- Neustadt am Rennsteig
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Wappen Deutschlandkarte 50.582510.933611111111785Koordinaten: 50° 35′ N, 10° 56′ OBasisdaten Bundesland: Thüringen Landkreis: Ilm-Kreis Verwaltungs-
gemeinschaft:Langer Berg Höhe: 785 m ü. NN Fläche: 17,03 km² Einwohner: 1.042 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 61 Einwohner je km² Postleitzahl: 98701 Vorwahl: 036781 Kfz-Kennzeichen: IK Gemeindeschlüssel: 16 0 70 038 Adresse der
Gemeindeverwaltung:Obere Marktstr. 1
98708 GehrenWebpräsenz: Bürgermeister: Dirk Macheleidt (SPD) Lage der Gemeinde Neustadt am Rennsteig im Ilm-Kreis Neustadt am Rennsteig ist ein Erholungsort im Thüringer Wald, der zum Ilm-Kreis gehört.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Neustadt liegt in 805 Metern über NN auf einer Hochfläche am Rennsteig. Es gehört damit zu den höchst gelegenen Orten Thüringens. Südwestlich fallen die Hänge zum Schleusetal ab, nordöstlich liegt das Einzugsgebiet der Wohlrose. Berge in der Umgebung sind der 817 Meter hohe Große Burgberg und der 816 Meter hohe Edelmannskopf.
Der Rennsteig als Höhenwanderweg führt genau durch den Ort auf einer Länge von 1 km. Neustadt ist einer der wenigen Orte, durch den der Rennsteig komplett verläuft und liegt ca. in der Mitte des 169 km langen Höhenwanderweges.
Gemeindegliederung
Zu Neustadt gehört Kahlert, ein kleiner Ortsteil, etwa 2 km südlich direkt am Rennsteig gelegen.
Nahe Neustadts liegt auch der Dreiherrenstein.
Nachbargemeinden
Im Uhrzeigersinn, beginnend im Norden: Langewiesen - Gehren - Möhrenbach - Großbreitenbach - Altenfeld - Schleusegrund - Frauenwald - Stützerbach
Geschichte
Gemäß vorhandener alter Schächte und Halden bestand bereits im Mittelalter an der Stelle von Neustadt eine Bergmannssiedlung. Erstmals erwähnt wurde der Ort in einer Urkunde aus dem Jahr 1453. Allerdings scheint diese Siedlung wieder eingegangen zu sein, und der Ursprung des heutigen Ortes liegt vielmehr in der Gründung einer Glashütte im Jahr 1698. Damit ist Neustadt einer der jüngsten Orte des Ilm-Kreises. Um die Glashütte siedelten sich zu beiden Seiten des Rennsteigs Holzfäller und Köhler an. Der Ort war deswegen bis 1920 zweigeteilt. Der Teil nordöstlich des Rennsteiges gehörte zum Fürstentum Schwarzburg-Sondershausen, der Teil südwestlich des Rennsteiges gehörte zum Herzogtum Sachsen-Meiningen. Auf Grund der Teilung gibt es noch heute im Ort zwei Kirchen. Früher gab es auch zwei Schulen, zwei Feuerwehren usw.
Die Glashütte in Neustadt scheint keine große Bedeutung erlangt zu haben und wurde 1819 wieder aufgegeben. Auch andere Wirtschaftszweige im Ort waren wenig einträglich, so dass bereits 1755 zeitweilig die Umsiedlung der Bewohner nach Mecklenburg erwogen wurde. Im 19. Jahrhundert wurden in Neustadt insbesondere Zündhölzer hergestellt. Nach der Industrialisierung entstand nach 1900 eine Zündholzfabrik, die schon 1927 den Betrieb wieder einstellte. Nach dem Zweiten Weltkrieg erlangte die Zündholzherstellung kurzzeitig nochmals wirtschaftliche Bedeutung, jedoch überwog bald der seit den 1930er Jahren aufgekommene Fremdenverkehr.
