Lochau

Lochau
Lochau
Wappen von Lochau
Lochau (Österreich)
Lochau
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Vorarlberg
Politischer Bezirk: Bregenz
Kfz-Kennzeichen: B
Fläche: 10,27 km²
Koordinaten: 47° 32′ N, 9° 45′ O47.5298861111119.7515583333333416Koordinaten: 47° 31′ 48″ N, 9° 45′ 6″ O
Höhe: 416 m ü. A.
Einwohner: 5.472 (30. Sep. 2011)
Bevölkerungsdichte: 532,81 Einw. pro km²
Postleitzahl: 6911
Vorwahl: 05574
Gemeindekennziffer: 8 02 26
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Landstraße 22
6911 Lochau
Website: www.lochau.at
Politik
Bürgermeister: Xaver Sinz
Gemeindevertretung: (2010)
(27 Mitglieder)
17 ÖVP, 6 Grüne, 3 FPÖ, 1 SPÖ
Lage der Gemeinde Lochau im Bezirk Bregenz
Alberschwende Andelsbuch Au Bezau Bildstein Bizau Bregenz Buch Damüls Doren Egg Eichenberg Fußach Gaißau Hard Hittisau Höchst Hörbranz Hohenweiler Kennelbach Krumbach Langen bei Bregenz Langenegg Lauterach Lingenau Lochau Mellau Mittelberg Möggers Reuthe Riefensberg Schnepfau Schoppernau Schröcken Schwarzach Schwarzenberg Sibratsgfäll Sulzberg Warth Wolfurt VorarlbergLage der Gemeinde Lochau im Bezirk Bregenz (anklickbare Karte)
Über dieses Bild
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Ortszentrum
Ortszentrum
(Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria)

Lochau ist eine Gemeinde in Österreich in Vorarlberg im Bezirk Bregenz mit 5472 Einwohnern (Stand 30. September 2011) .

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Lochau liegt im westlichsten Bundesland Österreichs, Vorarlberg, im Bezirk Bregenz östlich des Bodensees auf 416 Metern Höhe. 50,3 % der Fläche sind bewaldet. Der Pfänder, Hausberg von Bregenz, gehört auch zur Gemeinde Lochau. Es existieren keine weiteren Katastralgemeinden in Lochau.

Im Westen grenzt die Gemeinde Hörbranz und im Süden mit dem Gemeindeteil Seepark die Landeshauptstadt Bregenz an Lochau. Lochau liegt eingerahmt zwischen dem 1.064 Meter hohen bewaldeten Pfänderrücken und dem östlichen Bodensee, der Bregenzer Bucht.

Geschichte

In der Spätbronzezeit war die Wellensteinhöhle am Pfänder zeitweise bewohnt. Am Schanzgraben am See wurde von den Zieglern Carinus und Carinianus ein Brennofen betrieben. Die Produktion war vorwiegend für Brigantium und endete im Jahr 380 n. Chr. In einer Urkunde von 1186 wird „de Lochin“ in Verbindung mit einem Vornamen genannt.[1]

Lochau kam 1523 mit dem zweiten Teil der Herrschaft Bregenz zu Österreich und gehörte dann zum Gericht Hofrieden. Der Sitz des Gerichts – heute als Gasthaus Adler (Haus Reiner) über die Grenzen bekannt – wurde in den letzten Jahren renoviert.

1647, im 30-jährigen Krieg, wurde Lochau zum Schauplatz von Kriegshandlungen beim Angriff der Schweden auf Bregenz. Die Angreifer trafen damals auf mehr oder weniger Widerstand der österreichischen Truppenteile oberhalb vom sog. Haggen bzw. an der heute so benannten Schwedenschanz ca. 100m unterhalb der Pfänderspitze. Die Schanzanlagen von 1618–1648 sind heute noch deutlich erkennbar.

Die Habsburger regierten die Orte in Vorarlberg wechselnd von Tirol und Vorderösterreich (Freiburg im Breisgau) aus. Von 1805 bis 1814 gehörte der Ort zu Bayern, dann wieder zu Österreich. Zum österreichischen Bundesland Vorarlberg gehört Lochau seit dessen Gründung 1861.

Im April 1945, kurz vor Kriegsende, wurde in Lochau ein Außenlager des Konzentrationslagers Dachau eingerichtet (KZ-Außenlager Lochau).[2] Der Ort war nach Kriegsende von 1945 bis 1955 Teil der französischen Besatzungszone in Österreich.

Zwischen Berg und See gelegen war Lochau bis 1980 mit der einzigen Straße zwischen Bodensee und Pfänderrücken stark durch den steigenden KFZ Verkehr belastet. Dies änderte sich jedoch, als am 8. Dezember 1980 die zweispurige Oströhre des Autobahntunnels eröffnet wurde. Durch steigendes Verkehrsaufkommen wurde ein weiterer Ausbau des Pfändertunnels notwendig, welcher im Herbst 2008 mit dem Anstich für die zweite Röhre (vierspuriger Ausbau) begonnen wurde. Die vermutliche Fertigstellung des Vollausbaus wird 2011 sein.

1986 feierte Lochau sein 800-jähriges Bestehen.

Bevölkerungsentwicklung

Volkszählung Einwohner
2001 5.242
1991 5.472
1981 5.239
1971 4.638

Quelle: Bevölkerungsentwicklung der Statistik Austria Am 31. Dezember 2002 hatte die Gemeinde 5.713 Einwohner (inkl. Zweitwohnsitze). Der Ausländeranteil lag 2002 bei 13,2 %.

