Hitzacker (Elbe)

Hitzacker (Elbe)
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Hitzacker (Elbe)
Hitzacker (Elbe)
Deutschlandkarte, Position der Stadt Hitzacker (Elbe) hervorgehoben
53.13333333333311.0512
Basisdaten
Bundesland: Niedersachsen
Landkreis: Lüchow-Dannenberg
Samtgemeinde: Elbtalaue
Höhe: 12 m ü. NN
Fläche: 58,44 km²
Einwohner:

4.888 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 84 Einwohner je km²
Postleitzahl: 29456
Vorwahlen: 05862
05861 (Kähmen)
Kfz-Kennzeichen: DAN
Gemeindeschlüssel: 03 3 54 009
Stadtgliederung: 12 Stadtteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Am Markt 7
29456 Hitzacker (Elbe)
Webpräsenz: www.hitzacker.de
Bürgermeister: Dr. Karl-Heinz Jastram (SPD)
Lage der Stadt Hitzacker (Elbe) im Landkreis Lüchow-Dannenberg
Mecklenburg-Vorpommern Sachsen-Anhalt Brandenburg Landkreis Lüneburg Landkreis Uelzen Neu Darchau Hitzacker Göhrde gemeindefreies Gebiet Göhrde Damnatz Karwitz Zernien Gusborn Langendorf Dannenberg (Elbe) Jameln Lüchow Wustrow Luckau (Wendland) Küsten Waddeweitz Clenze Bergen an der Dumme Schnega Lübbow Woltersdorf Lemgow Prezelle Trebel Gorleben Gartow Höhbeck Schnackenburg gemeindefreies Gebiet GartowKarte
Über dieses Bild

Hitzacker (Elbe) ist eine Stadt im nördlichen Teil des Landkreises Lüchow-Dannenberg in Niedersachsen (vergleiche auch: Wendland). Sie ist Teil der Samtgemeinde Elbtalaue.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Geografische Lage

Hitzacker liegt an der Einmündung der Jeetzel in die Elbe. Während die so genannten Elbhöhen (auch: „Klötzie“), an deren südöstlichem Fuß sich Hitzacker befindet, naturräumlich bereits zur Lüneburger Heide gezählt werden (vergleiche hierzu: Drawehn), zählen die Niederungsgebiete der Altstadt zur Elbtalaue.

Die Höhenlage reicht von 11 m ü. NN an der Jeetzelmündung bis zu 83 m ü. NN auf dem „Weinberg“ in der Klötzie. Der weiter elbabwärts gelegene „Kniepenberg“ bei Drethem misst 86 m ü. NN und erlaubt ebenfalls einen Panoramablick über die Elbtalniederung.

Stadtgliederung

Blick vom Weinberg auf die Altstadt von Hitzacker

Die Stadt Hitzacker besteht seit der Gemeindegebietsreform von 1972 aus den nachfolgend aufgelisteten zwölf Ortsteilen. Zusätzlich existieren acht weitere Wohnplätze.

  • Bahrendorf
  • Grabau
  • Harlingen
  • Hitzacker
  • Kähmen
  • Nienwedel, bis 16. März 1936 Niendorf[2]
  • Pussade
  • Seerau
  • Tießau
  • Tiesmesland
  • Wietzetze
  • Wussegel
  • Dötzingen, Gut
  • Hagen, Gut
  • Leitstade
  • Marwedel
  • Meudelfitz, Gut
  • Meudelfitz, Siedlung
  • Posade, Forsthaus
  • Sarchem
  • Schmessau
  • Schmardau

Vor 1972 gehörten Pussade und Forsthaus Posade zur Gemeinde Harlingen, Gut Dötzingen, Gut Hagen, Marwedel, Gut Meudelfitz, Siedlung Meudelfitz und Sarchem zur Stadt Hitzacker sowie Leitstade zu Wietzetze. Die Güter Dötzingen und Hagen sowie Marwedel befinden sich heute innerhalb der Ortslage Hitzacker.

Geschichte

Menschen siedelten schon um 3000 v. Chr. am Hitzackersee; seit über dreitausend Jahren ist das Gebiet durchgehend besiedelt.

