Guttaring

Guttaring
Guttaring
Wappen von Guttaring
Guttaring (Österreich)
Guttaring
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Kärnten
Politischer Bezirk: Sankt Veit an der Glan
Kfz-Kennzeichen: SV
Fläche: 54,93 km²
Koordinaten: 46° 53′ N, 14° 31′ O46.88944444444414.511666666667624Koordinaten: 46° 53′ 22″ N, 14° 30′ 42″ O
Höhe: 624 m ü. A.
Einwohner: 1.529 (1. Jän. 2011)
Bevölkerungsdichte: 27,84 Einw. pro km²
Postleitzahl: 9334
Vorwahl: 0 42 62
Gemeindekennziffer: 2 05 09
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Unterer Markt 3
9334 Guttaring
Website: www.guttaring.at
Politik
Bürgermeister: Herbert Kuss (FPK)
Gemeinderat: (2009)
(15 Mitglieder)
7 FPK, 5 SPÖ, 3 ÖVP
Lage der Marktgemeinde Guttaring im Bezirk Sankt Veit an der Glan
Althofen Brückl Deutsch-Griffen Eberstein Frauenstein Friesach Glödnitz Gurk Guttaring Hüttenberg (Kärnten) Kappel am Krappfeld Klein Sankt Paul Liebenfels Metnitz Micheldorf Mölbling Sankt Georgen am Längsee Sankt Veit an der Glan Straßburg Weitensfeld im Gurktal KärntenLage der Gemeinde Guttaring im Bezirk Sankt Veit an der Glan (anklickbare Karte)
Über dieses Bild
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Guttaring 21092007 05.jpg
(Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria)
Pfarrkirche Guttaring
Romanische Kirche in Deinsberg

Guttaring ist eine Marktgemeinde mit 1529 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2011) im Norden von Kärnten in Österreich.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Geografische Lage

Das Gemeindegebiet liegt in einer nach Süden hin offenen, kesselartigen Landschaft (Guttaringer Becken) zwischen Krappfeld und Görtschitztal und wird vom Silberbach durchflossen. Sie ist Teil der Norischen Region.

Gemeindegliederung

Guttaring ist in sieben Katastralgemeinden (Baierberg, Deinsberg, Guttaring, Guttaringberg, Hollersberg, Verlosnitz, Waitschach) gegliedert und umfasst folgende 24 Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 2001):

  • Baierberg (51)
  • Dachberg (9)
  • Deinsberg (64)
  • Dobritsch (1)
  • Gobertal (8)
  • Guttaring (867)
  • Guttaringberg (63)
  • Höffern (16)
  • Hollersberg (87)
  • Maria Hilf (8)
  • Oberstranach (4)
  • Rabachboden (22)
  • Ratteingraben (30)
  • Sankt Gertruden (36)
  • Schalkendorf (3)
  • Schelmberg (14)
  • Schrottenbach (0)
  • Sonnberg (6)
  • Übersberg (116)
  • Urtl (50)
  • Urtlgraben (57)
  • Verlosnitz (12)
  • Waitschach (33)
  • Weindorf (8)

Geschichte

Historisch bedeutsam ist die Gegend um Deinsberg mit der ehemalige Pfarrkirche. Die, in der westlichen Vorhalle eingemauerten, römischen Inschriftensteine zeugen von einer frühen Besiedlung dieses Gebietes oberhalb des heutigen Gemeindzentrums, das früher noch Sumpfgebiet war.

Das heutige Gemeindegebiet kam im 10. Jahrhundert in den Besitz des Erzbistums Salzburg, das hier die Mutterpfarre für das ganze obere Görtschitztal einrichtete und Guttaring zum Sitz eines erzbischöflichen Amtes machte.

Die historische Eisengewinnung in der norischen Region, vor allem am nahen Hüttenberger Erzberg und in der Lölling machte Guttaring zu einem Durchzugsort und Rastplatz auf dem Weg nach Althofen. In Guttaring selbst wurde aber auch bis ins Jahr 1834 im Urtlgraben in einem Floßofen, der älteste seines Typs in Europa, Eisen erschmolzen. Im Jahre 1346 erhielt der Ort einen Bergfried, der als Ruine noch heute besteht. 1542 erfolgte die Erhebung zum Markt durch den Erzbischof Ernst von Salzburg.

Guttaring litt unter einer Reihe von Katastrophen, darunter das Erdbeben vom 25. Jänner 1348, das wie in fast ganz Kärnten eine vollständige Zerstörung anrichtete. Ende des 15. Jahrhunderts kam es mehrmals zu verheerenden Türkeneinfällen, im Jahr 1483 zu einer Heuschreckenplage. Die Pest wütete 1348 und nochmals 1715 mit 399 Toten.

Die 1850 gebildete Gemeinde Guttaring wuchs bereits 1865 durch die Eingemeindung von Waitschach an; 1973 wurde ihr zudem ein kleinerer Teil der aufgelösten Gemeinde Wieting angeschlossen.

