Schwarzenberg (Vorarlberg)

Schwarzenberg (Vorarlberg)
Schwarzenberg
Wappen von Schwarzenberg
Schwarzenberg (Vorarlberg) (Österreich)
Schwarzenberg (Vorarlberg)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Vorarlberg
Politischer Bezirk: Bregenz
Kfz-Kennzeichen: B
Fläche: 25,76 km²
Koordinaten: 47° 25′ N, 9° 51′ O47.4133333333339.8530555555556696Koordinaten: 47° 24′ 48″ N, 9° 51′ 11″ O
Höhe: 696 m ü. A.
Einwohner: 1.802 (30. Juni 2011)
Bevölkerungsdichte: 70 Einwohner je km²
Postleitzahl: 6867
Vorwahl: 05512
Gemeindekennziffer: 8 02 36
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Hof 454
6867 Schwarzenberg
Website: www.schwarzenberg.at
Politik
Bürgermeister: Armin Berchtold
Gemeindevertretung: (2010)
(18 Mitglieder)
18 Schwarzenberger Bürgerliste
Lage der Gemeinde Schwarzenberg im Bezirk Bregenz
Alberschwende Andelsbuch Au Bezau Bildstein Bizau Bregenz Buch Damüls Doren Egg Eichenberg Fußach Gaißau Hard Hittisau Höchst Hörbranz Hohenweiler Kennelbach Krumbach Langen bei Bregenz Langenegg Lauterach Lingenau Lochau Mellau Mittelberg Möggers Reuthe Riefensberg Schnepfau Schoppernau Schröcken Schwarzach Schwarzenberg Sibratsgfäll Sulzberg Warth Wolfurt VorarlbergLage der Gemeinde Schwarzenberg (Vorarlberg) im Bezirk Bregenz (anklickbare Karte)
Über dieses Bild
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Ortsteil der Gemeinde Schwarzenberg
Ortsteil der Gemeinde Schwarzenberg
(Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria)

Schwarzenberg ist eine Gemeinde im Bezirk Bregenz des österreichischen Bundeslandes Vorarlberg mit 1802 Einwohnern (Stand 30. Juni 2011).

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Schwarzenberg liegt im westlichsten Bundesland Österreichs, Vorarlberg, im Bezirk Bregenz südlich des Bodensees auf 696 Metern Höhe. Die Gemeinde liegt mit Egg und Andelsbuch im weiten Talkessel des mittleren Bregenzerwaldes. Es erstreckt sich von den Höhen des Hochälpele (1.467 m ü. A.), dem Bödele und der Lorena bis an die waldreichen Ufer der Bregenzer Ach. Das Zentrum mit der Kirche liegt auf 700 m ü. A.. Die Gemeinde umfasst eine Fläche von 26 km² und zählt ca. 1900 Einwohner.

Schwarzenberg liegt eingebettet in die wellige und mischwaldreiche Landschaft, die von grünen Bergkuppen umsäumt wird. Die Gemeinde hat trotz der Bautätigkeit der letzten Jahrzehnte seine ursprüngliche Weilerstruktur erhalten. Alte traditionelle Bauernhäuser mit Schindelbeschlag und dem typischen „Schopf“ beherrschen noch die bebaute Landschaft. Ein Kranz von Vorsässhütten – ebenfalls völlig in Holz gestaltet – umrahmen die ganzjährig bewohnten Weiler.

Nachbargemeinden

Die Gemeinde Schwarzenberg teilt sich ihre Gemeindegrenze mit fünf anderen Vorarlberger Gemeinden. Von diesen liegen vier genauso wie Schwarzenberg im politischen Bezirk Bregenz, nämlich Alberschwende, Egg, Andelsbuch und Reuthe. Einzig die Bezirkshauptstadt Dornbirn liegt als Nachbargemeinde im angrenzenden gleichnamigen Bezirk Dornbirn.

Geschichte

1270 wird erstmals ein Pfarrer von „Swa(r)zinberch“ erwähnt. Die Habsburger regierten die Orte in Vorarlberg und auch Schwarzenberg wechselnd von Tirol und Vorderösterreich (Freiburg im Breisgau) aus. Allerdings bestand eine weitreichende Bregenzerwäldler Selbstverwaltung bis zur Besetzung durch Napoleon. Von 1805 bis 1814 gehörte der Ort zu Bayern, dann wieder zu Österreich. Zum österreichischen Bundesland Vorarlberg gehört Schwarzenberg seit dessen Gründung 1861. Der Ort war 1945 bis 1955 Teil der französischen Besatzungszone in Österreich.

Bevölkerungsentwicklung

Volkszählung Einwohner
2001 1.669
1991 1.576
1981 1.470
1971 1.430

Quelle: Bevölkerungsentwicklung der Statistik Austria

Am 31. Dezember 2002 hatte die Gemeinde 1.805 Einwohner (inkl. Zweitwohnsitze). Der Ausländeranteil lag 2002 bei 5,5 %.

