General Gomez

General Gomez
Wilhelm Zaisser bei der 12. Volkskammersitzung, 22. Februar 1950

Wilhelm Zaisser (* 20. Juni 1893 in Rotthausen bei Gelsenkirchen; † 3. März 1958 in Berlin) war Funktionär in der KPD und der KPdSU, Spanienkämpfer und Minister für Staatssicherheit in der DDR.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Jugend, Berufsoffizier und KPD

Von 1913 bis 1919 leistete Wilhelm Zaisser seinen Militärdienst und war Berufsoffizier, zwischenzeitlich und danach war er auch als Volksschullehrer in Essen tätig. 1919 trat er in die KPD ein und war während des Kapp-Putsches einer der militärischen Leiter der so genannten Roten Ruhrarmee. 1921 wurde er nach vier Monaten Gefängnis aus dem Schuldienst entlassen. 1921 und 1922 arbeitete er als Zeitungsredakteur. 1923 bis 1926 war er Mitglied der KPD-Bezirksleitung Ruhrgebiet bzw. Oberbezirksleitung West. Er nahm dabei die Funktion des KP-Oberleiters des Militärpolitischen Oberbezirks West wahr. Vom März bis Juni 1924 nahm er an einem Lehrgang an der Militärpolitischen Schule der Komintern (KI) in Moskau teil. Seit 1926 war er als Mitarbeiter des Zentralkomitees der KPD für die militärpolitische Schulung verantwortlich. 1927 wurde er Mitarbeiter der KI in Moskau und war von 1927 bis 1930 Militärberater der Kuomintang in der Mandschurei.

Sowjetunion, KPdSU und Spanischer Bürgerkrieg

1932 wurde Zaisser Mitglied der KPdSU(B) und ab jenem Jahr bis 1936 leitete er die Militärpolitische Schule in Babowka bei Moskau.

Von 1936 bis 1938 nahm er am Spanischen Bürgerkrieg zunächst als militärpolitischer Berater teil, ab November 1936 als Kommandeur der XIII. Internationalen Brigade. 1937 kommandierte er die Basis der Internationalen Brigaden in Albacete. Sein Deckname in Spanien war „General Gómez“.

1938 und 1939 war er Mitarbeiter des Exekutivkomitees der Kommunistischen Internationale (EKKI) in Moskau.

1939 bis 1943 arbeitete er als Chefredakteur der deutschen Sektion im Verlag für fremdsprachige Literatur in Moskau. 1943 wurde er Lehrer an Antifa-Schulen bzw. Leiter des deutschen Sektors für antifaschistische Schulung der Kriegsgefangenen. Dort blieb er bis 1946.

Rückkehr nach Deutschland und SED-Karriere

Im Februar 1947 kehrte er nach Deutschland zurück und war bis 1948 Chef der Landesbehörde der Polizei Sachsen-Anhalt in Halle (Saale). In den Jahren 1948 und 1949 war er Innenminister des Landes Sachsen und leitete ab 1949 bis 1950 die Verwaltung für Schulung der Deutschen Verwaltung des Innern und die Hauptverwaltung Ausbildung des Ministeriums des Innern.

1949 bis 1954 wurde er Abgeordneter der (Provisorischen) Volkskammer. Ab Februar 1950 war er Minister für Staatssicherheit und Mitglied des Zentralkomitees der SED und des Politbüros.

Politischer Fall und Tod

Im Juli 1953 wurde er wegen „parteifeindlicher fraktioneller Tätigkeit“ in Verbindung mit dem Juniaufstand aus dem Politbüro und dem Zentralkomitee der SED ausgeschlossen und als Minister abgesetzt. Im Januar 1954 folgte der Parteiausschluss. Bis zu seinem Tod war er als Übersetzer tätig.

Bei seinem Tod am 3. März 1958 erinnerte nur ein ungezeichneter kurzer Artikel im Neuen Deutschland an den „legendären Kommandeur General Gómez“. Die PDS rehabilitierte Wilhelm Zaisser am 25. April 1993.

Literatur

  • Helmut Müller-Enbergs: Aufstieg und Fall des Wilhelm Zaisser. In: Horch und Guck. Heft 42 (2/03)
  • Hermann Weber, Andreas Herbst: Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945. Karl Dietz, Berlin 2004. ISBN 3-320-02044-7, S. 891 f.

Weblinks


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