Lingenau

Lingenau
Lingenau
Wappen von Lingenau
Lingenau (Österreich)
Lingenau
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Vorarlberg
Politischer Bezirk: Bregenz
Kfz-Kennzeichen: B
Fläche: 6,89 km²
Koordinaten: 47° 27′ N, 9° 55′ O47.459.92685Koordinaten: 47° 27′ 0″ N, 9° 55′ 12″ O
Höhe: 685 m ü. A.
Einwohner: 1.330 (30. Sep. 2011)
Bevölkerungsdichte: 193,03 Einw. pro km²
Postleitzahl: 6951
Vorwahl: 05513
Gemeindekennziffer: 8 02 25
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Hof 258
6951 Lingenau
Website: www.lingenau.at
Politik
Bürgermeister: Annette Sohler
Gemeindevertretung: (2010)
(15 Mitglieder)
15 Lingenauer Bürgerliste
Lage der Gemeinde Lingenau im Bezirk Bregenz
Alberschwende Andelsbuch Au Bezau Bildstein Bizau Bregenz Buch Damüls Doren Egg Eichenberg Fußach Gaißau Hard Hittisau Höchst Hörbranz Hohenweiler Kennelbach Krumbach Langen bei Bregenz Langenegg Lauterach Lingenau Lochau Mellau Mittelberg Möggers Reuthe Riefensberg Schnepfau Schoppernau Schröcken Schwarzach Schwarzenberg Sibratsgfäll Sulzberg Warth Wolfurt VorarlbergLage der Gemeinde Lingenau im Bezirk Bregenz (anklickbare Karte)
Über dieses Bild
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
(Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria)

Lingenau ist eine Gemeinde im österreichischen Bundesland Vorarlberg mit 1330 Einwohnern (Stand 30. September 2011).

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Lingenau liegt im westlichsten Bundesland Österreichs, Vorarlberg, im Bezirk Bregenz südöstlich des Bodensees auf 685 Metern Höhe. 30,8 % der Fläche sind bewaldet. Es existieren keine weiteren Katastralgemeinden in Lingenau. Der Ort ist Mitglied des deutsch-österreichischen Gemeinschaftprojekts Naturpark Nagelfluhkette.

Nachbargemeinden

Die Gemeinde Lingenau grenzt an vier andere Vorarlberger Gemeinden. Diese ebenfalls im Bezirk Bregenz liegenden Gemeinden sind im Uhrzeigersinn, beginnend im Norden, Langenegg, Hittisau, Egg und Alberschwende.

Geschichte

„Lindigenowe“ wurde 1227 erstmals urkundlich erwähnt. Es ist die älteste Siedlung des Vorderwaldes und gehörte lange Zeit zum Klostergut der Mehrerau.

Die Habsburger regierten die Orte in Vorarlberg wechselnd von Tirol und Vorderösterreich (Freiburg im Breisgau) aus. Von 1805 bis 1814 gehörte der Ort zu Bayern, dann wieder zu Österreich. Zum österreichischen Bundesland Vorarlberg gehört Lingenau seit der Gründung 1861.

Der Ort war 1945 bis 1955 Teil der französischen Besatzungszone in Österreich.

Bevölkerungsentwicklung

Volkszählung Einwohner
2006 1.346
2001 1.328
1991 1.327
1981 1.240
1971 1.171

Quelle: Bevölkerungsentwicklung der Statistik Austria

Am 31. Dezember 2002 hatte die Gemeinde 1.367 Einwohner (inkl. Zweitwohnsitze) und der Ausländeranteil lag bei 7 %.

Politik

Die Gemeindevertretung besteht aus 15 Mitgliedern. Bei der Gemeindevertretungswahl 2010 trat in Lingenau die Lingenauer Bürgerliste als Einheitsliste an. Zur Bürgermeisterin wurde von der Gemeindevertretung am 5. April Annette Sohler gewählt. Sie war damit bei ihrer Amtsübernahme die jüngste Bürgermeisterin Vorarlbergs und eine von nur zwei Frauen an der Spitze einer Gemeinde im Bundesland.[1]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Kirchen und Kapellen