Politik

  • Bürgermeister ist Armin Berchtold.
  • Die Gemeindevertretung besteht aus 18 Mitgliedern, von der alle der Schwarzenberger Bürgerliste entstammen.

Kultur

  • Angelika Kauffmann Saal: Der im Jahr 2001 fertiggestellte Umbau des Angelika-Kauffmann-Saales hat bei den Künstlern und beim Publikum große Begeisterung hervorgerufen. In der Frankfurter Allgemeinen Zeitung wurde der Angelika-Kauffmann-Saal gemeinsam mit dem Mozart-Saal des Wiener Konzerthauses und dem Salzburger Mozarteum zu den drei besten Kammermusiksälen der Welt gezählt und die Neue Zürcher Zeitung bezeichnete die Akustik des Angelika-Kauffmann-Saales als „schlechthin ideal“.

Die Lüftungsanlage ist mit erhöhten Anforderungen an die Akustik 25 dB (A) rundfunktauglich ausgeführt. Durch Schallschleusen und die Schallschutzverglasung werden die Veranstaltungsräume akustisch voneinander getrennt.

Regelmäßige Veranstaltungen

Angelika-Kauffmann-Saal – zur Schubertiade 2004
Alpabtrieb vor 1960

Schubertiade

Die Schubertiade Schwarzenberg findet jährlich im Sommer statt. Das Festival konzentriert sich auf im normalen Konzertbetrieb oft übersehene Werke Franz Schuberts und anderer Komponisten der Romantik. Viele der berühmtesten Sänger, Klavierbegleiter und Kammermusikensembles der Welt nehmen an der Schubertiade teil, deren ebenso internationales Stammpublikum oft für die ganze Dauer des Festivals anreist. Die Konzerte finden hauptsächlich im Angelika-Kauffmann-Saal und im Dorfsaal statt.

Schwarzenberger Alptag und Markt

  • Der Alptag findet jährlich am 15. September statt (und der alljährliche Markt am 16. September). Die besonders schön geschmückten Alpen mit ca. 700 Rindern (Kühe und Jungvieh) und Schafen ziehen ins Dorf zurück. Nach 400-jähriger Tradition ist der Alptag in Schwarzenberg ein großer Festtag für Älpler und Bauern. Alles ist auf den Beinen, um sich das Ereignis rund um das heimkehrende Vieh nicht entgehen zu lassen. Und für die Älpler gibt es nach altem Brauch ein Essen mit der ganzen Familie in einem Schwarzenberger Gasthaus.
  • Der Schwarzenberger Markt findet alljährlich am 16. September statt, und ist historisch gewachsen und entwickelte sich über Jahrhunderte zu einem Jahresereignis in der Region Bregenzerwald. Dieser findet gewöhnlich am 16. September statt. Fällt der 16. auf einen Sonntag, wird der Markt am folgenden Montag abgehalten. Im Laufe der Zeit hat sich der Markt von einer Nahversorgungseinrichtung zu einem gesellschaftlichen Höhepunkt mit traditionellem Charakter gewandelt.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Museum
  • Angelika-Kauffmann-Museum: Das ursprüngliche Heimatmuseum wurde 1913 gegründet. Nach der dritten Übersiedlung befindet es sich seit 1928 im Kleberhaus. Im vorderen Teil wird Bregenzerwälder Wohnkultur des 19. Jahrhunderts gezeigt. Im Erdgeschoß: Schopf (Laube), Küche, Stube, Gaden (Elternschlafraum), Trachten- und Tonwarenausstellung. Im Obergeschoss: Kinderschlafzimmer, Ausstellung von Milchverarbeitungsgeräten und religiöse Kleinkunst. Im Dachgeschoss: alte Waffen, Musikinstrumente, Tafelgeräte, geschmiedete Grabkreuze.

Im mittleren Teil werden Werke von Angelika Kauffmann gezeigt: Ölgemälde, Stiche, Porzellan, Erinnerungsgegenstände, Briefe. Angelika Kauffmann (1741 Chur-1807 Rom) vermachte ihrer Heimatgemeinde Schwarzenberg die Apostelmedaillons in der Pfarrkirche sowie das Hochaltarbild, das sie in ihren letzten Jahren in Rom malte.

Rechtzeitig zum Jubiläumsjahr wurde die jetzige Galerie im Angelika-Kauffmann-Museum um Ausstellungsräume erweitert, die musealen Standards in Bezug auf Sicherheit und konservatorische Gesichtspunkte entsprechen.