Politik

Das Lochauer Gemeindeamt

Die Gemeindevertretung besteht aus 27 Mitgliedern. Die Zusammensetzung nach der Wahl 2010 ist ÖVP 17 Sitze, Grüne 6 Sitze, FPÖ 3 Sitze, SPÖ 1 Sitz. Bürgermeister ist Xaver Sinz.

Die Gemeindeeinnahmen aus Steuern und sonstigen Abgaben lagen 2001 bei 4.610.293 €, die gemeindlichen Ausgaben bei 8.905.094 €. Der Schuldenstand betrug 2001 7.227.238 €.

Wappen

Schon 1186 führten die Ritter von Lochau einen Schwanenhals in ihrem Wappen und 1928 wurde der Gemeinde das heutige Wappen von der Vorarlberger Landesregierung verliehen.

Blasonierung: „In Rot ein von rechts nach links schreitender silberner Schwan in Kampfstellung mit erhobenen Flügeln.“

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

Pfarrkirche zum Hl. Xaver
In der ursprünglichen Filiale von Bregenz stand hier seit 1707 eine Xaveriuskapelle. Die jetzige Kirche wurde erbaut 1844, 1970 erfolgte eine Außen- und 1972/73 eine Innenrestaurierung.
Burgruine (Alt-Hofen)
Diese Burgruine liegt nordöstlich des Ortes – am Hang, oberhalb von Schloss Hofen.
Schloss Hofen (Neu-Hofen)
Dieser zweite bedeutende Renaissance-Bau Vorarlbergs (neben dem Palast Hohenems) wurde unter der Regentschaft von Hans Gaudenz von Raitenau (Rat und Vogt zu Augsburg, Vogt der Herrschaften Bregenz und Hohenegg, Bregenzer Oberstadthauptmann, Oberst über das Tirolische Regiment, Kaiserlicher Rat und Oberhofmeister) in den Jahren 1584/85 errichtet.
Der Unterschied dieser beiden bedeutenden Bauten des Mittelalters wird schon durch die Bezeichnung „Schloss“ (Hofen) und „Palast“ (Hohenems) deutlich. Der unaufdringliche Schlossbau kann in seiner topographischen Gliederung als Gesamtbild der mittelalterlichen Architektur Vorarlbergs gelten.
Wolf Dietrich von Raitenau (* 26. März 1559 Lochau; † 16. Januar 1617 Salzburg) ist auf Schloss Hofen geboren und wird später Erzbischof von Salzburg (1587–1612).[3]
Ansitz Wellenstein
Ansitz Wellenstein
Dieses Anwesen wurde 1555–1559 auf halbem Weg zwischen der Bregenzer Klause und Lochau in Hanglage errichtet. 1965 wurde das Gebäude renoviert und 1982/83 erfolgte eine Generalsanierung.
Der Bau ist ein zweigeschossiger Rechteckbau unter einem Satteldach – an der NO-Ecke befindet sich ein dreigeschossiger, quadratischer Turm mit einer glockenförmig geschweiften Haube (welsche Haube).
Strandbad Lochau mit Sicht auf den Bodensee
Im Strandbad in Lochau
Strandbad Lochau mit Sicht auf Bregenz am Bodensee

Wirtschaft und Infrastruktur

Am Ort gab es im Jahr 2003 65 Betriebe der gewerblichen Wirtschaft mit 633 Beschäftigten und 38 Lehrlingen. Lohnsteuerpflichtige Erwerbstätige gab es 2.413.

Ansässige Unternehmen

Nach den ersten Gründungen von Nahrungs- und Genußmittelfabriken in Vorarlberg im 19. Jahrhundert (z. B. Maggi 1887 in Bregenz, Suchard 1888 in Bludenz) kam es 1908 zur Gründung der Firma Rupp, Käsewerk in Lochau.

Ihr folgte in der Zwischenkriegszeit (1921) die Alma-Käse-Fabrik in Hard. Der Schwerpunkt der beiden Firmen liegt in der Schmelzkäseerzeugung[4] – im Jänner 2008 übernimmt Rupp schließlich die Firma Alma.[5] Im selben Jahr entsteht der neue Firmensitz in Hörbranz.

Bildung

Am Ort gibt es (Stand Januar 2003) 953 Schüler, davon 603 an berufsbildenden höheren Schulen. In Lochau gibt es zudem vier Kindergärten. Es gibt eine Volksschule, Mittelschule sowie die gastgewerbliche Landesberufsschule, welche ans Schloss „Hofen“ grenzt. Das frühere Sonderpädagogische Zentrum ist seit dem 8. Juli 2011 stillgelegt. Schloss Hofen beheimatet das landesweite Kompetenzzentrum für Wissenschaft und Weiterbildung. Im wunderschön renovierten Ambiente werden hier verschiedenste berufsbegleitende Lehrgänge Seminare und Kurse zur Erwachsenenbildung angeboten. Ebenfalls hat das Land Vorarlberg in Schloss Hofen für sich und die Gemeinden die Verwaltungsakademie eingerichtet.

Söhne und Töchter der Gemeinde

Persönlichkeiten


Quellen

  1. Dehio-Handbuch, Vorarlberg; ISBN 3-7031-0585-2
  2. Deutschland ein Denkmal Projekt zur Erforschung der nationalsozialistischen Lager und Haftstätten sowie der Orte des Massenmords 1933 bis 1945
  3. Stammbaum der Familie Raitenau
  4. Vorarlberg-Lebendige Wirtschaft, Alma-Käse, in: Vorarlberger Wirtschaftschronik, Wien o.J., S. II/66
  5. Privatkäserei Rupp kauft Alma

Weblinks

 Commons: Lochau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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