Frauenkirchen

Frauenkirchen
Frauenkirchen
Wappen von Frauenkirchen
Frauenkirchen (Österreich)
Frauenkirchen
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Burgenland
Politischer Bezirk: Neusiedl am See
Kfz-Kennzeichen: ND
Fläche: 31,95 km²
Koordinaten: 47° 50′ N, 16° 55′ O47.84111111111116.919444444444Koordinaten: 47° 50′ 28″ N, 16° 55′ 10″ O
Einwohner: 2.831 (1. Jän. 2011)
Bevölkerungsdichte: 88,61 Einw. pro km²
Postleitzahl: 7132
Gemeindekennziffer: 1 07 05
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Stadtgemeinde Frauenkirchen
7132 Frauenkirchen
Website: www.frauenkirchen.info
Politik
Bürgermeister: Josef Ziniel (SPÖ)
Gemeinderat: (2007)
(23 Mitglieder)
14 SPÖ, 6 ÖVP, 3 NESt
Lage der Stadt Frauenkirchen im Bezirk Neusiedl am See
Andau Apetlon Bruckneudorf Deutsch Jahrndorf Edelstal Frauenkirchen Gattendorf Gols Halbturn Illmitz Jois Kittsee Mönchhof Neudorf bei Parndorf Neusiedl am See Neusiedl am See Nickelsdorf Pama Pamhagen Parndorf Podersdorf am See Potzneusiedl Sankt Andrä am Zicksee Tadten Wallern im Burgenland Weiden am See Winden am See Zurndorf Bezirk Neusiedl am SeeLage der Gemeinde Frauenkirchen im Bezirk Neusiedl am See (anklickbare Karte)
Über dieses Bild
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Frauenkirchen, Basilika mit Mariensäule und Klostergebäude
Frauenkirchen, Basilika mit Mariensäule und Klostergebäude
(Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria)

Frauenkirchen ist eine Stadt mit 2831 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2011) im Burgenland im Bezirk Neusiedl am See in Österreich. Der ungarische Ortsname der Stadt ist Fertőboldogasszony.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Erstmals urkundlich wurde eine Siedlung namens Szent Maria im Jahr 1324. 1529 und 1683 wurden das Dorf und die Kirche von den Türken zerstört. Der Wiederaufbau erfolgte unter Fürst Paul I. Esterhazy. Um die von 1695 bis 1702 errichtete Basilika und das Franziskanerkloster entwickelte sich der Ort ab dem Ende des 17. Jahrhunderts allmählich zu einem regionalen Handelszentrum, das wie das gesamte Burgenland bis 1920/21 zu Ungarn (Deutsch-Westungarn) gehörte. Seit 1898 musste aufgrund der Magyarisierungspolitik der Regierung in Budapest der ungarische Ortsname Fertőboldogasszony verwendet werden. Nach Ende des Ersten Weltkriegs wurde nach zähen Verhandlungen Deutsch-Westungarn in den Verträgen von St. Germain und Trianon 1919 Österreich zugesprochen. Der Ort gehört seit 1921 zum neu gegründeten Bundesland Burgenland (siehe auch Geschichte des Burgenlandes). Stadtgemeinde ist Frauenkirchen seit 1982.

1678 erlaubte Graf Paul I. Esterhazy den Mönchhofer Juden, die von Husaren überfallen und ausgeplündert und vom Abt des Stiftes Heiligenkreuz des Ortes verwiesen worden waren, die Ansiedlung in Frauenkirchen. 1876 erreichte die Jüdische Gemeinde Frauenkirchen mit 864 Juden ihren Höhepunkt. Gleich nach dem Anschluss im März 1938 wurde in Frauenkirchen ein provisorisches Anhaltelager eingerichtet, in das etwa 400 Juden des Seewinkels unter Zwang verbracht wurden. Im April 1938 wurden die meisten dieser Juden über die ungarische Grenze abgeschoben und in der Folge die Jüdische Gemeinde vernichtet. Die Synagoge wurde 1939 demoliert, der Jüdische Friedhof ist erhalten. [1]

Politik

Bürgermeister ist Josef Ziniel von der SPÖ.

Die Mandatsverteilung (23 Sitze) in der Gemeindevertretung ist SPÖ 14, ÖVP 6, NESt 3 Mandate.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Wirtschaft und Infrastruktur

Frauenkirchen ist Schulstadt mit einer Volks- und einer Hauptschule und einer Handelsakademie. In der Fußgängerzone gibt es einige Geschäfte. Nach Erbohrung einer ergiebigen Thermalquelle wurde die wasserrechtliche Bewilligung für einen Thermenbau erteilt. Es gibt ein medizinisches Zentrum, mit einer Unfallambulanz, einer Rettungsstelle des Roten Kreuzes, ein Ärztezentrum, mit einem Pflegeheim, einer Tagestätte und einer Wohngemeinschaft.

Persönlichkeiten

  • Der amtierende Landeshauptmann des Burgenlandes (seit 2000), Hans Niessl, stammt aus Frauenkirchen und war dort auch Bürgermeister.
  • Bürgermeister Johann Kobor (1882–1958) betrieb in Frauenkirchen ein Gasthaus und ein Kino.
  • Geboren in Frauenkirchen sind die Politiker Stefan Kettner (1887–1957) und Martin Wetschka (1888–1971).
  • Erich Stekovics gilt mit seinem Anbau von über 3200 verschiedenen Sorten Paradeiser als der „Kaiser der Paradeiser“.[2]
  • Josef Umathum erlangte mit seinem renommierten Weingut lokale und weltweite Anerkennung.
  • Isabelle Zwinger ist Landesmeisterin im Voltigieren.
  • Frauenkirchen ist der Geburtsort des Komponisten Mihály Mosonyi (dt. Michael Brand, 1815–1870).
  • Die Malerin und Ordensfrau Elfriede Ettl (1914–2003) ist gebürtig aus Frauenkirchen.

Bildergalerie

Literatur

  • Michaela Irene Bauer: Siedlungs- und Ortsgeschichte von Frauenkirchen. Dissertation, Universität Wien 1982
  • Sepp und Paul Gmasz: Chronik Stadtgemeinde Frauenkirchen. Frauenkirchen (1988).
  • Herbert Brettl: Die jüdische Gemeinde von Frauenkirchen. Ed. Lex Liszt 12, Oberwart 2003, ISBN 3-901757-32-5
  • Erika Brunner-Hammerl: Die Wallfahrtskirche und der Kalvarienberg von Frauenkirchen. Diplomarbeit, Universität Wien 2007

Weblinks

 Commons: Frauenkirchen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Österreichisches Jüdisches Museum Barbara Coudenhove-Calergi: Paul Rosenfeld - Einer kam zurück, 14./15. Juni 1986 Süddeutsche Zeitung.
  2. „Der Kaiser der Paradeiser“, Süddeutsche Zeitung, 13. August 2007

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