- Göhrde
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Wappen Deutschlandkarte
Hilfe zu Wappen53.14055555555610.87805555555677Koordinaten: 53° 8′ N, 10° 53′ OBasisdaten Bundesland: Niedersachsen Landkreis: Lüchow-Dannenberg Samtgemeinde: Elbtalaue Höhe: 77 m ü. NN Fläche: 40,71 km² Einwohner: 633 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 16 Einwohner je km² Postleitzahl: 29473 Vorwahl: 05862 Kfz-Kennzeichen: DAN Gemeindeschlüssel: 03 3 54 006 Gemeindegliederung: 12 Ortsteile Adresse der
Gemeindeverwaltung:An der Bundesstraße 9
-Metzingen
29473 GöhrdeBürgermeister: Dietmar Harlfinger (FDP) Lage der Gemeinde Göhrde im Landkreis Lüchow-Dannenberg Göhrde ist eine Gemeinde im Landkreis Lüchow-Dannenberg in Niedersachsen (Deutschland). Sie hat etwa 700 Einwohner und gehört zur Samtgemeinde Elbtalaue.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Die Gemeinde ist Teil des Naturparks Elbhöhen-Wendland.
Der an die Gemeinde angrenzende Staatsforst Göhrde ist das größte zusammenhängende Mischwaldgebiet Norddeutschlands.
Gemeindegliederung
Die Gemeinde Göhrde besteht seit der Gemeindegebietsreform von 1972 aus zwölf Ortsteilen. Zusätzlich existieren der Hof Kamerun und vier Forsthäuser. Der Sitz der Gemeindeverwaltung befindet sich in Metzingen.
- Bredenbock
- Dübbekold
- Göhrde
- Govelin
- Kollase
- Metzingen (Hauptort der Gemeinde)
- Plumbohm
- Sarenseck
- Schmardau
- Schmessau
- Tollendorf
- Wedderien
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- Forsthaus Mailage
- Forsthaus Nadlitz
- Forsthaus Schnadlitz
- Forsthaus Zienitz
- Hof Kamerun
Die Forsthäuser gehörten, wie auch Kollase, vor 1972 zur Gemeinde Göhrde, Hof Kamerun zur Gemeinde Sarenseck. Dübbekold wurde 1972 aus dem Landkreis Lüneburg in den Landkreis Lüchow-Dannenberg eingegliedert.
Geschichte
Archäologische Funde lassen auf eine Besiedelung der Göhrde bereits in prähistorischer Zeit schließen. Zu den Bodendenkmälern in der Göhrde gehören vor allem zwei jungsteinzeitliche Großsteingräber bei Grünhagen (Leitstade I und II), die noch vor dem Jahre 2500 v. Chr. entstanden und der Opferstein von Plumbohm.
Die Göhrde war seit dem frühen 16. Jahrhundert ein beliebtes Jagdgebiet der Adligen. In den Jahren 1706 bis 1709 wurde im heutigen Ortsteil Göhrde nach Plänen von Louis Remy de la Fosse ein großes dreistöckiges Schlossgebäude mit etwa 100 Räumen sowie mehreren Nebengebäuden errichtet. Am 16. September 1813 besiegte die alliierte Nordarmee (vor allem russische und preußische Truppen) etwa 20 Kilometer westlich von Dannenberg (Elbe) bei Lüben (im Landkreis Lüneburg) die französischen Truppen Napoleons I. in der Schlacht an der Göhrde.
Nach 1819 wurden einzelne Gebäude des Jagdschlosses und 1827 auch das Schloss selbst abgebrochen. Erst nach der Errichtung des Königreiches Hannover 1837 renovierte man einige Gebäude, und die Göhrde wurde wieder zum fürstlichen Jagdrevier. Ab 1869 bis 1913 weilten die Deutschen Kaiser regelmäßig zur Jagd im Jagdschloss. Danach war das Jagdschloss ein Erholungszentrum für Beamte, ein Predigerseminar und ein Lazarett. 1957 wurde das so genannte Europahaus für Konferenzen und Seminare erbaut. Im Jahr 1977 entstand auf dem Gelände des abgerissenen Jagdschlosses ein Gästehaus.
Bereits Mitte des 19. Jahrhunderts begann der Bau der Wendlandbahn durch die Göhrde mit der Station Bahnhof Göhrde in Breese (1874 Eröffnung der Linie Buchholz–Lüneburg–Dannenberg–Wittenberge), die heute noch bis Dannenberg führt. Seit 1995 ist diese Verbindung überregional durch die jährlichen Castor-Transporte in das Atommüll-Zwischenlager Gorleben bekannt geworden, die über diese Strecke zum Verladebahnhof Dannenberg führen. Die Proteste gegen diese Transporte und das massive Aufgebot der Polizei haben das Wendland seitdem geprägt. So bieten Anwohner jedes Jahr Hunderten von Atomkraftgegnern ihre Scheunen und Häuser zur Übernachtung an. Die bundesweite Anti-Atom-Zeitschrift anti atom aktuell hat ihre Redaktion im Ortsteil Tollendorf.
Im Kalten Krieg war Sarenseck Standort einer Dauereinsatzstellung des Tieffliegermelde- und Leitdienstes der Luftwaffe (DEST TMLD), IV. FmRgt/33
Die weiter südlich gelegene Eisenbahnlinie von Uelzen nach Dannenberg wurde 1981 für den Personenverkehr und in den neunziger Jahren ganz stillgelegt.
Die Gemeinde Göhrde wurde zum 1. Juli 1972 aus elf bis dahin selbständigen Gemeinden gebildet. Bis zum 29. Januar 1976 war der Gemeindename Metzingen.[2]
Politik
Die Gemeinde Göhrde gehört zum Landtagswahlkreis 48 Elbe und zum Bundestagswahlkreis 38 Lüchow-Dannenberg – Lüneburg.[3][4]
Gemeinderat
Der Gemeinderat von Göhrde hat 9 Mitglieder, die sich seit der Kommunalwahl 2006 auf folgende Parteien und Wählervereinigungen verteilen.
Bürgermeister
Bürgermeister ist Dietmar Harlfinger (FDP).
Wirtschaft und Infrastruktur
Bildung
Die Bildung hat die Göhrde seit Jahrzehnten geprägt. Das Jagdschloss Göhrde diente nach dem Ersten Weltkrieg erst als Beamtenerholungsheim, dann in den zwanziger Jahren als Priesterseminar und später während des Naziregimes als Bildungsanstalt für Lehrerinnen. Nach 1946 wurde dort auch eine Heimvolkshochschule betrieben. Seit 2009 werden die historischen Gebäude und die Parkanlage des ehemaligen Jagdschlosses renoviert, um langfristig für ein neues europäisches Bildungskonzept zur Verfügung zu stehen. Im ehemaligen Hauptgebäude des Kaiserbahnhofs Göhrde in Breese arbeitet seit 1979 die Bildungsstätte Bahnhof Göhrde e.V.. An der Straße zwischen den Ortsteilen Göhrde und Dübbekold befindet sich das Naturum im ehemaligen Waldmuseum des Landkreises Lüchow-Dannenberg. Der Ortsteil Bredenbock verfügt über einen Kindergarten.
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen – Bevölkerungsfortschreibung (Hilfe dazu)
- ↑ Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland zum 31. Dezember 1982 (Seiten 232-233)
Weblinks
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