Zwischen 1920 und 1952 gehörte Neustadt zum Landkreis Arnstadt, der 1952 geteilt wurde. Zwischen 1952 und 1994 war der Ort dem Kreis Ilmenau zugeordnet.
Politik
Die Gemeinde gehört zur Verwaltungsgemeinschaft Langer Berg mit Sitz in Gehren.
Gemeinderat
Der Gemeinderat von Neustadt besteht neben dem Bürgermeister aus 12 Mitgliedern:
- SPD: 5 Sitze
- CDU: 2 Sitze
- Freie Wähler: 2 Sitze
- Die Linke: 2 Sitze
- Tourismus- und Gewerbeverein: 1 Sitz
(Stand: Kommunalwahl am 7. Juni 2009)
Wappen
Das Wappen wurde am 22. Januar 1992 genehmigt.
Blasonierung: „Schräggeviert; Feld 1: in Blau ein aus der linken Teilung wachsender goldener doppelschwänziger Löwe mit ausgeschlagener roter Zunge; Feld 2 und 3: in Gold je eine bewurzelte grüne Fichte mit schwarzem Stamm und schwarzen Wurzeln; Feld 4: in Blau auf grünem Berg ein goldener Stein, belegt mit einem schwarzen "R".“
Die auf einer Hochebene gelegene Gemeinde wird unmittelbar durch den Kammweg des Thüringer Waldes durchschnitten. Die alte Landscheide ist in der Ortsflur mit zahlreichen älteren Grenzsteinen gekennzeichnet. Im Wappen erscheint daher ein Rennsteigstein mit der charakteristischen Versalie "R". Der Löwe steht für den historischen Einfluss der Schwarzburger. Die beiden bewurzelten Fichten symbolisieren die Lage des Ortes auf dem Kamm des Thüringer Waldes sowie die Rolle des Waldes als traditionelle Erwerbsquelle des Ortes. [2]
Das Wappen wurde vom Heraldiker Frank Diemar gestaltet.
Ortspartnerschaften
Partnergemeinde von Neustadt ist die Gemeinde Ehringshausen in Hessen (Lahn-Dill-Kreis). Die Partnerschaft besteht seit dem 26. Oktober 1990. Am 11. Mai 1991 erfolgte die offizielle Verschwisterung.
Neustadt ist Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Neustadt in Europa, in der sich 36 Städte und Gemeinden (Stand: September 2008) mit Namen Neustadt aus Deutschland, Österreich, Ungarn, Tschechien, Polen und der Slowakei zusammengeschlossen haben. Im Jahre 2004 fand hier das 26. Neustadttreffen statt.
Wirtschaft und Verkehr
In Neustadt gab es neben im begrenzten Umfang betriebenen Landwirtschaft zwei Wirtschaftszweige: die Glasindustrie und den Tourismus. Nach dem Zusammenbruch der DDR ist nur noch der Tourismus geblieben. Im Ort gibt es zahlreiche Pensionen und Hotels. Die Hauptsaison findet im Winter statt.
Von Neustadt aus führen Straßen nach Ilmenau über den Dreiherrenstein, nach Großbreitenbach über die Hohe Tanne und über Kahlert nach Masserberg, Gießübel und Altenfeld.
Zwischen 1883 und 1998 hatte Neustadt auch einen Eisenbahnanschluss an der Ilmenau-Großbreitenbacher Eisenbahn. Der Bahnhof lag 3 km östlich an der Hohen Tanne und hieß Bahnhof Neustadt-Gillersdorf.
Persönlichkeiten
- Fritz Binde, Prediger und Evangelist, wuchs in Neustadt auf.
- Willy Schmidt-Gentner, Filmkomponist
- Dietmar Beetz, Belletristik-Autor
Einzelnachweise
- ↑ Thüringer Landesamt für Statistik – Bevölkerung nach Gemeinden, erfüllenden Gemeinden und Verwaltungsgemeinschaften (Hilfe dazu)
- ↑ Neues Thüringer Wappenbuch Band 2 Seite 15; Herausgeber: Arbeitsgemeinschaft Thüringen e.V. 1998 ISBN 3-9804487-2-X
Weblinks
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