Bevölkerung

Laut Volkszählung 2001 hat Guttaring 1.565 Einwohner, davon sind 97,5 % österreichische und 1,0 % deutsche Staatsbürger. 90,2 % der Bevölkerung bekennen sich zur römisch-katholischen und 3,1 % zur evangelischen Kirche, 5,2 % ist ohne religiöses Bekenntnis.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Kulturgeschichtlich ist die romanisch-gotische Pfarrkirche St. Rupert mit barockem Hochaltar, die urkundlich bereits 1160 erstmalig erwähnt wurde, von Bedeutung.

In der ehemaligen Pfarr- und heutigen Filialkirche in Deinsberg wurden im Zuge einer Restaurierung in den Jahren 1968 und 1969 wertvolle Wandfresken aus der Mitte des 14. Jahrhunderts entdeckt und freigelegt. Nördlich der Kirche befindet sich ein sehenswerter Karner, ein romanischer Rundbau mit erkerförmiger östlicher Apsis.

Über dem Ort gut sichtbar liegt die spätbarocke Wallfahrtskirche Maria Hilf. Die weiter entfernte, hochgelegene spätgotische Wallfahrtskirche Maria Waitschach ist eine ehemalige Filialkirche von Guttaring und ebenso ein beliebtes Wanderziel.

Die Ruine eines aus dem 16. Jahrhundert stammenden Floßofens mit benachbarter Raststation - dem ehemaligen sogenannten Verweserhaus - in der Urtl zeugt von historischer Eisengewinnung. Eine Besonderheit des Ortes ist das sogenannte Feld der Steinernen Linsen, zwischen Guttaring und St. Gertraud, in dem man leicht zahlreiche in Form und Größe an Linsen erinnernde Fossilien, sogenannte Nummuliten findet.

Guttaring verfügt über eine Reihe gut gepflegter und durch GPS-Daten genau dokumentierte Wanderwege, durch die man zu den verschiedenen Kirchen gelangen kann.

Im Jahre 1872 gegründet, zählt der Männergesangsverein Guttaring zu den ältesten Gesangsvereinen in Kärnten.

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaftlich ist die Landwirtschaft, die Holzverarbeitung sowie der Fremdenverkehr von gewisser Bedeutung. Der bedeutendste Betrieb ist die Maschinenfabrik Stingl, die Maschinen und Steuerungsanlagen für die Holz- und Sägewerksindustrie erzeugt. Zahlreiche Arbeitnehmer pendeln aber aus, insbesondere in die Nachbargemeinde Althofen.

Politik

Gemeinderat

Gemeindeamt 2007

Der Gemeinderat besteht aus 15 Mitgliedern und setzt sich seit der Gemeinderatswahl 2009 wie folgt zusammen:[1]

Direkt gewählter Bürgermeister ist Herbert Kuss (FPK).[2]

Wappen

Dem Markt Guttaring wurde am 8. September 1618 durch König Ferdinand II. ein Wappen verliehen, das den Pfarrpatron Rupert, den ersten Salzburger Bischof, im bischöflichen Ornat zeigt.

Literatur und Quellen

  • Egon Kaiser: 120 Jahre Freiwillige Feuerwehr Guttaring. Festschrift zum Markt Guttaring und seiner Feuerwehr, 1999
  • Evelin Pirker, Dietmar Wanko: Die Norische Region, S. 44-59. Styria, 1995, ISBN 3-222-12349-7
  • Ramschak Valentin, Gemeinde Guttaring - Chronik, Guttaring (1992)
  • M. Größer: Die kirchlichen Kunstdenkmale in Guttaring. Mitteilungen der k. k. Zentral-Kommission zur Erforschung und Erhaltung der Kunst- und historischen Denkmale, Seite 130 (1899)
  • Franz G. Hann: Wertvolle Kunstgegenstände und archäologische Objekte im Pfarrhof zu Guttaring. In: Carinthia I, 12, 1896
  • Wandmalereien in Guttaring, In: Mitteilungen der Z.-K. 143, 1890
  • Johann Weichard von Valvasor: Topographia Archiducatus Carinthiæ antiquæ & modernæ completa - Titelzusatz: Das ist Vollkommne und gründliche Land-Beschreibung deß berühmten Erz-Herzogthum Kärndten, beydes nach dem Vormaligem und jetzigem Zustande desselben; Darinn Alle dessen Städte, Märckte, Klöster und Schlösser ... , Nürnberg, Verlag Wolfgang Moritz Endters Endter, Wolfgang Moritz, Seite 79, (1688)
  • Edith Pergelier und Mauricio Pergelier: Historische Orgeln der Diözese Gurk-Klagenfurt, Seiten 17 bis 22; Copyright bei Austro Mechana MP-E37, Klagenfurt

Einzelnachweise

  1. Amt der Kärntner Landesregierung, abgerufen 20. März 2009
  2. Amt der Kärntner Landesregierung, abgerufen 20. März 2009

Weblinks


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