Fussach

Fussach
Wappen Karte
Wappen von Fußach
Fußach (Österreich)
DEC
Fußach
Basisdaten
(Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria)
Bundesland Vorarlberg
Politischer Bezirk Bregenz (B)
Fläche 11,5 km²
Koordinaten 47° 29′ N, 9° 40′ O47.4783333333339.6638888888889398Koordinaten: 47° 28′ 42″ N, 9° 39′ 50″ O
Höhe 398 m ü. A.
Einwohner 3.709 (31. Dez. 2008)
Bevölkerungsdichte 323 Einwohner je km²
Postleitzahl 6972
Vorwahl 05578
Gemeindekennziffer 8 02 13
AT342
Adresse der
Gemeindeverwaltung
Baumgarten 2
6972 Fußach
Offizielle Website
Politik
Bürgermeister Ernst Blum
Gemeinderat (2005)
(24 Mitglieder)
7 ÖVP, 12 FPÖ, 5 Andere
Lage der Gemeinde Fußach
Karte

Fußach ist eine Gemeinde im österreichischen Bundesland Vorarlberg (Bezirk Bregenz) mit 3.607 Einwohnern.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Fußach liegt am südlichen Ufer des Bodensees auf 398 Metern Höhe. Gemeinsam mit den Gemeinden Gaißau und Höchst liegt die Ortschaft innerhalb des Rheindeltas. Der Name Fußach stammt vermutlich vom ehemaligen Namen Fussach für den Fluss, der heute als Dornbirner Ach bei Hard in den Bodensee fließt. Vor dem so genannten Fußacher Durchstich im Zuge der Rheinregulierung 1900 mündete diese bei Fußach in den Bodensee, wo sie den Ort von Hofsteig trennte.

Geschichte

Der Name Fußach wird erstmals 840 als Fossonas genannt (Steuerverzeichnis des Klosters Pfäffers). Das Dorf, 1090 in einer Urkunde Villa Fozzaha genannt, hatte seine erste Blütezeit im Mittelalter.

Fußach war damals einer der wichtigsten Warenumschlagplätze im Bodenseeraum. Bereits im 11. Jahrhundert standen Schiffleute und Fuhrleute aus Fozzaha oder Fuozza, wie der Name auch geschrieben wurde, in den Diensten verschiedener Grafen, Fürsten und Klöster Süddeutschlands.

Schon im 15. Jahrhundert lag der Transport von Waren und Reisenden zwischen Lindau und Mailand in den Händen der Botenanstalt Spehler & Vis (Weiss). Diese hatte ihren Sitz in Fußach und aus ihr ging 1823 die Spedition Gebrüder Weiss hervor. Ursprünglich besorgten Reiter den Postverkehr, später wurden auch Waren und schließlich Fahrgäste befördert.

An die Blütezeit des Transportwesens in Fußach erinnert noch die Zuschg, die Lagerhalle für den Warenumschlag, die 1795 anstelle der früheren Holzhalle erbaut wurde.

Der berühmteste Fahrgast war Johann Wolfgang von Goethe. Er trat den Rückweg von seiner ersten Italienreise mit dem Mailänder Boten an und nächtigte am Montag, dem 12. Juni 1788, im Gasthaus Krone in Fußach, neben der Kirche. Um das Jahr 1850 ging die Hochblüte der Gemeinde zu Ende. Der Bau des Bregenzer Hafens, vor allen Dingen aber die Bahnlinie Lindau-Bregenz und der Bau der Arlbergstrecke (Tunnelfertigstellung 1884) warfen Fußach wirtschaftlich zurück. Landwirtschaft und Fischerei waren nun die hauptsächlichen Erwerbsquellen.

An die Burg zu Fußach erinnert lediglich noch der „Burghügel“. 1390 starb Graf Rudolf, der letzte des Geschlechtes derer von Montfort-Feldkirch, auf dieser Burg. Er hatte seinen Besitz zuvor an die Habsburger, also an Österreich abgetreten. Ein Vogt verwaltete die Burg im Auftrag der Habsburger. Im Appenzellerkrieg von 1460 wurde die Burg zerstört, wieder aufgebaut und 1799 ganz abgetragen. Die Steine wurden zum Bau des Blum’schen Hauses und der Mühlwuhr verwendet.

Als selbständige politische Gemeinde entstand Fußach im Jahr 1772 mit damals rund 400 Einwohnern durch die Gemeindeteilung von Höchst. 1938 bis 1945 wurden die drei Rheindeltagemeinden Fußach, Höchst und Gaißau zwangsweise zur Gemeinde Rheinau zusammengelegt. Sofort nach dem Zweiten Weltkrieg erhielt Fußach die politische Selbständigkeit zurück.

Die Hochwassergefahr war früher eine der Hauptsorgen der Rheindeltagemeinden. Von den vielen Rheinüberschwemmungen waren die folgenschwersten die der Jahre 1817, 1834, 1868, 1888 und 1890. Mit der Schaffung des Fußacher Rheindurchstiches im Jahre 1900 wurde ein wirksamer Schutz gegen Rheinüberschwemmungen erreicht. Dies brachte Fußach um die direkte Verbindung zum Bodensee, denn die Dornbirner Ache, bis dahin Zufahrt zum Fußacher Hafen, wurde in ein anderes Bett gelegt und parallel zum neuen Rhein in den Bodensee geleitet. Wo ehemals der See eine Tiefe von 40 Meter hatte, wächst heute Auwald und steht eine Ferienhauskolonie (Schanz).

Von 1805 bis 1814 gehörte der Ort zu Bayern, dann wieder zu Österreich.

1964 wurde die Fußacher Werft Schauplatz der so genannten Fußachaffäre, einer verhinderten Schiffstaufe, die überregionale politische Wirkungen hatte.

Bevölkerungsentwicklung

Volkszählung Einwohner
2006 3.642
2001 3.521
1991 3.073
1981 2.655
1971 1.704

Quelle: Bevölkerungsentwicklung 1869 - 2007 der Statistik Austria

Am 31. Dezember 2002 hatte die Gemeinde 3.607 Einwohner. Der Ausländeranteil lag 2002 bei 14,5 %.

Politik

Der Gemeinderat besteht aus 24 Mitgliedern. Die Zusammensetzung nach der Wahl 2000 ist ÖVP: 7 Sitze, FPÖ 12 Sitze und andere 5 Sitze. Bürgermeister ist demnach Ernst Blum FPÖ.

Die Gemeindeeinnahmen aus Steuern und sonstigen Abgaben lagen 2001 bei 1.320.408 €, die gemeindlichen Ausgaben bei 5.644.591 €. Der Schuldenstand betrug 2001 4.402.987 €.

Wirtschaft und Infrastruktur

Am Ort gab es im Jahr 2003 62 Betriebe der gewerblichen Wirtschaft mit 327 Beschäftigten und 25 Lehrlingen. Lohnsteuerpflichtige Erwerbstätige gab es 1.850. Landwirtschaft spielt eine wichtige Rolle. Der Anteil der landwirtschaftlichen Flächen an der Gesamtfläche liegt bei 43,0 %.

Am Ort gibt es (Stand Januar 2003) 189 Schüler. In Fußach gibt es eine Volksschule, Sonderschule und zudem einen Kindergarten.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter Fußachs

Weblinks


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