Gurk (Kärnten)

Gurk (Kärnten)
Gurk
Wappen von Gurk
Gurk (Kärnten) (Österreich)
Gurk (Kärnten)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Kärnten
Politischer Bezirk: Sankt Veit an der Glan
Kfz-Kennzeichen: SV
Fläche: 39,67 km²
Koordinaten: 46° 53′ N, 14° 17′ O46.87527777777814.288888888889662Koordinaten: 46° 52′ 31″ N, 14° 17′ 20″ O
Höhe: 662 m ü. A.
Einwohner: 1.281 (1. Jän. 2011)
Bevölkerungsdichte: 32,29 Einw. pro km²
Postleitzahl: 9342
Vorwahl: 0 42 66
Gemeindekennziffer: 2 05 08
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Dr-Schnerich-Str. 12
9342 Gurk
Website: www.gurk.at
Politik
Bürgermeister: Siegfried Kampl (FPK)
Gemeinderat: (2009)
(15 Mitglieder)
8 FPK, 4 ÖVP, 2 SPÖ, 1 FPÖ
Lage der Marktgemeinde Gurk im Bezirk Sankt Veit an der Glan
Althofen Brückl Deutsch-Griffen Eberstein Frauenstein Friesach Glödnitz Gurk Guttaring Hüttenberg (Kärnten) Kappel am Krappfeld Klein Sankt Paul Liebenfels Metnitz Micheldorf Mölbling Sankt Georgen am Längsee Sankt Veit an der Glan Straßburg Weitensfeld im Gurktal KärntenLage der Gemeinde Gurk (Kärnten) im Bezirk Sankt Veit an der Glan (anklickbare Karte)
Über dieses Bild
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
(Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria)

Gurk (slow. Krka) ist eine Marktgemeinde Kärntens mit 1281 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2011) im Bezirk Sankt Veit an der Glan. Überregionale Bedeutung hat der Ort als Bischofssitz der Diözese Gurk-Klagenfurt und durch den romanischen Gurker Dom von 1140, der auf eine Stiftung der Landesherrin Hemma von Gurk (995-1045) zurückgeht.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Geografische Lage

Der Markt Gurk ist von Bergwiesen und ausgedehnten Hochwäldern umgeben und stellt ein Zentrum des wenig besiedelten Gurktals dar. Flussabwärts der Gurk liegt die Kleinstadt Straßburg, von deren Festung einst die Gurker Fürstbischöfe regierten.

Gemeindegliederung

Die Gemeinde ist in drei Katastralgemeinden (Pisweg, Gruska, Gurk) gegliedert und umfasst folgende 22 Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 2001):

  • Dörfl (20)
  • Föbing (8)
  • Finsterdorf (4)
  • Gassarest (13)
  • Glanz (0)
  • Gruska (32)
  • Gurk (861)
  • Gwadnitz (53)
  • Hundsdorf (17)
  • Krön (13)
  • Kreuzberg (15)
  • Masternitzen (16)
  • Niederdorf (19)
  • Pisweg (91)
  • Ranitz (27)
  • Reichenhaus (47)
  • Straßa (17)
  • Sutsch (14)
  • Zabersdorf (16)
  • Zedl (8)
  • Zedroß (11)
  • Zeltschach (9)

Nachbargemeinden

Straßburg
Weitensfeld im Gurktal Nachbargemeinden Mölbling
Frauenstein

Geschichte

Dom zu Gurk
Kloster
Sonnenuhr an der Südwand des Domstifts in Gurk

Der Name Gurk („die Gurgelnde“) leitet sich vom gleichnamigen Fluss Gurk ab. Das heutige Gemeindegebiet wurde bereits vor zirka 2000 Jahren besiedelt, erlangte aber erst nach der Angliederung Kärntens an Bayern an Bedeutung. Die früheste urkundliche Erwähnung des Flusses stammt aus dem Jahre 831, ein salzburgischer Hof Gurk wurde 864 genannt. 898 schenkte Kaiser Arnulf dem Hemma-Vorfahren Zwentibold große Teile des Gurktals, darunter auch einen Wirtschaftshof Gurk, dessen Standort im heutigen Lieding (Gemeinde Straßburg) vermutet wird.