  • Denkmalgeschützter Dorfkern: Besonders sehenswert ist der Dorfplatz um den Brunnen bei der Kirche. Er gilt als der schönste und besterhaltene des Landes Vorarlberg. Die behäbigen Häuser, die unter Denkmalschutz stehen, lassen erahnen, dass hier bedeutender Wohlstand blühte. Einstmals wirtete man in sechs Gasthäusern, die in ununterbrochener Reihe dem Zentrum ein stattliches Gepräge geben. Sie erinnern an die Zeit, in der der ganze Warenverkehr des Bregenzerwaldes in Säumertransporten über die zwei Schwarzenberger Pässe, die Lose (heute Bödele genannt) und die Lorena in den Rheintal-, Bodenseeraum und bis nach Oberitalien ging. Die Wirte waren zugleich auch Großbauern, Händler und Geldverleiher und spielten in der Talschaftspolitik eine wichtige Rolle.
Wälderbähnle am Bahnhof Schwarzenberg
  • Pfarrkirche Schwarzenberg: Die Pfarrkirche - nach dem Dorfbrand 1755 - neu errichtet, zählt zu den schönsten Barockbauten Vorarlbergs. Ihre festliche Stimmung wurde vor einiger Zeit durch eine neue Orgel gekrönt. Was aber die Schwarzenberger Kirche zu einer vielbesuchten Kunststätte macht, sind die Gemälde der beiden Schwarzenberger Künstler Joseph Johann Kauffmann und seiner Tochter Angelika Kauffmann. Von der Hand des Vaters stammen die Kreuzwegbilder sowie die Hauptbilder auf den Seitenaltären. Angelika schuf als Sechzehnjährige die Apostelmedaillons in Freskotechnik. In ihren letzten Lebensjahren widmete sie ihrer Heimatpfarre das Hochaltarbild, darstellend die Krönung Mariens durch die Heiligste Dreifaltigkeit, der die Kirche geweiht ist. Es ist Angelikas bedeutendstes religiöses Werk.
  • Museumsbahn Wälderbähnle: Schwarzenberg ist eine Station an der Bregenzerwaldbahn, die heute noch als Museumsbahn betrieben wird.

Kulinarische Spezialitäten

  • Käslädele: Im Käslädele werden diverse Käsespezialitiäten aus dem Bregenzerwald verkauft; es ist eines der traditionellsten Käsegeschäfte im Bregenzerwald, und befindet sich direkt im Ortszentrum von Schwarzenberg.

Wirtschaft und Infrastruktur

  • Gewerbegebiet Dorn: Das Gewerbegebiet Dorn liegt am nördlichen Eingangstor von Schwarzenberg. Die Anfänge des Gewerbegebiets Dorn liegen im Jahr 2002, als eine 30.000 Quadratmeter große Fläche im Norden Schwarzenbergs als Betriebsgebiet umgewidmet wurde. Heute nutzen acht Klein- und Mittelbetriebe 70% der Fläche mit großem Erfolg, die restlichen 8.500 Quadratmeter sind noch nicht vergeben.

Unternehmen aus verschiedenen Sparten sind im Gewerbegebiet Dorn zu finden. Insgesamt beschäftigen die Unternehmen etwa 50 Mitarbeiter, was fast 15% der Gesamtbeschäftigten in Schwarzenberg entspricht. (Stand: November 2006)

  • Insgesamt sind in Schwarzenberg rund 80 Unternehmen mit ca. 350 Arbeitsplätzen angesiedelt. Die große Anzahl an Beschäftigten und Betrieben in Schwarzenberg und auch die positiven Entwicklungen in Handel und Gewerbe sorgen für ein fruchtbares Klima im Ort.

Tourismus

Eine einzigartige Landschaft, gesunde Luft und Höhenlage sowie heimelige Gasthöfe mit familiärem Kontakt ziehen heute wie vor 100 Jahren Gäste aus vielen Ländern an.

Unzählige Winter- und Sommerwanderwege stehen den Gästen ebenso zur Verfügung wie zwei Tennisplätze, ein Freibad und ein Klettergarten. Dieses Angebot wird erweitert durch die Mitgliedschaft bei der Käsestrasse Bregenzerwald. Ca. 50.000 Gäste nächtigen jedes Jahr in Schwarzenberg. Etwa 55% davon fallen auf den Sommertourismus, welcher durch die Schubertiade enorm gestärkt wird.

Im Winter besitzt Schwarzenberg mit dem Skigebiet Bödele-Hochälpele-Haldenlifte ein eigenes Skisport-Ressort mit 1 Sesselbahn und 7 Schleppliften. Vom Skigebiet ist eine Talabfahrt bis ins Dorfzentrum möglich. Hier fanden auch schon Weltcup-Abfahrtsläufe der Damen statt.

Bildung

In Schwarzenberg gibt es (Stand November 2006) 105 Volksschüler. Damit ist der Ort die Gemeinde Vorarlbergs mit der höchsten Anzahl von Volksschülern in Relation zur Einwohnerzahl. In Schwarzenberg gibt es zudem einen Kindergarten mit 65 Kindern und fünf Betreuerinnen.

Persönlichkeiten

Einzelnachweise


Weblinks

 Commons: Schwarzenberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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