ort: Kuchen Geographische Lage … Deutsch Wikipedia
Schlangen (Gemeinde) — Wappen Deutschlandkarte … Deutsch Wikipedia
Aufhausen (Geislingen) — Wappen Deutschlandkarte … Deutsch Wikipedia
Berneck (Geislingen) — Wappen Deutschlandkarte … Deutsch Wikipedia
Eybach (Geislingen) — Wappen Deutschlandkarte … Deutsch Wikipedia
Geislingen/Steige — Wappen Deutschlandkarte … Deutsch Wikipedia
Geislingen (Steige) — Wappen Deutschlandkarte … Deutsch Wikipedia