Im Jahr 975 erteilte Kaiser Otto II. das Privileg für ein in Lieding bestehendes Nonnenkloster. Dieses wurde durch die Gräfin Hemma von Gurk zwischen 1043 und 1045 am Platz des heutigen Ortes Gurk neu gegründet. Das Stift Gurk hatte jedoch keinen langen Bestand, es wurde statt dem Nonnenkloster 1072 das Bistum Gurk von der Erzdiözese Salzburg, die reichen Besitz im nördlichen Teil Kärntens hatte, gegründet. Gurk war bis 1787 Sitz des Bistums, dessen Residenz sich jetzt in Klagenfurt befindet.

Unter der Herrschaft des Stiftes entwickelte sich im Verlauf des Hoch- und Spätmittelalters eine Siedlung von Gewerbetreibenden. Gurk erhielt im 13. Jahrhundert Marktrechte, war jedoch – wie auch andere Klostermärkte in Kärnten – lange kein Markt im vollem Rechtssinne und führte bis ins 18. Jahrhundert weder Wappen noch Siegel.

Am 25. Juni 1988 besuchte Johannes Paul II. den Dom und betete in der Krypta am Grab der Heiligen Hemma. Der erste Papstbesuch in der Geschichte Kärntens war zugleich ein mediales Großereignis und führte tausende Menschen zu einer Messe unter freien Himmel vor dem Dom.

Gurk wurde 1998 vom Europarat als Europagemeinde ausgezeichnet.

Bevölkerung

Laut Volkszählung 2001 hat Gurk 1.311 Einwohner, davon besitzen 99,0 % die österreichische Staatsbürgerschaft. 94,6 % der Bevölkerung bekennen sich zur römisch-katholischen und 1,5 % zur evangelischen Kirche, 3,5 % sind ohne Bekenntnis.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

  • Pfarr- und ehemalige Domkirche Mariä Himmelfahrt, siehe Dom zu Gurk
  • Gerichtsbrunnen in Ranitz, ein mittelalterlicher so genannter „Heiden- oder Römerbrunnen“
  • Zwergenpark Gurktal, Vergnügungspark

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat besteht aus 15 Mitgliedern und setzt sich seit der Gemeinderatswahl 2009 wie folgt zusammen:[1]

Direkt gewählter Bürgermeister ist Siegfried Kampl (BZÖ).[2]

Wappen

Das Wappen von Gurk zeigt „in Blau eine langgestreckte romanische Basilika mit zwei barock behelmten Türmen; das Langhaus ist von einer Biedermeierwaage überhöht“.[3] Die Waage über dem Gurker Dom wurde von einem Marktsiegel aus dem 19. Jahrhundert übernommen; obwohl Lieding bereits seit 975 Marktrechte besaß, und auch eine erste Siedlung von Gewerbetreibenden beim Dom im 13. Jahrhundert solche erhielt, führte Gurk noch im 18. Jahrhundert weder Wappen noch Siegel. Erst nach der Verlegung des Bischofssitzes nach Klagenfurt findet sich an Urkundenbüchern ein eigenes, „Markt Gurk“ bezeichnetes Siegel, das eine Biedermeierwaage, Symbol des Marktrichters und einer gerechten Obrigkeit, als Motiv hat.

Wappen und Fahne wurden der Gemeinde am 20. Februar 1969 verliehen, die Fahne ist Gelb-Blau-Gelb mit eingearbeitetem Wappen.

Partnerschaft

Persönlichkeiten

Literatur

  • Wilhelm Deuer, Johannes Grabmayer: „Transromanica – Auf den Spuren der Romanik in Kärnten“ (Reihe „Kulturwanderungen“). Verlag Johannes Heyn, Klagenfurt 2008, ISBN 978-3-7084-0302-1, S. 149-157

Weblinks

 Commons: Gurk – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Amt der Kärntner Landesregierung, abgerufen 20. März 2009
  2. Amt der Kärntner Landesregierung, abgerufen 20. März 2009
  3. zitiert nach Wilhelm Deuer: Die Kärntner Gemeindewappen. Verlag des Kärntner Landesarchivs, Klagenfurt 2006, ISBN 3-900531-64-1, S. 130

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