- Herschdorf
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Wappen Deutschlandkarte 50.62888888888911.049166666667625Koordinaten: 50° 38′ N, 11° 3′ OBasisdaten Bundesland: Thüringen Landkreis: Ilm-Kreis Verwaltungs-
gemeinschaft:Langer Berg Höhe: 625 m ü. NN Fläche: 9,54 km² Einwohner: 948 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 99 Einwohner je km² Postleitzahl: 98701 Vorwahl: 036738 Kfz-Kennzeichen: IK Gemeindeschlüssel: 16 0 70 027 Gemeindegliederung: 3 Ortsteile Adresse der
Gemeindeverwaltung:98701 Herschdorf Webpräsenz: Bürgermeister: Bernhard Zimmermann (FDP) Lage der Gemeinde Herschdorf im Ilm-Kreis Herschdorf ist eine Gemeinde im Ilm-Kreis in Thüringen in Deutschland.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Herschdorf liegt auf einer Hochfläche zwischen dem 808 Meter hohen Langen Berg im Westen und dem Schwarzatal im Osten. Die Umgebung ist von Hochwiesen geprägt und relativ waldarm. Der Ort liegt in etwa 650 Metern Höhe. Herschdorf ist ein Haufendorf. Nördlich von Herschdorf liegt die Quelle der Rinne, südlich entspringt der Junkerbach, ein Nebenfluss der Schwarza.
Nachbargemeinden
Im Uhrzeigersinn, beginnend im Norden: Pennewitz - Königsee - Dröbischau - Mellenbach-Glasbach - Wildenspring - Friedersdorf - Gillersdorf - Möhrenbach - Gehren
Gemeindegliederung
Ortsteile der Gemeinde sind:
- Herschdorf - 550 Einwohner
- Allersdorf - 150 Einwohner
- Willmersdorf - 300 Einwohner
Geschichte
Herschdorf wurde 1370 als Hertwygestorf erstmals erwähnt. Einer Sage nach, soll der Herrscher von Herschdorf vier Söhne gehabt haben, die ihre eigenen Dörfer gründeten. Albert gründete Allersdorf, Wilhelm Willmersdorf, Friedrich Friedersdorf und Gilbert Gillersdorf.
Der Ort zählte zur Grafschaft Schwarzburg-Rudolstadt und lag im Amt Schwarzburg. Rechte am Ort hatten außerdem das Kloster Paulinzella und das Kloster Stadtilm sowie das Hospital in Königsee. Die Einwohner Herschdorfs lebten früher vor allem vom Flachsanbau und dem Fuhrgewerbe, später auch vom Olitätenhandel. Herschdorf lag an einer wichtigen Handelsstraße, die die örtlichen Fuhrleute bis nach Mecklenburg im Norden und Tirol im Süden bewirtschafteten. 1676 wurden etwa 310 Einwohner gezählt, 1863 waren es 614. Mit dem Bau der Eisenbahn und der damit verbundenen Industrialisierung brachen sowohl das Fuhrgeschäft als auch die Verarbeitung des Flachses als Einnahmequellen weg. Nach einer zeitweiligen Phase der Verarmung fanden die Einwohner später zumeist Arbeit in der Industrie der umliegenden Orte.
Seit dem Ende des 17. Jahrhunderts bis 1920 gehörte Herschdorf zum Amt Königsee im Fürstentum Schwarzburg-Sondershausen. Danach kam der Ort zum Landkreis Rudolstadt, 1952 zum Kreis Ilmenau und schließlich 1994 zum Ilm-Kreis. Nach dem Zweiten Weltkrieg kamen viele Umsiedler nach Herschdorf, sodass die Bevölkerung auf etwa 900 anstieg. Im Jahr 1984 wurden die Orte Willmersdorf und Allersdorf eingemeindet.
Politik
Die Gemeinde gehört der Verwaltungsgemeinschaft Langer Berg an. Der Verwaltungssitz ist in der Stadt Gehren.
Gemeinderat
Der Rat der Gemeinde Herschdorf besteht aus 8 Ratsfrauen und Ratsherren.
(Stand: Kommunalwahl am 7. Juni 2009)
Bürgermeister
Der ehrenamtliche Bürgermeister Bernhard Zimmermann wurde am 27. Juni 2004 gewählt.
Wappen
Das Wappen wurde am 8. Dezember 1994 durch das Thüringer Landesverwaltungsamt genehmigt.
Blasonierung: „In Blau ein goldener Hirsch auf einem silbernen Berg schreitend, links oben begleitet von drei (2:1) silbernen Lindenblättern.“
Der Hirsch steht als redendes Symbol in volksetymologischer Deutung des Ortsnamens und wurde gleichzeitig aufgrund des vorliegenden ehemaligen Siegels übernommen. Der Berg symbolisiert den "Langen Berg". Für die drei Ortsteile stehen die drei Lindenblätter, die gleichzeitig die naturnahe Lage der Gemeinde symbolisieren sollen. Die ehemalige Zugehörigkeit des Ortes zum Herrschaftsbereich der Schwarzburger Grafen wird durch die Tingierung des Wappens verdeutlicht. [2]
Das Wappen wurde vom Heraldiker Frank Diemar gestaltet.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Die Kirche des Ortes stammt aus der Zeit des Barock, ihr Turm geht auf ein älteres Vorgängerbauwerk aus der Zeit der Gotik zurück.
Das kulturelle Leben ist geprägt von traditionellen thüringischen Brauchtümern. In Herschdorf finden jedes Jahr drei Kirmesveranstaltungen statt. Die bekannteste unter den so genannten „Kermsen“ ist die auch weit über die Region bekannte, jedes Jahr am letzten Juli- und ersten Augustwochenende stattfindende Jugendkirmes.
Neben der Jugendkirmes findet seit 1986 auch eine „Männerkirmes“ statt. Im neuen Jahrtausend wurde zudem zum ersten Mal eine „Weiberkirmes“ gefeiert.
Wirtschaft und Infrastruktur
Die Wirtschaft Herschdorfs war früher von Weberei und geringer Glasindustrie geprägt. 1862 eröffnete die Familien-Brauerei Hilmar Schmiedeknecht, deren Bier in der gesamten Region beliebt war. Heute gibt es im Ort ein Gewerbegebiet, auf dem sich einige kleinere Unternehmen angesiedelt haben.
Von Herschdorf führen Straßen nach Pennewitz, Großbreitenbach und Mellenbach-Glasbach.
Persönlichkeiten
- Nicolaus Vetter (* 1666 wahrscheinlich in Herschdorf; † 13. Juni 1734 in Rudolstadt), Organist und Komponist des Barock
Quellen
- ↑ Thüringer Landesamt für Statistik – Bevölkerung nach Gemeinden, erfüllenden Gemeinden und Verwaltungsgemeinschaften (Hilfe dazu)
- ↑ Neues Thüringer Wappenbuch Band 2 Seite 12; Herausgeber: Arbeitsgemeinschaft Thüringen e.V. 1998 ISBN 3-9804487-2-X
Weblinks
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