Auf dem Weinberg neben der heutigen Altstadt bauten Slawen im achten Jahrhundert eine Burg. So wurde Hitzacker schon vor der Stadtgründung ein bedeutendes Handelszentrum. Die eigentliche Stadt wurde im Jahre 1258 gegründet, worauf die Burg ihre Bedeutung verlor und dem Verfall preisgegeben wurde.[3]

Eine Hitzacker betreffende Urkunde vom 20. Januar 1376 hat folgenden Inhalt:[4]

Die Herzöge Wenzlaus und Albrecht von Sachsen und Lüneburg und Herzog Bernhard von Braunschweig und Lüneburg gestatten dem Rathe der Stadt Lüneburg, die 30 löthigen Mark, welche er am nächsten 13. April, und die 150 löthigen Mark, die er am folgenden 25. December für sie dem Ritter Ludolf von Tzellenstede zu bezahlen übernommen, ferner die 100 löthigen Mark, welche der Rath für sie den Rittern Ordenberg und Siegfried Bock bezahlt hat, also 280 löthige Mark, und die fällig werdenden Zinsen, falls sie dem Rathe dieses Geld nicht an den genannten Tagen zurückerstatten, auf die Pfandsumme der Schlösser Bleckede und Hitzacker und der Zölle zu Lüneburg und Hitzacker zu schlagen, geloben auch, den Rath von den Pfandstücken nicht zu entsetzen, bevor sie ihm die Pfandsumme und obiges Geld erstattet haben.

Im Jahre 1548, Freitag nach Jubilate, äscherte eine Feuersbrunst den Ort Hitzacker bis auf die Kirche und ein Haus ein.[5]

Im Jahre 1610 sind etliche Personen in Hitzacker und der Umgegend der Hexerei und Zauberei beschuldigt worden, welche dann auf viele andere mehr bekannten.[6]

Am 3. Weihnachtstag des Jahres 1668 brannten in der Stadt Hitzacker die Kirche, Pfarre und acht Bürgerhäuser ab.[7]

In der im 18. Jahrhundert ausgestorbenen polabischen („wendischen“) Sprache der Gegend hieß Hitzacker Ljauci (Lgautztgi).

In der Zeit des Nationalsozialismus wurde von der Wirtschaftlichen Forschungsgesellschaft bei Hitzacker ein geheimes Großtanklager für Kraftstoffe und Schmieröle betrieben. Es wurde Ende des Krieges durch Bomben stark zerstört und bis 1948 demontiert.[8]

Die Stadt Hitzacker wurde im Rahmen der Gemeindegebietsreform von 1972 aus zehn bis dahin selbstständigen Gemeinden gebildet.

Politik

Die Stadt Hitzacker gehört zum Landtagswahlkreis 48 Elbe und zum Bundestagswahlkreis 38 Lüchow-Dannenberg – Lüneburg.[9][10]

Stadtrat

Der Stadtrat von Hitzacker setzt sich aus 17 Ratsfrauen und Ratsherren zusammen.

CDU SPD FDP Initiativ für Hitzacker / INI Gesamt
2006 5 5 4 3 17 Sitze

Stand: Kommunalwahl am 10. September 2006

Bürgermeister

Bürgermeister der Stadt Hitzacker ist zurzeit Dr. Karl-Heinz Jastram.

Städtepartnerschaften

Gemeente Wisch in den Niederlanden (beendet)

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Marktplatz in Hitzacker
Am Markt in Hitzacker
  • Stadtinsel mit Fachwerkhäusern und dem 1589 erbauten Zollhaus

Museen

Bauwerke

  • Kateminer Mühle

Sonstige

  • Ausgrabungen am Hitzacker-See
  • Opferstein bei Pudripp
  • Wildgehege in Hitzacker
  • Fürstengräber von Marwedel
  • Großsteingräber bzw. Hünengräber bei Pussade
  • Die „Wifo“: ehemals unterirdisch angelegtes Großtanklager im Dötzinger Forst vor Hitzacker
  • Hitzackers Schützengilde, die „Schützengilde von 1395 zu Hitzacker (Elbe) e.V.“, zählt zu den ältesten Europas.

Wirtschaft und Infrastruktur

Touristik

Hitzacker kann auf eine längere Tradition als Fremdenverkehrsort zurückblicken. So veranstaltete der Heimatkundliche Arbeitskreis Lüchow-Dannenberg (HALD) bereits 1983 eine Tagung mit dem Titel „100 Jahre Fremdenverkehr in Hitzacker 50 Jahre Heimat- und Museumsverein“.[11] Um die Jahrhundertwende kamen Erholungssuchende aus dem Hamburger Raum und der Region um Hannover zum Kurhotel auf dem Weinberg. Eine eigene Quelle mit Trinkbrunnen und Badeanwendungen standen für Kururlauber zur Verfügung. Auch Tagesausflüge auf dem Wasserweg, über die Elbe, fanden statt, und es gab eine eigene Schifffahrtslinie Hamburg-Lauenburg-Dömitz.