St. Anna Kapelle
Deckenfresko von K.Honold
Pfarrkirche Hl. Johannes d. Täufer
1868 bis 1871 erfolgte ein Neubau anstelle der zuvor an dieser Stelle 1866 durch Brand zerstörten mittelalterlichen Kirche.
1963 wurde der Innenraum nach Plänen von Norbert Ender neugestaltet und enthistoriziert.
Moderne, zweigeschossige Orgelempore mit Glasmalerei von Konrad Honold.
St. Anna-Kapelle
Die Kapelle zur Hl. Anna auf dem Felde aus dem Jahr 1722 besitzt einen besonders reinen Barockstil. Die durch ihre einzigartige Grundform einmalige Kapelle liegt außerhalb des Dorfes an der Straße nach Müselbach. Erbaut wurde sie anstelle einer früheren Kapelle vom Lingenauer Baumeister Konrad Nussbaumer zusammen mit dem Zimmermeister Konrad Bilgeri.
Die Kapelle wurde aus Quelltuffstein errichtete und besitzt schöne farbige Kirchenfenster mit Darstellungen verschiedener Heiliger und Seliger. 1894 erfolgte eine Innenrestaurierung mit Gemälden von Jakob Bertle (1837–1911).
Das Deckenfresko „Vorarlbergia Sankta“ (Darstellung der Begründung der Diözese Feldkirch; 1968) sowie die zwei Altarbilder stammen vom Schrunser Künstler Konrad Honold (1918–2007). Die St. Anna-Kapelle steht unter Denkmalschutz.

Bauwerke

Gschwendtobel-Brücke

Hauptartikel: Gschwendtobel-Brücke
Alois Negrelli (plante den Sueskanal) konstruierte 1834 die aus Holz gebaute Gschwendtobel-Brücke zwischen Lingenau und Egg.
Diese gedeckte Holzbrücke mit sechsfach verstärktem Hängesprengwerk über der Subersach ist noch heute trotz ihres hohen Alters ein Meisterwerk der Ingenieurs- und Zimmermannskunst.

Lingenauer Hochbrücke

Hauptartikel: Lingenauer Hochbrücke
Die 370 Meter lange Stahlbeton-Bogenbrücke ist eine der größten Mitteleuropas, sie überspannt die Bregenzerach in einer Höhe von 90 Meter mit einer Bogenspannweite von 210 Metern. Diese Stahbetonbogenbrücke wurde 1964 bis 1968 erbaut nach Plänen von Franz Aigner.
Bei der Eröffnung 1969 war dieses die siebtgrößte Brücke dieser Art weltweit.

Hängebrücke zwischen Lingenau und Egg

Dieser Drahtsteg (Hängebrücke) war lange Zeit die einzige Verbindung zwischen Lingenau und Egg bzw. Vorder- und Mittelbregenzerwald.
Er ist 57 Meter lang und liegt etwa 15 Meter über dem Wasserspiegel. Die Brücke wurde 1901 errichtet und heute wird der Steg nur noch als Wanderweg verwendet.

Naturdenkmäler

Quelltuff (Travertin)

Quelltuff-Naturlehrpfad

Lingenau besitzt unter anderem auch einen Quelltuff-Naturlehrpfad, der Quellbach scheidet über 40 Höhenmeter massiven Quelltuff (Kalksinter) ab. Diese Sehenswürdigkeit entstand bereits in der Späteiszeit.

Wirtschaft und Infrastruktur

Am Ort gab es im Jahr 2003 34 Betriebe der gewerblichen Wirtschaft mit 171 Beschäftigten und 17 Lehrlingen. Lohnsteuerpflichtige Erwerbstätige gab es 592. Tourismus und Fremdenverkehr sind wichtig. Im Tourismusjahr 2001/2002 gab es insgesamt 37.727 Übernachtungen. Landwirtschaft spielt eine wichtige Rolle.

Der Anteil der landwirtschaftlichen Flächen an der Gesamtfläche liegt bei 59,8 %.

Bildung

In Lingenau gibt es eine Musikhauptschule, eine Hauptschule und eine Volksschule, sowie einen Kindergarten. Am Ort gibt es (Stand Januar 2003) 345 Schüler.

Persönlichkeiten

Sonstiges

Lingenau wurde von den Lesern der Vorarlberger Nachrichten im Jahr 2006 zum bereits dritten Mal zur „schönsten Blumengemeinde in Vorarlberg“ gewählt.

Kirchdorf Lingenau
Kirchdorf Lingenau

Weblinks

 Commons: Lingenau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Sohler ist jüngste Bürgermeisterin im Ländle. Artikel beim ORF Vorarlberg, 6. April 2010.

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