Mittlerweile ist Hitzacker ein anerkannter Luftkurort. Viele Hotels haben sich auf Wellness- und Beauty-Angebote spezialisiert, und es gibt ein Kurgebiet mit Kneippbecken und Barfuß-Pfad.

Hitzacker ist Standort musikalischer Veranstaltungen, wie der Sommerlichen Musiktage Hitzacker[12] unter der künstlerischen Leitung von Dr. Markus Fein oder der Musikwoche Hitzacker[13] unter der künstlerischen Leitung von Ludwig Güttler. Es gibt drei Museen, unter ihnen das Archäologische Zentrum Hitzacker mit einem Freilichtmuseum zur Bronzezeit.[14]

Auf dem Weinberg wird seit mehreren Jahrhunderten Wein angebaut, und einmal im Jahr wird die Weinlese mit der amtierenden Weinkönigin gefeiert. Hitzacker ist an verschiedenen Marketingkooperationen beteiligt, so ist die Stadt Teil der Deutschen Fachwerkstraße, der Niedersächsischen Spargelstraße und Partner der deutsch-niederländischen Oranier-Route.

Verkehr

Hitzacker hat über die Wendlandbahn eine Eisenbahnverbindung nach Dannenberg und Lüneburg. Ein weiterer Bahnhof an derselben Bahnstrecke befindet sich im Ortsteil Leitstade. Busverbindungen bestehen in Richtung Lüneburg, Uelzen und Dannenberg sowie zur Kreisstadt Lüchow. In Hitzacker gibt es eine Personenfähre über die Elbe.

Bildung

In Hitzacker gibt es drei Schulen:

  • Grundschule Hitzacker
  • Bernhard-Varenius-Schule
  • Freie Schule Hitzacker

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Literatur

  • Berndt Wachter: „Die Fortführung der Grabung auf dem Weinberg bei Hitzacker (Elbe) im Jahr 1971“. In: NNU 41 (1972), S. 227 ff.
  • Berndt Wachter: „Eine slawische Wallanlage – Die Grabung auf dem Weinberg in Hitzacker (Elbe) im Jahre 1972“. In: NNU 42 (1973), S. 300 ff.

Weblinks

 Commons: Hitzacker (Elbe) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen – Bevölkerungsfortschreibung (Hilfe dazu)
  2. Statistik des Deutschen Reichs, Band 450: Amtliches Gemeindeverzeichnis für das Deutsche Reich, Teil I, Berlin 1939; Seite 265
  3. http://archaeo-centrum.de/azhdeutsch/.
  4. Sudendorf, Hans, Urkundenbuch zur Geschichte der Herzöge von Braunschweig und Lüneburg und ihrer Lande, Fünfter Teil (1374–1381), Hannover 1865, S. 79.
  5. Blazek, Matthias, Das Löschwesen im Bereich des ehemaligen Fürstentums Lüneburg von den Anfängen bis 1900, Adelheidsdorf 2006, S. 89.
  6. Grässe, Johann Georg Theodor, Sagenbuch des preußischen Staats, Hildesheim, New York 1977, S. 907; Blazek, Matthias, „Aberglaube und Hexenverfolgung“, in ders.: Hexenprozesse – Galgenberge – Hinrichtungen – Kriminaljustiz im Fürstentum Lüneburg und im Königreich Hannover, Stuttgart 2006, S. 62 ff.
  7. Blazek, Löschwesen, a. a. O., S. 102.
  8. >geschichtsspuren.de (vorm. lostplaces.de): WiFo Tanklager Hitzacker
  9. Landtagswahlkreise ab 16. Wahlperiode. Wahlkreiseinteilung für die Wahl zum Niedersächsischen Landtag. Anlage zu § 10 Abs. 1 NLWG, S. 4. (PDF; 87 KB).
  10. Beschreibung der Wahlkreise. Anl. zu § 2 Abs. 2 Bundeswahlgesetz. In: Achtzehntes Gesetz zur Änderung des Bundeswahlgesetzes. Anl. zu Artikel 1. Bonn 18. März 2008, S. 325. (PDF; 200 KB).
  11. http://www.hak-ld.de/herbsttagungen.html.
  12. 62. Sommerliche Musiktage Hitzacker.
  13. Musikwoche Hitzacker.
  14. AZH – Archäologisches Zentrum Hitzacker::.. ARCHAEO-CENTRUM.DE.

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